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Naturrecht und Politik

im

Lichte der Gegenwart

bon

Ferdinand Walter.

Bonn,

bei Adolph Marcus.

1863.

Borrede.

JC233 W24

Der Zweck des Verfassers bei der Abfassung dieses Buches war zunächst der, sich selbst von dem im Gebiete des Staatslebens Erforschten und Erlebten Rechenschaft zu geben, dann aber auch Anderen, welche diese mühsamen Wege wandeln, nüßlich zu sein.

Die Wichtigkeit dieser Untersuchungen ergiebt sich daraus, daß die großen Fragen, wovon die Zeit so tief ergriffen und bewegt wird, fast sämmtlich in dieses Gebiet fallen, und nicht vereinzelt, sondern in ihrem organischen und systematischen Zusammenhang behandelt werden müssen. Ihre Schwierigkeit wird aber schon durch die große Verschiedenheit der Ansichten und Methoden bezeugt, welche zur Lösung der hier gestellten Aufgabe versucht worden sind und noch fortwährend versucht werden.

Der Gesichtspunkt, welcher dabei dem Verfasser maßgebend schien, ist schon auf dem Titel angedeutet. Es handelt sich dabei um ein Philosophiren aus der Zeit heraus in die Zeit hinein. Auf die Richtigkeit der Methode und deren strenge Durchführung kommt es bei dieser Disciplin mehr als bei jeder anderen an. Daher ist davon im ersten Theile ausführlich gesprochen worden.

Auch der dritte Theil, die Geschichte der Bearbeitung der philos sophischen Staats- und Rechtslehre enthaltend, hat vorzüglich die Ges schichte der Methoden vor Auge, weil dieses wohl die lehrreichste Seite derselben ist. Es war aber dabei Grundsaß, jeden Schriftsteller vor Allem möglichst mit seinen eigenen Worten reden zu lassen, und sich einer umschreibenden Berichterstattung so weit thunlich zu enthalten, weil dabei, wie vorliegende Beispiele beweisen, allzu leicht die Färbung des eigenen Systems beigemischt wird. Daß aber jener dritte Theil ausführlich bei solchen Schriftstellern verweilt, welche gewöhnlich gar nicht oder nur sehr flüchtig erwähnt werden, wird keiner Rechtfertigung bedürfen.

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