Obrazy na stronie
PDF
ePub

DIE ANFÄNGE

DES

MINORITENORDENS

UND DER

BUSSBRUDERSCHAFTEN

VON

D. KARL MÜLLER,

A. O. PROFESSOR DER THEOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT HALLE.

[blocks in formation]

Druck von H. Laupp in Tübingen.

[blocks in formation]

Vorrede.

Auf die vorliegende Arbeit bin ich geführt worden durch die Ueberzeugung, dass für eine Geschichte des religiösen Lebens im späteren Mittelalter die Geschichte der Minoriten noch in ganz anderem Mass als bisher erforscht werden müsse. Studien, welche ich in dieser Richtung machte, führten mich immer höher hinauf, schliesslich in die Anfänge. Daraus erwuchs diese Arbeit. Sie ist freilich nur ein Bruchstück: man erwarte weder eine Biographie des h. Franz

eine solche müsste sich im Ganzen immer in den Grenzen halten, die Hase's köstliche Schrift sich gesteckt hat noch erwarte man eine vollständige alle Seiten umfassende Darstellung dessen, was in den Anfängen geschehen ist. Ich will nicht mehr unternehmen als den Versuch einer Antwort auf die Frage, was der ursprüngliche Gedanke des h. Franz gewesen und was schliesslich daraus geworden ist. Es hat sich mir ergeben, dass das was man bisher als die Absicht der Stiftung des Heiligen angenommen hat, einer wesentlich späteren Zeit angehört, dass der Abfall von seinem anfänglichen Ziel viel früher eingetreten ist, als man bisher gemeint hat., Gerade diese Seite ist in den bisherigen Darstellungen ganz zurückgetreten. Nur Voigt hat sie gestreift und einzelne Punkte in ausgezeichneter Weise ins Klare gesetzt. Diejenige moderne Arbeit aus der Mitte des Ordens selbst, welche wieder eine Gesammtgeschichte des Ordens schreiben will, das Werk Panfilos da Magliano, ist auch in seiner verbesserten deutschen Bearbeitung an allem, was man von einer wirklichen Geschichte verlangt, vorübergegangen und hat mit einer Kritiklosigkeit gearbeitet, welche dem alten Bollandisten die Ueberzeugung aufdrängen würde, dass er umsonst gearbeitet. Kennt doch diese Geschichte nicht einmal die wichtigste Quelle der Ordensanfänge, den Jordanus!

Der Zustand eines Teils der Quellen machte eine von Grund aus neue Untersuchung nötig. Durch die erstmalige Verwendung der Papstbriefe für die Anfänge des Ordens, durch die Datirung der

« PoprzedniaDalej »