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gesammelten materials, das durch eine im saal aufgehängte tabelle der hss. und drucke den zuhörern anschaulich gemacht wird, legt er den plan der von ihm beabsichtigten ausgabe dar. Erst nach kollationierung der in den verschiedenen versionen enthaltenen I 200 000 verse wird es möglich sein, einen stammbaum der hss. und drucke aufzustellen und daraus die grundlegenden prinzipien der textkonstruktion zu gewinnen. Ausser dem kritischen text nebst kommentar beabsichtigt der herausgeber eine zusammenfassende abhandlung über Gower's sprache und verskunst, die sich auch mit der wechselwirkung zwischen dem Französisch und Englisch des dichters befassen wird. Neben der sprachlichen erforschung Gower's soll eine neudarstellung seines lebens, sowie die litterarhistorische würdigung seiner bedeutung für die englische litteratur im zusammenhange mit quellenuntersuchungen seiner werke einen gebührenden platz finden.

Herr prof. Suchier dankt dem redner dafür, dass er sich durch die englische konkurrenzausgabe nicht habe abschrecken lassen und macht noch einige vorschläge für die geplante Gowerausgabe.

Den nächsten vortrag hielt herr prof. dr. Lindner (Rostock) über die stellung der neueren philologie an den universitäten und ihr verhältnis zur klassischen philologie«.

Trotzdem die neueren sprachen an wissenschaftlicher bedeutung nicht hinter den alten zurückstehen und die praktische wichtigkeit derselben klar zu tage liegt, ist die stellung der neueren philologie an den universitäten nicht ganz den erwartungen entsprechend. Vor allem ist die englische philologie, auch den romanisten gegenüber, sehr vernachlässigt. Lektoren sind zur unterstützung der professoren sehr spärlich, privatdozenten giebt es fast gar nicht, da die aussichten zu schlecht sind. In der verteilung der lehrstühle und in den hilfsmitteln zum studium sind die alten sprachen weit besser gestellt. Erst seit kurzem sind besondere bibliotheksraten für die Anglistik ausgeworfen, die aber nicht genügen. Der vortragende ist der ansicht, dass eine reihe von amtlichen bestimmungen dem ansehen des wissenschaftlichen studiums der neueren philologie schädlich seien, so der umstand, dass 3 semester im ausland für die studienzeit angerechnet werden; die bestimmung, dass für minder eingehende kenntnisse auf dem sprachlich - historischen gebiete eine besondere kenntnis der neueren verhältnisse in sprache und litteratur ausgleichend eintreten kann, endlich der fortfall der lateinischen fakultas für unterklassen. Die abiturienten der realgymnasien und oberrealschulen ständen denjenigen der gymnasien nach. Dies wirke wieder

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zurück auf die wertschätzung der neueren philologie. Jeder der fachgenossen solle zur beseitigung der vorhandenen hindernisse mitwirken. An den vortrag schloss sich eine eingehende debatte, in der die ausführungen des redners mehrfach widerlegt wurden. Prof. Stengel hob hervor, dass in dem letzten jahrzehnt eine bedeutende wertschätzung der neueren philologie eingetreten sei. Auch die abschaffung der lat. fakultas für unterklassen sei mit grosser freude zu begrüssen; jetzt prüfe der romanische professor im Latein. Die Romanisten seien wesentlich daran interessiert, dass auch die englische philologie an den universitäten vertreten ist.

Prof. Hoops geht näher auf die übelstände ein, welche mit dem lektorenwesen verknüpft sind. Die Anglisten stehen in bezug

auf lektoren noch schlechter als die Romanisten. Es sei sehr zu bedauern, dass manche professoren die vertretung des modernen unter ihrer würde halten. Der fachvertreter muss auch die praktische seite in seiner hand behalten, damit die studenten nicht die historischen disziplinen für die hauptsache halten. Für die seminarbibliotheken solle man nicht nur werke aus den älteren litteraturperioden anschaffen, sondern auch romanschriftsteller des 19. jahrhunderts. Auch die übungen des seminars, bei denen die fremdsprache als umgangssprache gebraucht werden muss, sind auf moderne schriftsteller auszudehnen. Prof. Suchier weist darauf hin, dass die von den lektoren gebotenen vorlesungen und praktischen übungen von den studierenden noch viel zu wenig benutzt würden, da die letzteren sich vor einander genierten, keiner wolle vor dem andern fehler machen. Er habe daher an den kultusminister eine eingabe gerichtet behufs eines etwa nach 3 semestern abzulegenden zwischenexamens praktischen charakters (ähnlich dem medizinischen physikum), damit die studenten genötigt würden, sich von vornherein mit der lebenden sprache zu beschäftigen. Diese anregung Suchier's wurde von verschiedenen seiten sehr befürwortet, fand jedoch auch manche bedenken. Prof. Bülbring (Groningen) legt die verhältnisse der holländischen studierenden der neueren philologie dar, bei denen schon seit langer zeit ein solches zwischenexamen besteht, das sich in der praxis gut bewährt habe. Auch prof. Wendt (Hamburg) begrüsst diesen vorschlag, da die professoren einen bestimmten moment in der entwicklung des studierenden fassen könnten, um ihn eventuell auf den richtigen weg zu führen. Prof. Hoops trägt bedenken gegen die einführung eines solchen zwischenexamens, weil die vorbildung unserer abiturienten eine zu verschiedene sei. Dies könne nicht in 3 semestern nachgeholt bezw. ausgeglichen werden. Die ganze angelegenheit wird jedenfalls auf dem 9. allgemeinen deutschen neuphilologentage in Leipzig noch ausführlich erörtert werden. Die entgegenstehenden schwierigkeiten sind freilich keineswegs gering. Beachtenswert ist die am englischen seminar in Marburg bestehende einrichtung. Es wird in die 'wissenschaftliche' abteilung des engl. seminars kein student aufgenommen, der nicht vorher ein von dem engl. lektor abgehaltenes examen in der modernen sprache bestanden

hat. In demselben hat der prüfling auch seine phonetische beherrschung mündlich und schriftlich nachzuweisen. Auch geborene Engländer haben sich aus diesem grunde dieser prüfung zu unterwerfen.

In der dritten sitzung (Freitag den 29. September) wurden folgende vorträge gehalten: 1. prof. Mangold (Berlin) über »Friedrich des Grossen dichtungen aus der zeit des siebenjährigen krieges«. 2. privatdozent dr. Schneegans (Heidelberg): »Batisto Bonnet, ein provenzalischer bauer und schriftsteller<<. 3. privatdozent dr. Betz (Zürich): »Edgar Poes einfluss in Frankreich«. Herr dr. Betz behandelte eingehend das litterarhistorische kapitel: Charles Beaudelaire und Edgar Poe und zeigte, wie es möglich ward, dass ein Yankeedichter in Frankreich gefeiert wurde und dort der dichtkunst neue bahnen anwies. Er wies nach, wie antinational und traditionswidrig sich eine litteratur unter dem doppelten einflusse einer ausländischen litteratur und des zeitgeistes gestaltet, und wie kosmopolitisch die französische litteratur in den letzten dezennien gefärbt war. Sämtliche vorträge wurden sehr beifällig aufgenommen. Nachdem die versammlung herrn prof. Scheffler (Dresden) für die verdienstvolle herstellung der ruelle ihren dank übermittelt hatte, schloss der vorsitzende, prof. Hoops, die verhandlungen der neuphilologischen sektion mit einem kurzen rückblick auf ihre thätigkeit. Herr prof. Stengel dankte dem präsidium im namen der versammlung.

Die verhandlungen der sektion beweisen, dass in Bremen ein tüchtiges stück arbeit geliefert worden ist. Auf den deutschen philologentagen ist, wie die stets wachsende teilnehmerzahl beweist, auch die neuphilologische sektion daseinsberechtigt trotz der neuphilologentage. Es ist ein günstiger umstand, dass die letzteren. immer in die jahre fallen, in denen keine allgemeinen philologenversammlungen stattfinden. Die neuphilologen sind in der günstigen lage wenn sie wollen alle jahre zu wissenschaftlicher arbeit zusammenkommen zu können, auf den allgemeinen philologenversammlungen und den neuphilologentagen. Es hat den anschein, als ob sich allmählich eine art arbeitsteilung auf neusprachlichen zusammenkünften bemerkbar mache, indem rein wissenschaftliche themen mehr in den neuphilologischen sektionen, dagegen didaktische und methodische fragen vorzugsweise auf den neuphilologentagen verhandelt würden, wobei natürlich verschiebungen aus dem einen in das andere gebiet nicht ausgeschlossen sind. Im prinzip wäre es zu bedauern, wenn etwa die rein wissenschaftlichen vorträge nur in den neuphilologischen sektionen der allgemeinen philologenversammlungen, die praktischen und methodischen fragen nur auf den neuphilologentagen erledigt würden; dadurch würde gar bald eine bedauerliche scheidung zwischen reiner und angewandter wissenschaft, zwischen universität und schule, hervorgerufen werden, die für beide teile von übel sein würde.

Unter den vielfachen geselligen veranstaltungen des Bremer philologentages, deren sich alle teilnehmer wohl noch lange erinnern werden, seien besonders zu nennen das vom senat der freien hanse

Influence of the Railway and the Electric Telegraph. Growth and Power of the Press and the diffusion of all forms of Literature. The Position and Work of Women. iv. The Expansion of the Empire and the Growth of the Imperial Idea. II. Scientific Progress.

The Chief Discoveries of the Century and their bearing on Modern Life. i. Chemistry and its applications.

ii. The principle of the Conservation of Energy and its Influence on the Mechanical Sciences.

iii. The Applications of Steam, Heat and Electricity to the Arts and Industries.

iv.

The theory of Evolution and its influence on Thought and Research. III. History.

i. Contributions of the century to the study of History.
ii.

International relations of Great Britain.

IV. Literature, Music, and the Fine Arts.

i. Literary Ideals and Achievements.
ii. Music, Art, and Architecture.

V. Biographical Studies.

Some of the great Thinkers, Poets, Statesmen, and other representative
Men and Women of the century.

VI. Education.

i. The Progress and Present Position of National Education in its various Departments.

ii.

iii.

Modern Ideals of Education.

The Relation of the Universities to the Nation.

It is hoped that arrangements may be made for Theological Lectures bearing upon the movements of Religious Thought and upon Biblical Research in the XIXth Century.

Special Classes may be formed to meet the needs of particular sections of students, such as:

(1) Practical laboratory classes for science students.

(2) A class on the English language for students from foreign countries. (3) Classes for Teachers on the theory and practice of Education.

It may be necessary to charge a small extra fee for these special classes, and to limit the numbers admitted.

Conferences will be arranged, and there will be, as in former years, opportunities for visiting the Colleges, various University Buildings, and places of interest in the neighbourhood of Cambridge.

Tickets for the whole Meeting may be obtained by University Extension Students (i. e. those who have at any time obtained a University Extension Certificate or have attended a University Extension Course in either of the Sessions 1898-9 or 1899-1900) or by Teachers for £ 1. 10 s. O d.; in the case of others the charge will be £ 2. For either half of the Meeting, University Extension Students and Teachers £ 1. O s. O d., others £1.5 s. O d. Enquiries for further information should be addressed to R D. Roberts, M. A., Syndicate Buildings, Cambridge. A detailed programme in pamphlet form, price 7 d., post free, will be issued about Easter.

[Board and lodging may be obtained at Cambridge at prices ranging from about 25 s. a week. A list of lodgings will be given in the pamphlet above referred to.]

Herr gymnasiallehrer dr. Ernst Kreuser zu Ulm, Dreikönigstr. 10, hat sich bereit erklärt, die vermittlung zwischen Cambridge und deutschen interessenten zu übernehmen; derselbe ist jetzt in der lage ein ausführliches programm mit anmeldeformular abzugeben, bittet aber sich wegen des obenerwähnten „programme in pamphlet form", in welchem auch wohnungsadressen u. a. enthalten sein werden, direkt an Cambridge wenden zu wollen. Anfragen und anmeldungen werden mit der aufschrift „Summer Meeting" an R. D. Roberts, M. A., Secretary for Lectures Syndicate Buildings, Cambridge erbeten. Es sei noch bemerkt, dass einige englische bahnen den teilnehmern der ferienkurse während der zeit vom 1.-28. August fahrpreisermässigung gewähren.

H.

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