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durchaus richtig. to frolic gehört zu den verben, die bei Muret mit (1) f. versehen sind. S. 153-180 werden schliesslich durch anmerkungen gefüllt, bei denen die erste fett gedruckte zahl die seite, die zweite die zeile des textes angiebt, auf welche sie sich beziehen; sie sind durchweg sachlicher art und dienen der erklärung des textes in angemessener weise. In einer 2. aufl, werden ohne zweifel, wie das in der weiter unten zu besprechenden ausgabe von Longfellow's Evangeline geschehen ist, sämtliche anmerkungen einem besonderen heft einverleibt werden, wobei eine gründliche revision der jetzt unter dem texte stehenden anmerkungen wohl auch jedenfalls stattfinden wird, ebenso die beseitigung der zahlreichen drukfehler.

Eisenach, Aug. 1897.

C. Th. Lion.

Scott, The Lady of the Lake. Erklärt von H. Loewe. Zweite auflage. Berlin, Weidmann'sche buchh. 1895. 263 ss. 8°, geb. mk. 2,20.

Die einleitung s. 7-16 giebt eine lebensbeschreibung des dichters, die es jedoch vermeidet auf das in rede stehende gedicht näher einzugehen, da dafür die Introduction to edition 1830 aufkommen soll (s. 17-25). Eine kurze inhaltsangabe der einzelnen gesänge wäre vielleicht ganz angemessen gewesen. Den zahlreichen anmerkungen unter dem texte, die wohl eine beschränkung vertragen, teilweise auch berichtigung (wenn es z. b. heisst s. 30, 21): „though regiert hier den conjunctiv", während sich doch von keiner conjunction behaupten lässt, dass sie als solche den conjunctiv erfordere, folgen S. 230-245 noch anmerkungen, die wegen ihrer ausdehnung unter dem texte nicht wohl platz fanden. Eine folgende auflage wird auch hier nur anmerkungen in einem besonderen heft geben, und die bessernde hand des herausgebers wird wo es not thut eingreifen, um wenigstens etwas zu erwähnen, z. b. III, 186: till darkness glazed his eyeballs dim ,bis finsternis (der tod) seine trübe gewordenen augäpfel verglase, ihnen einen starren, stieren ausdruck verlieh." Die erst gegebene übersetzung verdunkelt das grammatische verhältnis von dim, das dadurch attributiv erscheinen muss, während es doch offenbär prädicativ zu nehmen ist.

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Eisenach, Aug. 1897.

C. Th. Lion.

Henry Wadsworth Longfellow, Evangeline, A Tale of Acadie. Für den schulgebrauch erklärt von Otto E. A. Dickmann Vierte auflage. Berlin, Weidmann'sche Buehhh. 1896. 98 ss. 8o. Geb. (anmerkungen in einem besonderen heft) 28 ss.

S. 7 f. enthält litteraturangaben, s. 9-11 eine lebensbeschreibung des dichters, s. 13-24 veranlassuug und entstehung, sowie würdigung etc. der Evangeline. S. 25 ein chronologisches verzeichnis von Longfellow's schriften. Es ist nur zu billigen, dass der herausgeber die metrischen bemerkungen jetzt fortgelsssen hat, wenn man auch vielleicht nicht ganz mit ihm übereinstimmen wird, wenn er den hexameter als poetische prosa lesen lassen will. Es ist zwar jeden

falls richtig vom scandiren des hexameters beim lesen abzusehen, nicht bloss im Englischen, sondern überhaupt: es entsteht dadurch ein unerträgliches gehack, aber die für das Französische gegebene regel: Puisqu'il y a un rythme faites sentir le rythme gilt auch für das Englische; bei einem guten sinngemässen lesen wird sich der hexametrische Rhythmus von selbst fühlbar machen. Im übrigen bedarf die treffliche ausgabe weiter keiner empfehlung, fraglich ist nur, ob es sich nicht empfiehlt, die amerikanische schreibung labor, odor, neighboring etc. durch die englische zu ersetzen.

Eisenach, Aug. 1897.

C. Th. Lion.

Thackeray's Snob Papers I-X, with Annotations by G. Rydberg. 106 ss. 8o. Upsala 1896. Selbstverl. des verf., in comm. bei Harrassowitz, Leipzig. Pr.: mk. 2,50.

Als ich bei dem mir bis dahin unbekannten verf. dieser mustergültigen und überaus interessanten ausgabe wegen eines äusserlichen punktes anfragte, antwortete mir derselbe in tadellosem Deutsch, u. a. bemerkend, dass er zur zeit mit einer grösseren arbeit „Zur geschichte des französischen ǝlautes" beschäftigt sei. Bravo! das nenne ich mir eine leistung für einen neusprachlehrer gründliche beherrschung dreier fremdsprachen! Und bei uns bezweifelt man oft, dass ein neusprachlehrer auch nur zwei fremdsprachen in dem für ausübung seines berufs erforderlichen grade beherrschen lernen könne! 1) Uebrigens habe ich die fertige beherrschung zweier fremdsprachen unter den schwedischen lehrern häufig getroffen, und bei einem lieben freunde auch die sichere beherrschung aller drei für den Schweden in betracht kommenden fremdsprachen. Das machen die zahlreichen reisestipendien, für welche Schweden mit seiner geringen bevölkerung bekanntlich genau so viel aufwendet als das grosse Preussen! Gleichzeitig wird natürlich die vorgeschichte der drei modernen sprachen und litteraturen an den beiden landesuniversitäten in vollkommen zureichender weise vorgetragen, gerade wie bei uns.

Doch es wird zeit, dass ich mich der vorliegenden trefflichen schriftstellerausgabe zuwende.

Es ist eine eigentümlichkeit des Punch, gewisse sociale erscheinungen und typen sozusagen serienweise zur darstellung zu bringen. So geht jetzt (Febr. '97) schon durch zehn auf einander folgende nummern die köstliche contrastirung "Singers and Songs', ein früherer bildercyclus brachte alle seine lustigen figuren und situationen in pfahlbauervermummung, noch etwas weiter rückwärts liegt die serie von tagebuchblättern des oberkellners Robert u. s. w. In derselben weise nun brachte Punch von Febr. 1846 bis Febr. 1847 nicht weniger als 45 nummern Snob Papers, kleine aufsätze, in deren jedem eine besondere abart der

1) Ich muss immer wieder betonen, dass die moderne cultur etwas durchaus einheitliches ist, welches gleichzeitig in seinen franz., engl. und deutschen widerspiegelungen studirt sein will. Man kann nicht sagen: 'ich bin vertreter der modernen cultur, aber von engl. (franz. bezw. deutsch.) volkstum und sprache verstehe ich nichts'. Diese drei gehören untrennbar zusammen.

gattung Snob, des nach unten hin ebenso hochmütigen, wie nach oben hin deund wehmüthigen menschen, brachte. Diese Snob Papers stammten, wie man weiss, aus der feder Thackeray's, und von ihnen bietet uns verf. die nummern I-X mit reichlichen, von gründlicher sachkunde zeugenden anmerkungen, dazu noch vier seiten vortrefflich orientirender Biographical Notes. Da alle beiträge des verf. auf englisch, natürlich anstoss-freiem Englisch, abgefasst sind, so kann das heft vom deutschen fachmanne mit derselben bequemlichkeit in die hand genommen werden, wie wenn es aus der feder eines Deutschen anstatt eines Schweden stammte.

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Und möge nur einmal jeder des Englischen kundige, der sich eine besondere freude machen will, dieses heft aufschlagen: er wird es nicht so leicht wieder weglegen. Mir wenigstens hat die lectüre seiner texte unter der beleuchtung der, allerdings notwendigen aber auch überall ausreichenden anmerkungen, unendlichen genuss bereitet. Die welt ist ja voll von Snobs und war es von anbeginn an. Aber es müssen einem die augen dafür erst geöffnet werden. ,,James I. was a Snob, and a Scotch Snob, than which the world contains no more offensive creature Charles II. his grandson was a rogue but not a Snob; whilst Louis XIV. the great worshipper of Bigwiggery has always struck me as a most undoubted and Royal Snob (s. 11) diese wenigen zeilen haben mir die drei männer menschlich näher gebracht als es wohl dicke bände des gewöhnlichen historischen stils hätten thun können. Natürlich tragen die meisten der hier geschilderten Snob - typen ein specifisch englisches gepräge, sind aber darum auch in entsprechendem maasse für den erforscher des englischen volkstums belehrend. Und wenn vielleicht England überdies ein für entwickelung von snobbery besonders günstiger boden ist, so regen doch die vorliegenden Snob Papers den deutschen leser vielfach zum behaglich humorvollen philosophiren über unsere heimischen Snob-arten an (vgl. den deutschen-reichs-snob, den classischgymnasialen und den academischen snob, den militärischen, pastoralen, socialistischen, den fabrikanten-snob u. s. w.).

Das ist ja freilich gewiss, dass diese arbeiten Thackeray's ohne die nötigen erklärenden anmerkungen nur mit halbem genusse gelesen werden können, selbst vom Engländer. Aber solche hat eben G. Rydberg ein verwandter des grossen dichters? Idem leser in absolut mustergültiger weise zur verfügung gestellt. Dieselben sind kurz, präcis, verlässig, stellen sich ein, wo sie gebraucht werden und halten den leser nicht an unnötiger stelle auf; der in ihnen niedergelegte wissensschatz ist ein überaus reicher. Die im bedürfnisfalle gegebenen hülfen für die aussprache sind sehr willkommen und werden in guter (mit Afzelius übereinstimmender, dem M. F. nah verwandter) umschrift gegeben.

Wenn ich jetzt zum schluss noch zu der einen oder andern stelle eine bemerkung keine berichtigungen mache, so geschieht dies nur, weil dies

ja nun einmal so sitte und wohl auch für den leser anregend ist.

=

'im lande

S. 2 m.,,a suffering people has looked abroad" ,,abroad" umher' gegen sonst 'im ausland' ist selten und konnte wohl eine anm. erhalten; ebenso s. 2 u.,,a Work with a great W." (vgl. big W.), woneben Great Queen Street u. a.); s. 3 o.,,he must unbusm himself" (unbusm bei Th. cursivirt), erhält die anmerkung,,vulgar for unbosom himself open his heart" aber hier liegt nichts vulgäres, sondern nur eine bei allen romanschriftstellern u. a. zu findende gewohnheit vor, dialectische bezw. vulgäre aussprache durch eine art

phonetische umschrift gebildeter aussprache anzudeuten: Th. sprach ganz gewiss selbst das obige wort unbusm d. i. anhuzm aus, glaubte aber durch (lautrichtigere) entstellung der orthographie irgend eine entstellte aussprache anzudeuten; s. 5 m. [the using the fork] in the guise of a toothpick wird richtig erklärt durch „in the form (wohl besser way) of etc.", auch der gewöhnliche sinn der redensart in the guise of (= in the dress of) angegeben, der gebrauch im vorliegenden sinne aber sicher irrtümlich aus germ. wisa abgeleitet, während es ganz gewiss ein gallicismus ist (franz. en guise de); auf s. 54 ist zwischen den anmerkungen die bezeichnung Page 6 ausgefallen; s. 60. My dear friend was, in this instance the Snob relative hier war eine verweisung auf s. 7/8 notwendig, wo die erklärung zu finden ist, warum Th. es als snobbery bezeichnet, wenn ein Engländer erbsen mit dem messer statt mit der gabel ist: ehe ich bis zu der bezeichneten stelle gekommen war, wusste ich schlechterdings nicht, wie ich die behauptung My dear friend etc. verstehen sollte; s. 6 bedurfte Th.'s spott über die schlechten manieren des hohen deutschen und italienischen adels beim essen die hinweisung, dass jedes volk gewohnheiten, die von den seinen abweichen, damit schon für schlechte hält: meine schüler lassen es sich nicht aus dem kopfe reden, dass es grobe fletzerei war, wenn vor etlichen jahren einer der beiden söhne der prinzessin von Wales auf einer photographie mit einer hand in der hosentasche neben seiner mutter stand; s. 7 m.,,he acquired the odious habit [of eating peas with his knife] at a country school, where they cultivated peas, and only used two-pronged forks, and it was only by living on the continent, where the usage of the fourprong is general, that he lost the habit aber der letztere teil der stelle ist doch offenbar bittere ironie (zumal für das jahr 1846), und darauf war der leser aufmerksam zu machen; s. 38, wo der verkauf der officiers patente gegeisselt wird, durfte der herausgeber wohl nicht ohne eine anmerkung lassen mit der angabe, dass diese einrichtung i. j. 1871 durch Gladstone's liberales ministerium aufgehoben wurde; s. 44 wird behauptet, dass prinz Albert der einzige in der armee sei, der den Punch nicht lese wie ist das zu verstehen?

Doch ich breche ab es giebt ein deutsches sprüchwort, wonach man das fragen auch übertreiben kann.

Ganz besonders sei die vorliegende ausgabe solchen deutschen fachgenossen empfohlen, welche selbst mit dem gedanken an die herausgabe ähnlich schwieriger texte umgehen. Die R.'sche arbeit kann ihnen in sehr vieler beziehung als vorbild dienen.

Rendsburg (Holstein), April 1897.

H. Klinghardt.

God save the Queen. Für die erste schullectüre geschrieben von C. Massey und herausgegeben von L. Fries. Mit einem plan von London. Leipzig. Verlag von Paul Spindler. 1898. 140 ss. 8°.

Das vorliegende buch verfolgt einen ähnlichen zweck, wie das vor einer reihe von jahren erschienene, von prof. Harnisch herausgegebene buch: „In the Struggle of Life", welches die schicksale einen jungen Deutschen in London beschreibt. Dieses mal hat Massey die reise eines afrikanischen prinzen und seines freundes, des sohnes eines englischen missionsgeistlichen, zu den jubiläumsJ. Hoops, Englische studien. XXVII. 2.

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festlichkeiten des jahres 1897 in London zum mittelpunkte seiner darstellung gemacht. Die beiden jungen leute führen tagebücher und schreiben briefe an ihre eltern, in denen sie London und das leben in London von allen seiten schildern. Die schilderung schliesst ab mit einer lebendigen beschreibung des empfanges bei der königin und des festzuges am jubiläumstage. Das buch ist. wie das vorige, mit grossem geschick angelegt und sehr fesselnd geschrieben und wird seinen zweck, die schüler auf eine angenehme weise mit den realien des englischen lebens bekannt zu machen, gewiss nicht verfehlen.

Die anmerkungen sollen, wie es in der einleitung heisst, es dem schüler möglich machen, den text inhaltlich und sprachlich zu verstehen und in sich aufzunehmen. Sie geben grammatische, wort- und sacherklärungen und übersetzungen und lassen durch ihre ausführlichkeit dem lehrer in der that nicht viel mehr zu thun übrig. Für den schulgebrauch wird wohl eine textausgabe ohne anmerkungen vorzuziehen sein. Hier und da sind mir kleine verstösse aufgefallen:

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Auf seite 104 heisst es: „Sklave und sklavin bedeuten im Englischen dasselbe", ein etwas unklarer ausdruck. Auf s. 122 wird The Last Rose of Summer" ein beliebtes engl. volkslied genannt und nicht erwähnt, dass es von Thomas Moore ist. Auf s. 137 heisst es, dass vielen Engländern der richtige gebrauch des h-lautes schwierigkeiten macht. Es sollte heissen: „ungebildeten Engländern".

Jedenfalls ist das werkchen als lectüre, sei es nun im schul-, einzel- oder selbstunterricht, in jeder weise zu empfehlen.

Berlin, April 1899.

Ph. Aronstein.

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