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Erklärung

des

hochheiligen Meßopfers

aus der heiligen Schrift, den allgemeinen Con-
cilien, den heiligen Vätern und Lehrern der
Kirche

von dem ehrwürdigen

Pater Martin von Cochem,

aus dem Capuciner-Orden.

Ein höchst nüzliches und troftreiches
Unterrichts- und Betrachtungsbuch
für Jedermann.

Neu bearbeitet

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Nebst Morgen, Abend und Meßgebeten.
Mit Approbation.

Fünfte Auflage.

München, 1870.
Druck und Verlag von J. G. Weiß, Universitätsbuchdrucker.

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Censura Ordinarii.

Liber intitulatus Medulla Missae Germanica, ab Adm. R. P. Martin von Cochem Ordinis S. Francisci Capucinorum conscriptus, aliasque approbatus et in lucem editus, in hac altera editione auctior et emendatior redditus, iterato evulgari meretur.

Coloniae 26. Febr. 1710.

Cornelius Brevver,

SS. Theol. Doct., et publicus Professor, Collegia-
tarum Ecclesiarum S. Severini et B. M. V. ad
Gradus Canonicus, respective Chori Episcopus et
Pastor. Librorum Censor.

Vorrede.

Christliche Seele! wisse, daß unter allen Schäßen, welche die Welt hat, keiner köstlicher sei, als das Opfer der heil. Messe; und daß unter allen Schäden, welche die Welt hat, keiner meines Erachtens größer sei, als das Nichtkennen dieses heiligsten Opfers. Der Schaß der heil. Messe ist unschäßbar: also ist auch der Schaden unerseßlich. Von der heiligen Messe kann ich sagen, was die heilige Schrift von der Weisheit sagt (B. d. W. 7.): sie ist ein unendlicher Schaß den Menschen: und welche denselben brauchen, werden theilhaftig der Freundschaft Gottes." Es ist schmerzlich zu beklagen, daß dieser theuere

Schat, wodurch sich alle Gläubigen bereichern könnten, gleichsam in der Erde vergraben liegt, und von wenigen erkannt und geschäßt wird: weil nämlich von der heil. Messe gar wenig geschrieben, gar wenig gelehrt, und gar wenig gepredigt wird. Damit nun die Welt diesen so großen Schaden nicht länger leiden müsse, bin ich gesinnt, in gegenwärtigem Buche, mit Hilfe der göttlichen Gnade, deutlich zu erweisen, daß das hochwürdige MeßOpfer derjenige hohe Gottesdienst sei, durch wel= chen die heiligste Dreifaltigkeit würdig geehrt, die lieben Heiligen hoch erfreut, die katholische Kirche andächtig erbaut, die schwache Welt mächtig er= halten, und das heiße Fegfeuer erquickt werden könne. Diese Darstellung habe ich nicht aus mir ersonnen, sondern in der heil. Schrift in den allgemeinen Concilien, in den heiligen Vätern und in den Lehren der Kirche gefunden. Ja ich habe alle Bücher, welche etwas von der heil. Messe ent= halten, und mir zu Handen kamen, durchsucht, und Alles, was ich von der Würde und dem Nußen der heil. Messe gefunden, genau aufgezeichnet. Mit dieser mühsamen Arbeit habe ich über drei Jahre zugebracht, und so Viel gesammelt, daß ich dieses Buch damit angefüllt habe. Diese meine Arbeit und den reichen gefundenen Schatz biete ich dir,

Vorrede.

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lieber

Leser, liebe Leserin! mit der freundlichen Bitte an, du wollest dich würdigen, dieses Buch nur einmal aufmerksam auszulesen und bei dir zu überlegen, und ich versichere dich, daß du solche Dinge von der heil. Messe darin finden wirst, dergleichen du noch niemals wirst gelesen, noch gehört, noch gewußt haben. Alle diese Dinge werden dir so süß, so tröstlich und so angenehm vorkommen, daß du dich herzlich darüber erfreuen, und ein festes Vertrauen, durch die heil. Messe die Seligkeit zu erwerben, schöpfen wirst. Deßwegen nenne ich dieses Buch: Meß-Erklärung über Honig süß*) weil Alles, was darin enthalten ist, süßer als Honig, und wohlschmeckender als Mark ist. Ich wünsche von Herzen, daß dir dieses Buch tief zu Her= zen gehe, und eine inbrünstige Andacht zu der heil. Messe in dir erwecken möge. Ich befehle mich dringendst in alle heil. Messen, die du dein ganzes Leben lang hören wirst; bittend, du wollest mich in dieselben allezeit einschließen, und sie auch zu meinem Heile dem höchsten Gott aufopfern.

V

Alles, was ich in dieser heil. Meß-Erklärung geschrieben habe, unterwerfe ich dem Urtheile der

*) So lautet der Titel der ersten Auflage.

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