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dass sie sich an die Platonische Figuren - Auffassung der Arcana machten. Hierzu lag ein besonderer Impuls da vor, wo man die astrologische Interpretation bereits hatte. Denn Sonne und Mond zeichnete man schon im grauen Alterthum so, wie sie heute im Kalender stehen, und was die übrigen Planeten betrifft, so haben die betreffenden Götter Embleme, z. B. Saturn die Sichel, Mercur den Heroldsstab u. s. w. Hält man sich nun an jene Zeichen und diese Embleme, so hat man Figuren oder Zeichen für die Planeten in erster Reihe, damit für die Metalle in zweiter, und die Arcana in dritter Reihe.

Ursprünglich liegen die Planeten-Zeichen ff. Man zog heran: für die Sonne einen Kreis, für den Mond einen Halbkreis, für Mercur die Zeichnung eines Heroldsstabes, für Saturn die Zeichnung einer Sichel, für Jupiter die Zeichnung eines Donnerkeiles unter der Gestalt einer Zickzack-Linie, für Mars die Zeichnung eines Pfeiles oder einer Lanze, für Venus die Zeichnung einer Vulva unter der Gestalt eines Kreises. Die Vulva ist zwar kein eigentliches mythologisches Emblem für Venus, sie muss sich dieselbe aber schon gefallen lassen.

Die Zeichenlehre wird nun an die Tab. smar. angelehnt, und so erhalten wir die Zeichen - Interpretation der Tab. smar. Diese Interpretation lehnt sich an den Kreis, und macht diesen zur Basis der Planeten-Zeichen.

Für Sonne und Venus hat man eo ipso den Kreis. Da sie nun beide nicht dasselbe Zeichen haben können, so giebt man dem Sonnenkreis einen Centralpunct, und macht an den Venuskreis unten ein Kreuzchen, welches Kreuzchen einen Stern bezeichnen und andeuten soll, der Venuskreis beziehe sich auf einen Stern, und nicht auf die Sonne. So kommt heraus: O Sol, Q Venus.

Also:

Luna.

Der Mond bekommt einen Halbkreis. Der Heroldsstab kommt derartig heraus, dass man an das Zeichen der Venus oben das Zeichen des Mondes in liegender Stellung setzt. Also das Zeichen des Mercur lehnt sich wieder an den Kreis, und wir haben: 8 Mercurius.

Denkt man sich einen Soldaten von der Seite gesehen, der einen Schild am Arm und eine Lanze über der Schulter hat, denkt man sich dabei den Anblick aus der Ferne, wo man die Person des Soldaten weniger, den in der Sonne funkelnden, mit Metall beschlagenen Schild und die Metallspitze der Lanze aber hauptsächlich sieht, so gestaltet sich der Anblick als Kreis mit einer Spitze, demgemäss so: . Und das ist das Zeichen für den Soldaten Mars, so dass also herauskommt: ♂ Mars.

Theilt man sich die Kreisperipherie in 4 Theile und verbindet die Theilungspuncte mit einander, so erhält man im Innern ein Kreuz: + Nimmt man sich nun dieses Kreuz, und setzt unten den Mond an, so erhält man eine Sichel: h. Diese Sichel kommt auf den Saturn, so dass also herauskommt: h Saturnus. Nimmt man dasselbe Kreuz, und setzt an den Querbalken links den Mond, so kommt das Zeichen 24 heraus. Dieses Zeichen wird für den Donnerkeil des Jupiter ausgebeutet, und so kommt heraus: 2 Jupiter. Wir sehen also auch bei den Zeichen des Saturn und Jupiter, dass sie sich an den Kreis anlehnen.

Es sind also die Zeichen für die Planeten im Anlehnen an den Kreis:

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Theilpuncte des Kreises eine wichtige Rolle spielen. Zunächst bieten sie uns das Kreuz für die Zeichen des Saturnus und Jupiter. Dann hängt die Luna als Luna, und für sie wird der Halbkreis der Sichel des Saturnus ausgebeutet, mit dem unteren Theilpuncte zusammen. Mit demselben Theilpuncte hängt das Kreuzchen, der Stern, der Venus zusammen. Mit dem oberen Theilpuncte hängt der Halbkreis des Zeichens des Mercurius zusammen. Mit dem Theilpuncte links hängt der Halbkreis für das Jupiter-Zeichen zusammen. Das Kreuz, welches sich an alle 4 Theilpuncte knüpft, bietet uns das Centrum des Kreises, und dies Centrum ist für den Kreis als Sol nöthig. Also spielen die 4 Theilpuncte des Kreises für 6 PlanetenZeichen das 7. Planeten-Zeichen für den Mars hat nichts mit jenen Theilpuncten zu thun eine wichtige Rolle, und das ist der Grund, weshalb man die Zeichenlehre: die Theilung des Kreises in 4 Theile, das ist: die Quadratur des Cirkels nennt. Das lassen sich die heutigen Mathematiker nicht träumen, dass die Quadratur des Cirkels hier liegt, eben so wenig, wie sie es sich träumen lassen, worauf der Pythagoräische Lehrsatz hinaus will. Die Redeweise, dass diejenigen dasselbe Ziel verfolgen, welche dem Stein der Weisen, dem Perpetuum mobile und der Quadratur des Cirkels nachstreben, kommt von einem Alchemisten her, der damit die Puncte, die ihm in der Alchemie am wichtigsten schienen, zusammen fasst. Das hat man nun missverstehend so interpretirt, als wenn diejenigen, welche sich mit dem Steine der Weisen, oder dem Perpetuum mobile, oder der Quadratur des Cirkels befassten, allesammt Narren, oder gelinde ausgedrückt, Leute wären, welche einem Phantome nachhaschten. So kommt es denn, dass Jener ausruft: Deplorata sunt ingenia, quae in quadratura circuli, perpetuo mobili et lapide philosophorum occupantur! „Beklagenswerth sind die Geister, die sich mit der Quadratur des Cirkels, dem Perpetuum mobile und dem Lapis philosophicus befassen!" Ach nein, wer auf diese Dinge lossteuert, steuert auf die Alchemie los, und wer auf diese lossteuert, steuert auf die Arcana los. Und hat er diese gefunden, so ist er kein Ingenium deploratum oder deplorandum, er mag sich vielmehr freuen und freut sich, und seine Patienten noch mehr, als er.

Wir haben in dem Abschnitt „Nähere Notizen über die Arabische Alchemie" davon gesprochen, dass an einigen Stellen bei Geber auf die Planeten-Zeichen hingedeutet zu sein scheint. Als Beleg für diese Behauptung wollen wir die Stelle der Summa perfectionis magisterii, Lib. 1., Cap. 15. heranziehen. Sie heisst:

--adhaeret quoque (Mercurius) tribus mineralibus de facili, Saturno scilicet, Jovi et Soli, Lunae autem magis difficulter, Veneri difficilius quam Lunae, Marti autem nullo modo, nisi per artificium. Ex hoc utique maximum elicias secretum. „Es, das Quecksilber, hängt 3 Mineralen leicht an, nämlich dem Saturn, dem Jupiter und der Sonne. Dem Monde hängt es schwieriger an; der Venus schwieriger als dem Monde, dem Mars aber auf keine Weise, es sei denn durch ein Kunststück. Man kann sich also allerdings aus diesem ein grosses Geheimniss herauscalculiren."

Das kann nun ff. interpretirt werden.

Vor Allem muss man vor Augen halten, dass man sich im 1. Buche Gebers befindet, welches auf dem Standpuncte der 6 Metalle steht, welches der Auffassungsweise Gebers selbst Rechnung trägt. Da kann denn vom Quecksilber als Metall im Sinne von Gold, Silber u. S. W. nicht die Rede sein. Das Quecksilber, was hier in's Auge gefasst wird, ist noch eins mit dem Silber, die Luna hat sich noch nicht in der Stelle Mater ejus est Luna zu Silber und Quecksilber extendirt, es bleibt sich also gleich, ob man Quecksilber oder Silber sagt, die beiden sind eben eins. Wenn es nun heisst: adhaeret, es hängt an, das Quecksilber adhärirt, so ist damit Quecksilber als Luna genommen, und Luna als das Zeichen. Dies Zeichen Luna nun adhärirt (man vergl. die obige Figur) leicht dem Saturn, denn das Saturn-Zeichen entsteht ja gerade auf Grund des Luna - Zeichens. Es adhärirt leicht dem Jupiter, denn das Jupiter - Zeichen entsteht ja gerade auf Grund des Luna-Zeichens. Es adhärirt endlich leicht dem Sol - Zeichen, denn durch diese Adhärenz des Mond - Zeichens an den Kreis kommt das Mercur - Zeichen heraus,

welches letztere aber nicht genannt werden darf, weil das eigentliche Metall Quecksilber nicht in den 6 Geberschen Metallen einbegriffen ist. Nun heisst's ferner, das Quecksilber adhärire der Luna schon schwieriger. Das ist, das Luna - Zeichen adhärire dem Luna - Zeichen schwieriger. Nun ja, dies Zeichen adhärirt sich selbst schwieriger, es deckt sich in sich selbst, und das ist eine uneigentliche, eine schwierige Adhärenz. Ferner heisst's, das Quecksilber adhärire der Venus leichter, als dem Monde (Silber). Nun, wo der Stern des Venus-Zeichens anfängt, da fängt auch der Halbkreis des Saturn-Zeichens an, und das ist eine noch schwierigere Adhärenz, als vorhin, denn das Venus - Zeichen hat an und für sich nichts mit dem Halbkreise, dem Luna-Zeichen zu thun. Und endlich, dem Mars adhärirt der Mercur in keiner Weise. Ja freilich, denn das Mars - Zeichen steht ausserhalb des quadrirten Cirkels, kann also nie und nimmer vom Luna-Zeichen getroffen werden, da dies Zeichen nur mit den QuadraturPuncten in Berührung tritt.

Zeichen-Interpretation der Tabula

smaragdina.

Rubriken wie bei der vorigen Interpretation der Tab. gmar. Von der ersten Rubrik ist nichts zu sagen, und so beginnen wir mit der

Zweiten Rubrik.

Quod est inferius bis adoptione.

Die Zeichen zerfallen in die Signa superiora und inferiora. Jedes Zeichen nämlich besteht aus einem Zwiefachen, aus dem Kreise, oder wo dieser nicht direct da ist, aus den beiden senkrecht auf einander stehenden Durchmessern, die ihm ihr Dasein verdanken, und aus einem zweiten Theile, der zu jenem ersten Theile hinzutritt. Nur das Zeichen für den Sol und für die Luna machen hiervon eine Ausnahme, diese sind eintheilig. Wenn nun bei der Gesammt-Figur, welche wir im vorigen Abschnitte haben kennen lernen, der zweite Theil eines betreffenden Zeichens nach oben steht, so ist dies Zeichen ein Signum superius, steht er nach unten, so ist es ein Signum inferius. Somit sind Signa superiora: 8 (hier wird das unten, weil es ursprünglich dem Zeichen für die Venus angehört, nicht in's Auge gefasst), 2 und ♂. Und ferner sind Signa inferiora Q und ħ. Um nun auch noch die beiden eintheiligen Zeichen hineinzubekommen, werden diese gegenseitig in Relation gebracht. Das geschieht derartig, dass der Halbkreis des Saturn-Zeichens als Luna genommen wird. Diese Luna steht unten am Sol-Kreise, und auf Grund dessen wird zum Signum inferius und Ozum Signum superius. Somit haben wir als

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fragt sich nun in Bezug auf das sicut sic: was hat Gott mit den Planeten-Zeichen oder dem Kreise zu thun? Darauf ist die Antwort die: Es liegt nahe, da die ZeichenLehre ein Anlehnen an Plato repräsentirt, den Kreis an den Platonischen Kreis anzulehnen, der die Welt reprăsentirt. Wenn also die res omnes fuerunt à Deo, so hat mit a. W. Gott den Kreis geschaffen. Es liegt also ganz nahe, Gott mit dem Kreise und damit in weiterer Folge mit den Zeichen in Berührung zu bringen.

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Terra ist der Kreis, der die Basis der Zeichen ist. Wenn man nämlich die Gesammt-Figur im vorigen Abschnitt ansieht, so hat man einen Kreis mit Anhängseln. Das erinnert nun an das Platonische Weltenthier, bei dem man auch einen Kreis mit Anhängseln hatte. Dort war der Kreis, der Hauptkreis, die Erde, und das führt darauf, auch hier den Kreis: Erde zu nennen.

Ignis ist das Kreuzchen unten an der Venus - Figur. Dies Kreuzchen soll ja, wie wir wissen, einen Stern vorstellen, und weil es also ein Stern ist, deswegen heisst es, wegen der feurigen Natur eines Sternes: Ignis.

Beim subtile und spissum handelt es sich um die senkrecht aufeinander stehenden Durchmesser und den Halbkreis. Der letztere ist ein subtile als einfache (krumme) Linie, das Kreuz ist ein spissnm, weil es als Doppel-Linie mehr Halt, Solidität, hat.

Diese 4 Dinge nun, terra, Kreis, ignis, Stern, subtile und spissum, das Kreuz (im Innern des Kreises) und den Halbkreis, soll man sich nehmen, und sie zu einem Ganzen vereinigen, so dass man erhält:

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Wenn hier also steht superius und inferius, so ist das die Summe der Zeichen, die Summe der Signa superiora und inferiora. Dass nicht einfach superius und inferius steht, sondern doppelt, zielt auf das Doppelverhältniss des superius und inferius in Bezug auf und einerseits und die übrigen Zeichen andererseits. Die Summe der Zeichen nun dient dazu, um die Wunder der res una zu Stande zu bringen. Diese res una ist der Kreis, denn um den einen Kreis gruppiren sich die sämmtlichen Zeichen.

Et sicut etc.

Die res natae sind die sämmtlichen Zeichen, die Summe der Zeichen, die wir vorhin zersplittert als superius und inferius haben kennen lernen. Diese Zeichen entstanden von der una res, vom Kreise; der Kreis ist ihr Vater, denn dass wir die Zeichen so haben, wie sie eben sind, und dass sie sich zu den Signa superiora und inferiora gestalten, hängt ja damit zusammen, dass man ihnen den Kreis zu Grunde legt. Wie die Welt, die res omnes, Gott zum Vater hat, so haben die res natae den Kreis zum Vater. Da es aber ein wenig kühn ist, die Vaterschaft Gottes der Welt gegenüber mit der Vaterschaft des Kreises den Zeichen gegenüber auf eine Stufe zu stellen, so wird die letztere Vaterschaft eine uneigentliche, und für diese uneigentliche Vaterschaft tritt die adoptio ein. Man

Dass dies Thun nun auf ein separare des einen vom anderen hinauskommt, liegt derartig, dass man annimmt, man hätte die Gesammt-Figur aus dem vorigen Abschnitt vor sich, und entnähme ihr nun Stück für Stück das, was man hier verwerthen will. Eine solche Sachlage liegt nun gerade nicht nahe, und deswegen steht das: suaviter magno cum ingenio.

Nachdem man nun die Figur hat, die so eben construirt worden, hält man sich an den Halbkreis, und lässt denselben steigen und wieder herabgehen. Dieser Halbkreis

Ascendit a terra in coelum, iterumque descendit in terram. Er steigt in die Höhe zum Puncte a, und bildet hier den Bogen des Mercur-Zeichens. (Vergl. die GesammtFigur im vorigen Abschnitte.) Dann geht er weiter zum Puncte b, und bildet hier den Bogen des Jupiter-Zeichens. Endlich kommt er zum Puncte c, und bildet hier den Bogen des Saturn - Zeichens, und damit ist er, um den Kreis laufend, wieder an seine alte Stelle gerückt. Auf die Weise haben wir uns drei Zeichen construirt: Mercur, Jupiter, Saturn, erhalten aber zugleich alle Zeichen, denn:

et recipit vim superiorum et inferiorum,

und das Ganze wird theilhaftig der Macht der supe

riora und inferiora, der Signa superiora und inferiora, auf welche die zweite Rubrik hinweist. Man erhält eben alle Signa. Nämlich sowohl das, was man an und für sich hat, als das durch das separare Gegebene, wird mitgezählt. Man hat aber den Halbkreis, und damit das Luna - Zeichen. Man hat den Kreis mit dem spissum-Kreuz, mit diesem das Centrum für den Kreis als Punct, und damit das SolZeichen. Man hat den Stern unten an dem Kreis, und damit das Venus-Zeichen. Damit hat man alle Zeichen, freilich mit Ausnahme des Mars-Zeichens. Nun, das ist einmal nicht anders, da, wie wir wissen, das Mars-Zeichen nicht in den Bereich der Quadratur des Cirkels fällt. Indem hier aber steht: et recipit vim superiorum et inferiorum hat man das Mars - Zeichen in den Kauf, denn dasselbe ist ein Signum superius, und kann, wo von der vis superiorum ausdrücklich die Rede ist, nicht ausgeschlossen werden.

Fünfte Rubrik.

Sic habebis gloriam bis penetrabit.
Sie habebis gloriam etc.

Sic, wenn man so verfährt, wie wir so eben in der vorangehenden Rubrik haben kennen lernen, hat man die gloria totius mundi, das sind die Zeichen. Ganz analog also, wie man in der astrologischen Interpretation der Tab. smar. in der gloria die Planeten hatte, ganz analog hat man in der vorliegenden Interpretation in der gloria die Zeichen. Die obscuritas fugiens besteht darin, dass man einsieht, dass man das Mars-Zeichen mit in den Kauf bekomint.

Haec est totius etc.

Die fortitudo besteht darin, die Kraft des Zeichens besteht darin, dass das Zeichen vincit omnem rem subtilem, die Planeten besiegt, et omnem rem solidam penetrat, die Metalle durchdringt. Man denkt sich nämlich das Metall als fest, als res solida. Und dieser festen Masse gegenüber ist denn der Planet eine res subtilis. Die res subtilis, der Planet, steht vor der res solida, dem Metall. Und so muss es auch sein, denn zunächst sind die Zeichen für die Planeten entworfen, sie sind Planeten-Zeichen, und nachdem sie Planeten-Zeichen sind, werden sie denn auch dadurch zu Metall-Zeichen, dass an die Planeten sich die Metalle reihen.

Die cumulirte fortitudo zählt einerseits nach der Drei, andererseits zählt sie nach der Vier. Hierbei ist denn die nähere Sachlage die, dass die Drei auf die 3 Signa inferiora, die Vier auf die 4 Signa superiora zielt,

Sechste Rubrik.

Sic mundus bis est hic.

Sic mundus creatus est bezieht sich auf die zweite Rubrik, in welcher auf die Erschaffung der Welt hingewiesen wird.

Hinc erunt adaptationes mirabiles bezieht sich auf die vierte Rubrik. Dort wird das, was die zweite Rubrik bringt, das superius und das inferius adaptirt, welches Adaptiren auf ein Construiren hinauskommt.

Quarum modus est hic bezieht sich auf die fünfte Rubrik, bei deren fortitudo (uéroov) darauf hingewiesen wird, dass das beim Adaptiren, Construiren, Gewonnene sich an die Planeten und die Metalle reiht.

Siebente Rubrik.

Itaque vocatus bis mundi.

Der Hermes trismegistus bezieht sich pro primo auf die Zeichen selbst, pro secundo bezieht er sich auf die Planeten, welche durch dieselben repräsentirt werden, pro tertio bezieht er sich auf die Metalle, welche durch sie repräsentirt werden.

Die philosophia totius mundi wird zur Quadratur des Cirkels, und damit der Titel der vorliegenden Interpretation der Tab. smar. zu: De quadratura circuli oder Tabula de quadratura circuli. Hermes hat die 3 Theile dieser Interpretation der Tab. smar., welche der Index

nennt.

Schliesslich wollen wir nun eine Tafel geben, welche es in übersichtlicher Weise anschaulich macht, wie Zeichen, Planeten, Metalle und Arcana neben einander stehen, wie das eine dem anderen entspricht.

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Der Autor unternimmt es, die philosophischen Zahlen, welche sich im Laufe der Geschichte der Alchemie in den Vordergrund gedrängt haben, an der Hand der Tab. smar. zu bieten. Diese philosophischen Zahlen sind:

1) Die Zahlen 1 bis 7. Sie haben wir in der Jüdischen und Pythagoräischen Alchemie. Zum Theil haben wir sie auch in der Indischen Alchemie (1, 2, 3, 4, 6), ebenso in der Platonischen Alchemie (1, 2, 3, 4.)

2) Die Zahl 10. Sie haben wir in der Pythagoräischen Alchemie.

3) Die Zahl 12. Sie haben wir in der Indischen Alchemie.

4) Die Zahlen 8, 9, 27. Sie haben wir in der Platonischen Alchemie.

Der Autor steht auf der Basis der Arabischen Alchemie, und fasst diese in ihrer Quintessenz auf als die Lehre von den Metallen, der Astrologie und den Zeichen (Quadratur des Cirkels). Auf Grund dessen nimmt er den Theil der Tab. smar., welcher von Pater ejus est Sol bis inferiorum geht, für die Quintessenz der Tab. smar.: in diesem Theile wird uns ja das Betreffende der Quintessenz nach geboten.

Den genannten Theil der Tab. smar. zersplittert er in 3 Unter-Theile. Der 1. Unter-Theil umfasst: Pater ejus est Sol bis in terram. Der 2. Unter-Theil umfasst: Separabis bis ingenio. Der 3. Unter-Theil umfasst: Ascendit bis inferiorum.

Für die Zahl 1 beutet er aus das Ascendit bis inferiorum Er denkt sich nämlich, in diesem Passus habe er die Zeichenlehre in nuce. Denn er bietet ihm ja in dem ascendere et descendere die Mercur-Jupiter-Saturn-Zeichen, und in dem recipere vim die Luna-Sol-Venus-Mars-Zeichen. So hat er denn für die Zeichen-Lehrn einen Passus, und damit Eins.

Für die Zahl 2 beutet er aus das Separabit bis inferiorum. Er denkt sich nämlich, in diesem Passus habe er die Astrologie in nuce, da er Firmament, Sterne, Sternbilder, Häuser, ascensio und descensio der Planeten bringt. Vorhin, bei den Zeichen, dachte sich der Autor, du kannst gleich beim Ascendit anfangen, denn was dir die Stelle Separabis bietet, hast du bereits, (in der Gesamintfigur, welche wir in dem Abschnitt: Einleitung in die Zeichen-Interpretation der Tab. smar. gebracht haben); hättest du es nicht, so könnte ja das Erhalten von Kreis, Halbkreis, Kreuz im Innern des Kreises, Stern in jener Stelle nicht auf einem Separiren beruhen. Hier, wo es sich um die Astrologie handelt, denkt aber, der Autor, du kannst nicht gleich bei Ascendit anfangen. Denn thätest du es, so liessest du die in der Astrologie so sehr wichtigen Häuser fallen, welche im Separabis vertreten sind. Weil nun aber das Separabis nicht fällt, so haben wir in Bezug auf die Astrologie in nuce nicht einen Passus, sondern einen Doppel-Passus (Separabis und Ascendit), und in diesem Doppel-Passus ist die Zwei vertreten.

Für die Zahlen 3, 4, 5, 6, 7 beutet er aus das Pater ejus est Sol bis in terram. Er hat zuvörderst die Drei derartig, dass dieser Passus in der Metall-Interpretation die Metalle, in der astrologischen Interpretation die Planeten, in der Zeichen-Interpretation die Zeichen bringt, und das ist eben eine 3. Damit ist denn nach streng

Arabischer Auffassung der Passus in dieser Beziehung erledigt, das heisst, die Arcana sind nicht, wie die Metalle, die Planeten, die Zeichen unterzubringen. Denn die Unterbringung der Arcana in dem Pater ejus est Sol etc. ist Vorarabisch, lehnt an die Vorarabische Lapis- und Elixir-Interpretation der Tab. ɛmar. Der Autor denkt indess, von den Lapides und Elixiria sei ja im ersten Buche Gebers die Rede, und wenn er daher auf die Arcana reflectire, so stände er damit doch nicht ganz ausserhalb des Arabismus. Er reflectirt nun auf die Arcana im vorliegenden Passus, hat damit Metalle, Planeten Zeichen und Arcana und damit die Vier. Wie der Autor nun die Arcana hat, denkt er, es wäre doch gezwungen, wenn die Arcana nicht ebensowohl die Zeichen bekommen sollten, als die Planeten und die Metalle. Und in Bezug darauf sagt er, an und für sich haben die Arcana nichts mit den Zeichen zu thun, dieselben kommen blos auf die Planeten und die Metalle. Sollen die Arcana also die Zeichen erhalten, so müssen sie ihnen ganz besonders zuertheilt werden. Damit erhalten wir aber eine doppelte Vertretung der Zeichen, einerseits bei den Planeten und Metallen, andererseits bei den Arcanis. Die doppelte Vertretung führt aber auf ein doppeltes Zählen. Man zählt: Planeten, Metalle, Zeichen, Arcana, Zeichen und hat damit die Fünf. Die Sechs lehnt sich an das Pater ejus est Sol etc. derartig, dass man die 6 Geberschen Metalle in's Auge fasst, die Sieben derartig, dass man die 7 Neugeberschen Metalle in's Auge fasst.

Auf die Zahl 12 kommt der Autor ff. Nachdem er die Stelle Pater ejus est Sol bis inferiorum derartig ausgebeu tet, wie wir das im Vorangehenden gesehen haben, arrangirt er sich dieselbe Stelle in der Art numerisch, wie wir ein solches Verfahren in dem Abschnitt „Das numerische Arrangement der ersten Redaction u. s. w." in Bezug auf die erste Redaction der Tab. smaṛ. haben kennen lernen. Er arrangirt so: 1) pater ejus etc. 2) mater ejus etc. 3) portavit etc. 4) nutrix ejus etc. 5) pater omnis etc. 6) virtus ejus etc. 7) separabis etc. 8) subtile a spisso, 9) suaviter etc. 10) ascendit, 11) descendit, 12) recipit - und erhält auf diese Weise die Zwölf.

Das geht

Auf die Zahl 10 kommt der Autor ff. Es ist recht gut und schön, wenn man sagt, das und das ist in der Tab. smar. so und so zu verwerthen. Man kann aber den Alchemisten nicht ein Stück von der Tab. smar. bieten, wenn man sie ihnen bietet, muss man sie ihnen ganz bieten. Also kann der Autor nicht sagen, da habt ihr einen Passus der Tab. star. von Pater ejus est Sol bis inferiorum, ihn müsst ihr so und so ausbeuten. nicht, und wenn er auch noch ein so grosses Gewicht auf ihn legt. Die Tab. smar. muss ein unzerrissenes Ganze bleiben. Also ist der Autor gezwungen, auch den Stellen der Tab. smar. Rechnung zu tragen, welche dem Pater ejus est Sol vorangehen, und dem inferiorum folgen. Das thut er nun, indem er für das Pater ejus est Sol bis inferiorum einen Vordertheil und einen Hintertheil annimmt. Der Vordertheil geht von Verum bis adoptione, der Hintheil von Sic habebis bis Solis. Beide, Vordertheil und Hinterheil arrangirt er dann wieder numerisch. Den Vordertheil arrangirt er also: 1) und 2): die Einleitung nach der Zwei gezählt, 3) zwei superius, 4) zwei inferius, 5) res una, 6) res omnes, 7) unus, 8) meditatio, 9) res natae, 10) adoptio. Den Hintertheil arrangirt er derartig, dass er das Completum est als ein Ganzes nimmt, den Index dreitheilig fasst, und von den übrigen Passus jeden in zwei Theile spaltet, Damit käme denn heraus: 1) sic habebis, 2) ideo fugiet, 3) haec est, 4) quia, 5) sic mundus, 6) hinc erunt, 7) quarum modus, 8) itaque, 9) habens, 10) completum. Auf die Weise bat er für Vordertheil und Hintertheil eine Zehn, und damit überhaupt die Zehn. Wir weisen darauf hin, dass der Autor in der Art und Weise wie er sich seine 10 entwickelt, diese 10 doppelt vertreten hat. Darauf nun reflectirend, dass er mit einer 10 vollkommen ausreicht, heutet er die 'eine von den beiden 10, die er hat, in besonderer Weise aus, wie wir das sogleich kennen lernen werden. Auf die Zahlen 8, 9, 27 kommt der Autor ff. Wenn er die Tab. smar. als ein Ganzes constatiren will, und nicht blos als ein Stück, so hat er zu seinem QuintessenzTheil den Vordertheil und den Hintertheil zu addiren. Bei solcher Addition liegt es nun nahe, dass er, da er

alle 3 Theile vom Standpuncte des numerischen Arrangements hat, dass er die betreffenden Zahlen addirt, welche bei den betreffenden Arrangements herauskommen. Da er nun in der genannten Weise hat, für den QuintessenzTheil: 12, für den Vordertheil: 10, für den Hintertheil : 10, so würde er haben: 12+10+10=32. Was soll er aber mit der 32? Dieser 32 zu Liebe, die er nicht gebrauchen kann, wirft er sich nun folgender Calculation in die Arme. Er sagt, ich habe die 10 zweimal, wo ich mit einer 10 vollkommen auskomme. Demzufolge beute ich eine von ihnen in besonderer Weise aus. Ich nehme sie als 2 X 5. An diese 2 X 5 hält er sich nun, und entnimmt ihr zu der so eben besprochenen Addition die 5. Und indem er es thut, verwerthet er zu dieser Addition nicht 12, 10, 10, sondern 12, 10, 5, und erhält damit 12+10+5: 27. Und hiermit hat er die Siebenundzwanzig. Nun aber ist von der in 2×5 umgewandelten 10 erst die 5 verwerthet, es ist also noch der 2, welche sie ergiebt, Rechnung zu tragen. Dass geschieht ff. Der Autor steht auf dem Standpuncte der Arabischen Alchemie, huldigt also der Summa perfectionis magisterii in sua naDiese Summa etc. beutet er für die 4 aus, indem sie ihm ergiebt 1) summa, 2) perfectio, 3) magisterium, 4) natura. Und dieser 4 setzt er die 2 aus der 2X5 multiplicationsweise gegenüber, so dass er hat: 2X4 8. Und damit hat er die Acht. Die Neun hat der Autor im Arabischen Hermes trismegistus, welcher die Drei in dreifacher Weise vertritt, das ist also eine 3 × 3 = 9 bietet.

tura.

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Zu den 32 Nethiboth kommt der Autor derartig, dass er mystificationsweis addirt 12+ 10 + 10 32 (siehe oben), und nicht 12+10+5=27. Die 32 ist also nichts anderes, als die mystificirte Platonische 27. Dass er auf die Weise die Platonische 27 so sehr in den Vordergrund drängt, hängt damit zusammen, dass er in der Arabischen Alchemie eine Verherrlichung Platos sieht. Das liegt auch sehr nahe. Denn die Astrologie kommt ja blos, wie wir wissen, im Anlehnen an den Schwanz des Platonischen Weltenthieres in die Alchemie. Ferner, die Arabische Zeichenlehre wurzelt, wie wir darauf auch bereits bingewiesen, in nichts anderem, als in der Platonischen Figuren-Auffassung der Arcana. Und was die Arabischen Metalle betrifft, so lehnen sie in sofern an Plato, als sich auch bei Plato die Metall-Auffassung der Arcana findet. Die Verherrlichung Platos durch die in den Vordergrund gedrängte 27 liegt nun des Näheren ff. Der Autor stellt sich auf den Standpunct der Zahlenphilosophie. Also diese ist ihm in der Alchemie die Hauptsache, und indem sie das ist, ist ihm in der Platonischen Alchemie die Platonische Zahlenphilosophie die Hauptsache. Will er also Plato verherrlichen, so hat er seine Zahlenphilosophie zu verherrlichen. Diese verherrlicht er nun, indem er die Platonischen Zahlen in die, dem Plato eigens und nicht eigens zukommenden Zahlen theilt, die letzteren: 8, 9, 27 hervorhebt als die besonders diesem Zwecke entsprechenden, aus ihnen aber wieder die 27 besonders hervorhebt und an die Spitze seines Buches stellt. Das Recht, auf die Weise eine der Platonischen Zahlen herauszuheben, und an sie die dem Plato besonders zukommenden philosophischen Zahlen zu knüpfen, giebt dem Autor übrigens Plato selbst, der in seinem Kritias auf die Weise die 9 ausbeutet. Unser Autor hält sich an 27, statt 9, weil 27 die grösseste der Platonischen Zahlen ist.

Das eigentliche Buch Jezirah bringt
Cap. 1, Abschnitt 1: die 32, die 3.

Cap. 1, Abschnitt 2: die 10, die 22 (s. Cap. 2), die 3, die 7, die 12.

Cap. 1, Abschnitt 3: die 10, die 5.

Cap. 1, Abschnitt 4, 5, 6, 7, 8: die 10.

Cap. 1, Abschnitt 9, 10: die 10, die 1, die 2, die 3, die 4.

Cap. 1, Abschnitt 11: die 5, die 6, die 7, die 8, die 9, die 10.

Cap. 1, Abschnitt 12: die 10.

Cap. 2, Abschnitt 1: die 22. Zu dieser 22 kommt der Autor derartig, dass er von der 10, die er doppelt hat, die eine ganz fallen lässt. Statt also zu zäblen 12+ 10+5= 27, zählt er mystificationsweis nicht nur 12+ 10+10=32, sondern auch 12+10: 22. Ferner wieder: die 3, die 7, die 12.

Cap. 2, Abschnitt 2, 3, 4, 5: die 22.
Cap. 3, Abschnitt 1, 2, 3, 4, 5: die 3.
Cap. 4, Abschnitt 1, 2, 3: die 7.

Cap. 4, Abschnitt 4: die 2, die 3, die 4, die 5, die 6, die 7.

Cap. 5, Abschnitt 1: die 12.

Cap. 5, Abschnitt 2: die 12, die 3, die 7.

Cap. 5, Abschnitt 3: die 22.

Cap. 6, Abschnitt 1, 2: die 3, die 7, die 12. Cap. 6, Abschnitt 3: die 1, die 7, die 3, die 12. Cap. 6, Abschnitt 4: die 10, die 22, die 7, die 12. Gegen Ende des Buches führt uns der Autor den Abraham als den vor, dem Gott den Inhalt desselben offenbart. Damit geschieht denn nichts anderes, als dass uns Abraham als Hermes präsentirt wird. Er ist der Hermes unicus als der, der an der Spitze der drei Patriarchen steht, als solcher in dem Isaac und Jacob als Sohn und Enkel aufgehen. Er ist der Hermes trinus als der, der sich als Ein-Patriarch: Abraham zu den drei Patriarchen: Abraham, Isaac und Jacob extendirt. Dieser Abraham des Buches Jezirah giebt Kriegsmann (s. den Abschnitt: Allgemeine Vorbemerkungen über die Tab. smar.) den Stoff zu der Bemerkung, dass die persona Abrahami in numerum chemicorum omnium voto recepta fuit.

Da der Autor des Buches Jezirah den Arabischen Metallen, der Arabischen astrologischen und Zeichen-Interpretation der Tab. smar. huldigt, so liegt es auf der Hand, dass er in eine Zeit fällt, zu der die Arabische Alchemie bereits bedeutende Fortschritte gemacht hat. Und damit liegt es auf der Hand, dass man sich in den Bereich der Fabel versetzt, wenn man den betreffenden Autor, wie das geschehen, in eine frühere Zeit versetzt.

Das Buch Jezirah wird zu den Hauptbüchern über Kabbala gerechnet, und da es als solches häufig einem anderen kabbalistischen Hauptbuche, dem Buch Sohar, 150, zur Seite gesetzt wird, so erwähnen wir hier nebenbenbei, dass das Buch Sohar eine mystisch-mysteriöse Interpretation des alten Testamentes ist, welche vielseitig alchemistische Probleme in ihren Bereich zieht. Damit kommen denn Soharismus und Philonismus so ungefähr auf dasselbe hinaus. Dass beide sich nicht absolut decken, kommt daher, dass Philo das alte Testament in quanti tativ geringerem Grade ausbeutet, als der Autor des Sohar, dass bei Philo die mysteriös-mystische Richtung nicht so energisch vertreten ist, als beim Autor des Sohar Philo ist mehr ein Vorläufer für die Kabbala, als im eigentlichen Sinne ein Kabbalist dass endlich in Folge dessen, dass zu den Zeiten des Autors des Sohar die Alchemie eine Reihe von Speculationen in sich aufgenommen, welche zu Philos Zeiten noch nicht da waren, dass in Folge dessen der Autor des Sobar in der Lage ist, alchemistische Probleme in umfangreicherem Grade auszubeuten, als das dem Philo möglich war, als Philo es gethan.

Abendländische Alchemie.

Den Impuls zur Abendländischen Alchemie giebt der Umstand, dass Christen die Arabische Alchemie in Spanien kennen lernen, und nun die Christlichen Standpuncte, welche sich an die Tab.smar. knüpfen (Drei-Einigkeits-Interpretation u. s. w.), zur Arabischen Alchemie in Relation setzen. Diese neue Phase beginnt, nachdem die zweite MercurInterpretation der Tab. smar, bereits da ist.

Die Abendländische Alchemie zerfällt in 4 Perioden. Die erste Periode bringt die Hauptcharacteristica der Abendländischen Alchemie, und die zweite Periode bewegt sich alsdann in Bezug auf diese Hauptcharacteristica auf der Bahn weiter, welche in der ersten Periode vorgezeichnet ist. Die dritte Periode erhält neue Nahrung durch eine von Spanien herübergekommene neue Interpretation der Tab. smar. In der vierten Periode wird die neuere Chemie angebahnt. Wir lassen die erste Periode bis Albertus Magnus geben; die zweite geht dann von Albertus M. bis Basilius Valentinus; die dritte von Basilius Va

lentinus bis Libavius; die vierte von Libavius bis zum Verlorengehen der Alchemie.

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Lapis

Erste Abendländische Periode. philosophicus-Interpretation der Abendländer.

Schriftsteller und Schriften s. weiter unten in einem Besonderabschnitte.

Die Abendländer machen sich an die zweite Mercur-Interpretation der Tab. smar., welche sie von den Arabern kennen lernen. Diese Interpretation bietet, wie wir wissen, im Anlehnen an das Quecksilber drei Lapides philoss., welche doch nur ein Ein-Lapis sind. Das ist nun eine Handhabe dazu, den Lapis philos. an die Triunität der Gottheit anzulehnen, ein Thun, welches bereits durch das erste Buch der Oracula Sibyllina eingeleitet ist.

In Bezug auf die Triunität sagen nun die Abendländischen Alchemisten, wir haben nicht den Sachverhalt, dass getrennt auf der einen Seite die Dreigottheit, auf der anderen Seite die Eingottheit steht, sondern den Sachverhalt, dass auf der einen Seite die Gottheit zu einer Drei extendirt, auf der anderen Seite die Gottheit zu einer Eins restringirt wird. Diese Eins liegt aber nicht ausserhalb jener Drei, sondern in ihr. Sie ist Christus. Christus steht auf der einen Seite da als Christus: Eins. Auf der anderen Seite extendirt er sich zu Christus, Gott Vater, heiligem Geist: Drei. Die Eingottheit ist nun, im Anlehnen an die Drei-Einigkeits-Interpretation der Tab. smar., das ws. Also ist der Eingott, Christus, das os. Der Drei-Gott ist Christus als qws, Gott der Vater und der heilige Geist.

Das ergiebt nun als Parallele für den Lapis philos. ff. Es giebt auf der einen Seite einen Drei-Lapis, auf der anderen Seite einen Ein-Lapis. Der Sachverhalt hierbei liegt aber nun nicht derartig, dass getrennt auf der einen Seite der Drei-Lapis, auf der anderen Seite der Ein-Lapis steht, sondern derartig, dass der Lapis philos. sich auf der einen Seite zu einer Drei extendirt, auf der anderen Seite sich zu einer Eins restringirt. Diese Eins liegt nicht ausserhalb jener Drei, sondern in ihr. Der Ein-Lapis ist Hydrarg. oxyd. rubr. Distrahirt er sich nun zur Drei, so wird aus ihm Hydrarg. oxyd. rubr., Quecksilber, Queck

silber.

Lässt man nun die Deckung eintreteten, so deckt Christus, das qus, das Hydrarg. oxyd. rubr. Die nähere Sachlage hierbei ist die, dass pus als Feuer genommen wird, das Hydrarg. oxyd. rubr. aber zum Feuer eine ganz besondere Relation hat, indem es entweder vermittelst des Feuers allein dargestellt wird, oder vermittelst des Feuers und des Acid. nitrici', welches letztere abermals Feuer ist.

In dem ersten Buche der Oracula Sibyllina lag die Sache anders, dort deckte Christus das 'Agoevizòv, das ist den Schwefel. Dass wir nun dort Christus in der Relation zum Schwefel hatten, hier zum Hydrarg. oxyd, rubr. ist zwar eine Differenz, aber keine absolute Umkehrung des Sachverhältnisses. Man kann also nicht sagen, in den Oraculis Sibyllinis kommt das Hydrarg. oxyd. rubr. auf Gott den Vater, hier auf Christus. So nicht. Denn in den Oraculis Sibyllinis wurde das Hydrarg. oxyd. rubr. im Räthsel zwar dem Quecksilber angereiht, nicht aber wurde das Hydrarg. oxyd. rubr. direct auf Gott den Vater bezogen. Die enge Anknüpfung an Gott hat dort blos in Bezug auf das Quecksilber im ersten Theile des Räthsels statt, beim Hydrarg. oxyd. rubr. fällt die nähere Relation zu Gott.

Und in weiterer Deckung deckt Gott der Vater das eine Quecksilber, der heilige Geist das andere Quecksilber. Dies wird nun derartig motivirt, dass in dem ersten Buche der Oracula Sibyllina Gott der Vater speciell auf das Quecksilber kommt (Vers 137 bis Vers 140). So ist das eine Quecksilber untergebracht. Das andere Quecksilber kommt alsdann auf den heiligen Geist. Es liegt nämlich im Anschluss an das erste Buch der Oracula Sibyllina nahe, das Quecksilber zum Noah in Relation zu setzen. In Noah ist aber, wie wir dort gesehen, ein Anlehnen an den heiligen Geist gegeben.

Es sind nun alle 3 Lapides: Quecksilber, denn Hydrarg. oxyd.rubr. ist auch Quecksilber, nur in besonderer Wesenheit.

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