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angefangen haben, also 1) hören sie mit Andacht das Wort Gottes an. 2) Das Gehörte wieder holen sie zu Hause, schreiben es auf, und freuen fich darüber, als über einen grossen Schat. 3) Sie denken die ganze Woche daran, und trach ten, es in die Uebung zu bringen. Es hatte im alten Testament der Herr die Thiere zum Opfer erwählt, welche wiederkäueten: Und die Seelen sind ihm auch die Liebsten, welche das gehörte und gelesene Wort wiederkåuen, erwägen, und aus demselben immer neue Nahrung, Kraft und Saft faugen und sich also damit zum ewigen Leben erbauen.

Gebet.

du gnadenreicher Gott! wie kann ich dir genugsam danken, dich loben und preisen, daß du mich diesen Sonntag haft erleben lassen, an welchem ich dein heiliges Wort angehöret, und vernommen habe, wie ich soll recht glauben, fromm leben, und dereinsten selig sterben. Du hast mir lassen kund werden, was dein gnädiger Wille an mich sey, du hast mich lassen lehren, was ich foll meiden, und was ich soll thun. Ach ja! du läsfest dich nicht unbezeuget, damit niemand eine Entschuldigung habe. Du giebest uns dein heiliges Wort und heilige Sacramente, damit wir sie als Gnadenmittel zu unserm Heil gebrauchen sollen; dein heiliger Geist will uns darin lehren, und erleuchten, heiligen, stärken und gründen. Ach, barmherziger Gott! bewahre mich, daß ich kein vergeßlicher Hörer, sondern ein Thåter des Worts sey. Was hilft mich alles Hören, wann ich nicht darnach thue! Darum

Darum versiegle, o Gott! selbsten in mir, was ich gehöret und gelesen habe, und mache es auch in mir lebendig, thätig und kraftig. Ach, du Thürhüter! schleuß doch mein Herz so bald zu, wenn das Wort des Lebens zu meiner Erbauung in daffelbige gegangen ist, damit es Satan mir nicht raube, und ich leer wieder nach Hause gehen müsse. Gieb, daß ich mich spiegele an dem Exeme pel so vieler tausend Menschen, die zwar dein Wort, o Gott! anhören, aber sich nicht bekehren, frömmer werden, noch die Bosheiten, Unarten und fündliche Gewohnheiten ablegen, sondern vielmehr boshafter und frecher werden und bleiben. Was hilft folchen ihr Kirchengehen, ihr Singen, ihr Höz ren, ihr Beten? Wird das Wort sie nicht desto mehr verdammen und verklagen, da sie des Herrn Willen gehöret, gewußt, und doch nicht darnach gethan haben? Ach, mein Gott! laß mich diese Woche nun frömmer und gottseliger werden: Gieb, daß ich das gehörte Wort täglich wieders hole, davon mit den Meinigen rede, darüber mich erfreue und allezeit darnach thue. Habe ich aus deinem heiligen Wort vernommen, ich folle fanfts müthig und barmherzig seyn; ach, so verleihe mir Gnade, daß ich allezeit daran mich erinnere, und niemals in Zorn, Rachgier, Stolz und Unbarmherzigkeit verfalle, fondern meine Feinde liebe, mich selbst verläugne und den Armen und Elenden gerne gutes thue. Habe ich gehöret, ich solle gegen meine böse Lüste und Gedanken streiten, mich verläugnen, den alten Menschen ablegen, hin gegen den neuen anziehen; ich soll züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt: so gieb mir

Kraft

Kraft und Stärke, daß ich mich darin täglich üben und es vollbringen möge. Ob es zwar gleich im Anfang in grosser Schwachheit geschiehet, daß ich doch fortfahre in der Heiligung, und mich je mehr und mehr reinige von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes. Ach! laß mich mit deinem heiligen Wort umgehen, wie die Weltkinder mit ihren irdischen Schäßen, welche sie einschliessen, und wohl bewahren: So gieb mir Kraft, daß ich die heilige Wahrheiten, theure Glaubenslehren, kräftige Vermahnungen zur Heiligung des Lebens, als einen lieben und werthen Schaß in meinem Herzen bewahren, ja auch täglich vermehren möge, damit ich in allen schweren Fällen, in Kreutz, in Trübsal, in Krankheit, ja in dem Sterben daraus einen Tröstspruch nach dem andern hervorlangen könne. Ja, mein Gott! laß mich täglich zunehmen, an Alter, Weisheit, Frömmigkeit, Gotz tesfurcht, Erkenntniß deines Willens, und Gnade bey dir und den Menschen. Höchster Gott! wir danker dir, daß du uns dein Wort gegeben, gieb die Gnade, daß auch wir nach demselben heilig leben; du wollst selbst den Glauben stärken, daß er thas tig sey in Werken. Höchster Gott! ach sey gez preißt, der du lehrst, was wir thun sollen, schenk uns deinen guten Geist, gieb uns auch ein eifrigs Wollen; laß es ferner wohl gelingen, gieb zum Wollen das Vollbringen. Amen.

Gefang.

Mel. O Gott, du frommer Gott.

Mer Gottes Wort anhört, der foll auch darnach leben, und also feinem Gott sein Ohr und

Herze

Herze geben: Viel hören hilfet nichts, wann man doch gottlos bleibt, und wann man vor, wie nach, die frechen Sünden treibt.

2. Hörst du aus Gottes Wort die wahre Buße lehren: so thu auch wahre Buß, fang bekehren, und werd ein neuer Mensch. nicht wer du bist, ja åndre dich bey werd ein frommer Christ.

an dich zu Ach! bleib Zeit, und

3. Hörst du, man solle sich den Bösen nicht gleich stellen, so sollt du dich auch nicht zu ihrer Rott gesellen; was böse Menschen thun, das thue du doch nicht; sey fromm und wandle stets vor Gottes Angesicht.

4. Hörst du, daß Jesus hat ein Vorbild uns gelassen, wie man recht wandeln soll, und alle Sünden haffen, so folge ihm auch nach, bestreb dich immerdar, daß du gesinnet feyst, wie Jesus Christus war.

5. Hörst du, es soll ein Christ nicht nach dem Fleische leben, so lasse dieses Wort dir stets vor Augen schweben; folg deinem Herzen nicht, und steh auf deiner Hut, vollbringe nicht, wozu dich treibt dein Fleisch und Blut.

6. Hörst du, man soll gerecht, gottselig, züch tig wandeln, und niemals wider Gott und sein Gewissen handeln, so folge diefer Stimm, verlaß die Sündenbahn, und fang durch Gottes Kraft ein neues Leben an.

7. Hörst du, man folle stets den Nächsten herz lich lieben, und das, was dir gefällt, mit Fleiß an ihm ausüben, so lieb ihn, wie dich selbst, verfolg und haß ihn nicht, und so vollbring an ihm die anbefohine Pflicht.

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8. Jaz

8. Ja, was du Gutes hörst, das soll von dir geschehen, das lasse alsobald in die Erfüllung gehen, so hast du recht gehört, so hast du Trost und Freud, und gehst durch Jesu Blut dereinst zur Seligkeit.

9. Mein Gott! verleih mir Gnad, daß ich die Himmelslehren mög immerdar mit Fleiß zu meis nem Nußen hören, daß ich, was ich gehört, mit grosser Sorgfalt thu, und also hie und dort ge lang zu deiner Ruh.

Morgen-Gebet am Montag.

Laß mich frühe hören deine Gnade, denn ich hoffe auf dich. Thue mir kund den Weg, darauf ich gehen soll, denn mich verlanget nach dir. Heiliger, gütiger und allein weiser Gott, der du den Himmel erschaffen, und die Erde gegründet, und verordnet hast, daß Tag und Nacht abwechseln, und auf das Licht die Finsterniß, und auf die Arbeit die Ruhe folgen soll, damit sich Menschen und Vieh erquicken mögen. Ich lobe und preife dich für deine Weisheit und Vatertreue in dieser Morgenstunde, daß du mein Gebet so gnådiglich erhöret, und mich die vergangene Nacht vor Kranks heit und anderem Uebel behütet, und das Meinige mit deinem Schuß umgeben haft. Herr! groß find deine Werke, die du an den Menschen thust, deine Güte reichet so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Ich fchlief, und du wachtest; ich war im Schlaf, den Todten gleich, aber du hast mich der Sonnen Licht wieder sehen lassen. Ach, mein Gott! fey

auch

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