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idus restirt. Fingerzeiges.

Es bedarf für ihn also nur eines kleinen Dieser Fingerzeig ist aber sattsam da, wenn das Wasser gebracht wird. Das, was vorangeht, führt uns darauf, dass mit diesem Wasser der Orbis terrarum fiuidus in's Auge gefasst wird.

Gut, sagt man hierauf, das ist schon richtig. Wenn uns das Wasser geboten wird, so haben wir damit durch das Vorangehende legalisirt, dass es mit diesem Wasser auf den Orbis terrarum fluidus abgesehen ist. Aber das verhindert doch nicht, dass man fragt: Warum wird denn dem Orbis terrarum fluidus gegenüber das Wasser in den Vordergrund gedrängt. Es muss doch einen Grund haben, dass dem Wasser zu Liebe der Tenor des ganzen Passus umgestossen wird.

Und da sagt der Autor ff. Cosmologica und Arcana sollen hier in einer Rubrik gebracht werden. Dies Arrangement bedingt, dass Cosmologica und Arcana, ohne strict von einander getrennt zu sein, in einander übergehen, denn hätte das nicht statt, so besässen sie nicht die Qualification, so brevi manu in einer Rubrik abgehandelt, zusammengebracht zu werden. Es ist also wohl sachgemäss, dass die Rubrik uns den Sachverhalt derartig zeichnet, dass Cosmologica und Arcana in einander übergehen, dass die Rubrik sich dadurch legalisirt, sie seie berechtigt, Cosmologica und Arcana zusammenstehend zu bringen. Das aber geschieht dadurch, dass hier das Wasser, entgegen dem Orbis terrarum fluidus, in den Vordergrund gedrängt wird.

Wie wir nämlich sogleich sehen werden, werden die Arcana an der Hand des Wasserverwandlungs - Experimentes (des zweitheiligen, dem dreitheiligen trugen die Griechen keine Rechnung) abgehandelt. Und hier wird mit dem Pater omnis telesmi totius mundi est hic das Wasserverwandlungs-Experiment eingeleitet. Damit steht denn der vorliegende Passus mit einem Fusse in den Cosmologicis, mit dem anderen Fusse in den Arcanis. In den Cosmologicis steht er, indem das Wasser auf den Orbis terrarum fluidus abzielt, in den Arcanis steht er, indem er den Anfang des WasserverwandlungsExperimentes bringt. Und auf die Weise vermittelt er also den Uebergang von den Cosmologicis in die Arcana.

Also wir sollten eigentlich haben: Vater und Mutter kommen auf den Orbis terrarum fluidus, was in der angefangenen Sprachweise der vorliegenden Stelle etwa lauten würde: Pater ejus est x, mater ejus est y, wobei x und y = Wasser. Statt dessen fängt der Autor mit dem Pater an, und lässt nun statt des ejus folgen: omnis telesmi totius mundi, das ist omnium elementorum. Nun hat der telesmus das Pronomen absorbirt. Dieses Pronomen, welches vorn absorbirt ist, nimmt er jetzt und setzt es hinten an die Stelle des x, womit denn herauskommt: Pater omnis telesmi totius mundi est hic. Also ist der Abbiegungssprung gar nicht so gross. Der pater bleibt, das Pronomen bleibt (hic statt ejus) und die Bezeichnung des Wassers bleibt, sie bleibt gewiss gerade so prägnant, wie die Bezeichnung Feuer im Pater ejus est Sol, mater ejus est Luna.

Nun wäre noch im Rückstande das mater ejus est y. Das könnte wieder ganz analog gewandt werden: mater omnis telesmi totius mundi est haec. Denn wie der Vater an der Spitze der Familie steht, so folgt ihm in dieser Beziehung die Mutter. Wenn wir also im Vater das erste der Elemente haben, so haben wir in der Mutter das zweite der Elemente. Das ist aber die Erde. Also mater Erde. Und mater omnis telesmi totius mundi est haec würde heissen: Hier hast du die Erde, welche in zweiter Reihe an der Spitze der Elemente steht.

Der Autor kann aber nun nicht sagen mater omnis telesmi totius mundi est haec. Denn abgesehen von dem Schleppenden, was in der Wiederholung des omnis telesmi totius mundi liegt, ist mit dem Passus auch nichts anzufangen. Das Wasser wird uns zwar im Passus Pater omnis telesmi totius mundi est hic geboten, aber was soll uns das Wasser als Wasser? Es soll ja, wie wir vorhin gesehen, auf das Wasser losgesteuert werden, wie es zum Wasserverwandlungs-Experiment in Relation steht, wenn das aber geschehen soll, so muss der Passus, der noch folgen soll, das bewerkstelligen. Er kann es aber nicht bewerkstelligen, wenn die Erde nackt angereiht wird mit einem mater omnis telesmi totius mundi est haec.

Wohl aber bewerkstelligt er es, wenn er gefasst wird, wie hier steht: virtus ejus integra est, si versa fuerit in terram, seine, des Wassers Tugend ist eine vollständige, wenn es, das Wasser, oder sie, die Tugend, in Erde verwandelt worden. Damit haben wir denn die vollständige Zeichnung des Wasserverwandlungs - Experimentes (des zweitheiligen). Denn wer wollte leugnen, dass es eine richtige Zeichnung des Wasserverwandlungs-Experimentes ist, wenn es heisst, das Experiment, die Wasserverwandlung selbst, beruht darauf, dass dem Wasser eine virtus innewohnt, diese virtus aber zur integra wird, wenn die Verwandlung (versa fuerit) in Erde vor sich geht.

Bei dem Passus virtus ejus integra est, si versa fuerit in terram ist nun der Boden des: mater omnis telesmi totius mundi est haec zwar bedeutend, jedoch nicht absolut verlassen. Denn mater omnis telesmi totius mundi ist doch Erde. Nun kommt aber der Ausdruck Erde in dem versa fuerit in terram speciell vor. Und indem wir diese haben, haben wir auch die mater, denn im Passus Nutrix ejus terra est haben wir die Erde zu einem mütterlichen Verhältniss in Relation gesetzt. Also sind die Hauptausdrücke in beiden Sätzen gedeckt.

Wie wir gesehen, ist mit dem WasserverwandlungsExperiment, wie es der Passus Pater omnis telesmi totius mundi est hic, virtus ejus integra est, si versa fuerit in terram bringt, der Anfang der in dieser Rubrik zu bringenden Arcana gebracht. Wir befinden uns, sobald wir diesen Passus haben, bereits mit einem Fusse in den Arcanis. Die Arcana sollen an der Hand des Wasserverwandlungs-Experimentes abgewickelt werden, und darum beginnen sie mit diesem Experimente selbst. Ein solcher Anfang führt uns dann gleich in medias res, und die eigentliche Ausführung der Sache braucht sich blos in wenigen Worten anzureihen.

Dass nun aber die Arcana an der Hand des Wasserverwandlungs-Experimentes gebracht werden, hängt damit zusammen, dass es sich um zwei flüssige Arcana, Acid. sulphur. und Liquor hepatis, und um zwei feste Arcana, Natron und P. solaris handelt. Es wird angenommen, wenn wir die zwei flüssigen Arcana haben, dann erhalten wir auf Grund des Wasserverwandlungs-Experimentes die zwei festen Arcana von selbst, wir brauchen die ersteren blos stehen zu lassen, dann ergeben sich die letzteren als Präcipitat. Wenn nun aber, so wird angenommen, die letzteren sich als Präcipitat ergeben, so müssen die ersteren die über dem Präcipitat stehende Flüssigkeit bilden. Deswegen kann man in Bezug auf die flüssigen Arcana von einem ascendere, und in Bezug auf die festen Arcana von einem descendere sprechen. Und wenn hier steht:

Ascendit a terra in coelum, iterumque descendit in terram, so heisst das eben, auf der einen Seite hast du Liquor hepatis und Acid. sulphur., und auf der anderen Seite hast du P. solaris und Natron, die ersteren als flüssige, die letzteren als feste Arcana aufgefasst. Ascendit wie descendit ist der Singular. Also steigen nicht auf einzeln Liquor hepatis und Acid. sulphur., sondern es steigt auf collectiv die vereinte Flüssigkeit beider Arcana, und es steigen nicht ab einzeln P. solaris und Natron, sondern es steigt ab collectiv das vereinte Präcipitat beider Arcana. Da wir nun aber jedes Arcanum für sich erhalten müssen, wie wir jedes Cosmologicum für sich erhalten haben, so steht hier:

et recipit vim superiorum et inferiorum. Das ist, das, was aufsteigt als ein superius, zersplittert sich in zwei superiora: Acid. sulphur., Liquor hepatis; das, was absteigt als ein inferius, zersplittert sich in zwei inferiora: Natron und P. solaris.

Analog nun wie bei der Griechischen Interpretation der ersten Redaction der Tab. smar. werden Feuer und Luft von dem Liquor hepatis und P. solaris, welche dem Wasserverwandlungs-Experimente unterworfen werden, gestrichen, und weil dies statt hat, deshalb geht dem ascendere und descendere voran:

Separabis terram ab igne, subtile a spisso, suaviter magno cum ingenio worüber die Griechische Interpretation der ersten Redaction der Tab. smar. nachzusehen. Nun aber haben wir jener Interpretation der ersten Redaction gegenüber folgende Differenz. Bei ihr wurden Feuer und Luft zwar erst getrennt, hinterdrein aber wurden sie wieder hinzugesetzt, auf dass Liquor hepatis und

P. solaris auch eben ihren Charakter als Feuer- und Luft-Arcanum oder als Luft- und Feuer-Arcanum erhielten. Das hat hier nun nicht statt. Hier werden Feuer und Luft getrennt, aber nicht ausdrücklich wieder zugesetzt. Das ist nun, obenhin betrachtet, eine Lücke. Besieht man sich die Sache aber bei Lichte, so treten Umstände ein, welche die Lücke so ausfüllen, dass gar nicht mehr von einer Lücke die Rede sein kann,

Der eine Umstand ist der, dass das suaviter magno cum ingenio beim Separabis derartig ausgebeutet werden kann, dass man sagt, die Umsicht, die anzuwenden ist, besteht darin, dass zwar zu separiren ist, dass das Separirte hinterdrein aber auch wieder zuzusetzen ist.

Der andere Umstand aber, welcher hauptsächlich in die Wagschale fällt, ist ff. Arcana und Cosmologica stehen in einem Zusammenhang. Darauf weist die eine Rubrik hin, in welcher beide abgehandelt werden, darauf weist der unmittelbare Uebergang von einem in's andere an der Hand des Pater omnis telesmi hin. Nun ist aber bei den Cosmologicis ganz direct darauf hingewiesen, dass ein Cosmologicum Luft, das andere Feuer ist. Und daraus geht hervor, dass auch ein Arcanum Luft, und das andere Feuer sein muss. Diese Calculation liegt um so näher, als Cosmologica und Arcana sich in dieser Beziehung kreuzen. Bei den Cosmologicis konnte man auch den Einwurf machen, dass, da Firmament und die leuchtenden Himmelskörper nur als Luft und Feuer hingestellt werden, man nicht wissen kann, dass sie zugleich auch Wasser und Erde sein sollen. Hier hat man sich an die Arcana zu halten. Von den Arcanis wird ausdrücklich gesagt, dass alle Wasser und Erde sein müssen, damit müssen denn auch alle Cosmologica Wasser und Erde sein. Also hier ist eine vollkommene Kreuzung da, und diese deckt die beiden Arcana Liquor hepatis und P. solaris als Feuer- und Luftarcanum, auch ohne dass speciell gesagt wird, die separirte Luft, das separirte Feuer sei wieder zuzusetzen.

Vierte Rubrik. Gloria-Rubrik.

Sic habebis bis obscuritas.

Wie bei der Griechischen Interpretation der ersten Redaction der Tab. smar. treten hier die Gruppen des Alexandrinischen Schemas zusammen, und ergeben den totus mundus, kurzweg den Schema-mundus. Es brauchen nun aber, um den mundus zu ergeben, blos die beiden Arcanen - Gruppen und die beiden kosmologischen Gruppen zusammenzutreten. Das Zusammentreten der ElementenGruppen ist nicht nöthig. Wozu brauchen diese zusammenzutreten, da die Elementen - Gruppe ja eine meditatio, eine Idealität ist? Wozu diese Idealität durch Construirung eines Ein-Elementes noch cumuliren? aber die Elementen - Gruppen nicht zusammenzutreten brauchen, deshalb steht hier: Ideo fugiet a te omnis obscuritas. Die fliehende obscuritas tritt ein, wenn man einsieht, dass die Elementen - Gruppen nicht zusammenzutreten brauchen.

Weil nun

Fünfte Rubrik. Pathologische Rubrik.

Fortitudo-Rubrik.

Haec est totius fortitudinis bis penetrabit. Wie bei der Jüdischen Interpretation der zweiten Redaction der Tab. smar. Die fortitudo zählt natürlich nach der Vier, und nicht nach der Drei, weil es sich nicht um die drei Arcana: Acid. sulphur.-Natron, Liquor hepatis, P. solaris handelt, sondern um die vier Arcana: Acid. sulphur., Natron, Liquor hepatis, P. solaris. In analoger Weise muss denn auch bereits bei der Griechischen Interpretation der ersten Redaction der Tab. smar. von dem Drei - Standpunct der fortitudo Abstand genommen werden.

Sechste Rubrik. Index.

Sic mundus bis hic.

Man vergleiche im Allgemeinen bei der Jüdischen Interpretation der Tab. smar., sechste Rubrik.

Sic mundus creatus est. Wir haben bereits in der zweiten Rubrik gesehen, dass der mundus (nicht totus mundus) die Pythagoräische Welt, die res omnes, ist. Von dieser ist aber in der zweiten Rubrik die Rede, und so weist dieser Passus auf die zweite Rubrik,

Creare wird im Sinne von „construiren" genommen. Die zweite Rubrik hat sich die 10 aus der 1 und 0 construirt. Hinc erunt adaptationes mirabiles. Das bezieht sich auf die dritte Rubrik. Die adaptationes sind, wie in der Jüdischen Interpretation, die Arcana. „Anpassungen" heissen die Arcana, weil sie an die Elemente, an den Elementenstock des Alexandrinischen Schemas angepasst werden. Es werden nun in der dritten Rubrik nicht nur die Arcana, sondern auch die Cosmologica „angepasst." Nichtsdestoweniger werden die Cosmologica nicht unter die adaptationes mit einbegriffen. Daran darf man sich nun nicht stossen, und sagen, aber dann wird ja nicht auf die Cosmologica der dritten Rubrik hingewiesen. Ei, das ist auch gar nicht nöthig. Es ist ja nicht nöthig, dass der Index die Rubrik, auf die er hinweist, erschöpfend bringt. Der Index weist auf die entsprechende Rubrik hin, und damit ist seine Mission erledigt. Ganz aus diesem Gesichtspuncte war es auch nicht auffallend, dass der erste Passus Sic mundus creatus est blos die 10, und nicht die Elemente, brachte, und ganz analog war es auch nicht auffallend, dass die Jüdische Interpretation blos an die res omnes anlehnte, wo die zweite Rubrik auch noch andere Dinge bot.

Hinc erunt adaptationes, das ist, nicht von der Pythagoräischen Zehn, sondern von der Rubrik, auf welche mittelst des mundus hingewiesen wurde, stammen die adaptationes. Das, wovon die Arcana herstammen, sind die Elemente, welche die zweite Rubrik bringt. Vom mundus kommt man auf die zweite Rubrik, von dieser auf die Elemente, und von den Elementen, hinc, auf die Arcana.

Quarum modus est hic bezieht sich auf die fünfte Rubrik. Das quarum ist adaptationum mirabilium. Dies quarum weisst aber auch darauf hin, dass adaptationes wohl Arcana aber nicht Cosmologica, denn die letzteren werden nicht am Krankenbette angewandt.

Siebente Rubrik. Schluss-Rubrik.

Itaque vocatus sum bis mundi.

Vergl. im Allgemeinen die Jüdische Interpretation der Tab. smar. in der siebenten Rubrik.

Ein trismegistus wird der Hermes genannt auf Grund des Dreifachen, welches dem Alexandrinischen Schema zu Grunde liegt, das sind: Elemente, Cosmologica, Arcana.

Philosophia totius mundi wieder = Tabula smaragdina. Der Titel der Tab. smar. ist also in Griechischer, wie in Jüdischer Interpretation: Philosophia totius mundi = Alchemie.

Wir wissen aus der Jüdischen Interpretation, dass Alchemie eigentlich philosophia sein müsste, und nicht philosophia totius mundi. Totus mundus, oder kurzweg mundus, sollte eigentlich sein: Jüdische Schöpfungsgeschichte. Die Schöpfungsgeschichte verwandelt der Autor in mundus, um den Griechen gegenüber gedeckt zu sein. Er ist nun im Allgemeinen dadurch gedeckt, worauf wir bei der Jüdischen Interpretation hingewiesen haben, dass er den Griechen gegenüber sagt, auch in euerer Alchemie spielt die Welt" eine so wichtige Rolle, dass der mundus wohl geeignet ist, die philosophia zur philosophia totius mundi zu dilatiren. In Bezug auf die Griechische Interpretation der Tab. smar. wird er nun aber doppelt gedeckt. Da sagt er nämlich, der totus mundus, wie er hier steht, ist die Welt des Alexandrinischen Schemas, entgegen dem, dass der einfache mundus die Pythagoräische Welt repräsentirt. Da nun totus mundus eben die Welt des Alexandrinischen Schemas ist, so ist in übertragener Weise der totus mundus das Alexandrinische Schema selbst. Hiermit wird denn philosophia totius mundi zur Philosophie des Alexandrinischen Schemas, und darin, dass eben Alchemie gleich sein soll der Philosophie des Alexandrinischen Schemas, ist den Griechen ein solches Compliment gemacht, dass sie gegen den neuen Ausdruck philosophia totius mundi, der an die Stelle der einfachen philosophia tritt, durchaus nichts haben können.

Das Itaque vocatus sum wird so genommen, wie bei der Interpretation dieser Stelle, welche eigentlich im Sinne des Autors bei der Jüdischen Interpretation der Tab. smar. liegt, das ist, wir haben den mysteriösen Anschluss an Thoth, es wird der Standpunct angenommen, als wenn die Aegyptische spirituelle Interpretation der Tab. smar. voranginge.

Das habens tres partes schliesst endlich die Griechische Interpretation ganz so an, wie die Jüdische Interpretation. In dieser wurde der Hermes trismegistus durch die drei Arcana legalisirt, in jener durch die drei Gesichtspuncte des Alexandrinischen Schemas. Ob nun aber der Hermes trismegistus so oder so legalisirt wurde, er ist als solcher gegeben, und nachdem er gegeben ist, macht sich das habens tres partes in der Griechischen, wie in der Jüdischen Interpretation.

Aegyptische spirituelle Interpretation der zweiten Redaction der Tabula smaragdina.

Wir wissen, dass der Autor der zweiten Redaction der Tab. smar., indem er die erste Redaction vor sich liegen hat und zu ihr einen Schlusspassus sucht, diesen in dem Itaque vocatus sum Thoth (Hermes) findet, der sich der spirituellen Interpretation anschliesst. So kommt der Thoth unter die Tab. smar. Die erste Redaction liegt also in ihrer spirituellen Interpretation vor dem Autor der zweiten Redaction. Der Autor findet es passend, findet es im Sinne dieser ersten spirituellen Interpretation, zum Schlusse den Thoth auf's Tapet zu bringen, und so rückt dieser in einem neuen Passus ein. Nachdem er aber einmal eingerückt ist, muss die überhaupt erweiterte Tab. smar., die zweite Redaction der Tabula, auch in den nicht spirituellen Interpretationen sich den Thoth gefallen lassen. Weil er zur spirituellen Interpretation passt, deswegen muss er auch zu den übrigen Interpretionen passen. Hieraus ist es denn zu erklären, dass die nicht spirituellen Interpretationen ihren Gang gehen, wie er eben ist, und dass dann auf einmal in der siebenten Rubrik der Thoth herankommt, der wohl mit seinem Epitheton trismegistus einen indirecten Anschluss an das vorhin Gelehrte erhält, in Bezug auf dessen Persönlichkeit an und für sich aber, so nackt für sich betrachtet, man gar nicht weiss, wo er herkommt. Dem gegenüber passt es sich denn wohl, dass die spirituelle Interpretation der Tab. smar., welche den Thoth so verlassen in die anderen Interpretationen hineinschleudert, dass sie sich des Verlassenen doppelt annimmt. Bezüglich der ersten Redaction der Tab. smar. ist die Sachlage die, dass wenn man dieser ersten Redaction (spirituelle Interpretation) der Tab. smar. hat, und an sie nun als fünfte Rubrik das Itaque vocatus sum Thoth anschmiegt, dass dann die vier vorangehenden Rubriken zur fünften im enger en Sinne keine Relation haben, sie haben es nur im weiteren Sinne in so fern, als, nachdem der Inhalt sich an die Seele lehnt, vom Aufwärtsgehen der Seele zum Himmel, vom Abwärtsgehen der Seele zur Erde die Rede ist, als es da ganz passend ist, dass der Thoth auf's Tapet gebracht wird, der zur Seele der Verstorbenen eine Relation hat. Das liegt nun bei der zweiten Redaction (spirituelle Interpretation) anders. Hier tritt Thoth auch im engeren Sinne in Relation zu dem Vorangehenden, es wird auch im Tenor der Tab. smar. Rücksicht genommen auf den Thoth, den Hermes, ja er tritt in der zweiten Redaction in ihrer spirituellen Interpretation so sehr in den Vordergrund, dass diese im Thoth aufgeht.

An der Hand der vorliegenden Interpretation der Tab. smar. wird der Thoth aufgefasst als unicus, als Ein-Gott, und als trinus, als Drei-Gott. Der Hermes trinus ist der Herines trismegistus. Dem Hermes unicus steht die EinSeele gegenüber, wie sie das Collectiv ist für Menschenund Thier-Seele. Dem Hermes trinus steht die Seele gegenüber in Bezug auf ihren dreifachen, um so zu sagen Wesenheits-Standpunct. Dieser dreifache Standpunct ist Seele als Feuer, Seele als Luft, Seele als Erde. Zur Feuer-Eigenschaft kommt die Seele derartig, dass man im Leben einen Verbrennungsprocess sah, welche Auffassung des Lebens als Verbrennungsprocess schon sehr alt ist. Mit dem Tode hört der Verbrennungsprocess auf, das den Verbrennungsprocess bewirkende Feuer schwindet also. Da nun der belebte Körper aus Seele und Leib besteht, der letztere aber nach dem Tode verfault, so gab man der Seele das Feuer. Gerade weil das Seelen-Feuer, die Seele als Feuer, beim Tode sich vom Körper trennt, deswegen tritt der Leib aus dem Verbrennungsprocess in den Fäulnissprocess. So ist der Sachverhalt mit der als Feuer aufgefassten Seele. Zur Luft Eigenschaft kommt

die Seele derartig, dass man den Athem des belebten Körpers als die Seele ansah. Man setzte den Unterschied des lebenden und todten Körpers darin, dass der erstere athme, der letztere nicht. Da nun der lebende Körper eine Seele hat, der todte nicht, so identificirte man Seele und Athem. So kommt die Seele zur Athem-Eigenschaft, und damit, da Athem Luft gesetzt wurde, zur LuftEigenschaft. Zur Erd-Eigenschaft, oder wie es im Deutschen besser bezeichnet wird, zur irdischen Eigenschaft kommt die Seele dadurch, dass sie im lebenden Körper an den irdischen Leib gebunden ist, an den Leib, der Erde ist und zu Erde wird.

Bei der vorliegenden Interpretation der Tab. smar. fallen die 7 Rubriken und wir erhalten blos 4 Rubriken.

Die erste Rubrik geht von Verum est bis versa fuerit in terram. Sie geht von der Seele aus.

Die zweite Rubrik geht von Separabis bis penetrabit. Sie geht vom belebten Menschen- und Thier-Körper aus. Die dritte Rubrik bringt den Index.

Die vierte Rubrik ist die Schluss - Rubrik: Itaque vocatus sum.

Im Allgemeinen wollen wir noch voranschicken, dass an der Hand der vorliegenden Interpretation die Alchemie zur Seelen-Lehre wird. Substrat dieser Seelen - Lehre ist der belebte Menschen- und Thier-Körper, und dieser belebte Menschen- und Thier-Körper ist die Welt, der mun dus, der Alchemie, die sich zur Seelen-Lehre gestaltet. Ob diese Welt nun mundus oder totus mundus genannt wird, darin liegt in der vorliegenden Interpretation kein principieller Unterschied.

Erste Rubrik.

Verum est bis versa fuerit in terram.

Wie wir bereits angedeutet, geht die erste Rubrik von der Seele aus, entgegen der zweiten Rubrik, die vom Körper ausgeht. Dabei steht nun bei einer spirituellen Interpretation der Tab. smar. die Seele selbstredend im Vordergrund, und dieses im Vordergrund Stehen der Seele wird durch die einleitenden Worte Verum est etc. markirt, welche in dem Sinne zu fassen sind: Es ist wahr, dass das und das die Seele betrifft; es unterliegt keinem Zweifel, dass das inferius wie das superius u. s. w. Quod est inferius bis adoptione.

Superius und inferius sind Menschen- und Thier-Seele, oder Thier- und Menschen - Seele. Hinter superius und vor Et" wird ein Komma gesetzt. Der Autor lässt es ganz dahin gestellt sein, ob superius Thier- oder Menschen-Seele, inferius Menschen- oder Thier - Seele. Nur das steht fest, dass, wenn inferius Menschen-Seele, dass dann superius : Thier-Seele, dass, wenn inferius= : ThierSeele, dass dann superius Menschen-Seele. Weil er sich nun nicht dafür entscheiden will, welche Sachlage statt hat, deswegen nennt er vor dem et das ein inferius, was er nach dem et ein superius nennt; er nennt vor dem et das ein superius, was er nach dem et ein inferius nennt. Die beiden superius, die beiden inferius kommen also im Grunde auf ein superius, ein inferius hinaus.

Dies superius und inferius dient nun dazu, die Wunder (das Wunder) der res una zu Stande zu bringen. Die res una ist die Seele collectiv genommen, die eine Seele, welche sich in die Menschen- und Thier-Seele zersplittert. Also kurz: Thier- und Menschen-Seele dienen dazu, das Wunder der Seele zu Stande zu bringen.

Die Seele als res una lehnt an den Hermes unicus.
Et sicut res omnes etc.

Die res omnes sind alle Dinge, die wir um uns sehen, deren Inbegriff überhaupt die Welt bildet. Sie waren vom unus, von Gott. Gott hat die Welt erschaffen. Nun aber huldigten die Aegypter der Vielgötterei, sie haben also mit dem unus, dem Eingott, nichts zu schaffen. Deswegen wird hier der unus durch die meditatio redressirt, welche durch „Idealität“ zu übersetzen ist. Der unus der Eingott, hat die Welt erschaffen, welcher unus indess eine Idealität ist. Gegen den Eingott, welcher auf diese Weise redressirt wird, können die Aegyptischen Priester, und um diese handelt es sich ja, da sich die Alchemie in ihren Händen befand, nichts haben. Wenn die auch dem Volke gegenüber der Vielgötterei Vorschub leisteten, so hatten sie doch nichts gegen die Idealitat eines Eingottes. Das liegt gerade so, wie bei den Indern, deren Priester

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zwar dem Volke gegenüber mancherlei Götter aufstellten, die aber für ihre Person dem ideellen Brahma huldigten. Die res natae werden, trotzdem sie etwas sachliches sind, persönlich gefasst. Die Befugniss hierzu giebt die adoptio. Die adoptio macht auf das uneigentliche Verhältniss aufmerksam, welches uneigentliche Verhältniss eben das ist, dass das Sachliche gesagt, das Persön liche aber gemeint ist.

Omnes res natae sind: Mensch und Thier. Sie waren von der res una, der Seele.

Das esse a wird auf ein väterliches Verhältniss zurückgeführt.

Vorhin wurde die res una entwickelt. Was ist es denn mit dieser Seele des Näheren? Antwort: Wie Gott der Vater der Welt ist, so ist die Seele der Vater des Menschen und des Thieres. Bei der Welt ist der Vater der Welt, Gott, die Hauptsache, bei Mensch und Thier ist die Seele des Körpers die Hauptsache. Die Deckung von Vorderzatz und Nachsatz (sicut - sic) liegt darin, dass Gott der Welt gegenübergestellt wird, wie die Seele dem Körper.

Bis jetzt befanden wir uns im Bereich der res una, und damit im Bereich des Hermes unicus. Dem entgegen kommen wir jetzt bei

Pater ejus est Sol etc. in den Bereich des Hermes trismegistus. Dem Hermes unicus gegenüber wurde die Seele zum Vater gemacht (res natae fuerunt ab una re). Dem Hermes trismegistus gegenüber wird die Rolle umgekehrt, und es ist vom Vater der Seele die Rede, wodurch die Seele in ein Kindes- Verhältniss tritt. Dem VaterVerhältniss tritt hier ein Mutter - Verhältniss zur Seite. Pater ejus est Sol, mater ejus est Luna.

Sonne und Mond sind die Hauptrepräsentanten des Feuers. Also Vater und Mutter der Seele sind das Feuer.

Portavit illud ventus in ventre suo.

Der Wind, die Luft, ging mit der Seele schwanger. Die Luft ist die Mutter der Seele. Nutrix ejus terra est.

Die Erde ist die Amme der Seele.

Wir haben also den dreifachen Standpunct der Seele, auf den wir oben in den einleitenden Worten hingewiesen baben. Seele als Feuer, als Luft, als Erde.

Im Et sicut bis adoptione hatten wir die Relation der Seele zu Mensch und Thier. Diese Relation wurde aus dem Gesichtspunct eines väterlichen Verhältnisses gebracht. Hier, von Pater ejus est Sol an, haben wir die Relation der Seele zu Feuer, Luft, Erde. Auch das wird aus dem Gesichtspuncte eines väterlichen Verhältnisses gebracht. Das ist eine ganz analoge Sachlage. In Bezug hierauf liegt es nun aber etwas eigenthümlich, dass ein mütterliches Verhältniss in die Sache gebracht wird, und es ist wohl sachentsprechend, dass die Mutter etwas näher legalisirt wird. Deswegen steht hier:

Pater omnis telesmi etc.

Der telesmus, die perfectio totius mundi ist das DreiVerhältniss der Seele, entgegen dem Ein-Verhältniss. Das erstere wird über das letztere gesetzt, indem der Hermes trismegistus über den Hermes unicus gesetzt wird. Daher wird das Drei-Verhältniss der Seele als Feuer, Luft, Erde, mit dem wir es hier zu thun haben, zum omnis telesmus totius mundi. Also:

Hier nun ist, hier hast du den pater für das Drei-Verhältnise. Wohlverstanden den pater. Wo kommt denn nun aber die mater her, welche wir in der mater selbst (mater ejus est Luna), in dem portare in ventre, in der nutrix haben? Nun, die virtus ejus, das ist dieses pater, ist eine integra, wenn der pater in eine mater verwandelt worden. Hier steht terra und nicht mater. Das ist so zu nehmen, dass die Satzarrangirung statt des mütterlichen Verhältnisses in's Auge gefasst wird. Die virtus integra tritt ein, wenn man, von Mater ejus est Luna anfangend, zu Nutrix ejus est terra gekommen. Dann, wenn wir so weit gekommen sind, ist der pater ein integer, oder seine vis ist eine integra. Dies integrirende Verhältniss kommt aber nur dadurch heraus, dass man der Mutter Rechnung trägt; und so ist die mater legalisirt. Dieser etwas versteckt liegende Sinn tritt sofort klar in den Vordergrund, wenn man bedenkt, dass das: virtus ejus est integra est hinauskommt auf: mater omnis telesmi est haec. (S. die Jüdische Interpretation).

Zweite Rubrik.

Separabis bis penetrabit.

Hier wird vom belebten Menschen- und Thier-Körper ausgegangen. Die Seele wird vom Dreistandpunct aufgefasst, knüpft sich von diesem Dreistandpunct aus an den Leib, so dass wir haben:

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Feuer-Seele - Leib Luft-Seele - Leib Erd- Seele Leib Die Feuer-Seele ignis, ihr Leib terra. Die Luft-Seele subtile, ihr Leib spissum. Die Erd-Seele und ihr Leib vacant, denn wenn man im Allgemeinen die Seele von ihren drei Standpuncten, um so zu sagen Wesenheits-Standpuncten auffasst, so spricht man von Feuer-Seele, Luft-Seele, Erde - Seele. Wenn man dagegen, wie hier, vom belebten Körper ausgeht, so ist der Standpunct der Erd-Seele von selbst gegeben. Denn darin gerade ist ja der belebte Körper gegeben, dass die Erd-Seele in ihm repräsentirt ist, und nachdem sie einmal vorab in ihm repräsentirt ist, schwingt sie sich zu den höheren Standpuncten der Feuer-Seele und Luft-Seele auf.

Man soll nun, indem man den belebten Körper hat, se parare, trennen: Feuer-Seele (ignis) vom Leibe (terra), man soll trennen: Luft-Seele (subtile) vom Leibe (spissum). Es wird aber nicht gesagt, dass man die Erd-Seele vom Leibe trennen soll. Das ist überflüssig, das versteht sich von selbst. Trotzdem also nur der ignis und das subtile vom Leibe getrennt werden, ist die Trennung der Seele in ihren drei Standpuncten doch vollständig gegeben in dem Separabis terram ab igne, subtile a spisso, und wer darüber noch Zweifel hegt, den wird das angefügte: suaviter magno cum ingenio darüber in's Klare setzen. Zugleich tritt der letztere Passus dafür ein, dass eigentlich, wie terra ab igne separirt wird, dass so auch spissum a subtili separirt werden sollte. (Vergl. bei der Aegyptischspirituellen Interpretation der ersten Redaction der Tab. smar.)

Durch das separare erhält man also den Drei-SeelenStandpunct als Feuer, Luft, Erde in ihrer vom Leibe emancipirten Stellung. Diese drei Standpuncte werden nun vom Eingesichtspuncte der Seele aufgefasst, sie werden zu Einem verschmolzen, und dieses Eine, diese eine Seele

ascendit a terra in coelum, steigt von der Erde zum Himmel, nach dem Tode nämlich, iterumque descendit in terram, und steigt wieder zur Erde zurück, bei der Seelenverwandlung nämlich. Sie steigt zum Himmel auf vom Einstandpunct aus gefasst, sie steigt aber ab vom Zweistandpunct aus, und vermöge dieses letzteren Zweistandpunctes

recipit vim superiorum et inferiorum, wird sie theilhaftig der Kraft der oberen und unteren Dinge. Wie es aber die erste Rubrik lehrt, kommen die superiora et inferiora auf das eine superius und inferius hinaus, auf die Menschen und Thier-Seele.

Also man hat in der vorliegenden Rubrik zunächst die Drei-Seele, diese restringirt sich zur Ein-Seele, diese dilatirt sich wieder zur Zwei-Seele. Und nachdem man so weit gekommen, hat man, da man mit der Zwei-Seele auf das superius und inferius gekommen, anlehnend hieran wieder die Ein-Seele, denn das superius et inferius dient ja dazu, die miracula rei unius zu Stande zu bringen.

Man hat also durch die vorangegangene Exposition den Einstandpunct und den Dreistandpunct der Seele. Der erstere ist die gloria, der letztere die fortitudo. Sic habebis gloriam etc.

So hast du den Einstandpunct, der sich an den Hermes unicus anlehnt.

Totus mundus kommt auf den belebten Menschen- und Thier-Körper hinaus.

Haec est totius fortitudins etc.

So hast du den Dreistandpunct (fortitudo nach der Drei gezählt), der sich an den Hermes trinus anlehnt.

Fasst man nur die Stelle Separabis terram ab igne etc. in's Auge, so sollte man auf den ersten Blick sagen, es handele sich nicht um eine dreifache, sondern blos um eine zweifache fortitudo, da ja nur die Feuer-Seele und die Luft-Seele, nicht aber die Erd-Seele getrennt wurde. Indessen, trotzdem dass nur darauf speciell hingewiesen wurde, dass die Feuer-Seele und die Luft-Seele zu separiren sind, wird dessenungeachtet stilschweigend auch die Erd-Seele

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separirt. Es handelt sich, trotz des, beim Separabis anscheinend zwiefach Gebrachten, doch um eine dreifache fortitudo

quia vincet omnem rem subtilem etc.

weil die fortitudo besiegt: omnem rem subtilem, nicht ein einfaches subtile, wie es beim separabis hiess, sondern eine omnis res subtilis, ein doppeltes subtile. Das subtile oben ist zu einem doppelten subtile zu extendiren. Das eine von diesen beiden subtile ist die Luft-Seele, das andere die Erd-Seele. Und weil nun die Luft-Seele zu LuftSeele und Erd-Seele extendirt wird, so ist auch der Leib der Luft-Seele zu einem doppelten Leibe zu extendiren. Und darum steht, die fortitudo durchdringt: omnem rem solidam, wobei denn solidum synonim genommen wird mit dem obigen spissum.

Es wird also an der Hand des quia vincet etc. unternommen, das, was wir bei der Stelle Separabis etc. als sich von selbst verstehend hingestellt haben - nämlich das, dass auch die Erd-Seele separirt wird dies mit den dort gebrachten Worten, denen eine extendirte Bedeutung untergelegt wird, in Einklang zu bringen.

Dritte Rubrik.

Sic mundus creatus bis hic.

Der Index ist hier zweitheilig. Der erste Theil ist: Sic mundus creatus est; der zweite: Hinc erunt adaptationes mirabiles, quarum modus est hic.

Sic mundus creatus est weist auf die erste Rubrik, insofern in dieser davon die Rede ist, dass Gott die Welt erschaffen. Also mundus für die Welt, welche den res omnes entspricht.

Hinc erunt etc. weist auf die zweite Rubrik. Die adaptationes sind die Anpassungen der Seele an den Körper bei Mensch und Thier. Diese Rubrik ging ja vom belebten Menschen- und Thier - Körper aus, das ist von der adaptatio der Seele an den Körper. Hinc erunt — von da, von dem, was die erste Rubrik bringt. Sie bringt aber hauptsächlich die Seele. Denn es ist ein Characteristicum der ersten Rubrik, von der Seele auszugehen, wie es ein Characteristicum der zweiten Rubrik ist, vom belebten Menschen- und Thier - Körper auszugehen. Der modus, μéroov, weist auf die fortitudo, das ist auf den Dreistandpunct der Seele, auf den Hermes trinus. Wie die Sachen in der vorliegenden Interpretation der Tab. smar. liegen, schmiegt sich die gloria durchaus an die fortitudo, denn der Dreistandpunct der Seele schmiegt sich an den Einstandpunct derselben, die Eins ist zuerst da und extendirt sich dann zur Drei, ebenso wie der Hermes unicus zuvörderst da ist, und sich dann zum Hermes trinus extendirt.

Vierte Rubrik.

Itaque vocatus sum bis mundi.

Philosophia totius mundi ist natürlich wieder: Tabula smaragdina. Die Philosophie, die Alchemie, wird hier zur Seelen-Lehre; der totus mundus ist der belebte Menschenund Thier-Körper. Im Sinne der spirituellen Interpretation wird die Tab. smar. zum Kanon einer Seelenlehre des be lebten Menschen- und Thierkörpers.

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Man muss bei der vorliegenden Interpretation hinter Hermes ein Komma machen, so dass herauskommt: Und so werde ich denn Hermes genannt. Dieser Hermes ist der Hermes unicus et trinus. Der Anschluss Und so" liegt hier sehr natürlich. Denn alles Vorangegangene kommt ja auf den Hermes unicus et trinus hinaus, worauf mittelst des Itaque" hingewiesen wird. Wir haben also: Und so werde ich denn Hermes genannt. Und nun kommt: trismegistus habens tres partes philosophiae totius mundi, als trismegistus, als trinus, habend: drei Theile der Tab. smar. In Bezug darauf, dass es sich um eine Tab. smar. handelt, haben wir einen indirecten Hinweis auf den Hermes nnicus. Damit aber, dass die Tab. smar., wie der Index lehrt, zwei Theile hat, ist kein indirecter Hinweis auf den Hermes trinus gegeben. Dieses indirecte Verhältniss kommt erst dadurch heraus, dass man den Index als Theil, als Rubrik der Tab. smar. mitrechnet. Dadurch erhält die Tab. smar. denn tres partes, und damit ist ein indirecter Hinweis auch auf den Hermes trinus gegeben. Als unicus habet Hermes unam Tabulam smaragdinam, als trincus habet Hermes tres partes Tabulae smaragdinae, und nicht duas partes, die zwei Theile, auf die der Index hinweist.

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Es liegt nun ff. Calculation nahe. Indem in der letzten Rubrik darauf hingewiesen wird, dass die Tab, smar. drei Theile hat, indem die lezte Rubrik erst entwickelt, dass die Tab. smar. drei Theile hat, würde es eigenthümlich liegen, dass dieser dritte Theil nun die letzte Rubrik selbst sein sollte. Das würde eigenthümlich, widernatürlich liegen. Somit bleibt nichts anderes übrig, als den Index zu der pars tertia zu stempeln, die zu den beiden Theilen hinzutritt, die der Index aufführt. Auf die Weise erhalten wir aber wieder ein eigenthümliches Sachverhältniss, nämlich das, dass der untergeordnete Index eine Stelle als Hauptrubrik der Tab. smar. erhält, wohingegen die Schlussrubrik leer ausgeht. Sie, die Schlussrubrik die am Ende die Hauptrubrik der spirituellen Interpretation ist, da sie ganz direct und nominal den Hermes bringt, sie wird zu einer Rubrik gestempelt, welche nicht zu den Hauptrubri ken der Tab. smar. zählt das ist gewiss ein eigenthümliches Sachverhältniss ! Das ist nun der Grund, weshalb man, an das Ende der vierten Rubrik angekommen, einen Rückblik auf die Rubriken der Tab. smar. wirft. Man sagt, die erste Rubrik stellt in gewisser Beziehung eine Doppelrubrik dar, indem die Einleitung: Verum est etc. auch für sich genommen werden kann, was um so näher liegt, da da, wo eine Schlussrubrik anerkannt wird, eine Einleitungsrubrik sehr passend ist. Ferner sagt man, auch die zweite Rubrik stellt in gewisser Beziehung eine Doppelrubrik dar, indem die gloria und fortitudo eine solche hervorragende Bedeutung haben, dass selbst der Index, nachdem er die zweite Rubrik charakterisirt, noch besonders auf die fortitudo (inclusive gloria) hinweist. Demgemäss unterliegt es durchaus nicht dem Zwange, wenn man die zweite Rubrik indirect in zwei Theil-Rubriken spaltet, von denen die eine von Separabis bis inferiorum geht, die andere von Sic habebis gloriam bis penetrabit. Ferner sagt man, der Index qualificirt sich zur Zwei-Spaltung und damit zur indirecten Doppelrubrik auf Grund seiner zwei Theile: Sic mundus creatus est und Hinc erunt etc. Und endlich sagt man, die Schlussrubrik nimmt eine so hervorragende Stelle ein, dass auf Grund dieser hervorragenden Stellung und auf Grund dessen, dass sie wohl verdient, hinterdrein doppelt berücksichtigt zu werden, wo sie zuerst so stiefmütterlich behandelt worden ist, dass auf Grund dessen auch sie den Rang einer Doppelrubrik wohl verdient.

Und so kommen denn hintendrein statt der 4 Rubriken indirect 8 Rubriken heraus. Diese Acht der 8 ideellen Rubriken der Tab. smar. wird an den Thoth gelehnt. Dem Thoth nämlich war die Stadt Hermopolis in Mittelaegypten heilig, er wurde dort besonders verehrt. Diese Stadt nannten aber die Aegypter: Schmun, das ist: Acht, woraus denn die Relation des Thoth zur 8 hervorgeht. Es wird also die anfängliche Nicht-Berücksichtigung der Schlussrubrik zur Basis einer Ventilation gemacht, die den Thoth in besonderer Beziehung, in Beziehung auf die ihm zukommende Acht, in den Vordergrund drängt.

Die indirecten 8 Rubriken, die sich an die spirituelle Interpretation der Tab. smar. reihen, sind für die spätere Entwickelung der Tab. smar. von Bedeutung. Es kommt nämlich später zu der Tab. smar. der Zusatz: Completum est quod dixi de operatione Solis. Dadurch erhalten denn die 7 Rubriken, wie sie im Geiste der Jüdischen und Griechischen Interpretation der zweiten Redaction der Tab. smar. liegen, noch eine achte Rubrik als Zusatz. Wir wollen es nun dahin gestellt sein lassen, bis zu welchem Grade die Anfügung einer achten Rubrik auf die ideellen 8 Rubriken der spirituellen Interpretation basirt. Das aber ist unabweislich, dass der Autor des Completum est eine theilweise Deckung durch jene ideellen 8 Rubriken bekommt. Dadurch, dass in der spirituellen Interpretation die RubrikenAcht, wenn auch nur indirect, gegeben ist, bekommt der Autor des Completum est einen Rückhalt, indem er, wenn man ihm vorhält, wo kann denn nun ein Mensch nur darauf verfallen, der Tab. smar, eine achte Rubrik anzufügen, indem er dann sagt, eine achte Rubrik ist gar nicht zu sehr etwas überschwängliches, denn bereits die Aegyptische spirituelle Interpretation nahm 8 Rubriken an.

Schliesslich bemerken wir, dass bei der zweiten Redaction der Tab. smar. die kosmologische Aegyptische Interpretation fällt. Die Nil-Verhältnisse, welche eine solche Interpretation behandeln müsste, wären wohl mit einem Nil-Gotte in Relation zu bringen, nicht aber mit dem Thoth. Nil-Gott und

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