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Uebrigen die Auffassung des Hermogenes von der Figur (IX, 2, 64): Est emphasis etiam inter figuras, cum ex aliquo dicto latens aliquid eruitur (ihm folgt Isidorus (or. II, 20, 4.)), und unterscheidet (VIII, 3, 83) zwei Arten derselben: altera (species), quae plus significat, quam dicit, altera, quae etiam id, quod non dicit. Als Beispiele der ersten Art giebt er die schon citirten: Grajos in equum descendisse; (Virg. Aen. 2, 262): demissum lapsi per funem, und (Aen. 3, 631): Cyclopa jacuisse per antrum, durch welchen Ausdruck Virgil prodigiosum illud corpus spatio loci mensus est." In diesen der Sache entsprechenden, schildernden Darstellungen ist keinerlei Figuration enthalten. Für die zweite Art ist citirt Cicero (pro Lig. 5, 15): quodsi in tanta fortuna bonitas tanta non esset, quam tu per te, per te inquam, obtines: intelligo, quid loquar; tacuit enim illud, quod nihilominus accipimus, non deesse homines, qui ad crudelitatem eum impellant. Wenn man nun aus Cicero den Satz vervollständigt: „quam tu per te, per te inquam, obtines (intelligo quid loquar), acerbissimo luctu redundaret ista victoria; so ist klar, dass die vorhandene Figur nur in der Wiederholung des „per te" besteht. Bräche aber die Rede in der That ab, so hätte man dooiwanos, wie Quintilian selbst sieht : absciditur per dronov, quae quoniam est figura, reddetur suo loco." Es ist also auch hier eine besondere Figuration nicht vorhanden. Erst am Schluss der Besprechung heisst es: est in vulgaribus quoque verbis emphasis: „virum esse oportet", et homo est ille" et ", vivendum est"; und hier ist dann jene Emphasis bezeichnet, welche, ohne tropus zu sein, (denn es fehlt das andere, zu vertauschende Lautbild) durch einen Wortlaut ein in Bezug auf die gewöhnliche Bedeutung Besonderes bezeichnet. Beispiele sind: Diog. Laert. (VI, 41) Aloγένης λύχνον μες' ἡμέραν ἅψας, ἄνθρωπον, φησί, ζητῶ; ib. (43): Ολυμπιάσι τοῦ κήρυκος ἀνειπόντος, Νικῷ Διώξιππος ἄν δρας· Οὗτος μὲν δὴ ἀνδράποδα, ἄνδρας δὲ ἐγώ; Fab. Aesop.: Λέαινα, ὀνειδιζομένη ὑπὸ ἀλώπεκος ἐπὶ τὸ διὰ παντὸς ἕνα τίκτειν, ἕνα, ἔφη, ἀλλὰ λέοντα. Hor. (Ep. ad Pis. 248): Offenduntur enim, quibus est equus et pater et res; Cic. (Ep. ad fam. IV, 5): Visne tu te, Servi, cohibere et meminisse hominem te esse natum? Petron. (75, 1): Nemo non nostrum peccat. Ho

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mines sumus, non Dei; Ovid (Her. 15, 31): Si mihi difficilis formam natura negavit; Ingenio formae damna rependo meae; Göthe (Götz): Das wäre ein Leben, Georg! wenn man seine Haut für die allgemeine Glückseligkeit dran setzte; Klopst. (Frühlingsf.): Vergieb diese Thräne dem Endlichen, O du, der sein wird; Lessing (Hamb. Dramat.): Ueber den gutherzigen Einfall, den Deutschen ein Nationaltheater zu verschaffen, da wir Deutsche noch keine Nation sind! ib.: ich denke - dass auch die Franzosen noch kein Theater haben; ib.: ich bin weder Schauspieler noch Dichter; La Mennais: La patrie n'est point ici bas; l'homme vainement l'y cherche; Voltaire: Pour réussir en France il faut prendre son temps; Napoleon sagte bei der Begegnung mit Göthe in Erfurt: Voilà un homme!; Sterne (Sent. Journ.): Monsieur, said the landlord, there is a clever young fellow, who would be very proud of the honour to serve an Englishman.... But why an English one more than any other?.. They are so generous; bei Shakesp. (Macb. III, 4) fragt Lady Macb. ihren Gatten: Are you a man?; id. (K. Lear II, 4): Lear. The king would speak with Cornwall; the dear father Would with his daughter speak, commands her service; ib. (IV, 6): Gloster. Is 't not the king? Lear. Ay, every inch a king: when I do stare, see, how the subject quakes.

Die Emphasis weist weg von der gewöhnlichen Bedeutung eines Wortes auf einen zwar verschiedenen jedoch innerhalb derselben Sphäre liegenden Begriff; wendet man jedoch in der Rede Homonyma oder solche Ausdrücke an, dass Zweideutigkeit die Folge ist, so ist dies Amphibolie, Ambiguitas, Doppelsinn.)

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Die ὁμουυμία und αμφιβολία bespricht Aristoteles (de soph. elench. 4) als zu Trugschlüssen sprachlicher Art (9ά

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*) Es findet sich vereinzelt bei dem Ps. Asconius (in Act. I in C. Verr. p. 139 ed. Baiter) für den Doppelsinn auch der terminus dilogia: Dilogia dicitur figura, cum ambiguum dictum duas res significat", der sonst zur Bezeichnung der Wiederholung von Wörtern dient (vid. oben p. 209.); allerdings findet sich dhoyos auch sonst in der Bedeutung von zweideutig, zweizüngig, wie 1 Tim. 3, 8: διακόνους ὡςαύτως σεμνούς, μὴ διλόγους, μὴ οἴκῳ πολλῷ προσέχοντας cet.

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Tη g) führend; es ist nicht nur der Doppelsinn Eines Wortes gemeint (die Homonymie), wie er denn z. B. (Poet. 25) als duqßolia die Stelle Ilias 10, 252 citirt, in welcher die Beziehung von εwv (τwv dúo poigάwv) undeutlich ist. So unterscheidet denn auch Tryphon (eg 79ón. Sp. V. III, p. 203) zwei Arten: αμφιβολία ἐστὶ λέξις ἢ λόγος δύο καὶ πλείονα πράγ ματα δηλοῦσα· λέξις μὲν γὰρ εἴρηται, ὅτι αἱ ὁμωνυμίαι άμφίβολοι εἰσιν, οἷον Αἴας, ἄδηλον γάρ, πότερον τῶν Αἰάντων δηλοῖ. λόγος δέ, ἐπεὶ καὶ ἐν λόγῳ ἀμφιβολίαι εἰσίν, οἷον (II. 5, 118): δός δέ τέ μ' ἄνδρα ἑλεῖν, καὶ ἐς ὁρμὴν ἔγχεος ¿≈ɛv; in gleicher Art bespricht Gregor. Cor. (1 c. p. 223) die Amphibolie als zu den Tropen gehörig und Kokondrius (1. c. p. 243), der u. A citirt: ζεύγος βοῶν ἤλαυνεν· ἀμφίβολον γὰρ, πότερον βοῶν ἢ τῶν βοῶν; und so liest man bei Cassiodor (de Rhet. H. p. 504): Amphiboliae species sunt innumerabiles, adeo ut philosophi quidam putent, nullum esse verbum, quod non plura significet: genera admodum pauca; aut enim vocibus singulis accidit per duwvruiar aut conjunctis per ambiguam constructionem, was freilich dem Quintilian (VII, 9, 1) entnommen ist. -Am meisten findet sich die Amphibolie als Fehler gegen die Deutlichkeit besprochen; so bei Anaximenes (Tex nt. Sp. V. I, p. 211 sq.), bei Hermogenes (Sp. V. II, p. 173 und p. 454), der bestreitet, dass in den Schriften „Turahan“ wirklich Amphibolien vorkämen, bei Jul. Victor (H. p. 383), Mart. Cap. (ib. p. 461); Donatus (III, 3, 2); Diomedes (p. 444); Charisius (IV, 3, 10); Claudius Sacerdos (I, 119); Isidorus (or. I, 33, 13 sq.) wo man noch (wie bei Acron ad Hor. art. poët. 449) amphibologia" findet. Cornificius (IV, 54) unterscheidet richtig zwischen jener unabsichtlichen, durch bessere Grammatik zu beseitigenden Zweideutigkeit und der mit Absicht herbeigeführten rhetorischen: „, am bigua quem ad modum vitanda sunt, quae obscuram reddunt orationem, item haec consequenda, quae conficiunt hujus modi significationem (,quae plus in suspicione relinquit, quam positum est in oratione"); Cicero (de or. II, 62) hat seine Freude an den Witzen durch solche ambigua; er weiss: „non saepe magnum risum movent; magis ut belle et litterate dicta laudantur"; ingeniosi enim videtur, vim verbi in aliud, atque ceteri

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accipiant, posse ducere"; aber sie gefallen ihm auch, wenn sie ernster Art sind, wie z. B. d. c. 61): Africano illi majori coronam sibi in convivio ad caput accommodanti, cum ea saepius rumperetur, P. Licinius Varus, „Noli mirari, inquit, si non convenit; caput enim magnum est.“ Quintilian endlich, (der amphibolia (III, 6, 46) mit ambiguitas übersetzt) warnt (VIII, 2, 13) vor dem Gebrauch der „homonyma", wenn dadurch Zweideutigkeit entstehen kann, billigt auch (VI, 3, 47 sq.) nicht, wenn durch Zweideutigkeit Obscönitäten geliefert werden, oder wenn Cicero ex amphibolia" dergleichen „scurrile" witzelt: „ego quoque tibi favebo" (zu einem Candidaten, dem Sohn eines coquus, gesprochen: coce); und giebt (VII, 9, 115) die Arten der Amphibolie an, und wie sie zu vermeiden. Er zählt als Arten auf: die Homonymie, wie z. B. gallus sowohl avem, wie gentem, nomen, fortunam corporis bedeuten kann; den Gleichlaut, der aus verschiedener Abtheilung entsteht, wie Corvinum, cor vinum; αὐλὴ τὶς πεσοῦσα, αὐλητρὶς πεσοῦσα: oder wenn wirklich zusammengesetzte Worte vorliegen z. B. inculto loco oder in culto loco; ferner Zweideutigkeiten in der Construktion, wie: ajo te, Aeacida, Romanos vincere posse; bei Virg. Aen. 1, 497: lora tenens tamen; in der controversia: „heres meus uxori meae dare damnas esto argenti quod elegerit pondo centum." uter eligat quaeritur. (Man sehe auch Adelung (Dtsch. Styl. Bd. 1, p. 139-143.)

Amphibolie als Wortfigur kann durch Homonyme, gleichlautende Wörter verschiedenen Ursprungs, wie souris (subrisus), souris (sorex), oder von gleichem Ursprung aber verschiedener Bedeutung, wie z. B. Schloss (Gebäude) und Schloss (Thürverschluss bewirkt werden, aber überhaupt, wie die Wörter an sich Tropen sind, kann ein jedes Wort doppelsinnig dadurch werden, dass die Rede mehrere seiner Bedeutungen zugleich hervortreten lässt z. B. die sinnliche und die übertragene. *) So z. B. bei

*) cf. Arist. (de soph. elench. 4): sloì dè toɛïç toóñoi ræv nagà từ ὁμωνυμίαν καὶ τὴν ἀμφιβολίαν, εἰς μὲν ὅταν ἢ ὁ λόγος ἢ τοὔνομα κυρίως σημαίνῃ πλείω, οἷον ἀετὸς καὶ κύων· (homonyma) εἰς δὲ ὅταν εἰω θότες ὦμεν οὕτω λέγειν· (eigentliche und übertragene Bedeutung) [So die équivoque bei Grécourt (Poës. div. p. 52): le Père lui dit: Beaucoup d'hon

Platen (Der gläserne Pantoffel): König. Ich achte deine Redlichkeit höher als deinen Witz. Pernullo. So muss mein Witz wohl ein niedriger sein? König. Du weisst, was in diesem Augenblick mein Herz in Bewegung setzt? Pernullo. Ich würde es wissen, wenn ich ein Arzt wäre. K. Die Melancholie meines jüngsten Sohnes setzt mich in Verzweiflung. P. Setze die Verzweiflung lieber selbst, und dann ibren Gegensatz, die Hoffnung, und indifferenzire dich so in deine Zufriedenheit. K. Seit einigen Wochen ist Diodat nicht mehr er selbst. P. So hast du nicht nöthig, weiter für ihn zu sorgen. K. Um so mehr. Ich möchte ihn wieder zu sich selbst bringen. P. Ich habe oft Menschen zu einander gebracht, aber einen Menschen zu sich selbst bringen, ist ein unbegreiflicher Gedanke; ebenso: Hegesippus. Schon wieder Anzüglichkeiten? Pernullo. Sie fühlen. sich von mir angezogen? H. Ich würde es fühlen, wenn Sie mein Schneider wären; oder (Schatz des Rhampsinit): Bliomberis. Werd' ich bald vor deiner Tochter Auge treten dürfen? Rhampsinit: Vor alle zwei, sie ist kein Polyphem; ebenso bei Jean Paul (Der Jubelsenior): „Sie wolle den geringen Einfluss, den sie bei Hofe habe, für ihn verwenden. Gering war der Einfluss, weil er auf einen längst versiegten hinauslief." Es kann wohl vorkommen, dass der doppelte Sinn auch als zwiefacher gelten soll, wie wenn das Orakel dem Pyrrhus jenen Spruch: ajo te cet. übergab; oder wenn ein prägnanter Ausdruck beabsichtigt wird, wie von Hegel (Logik Th. 1, p. 104) über den Satz gesagt: Seyn und Nichts sind im Werden aufgehoben": „Aufheben hat in der Sprache den gedoppelten Sinn, dass es so viel als aufbewahren, erhalten bedeutet, und zugleich so viel als aufhören lassen, ein Ende machen. So ist das Aufgehobene ein zugleich Aufbewahrtes, das nur seine Unmittelbarkeit verloren hat, aber darum nicht vernichtet ist." Aber dies ist nicht Amphibolie in dem hierher gehörigen Sinne. Der Orakelspruch ist als Rede aber unrichtig, soll auch nur dienen

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neur vous faites à ma fille; Mais sur quel pied, demande sa famille, La voyez vous? Moi! sur le pied du lit.] τρίτος δὲ ὅταν τὸ συντεθὲν πλείω σημαίνῃ, κεχωρισμένον δὲ ἁπλῶς (also durch Construktion).

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