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der Figur von Anfang nur rerum repetitio" (cf. Quint. VI, 1, 1) gemeint war.*)

Besonders zu erwähnen ist die Wiederholung solcher Formwörter, durch welche die Arten der Verbindung oder sonstiger Verhältnisse der Sätze zu einander bezeichnet werden, der Konjunktionen, wofür der terminus Polysyndeton in Gebrauch ist. Die griechischen Rhetoren benannten diese Figur im allgemeinen nicht besonders. Bei Hermogenes (Sp. Vol. II, p. 435) heifst es nur: Τὸ ἀσύνδετον σχῆμα καὶ τὸ μετὰ τῶν συνδέσμων λεγόμενον, obwohl nach dem Beispiel: Ὄλυνθον μὲν δὴ καὶ Μεθώνην καὶ Ἀπολλωνίαν καὶ δύο καὶ τριάκοντα πόλεις ἐπὶ Θράκης ἐπ (Dem. Phil. 3, p. 117) ein Polysyndeton gemeint ist, doch giebt Demetrius (Sp. Vol. III, p. 277) den terminus ovvάgeta. Er sagt: πολλαχοῦ μέντοι τὸ ἐναντίον τῇ λύσει, ή συνάφεια, μεγέ θους αἴτιον γίνεται μᾶλλον, οἷον ὅτι ἐστρατεύοντο Ἕλληνές τε καὶ Κάρες καὶ Λύκιοι καὶ Πάμφυλοι καὶ Φρύγες, ἡ γὰρ τοῦ αὐτοῦ συνδέσμου θέσις ἐμφαίνει τι ἄπειρον πλῆθος; auch sonst (l. e. p. 275) hebt Demetrius hervor, wie die Wiederholung derselben Konjunktion den Ausdruck hebe, z. B. Ilias 2, 497: Spoïvóv tɛ, πολύκνημόν τ' Ἐτεωνόν. Πολυσύνδετον ist bei Quintilian (IX, 3, 51); bezeichnet ihm aber auch die Häufung von Bindewörtern verschiedener Art: schema, quod conjunctionibus abundat πо λ ν σý v dεтоv dicitur. Hoc est vel iisdem saepius repetitis, ut (Virg. Ge. 3, 345): tectumque laremque Armaque Amyclaeum

*) Fast allgemein haben die Neueren dem terminus Epanodos unrichtig die Bedeutung der dviperaßoλ beigelegt, wie z. B. H. Richter, Lehrb. der Rhet. p. 110. Der Grund ist, dafs sich bei Rutil. Lupus (Halm p. 5) zwischen der Anaklasis und dieser Figur (§ 6) eine Lücke fand, welche (nach Ruhnken in seiner Ausgabe des Rut. Lup. p. 21) R. Stephanus ergänzte, indem er das erste Beispiel (nach Plat. Pol. V. p. 466) vervollständigte, damit aber den Schein erregte, als gehörten auch dies und die beiden folgenden Beispiele der Anaklasis an. Vossius (Inst. Or. T. II, p. 274) sonderte sie von denen der Anaklasis, gab ihnen unrichtig den Namen Epanodos. und man ist dann der Autorität des so ergänzten Rutil. Lup. gefolgt. Da Vossius (1. c. p. 298) der Skaliger bei Epanodos besonders erwähnt., so stammt sein Irrtum wohl von J. Caes. Scaliger (Poet. lib. IV, 30), der Epanod. definiert als ,,redditus, quum per eadem recurrimus verba ordine inverso relegentes"; der seinerseits von Isidorus (or. II, 21, 7) getäuscht wurde: 'Enárodos, quam regressionem nostri vocant: Principum dignitas erat paene par, non par fortasse eorum, qui sequebantur. Isidorus aber hat dies Beispiel (Cicero p. Lig. 6, 19) aus Quintil. IX. 3. 36 und hat geglaubt, dafs es zum vorhergehenden Epanodus gehöre, während es doch eine neue Figur einleitet.

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que canem Cressamque pharetram: vel diversis (Aen. 1, 1): arma virum que multum ille et terris multa quoque. Im letzteren Falle hört die Wortfigur auf, doch bedeutet der terminus eben nur dies bei Rutilius Lup. (H. p. 9) und im Carm. de figg. (Halm p. 65), wo er multijugum übersetzt wird. Die römischen Grammatiker definieren ebenso im weiteren Sinne, wie Diom. (p. 442): Polysyndeton est oratio pluribus nexa conjunctionibus; Donatus (III, 5, 2); Charisius (IV, 6, 18); aber ihre Beispiele (Virg. Aen. IX, 767; Ge. 3, 345; A. II, 263;) geben dieselben Konjunktionen; so auch Beda (H, p. 611) und Isidor. (or. I, 35, 19). — An sich würde das Polysyndeton den schon genannten Figuren der Wiederholung einzureihen sein, zumeist der Anaphora, indes verdient es besondere Erwähnung, weil es nicht Begriffe hervorhebt, sondern die Art, wie der Zusammenhang von Begriffen gefafst wird. Freilich kann dies auch durch Wiederholung von Begriffs wörtern erreicht werden, wie z. B. bei Cic. (Off. III, 16): Si recte Cato judicavit, non recte frumentarius ille, non recte aedium pestilentium venditor tacuit. (vide Madvig, latein. Sprachl. § 453, A. 2.) Beispiele sind: Plato (Euthyph. 7): Λέγω τοίνυν ὅτι τὸ μὲν ὅσιόν ἐστιν ὅπερ ἐγὼ νῦν ποιῶ, τῷ ἀδικοῦντι τ ἐπεξιέναι, ἐάν τε πατὴρ ὢν τυγχάνῃ, ἐάν τε μήτηρ. ἐάν τε ἄλλος ὁστιςοῦν; und (ib.); ἐχθροὶ ἀλλήλοις γιγνόμεθα — καὶ ἐγὼ καὶ σὺ καὶ οἱ ἄλλοι ἄνθρωποι πάντες; Cie. ov oi (fin. I, 20): Etenim si loca, si fana, si urbes, si gymnasia, si campum, si canes, si equos, si ludrica exercendi aut venandi consuetudine adamare solemus, quantum id in hominum consuetudine facilius fieri potuerit; id. (Cat. M. 5): Nec tamen omnes possunt esse Scipiones aut Maximi, ut urbium expugnationes, ut pedestres navalesve pugnas, ut bella a se gesta, ut triumphos recordentur; Ovid (Metam. V, 17): Sed grave Nereidum numen, sed corniger Ammon, sed quae visceribus veniebat bellua ponti exsaturanda meis; Schiller (Glocke): Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau, Die Mutter der Kinder, Und herrschet weise im häuslichen Kreise; Und lehret die Mädchen, Und wehret den Knaben, Und reget ohn' Ende Die fleifsigen Hände, Und mehrt den Gewinn Mit ordnendem Sinn, Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden, Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden, Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein Die schimmernde Wolle, den schneeigten Lein, Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer Und ruhet nimmer; Goethe (Tasso): Ich soll erkennen, dafs mich niemand hafst, dafs niemand mich verfolgt, dafs alle List - allein in meinem Kopfe spinnt und webt! Racine: On égorge à la fois.

les enfants, les vieillards, Et la soeur et le frère, et la fille et la mère; Chénier: Ah! je saurais mourir; mais, hélas! je suis mère; mais je laisse une fille! Byron (Mazeppa): The Cossack prince rubb'd down his horse, And made for him a leafy bed, And smooth'd his fetlocks and his name, And slack'd his girth, and stripp'd his rein; And joy'd to see how well he fed; Shakesp. (Merch. of Ven. III, 1): If you prick us, do we not bleed? if you tickle us, do we not laugh? if you poison us, do we not die? and if you wrong us, shall we not revenge? If we are like you in the rest, we will resemble you in that. If a Jew wrong a Christian, what is his humility? revenge. If a Christian wrong a Jew, what should his sufferance be by christian example? why, revenge. *)

B. Figuren der Weglassung.

Wir haben für die rhetorische Weglassung von Worten im allgemeinen nur den Namen der rhetorischen Ellipse. Über den terminus ist das Wesentliche bei Besprechung der grammatischen Ellipse (Bd. I, p. 457 sq.) angeführt. Die Abgrenzung der rhetorischen Ellipse gegen die grammatische ist dadurch gegeben, dafs die letztere schon dem Sprachgebrauch angehört, jene dagegen den Zug des Individuellen, Neuen an sich bewahrt; andererseits ist festzuhalten, dafs die rhetorische Ellipse zwar einen bestimmten Ausdruck wegläfst, den Sinn aber vollständig darstellt, oder vielmehr den Sinn durch Weglassung bestimmter Worte zu rhetorisch gesteigertem Ausdruck bringt. Da auf die Absicht der Sprachkunst leichter zu schliefsen ist, wenn sie positiv durch Wiederholung bestimmter Laute wirkt, als wenn das Motiv einer Weglassung zu ermitteln ist, so wird nicht überall zu entscheiden sein,

*) Zu erwähnen ist hierbei eine Art der Wiederholung, welche den ganzen Sinn von Sätzen tautologisch wiedergiebt und nur die Wortstellung ändert. In der Anthologie (XIII, 30, 31) ist so ein Scherz des Simonides von Timokreon bespöttelt:

Sim. Μουσά μοι Αλκμήνης καλλισφύρου ὑπὸν ἀειδε

υἱὸν Ἀλκμήνης ἀειδε Μοῖσά μοι καλλισφύρου.
Tim. Κηΐα με προσῆλθε Φλυαρία οὐκ ἐθέλοντα
οὐκ ἐθέλοντά με προσῆλθε Κηΐα φλυαρία.

Gottfr. v. Strafsb. (Trist. 1119 sq.):

unlange enein ir varwe erschein,
ir varwe schein unlange enein.

In A.-frzsch., ital. u. span. Volksliedern häufiger angewandt.

ob in einem einzelnen Falle grammatische oder rhetorische Ellipse vorliegt, und um so weniger, als nichts hindert, dafs eine grammatische Ellipse sich zur rhetorischen wieder belebe, dafs die Licenz des usus einer Absicht dienstbar wird. So hört man wohl: Er hat sein Alter auf siebzig (weggelassen: Jahre) gebracht; aber doch ist es rhetorische Ellipse, wenn Vofs (Luise, 2, 400) sagt: Wir Mädchen von achtzehn sind unverwüstbar heutiges Tages; denn es charakterisiert den Moment in gesteigerter Art des Ausdrucks. Auch dies ist zuweilen schwierig, die rhetorische Ellipse von der Aposiopesis, dem Abbrechen inmitten einer Gedankenreihe, zu unterscheiden, namentlich, wenn bei der Ellipse ein ganzes Satzglied weggelassen ist. Wenn es bei Schiller (Taucher) heifst: Jetzt schnell, eh' die Brandung wiederkehrt, Der Jüngling sich Gott befiehlt, Und ein Schrei des Entsetzens wird rings gehört, Und schon hat ihn der Wirbel hinweggespült; so entscheiden wir uns eher für Anerkennung einer Aposiopese, denn es soll eine Vorstellung abgebrochen werden; aber wenn Körner (Lützows wilde Jagd) sagt: Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt, - das ist Lützows wilde, verwegene Jagd; so ist dies rhetorische Ellipse, denn der Dichter wollte durch Weglassung von Worten, wie: so werden sie sagen" oder: „so werdet ihr hören", seinem Ausdruck zu schnellerer Wirkung verhelfen. Im ersten Fall enthält das Weggelassene ein Materielles, im letzteren ein Formelles.

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Die Alten haben diese Unterschiede nicht entschieden und klar hervorgehoben, aber doch bemerkt. Quintilian nennt I, 5, 40 die is als vitium detractionis" d. h. als gramἔλλειψις matische Figur; er meint sie VIII, 6, 21 als rhetorische Ellipse (,,verbum ex verbis intelligitur, quod inter vitia ellipsis vocatur: Arcades ad portas ruere [Aen. 11, 142] mihi hanc figuram esse magis placet"), wo er anführt, dafs sie von einigen Rhetoren zum tropus der Synekdoche gerechnet werde; und er bezeichnet sie endlich IX, 3, 58 mit diesem von ihm nicht gebilligten Namen, weil ihm ein eigener terminus für die Wortfigur, quae fit per detractionem", abgeht. Ebenda grenzt er sie genau abgegen die Aposiopesis. (vide Bd. I, p. 461.) So unterscheidet Eustathius. eine grammatische Ellipse (z. B. Ilias 1, 429, wo er den kausalen Genetiv χωόμενον — ἐυζώνοιο γυναικός durch Ellipse_erklärt: Ὅτι συνήθη Αττικὴν ἔλλειψιν έχει τὸ γὰρ πλῆρες· χωόμενον ὑπὲρ γυναικὸς ἢ ἕνεκεν γυναικός), eine rhetorische Ellipse (wie er z. B. Iias 1, 581 als ein σχῆμα καινοπρεπὲς ἐλλειπτικόν be

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zeichnet, wozu cf. Bd. I, p. 459), und er scheidet (p. 112, 11) auch von dieser die лаQαIÓ. Besonders als rhetorische Figur gefafst findet sich die Ellipse noch bei dem Ps. Plutarch (de vit. Hom. 39), der u. a. Ilias 20, 293 anführt: ол, μ йos μεγαλήτορος Αινείαο, λείπει γὰρ τὸ πάρεστιν, ἢ συμβέβηκεν, ἤ τι τοιοῦτον. ἔργον δὲ τοῦ σχήματος, τάχος; ebenso bei Aquila Rom. (H. p. 37), der die Ellipse detractio übersetzt, Carmen de figg. (ib. p. 70), wo sie defectio heifst; Mart. Capella (ib. p. 483); auch Alexander (Sp. Vol. III, p. 33): лádovç de eμqaar Ezeι to oznμa; Tiberius (ib. p. 78 sq.), Zonaeus (ib. p. 167). Rhetorische Ellipse wäre z. B., was Alexander und Tiberius aus Demosthenes (cor. p. 307 sq.) anführen: Tí rào ý oǹ deivóins εἰς ὄνησιν ἥκει τῇ πατρίδι; νῦν ἡμῖν λέγεις περὶ τῶν παρεληλυ θότων; ὥσπερ ἂν εἴ τις ἰατρὸς ἀσθενοῦσι μὲν τοῖς κάμνουσιν εἰσιών μὴ λέγοι μηδὲ δεικνύοι, δι' ὧν ἀποφεύξονται τὴν νόσον, ἐπειδὴ δὲ τελευτήσειέ τις αὐτῶν καὶ τὰ νομιζόμεν ̓ αὐτῷ φέροιτο, ἀκολουθῶν ἐπὶ τὸ μνῆμα διεξίοι,εἰ τὸ καὶ τὸ ἐποίησεν ἄνθρωπος ουτοσί, οὐκ ἂν ἀπέθανεν, ἐμβρόντητε, εἶτα νῦν λέγεις; wozu Alexander bemerkt: νοεῖται γὰρ τὸ φαίη ἄν τις πρὸς αὐτὸν ἢ εἴποι. Die Stelle ist vortrefflich: Worin denn kam Deine Redekunst dem Vaterlande zu Nutzen? Jetzt sprichst Du uns vom Vergangenen? Wie wenn ein Arzt Leidende in ihrer Krankheit besucht, weder aber sagt noch zeigt, wie sie von ihr genesen mögen; dann aber, wenn einer gestorben, wenn ihm die letzte Ehre erwiesen wird, zur Grabstätte folgt und sich verbreitet: Hätte der Mann dies und das gethan, so wäre er nicht gestorben. Sinnloser, jetzt also kannst Du reden?“ Das ist nicht Aposiopesis; nichts vom Gedanken wird zurückgehalten, vor dem drängenden Unwillen verschwindet nur die Vorstellung des Beispiels, und der Redner spricht zugleich zum vorgestellten Arzte und zum Aeschines. Rhetorisch sind auch z. B. die Ellipsen in den nicht seltenen Fällen, wo durch ein s (mit Weglassung des 69) ein fester Entschlufs kund gegeben wird, wie bei Soph. (Oed. Kol. 865) Kreon: tóv δ' ἀπάξομαι λαβών. Chor. δεινὸν λέγεις. Kr. ὡς τοῦτο νῦν πεлoάεrα. Rhetorische Ellipse fühlen wir auch bei dem bekannten. πράξεται. Wort der Spartanerin (Plut. apophth. Lac. p. 141): vav enì tas. Ausonius (ep. 25) tilgt sie: cum hoc, inquit, aut in hoc redi. Das schleppende Verbum wird wirksam weggelassen bei Cicero (Off. I, 86): Hinc apud Athenienses magnae discordiae, in nostra republica non solum seditiones, sed etiam pestifera bella civilia; Juvenal (VI, 641): Tune tuos una, saevissima vipera, cena?

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