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und Auserwählten, die Freude, Befreyung von allem Leiden, ein ewiges Wohlseyn, und endlich eine fröliche und selige Auferstehung des Leibes. Ein gläubiger Christ soll 3) sich darauf freuen, sich derselben bey vorfallenden Trübsalen trösten, und sich versichern, es werde dereinsten alles Leiden in ein ewiges Jauchzen verwandelt werden. Son derlich aber foll er 4) diefe Herrlichkeit nicht vers scherzen durch ein fündliches Weltleben, sondern gedenken, er sey zu etwas Herrliches bestimmet; zu dem Ende 5) bleibet er im Glauben und in des Lebens Heiligkeit, siehet das Irdische an als ets was Vergängliches, das er verlassen muß: hinges gen schicket er sein Herz oft da hinein, wo er ewig wünschet zu seyn.

Wi

Gebet.

Pie gnådig, gütig und barmherzig bist du doch, o du ewiger und großer Gott! daß du nicht allein den Menschen in großer Herrlichkeit und zu großer Herrlichkeit erschaffen, sondern auch, da er gefallen war, wiederum eine große Herrlichkeit zugefaget hast allen, welche da werden die Gnade annehmen, und im Glauben und heiligen Leben dem Trieb deines heiligen Geistes folgen. Denn solche wiedergeborne und geheiligte Seelen können sich getrösten, sie haben in der Zeit schon eine große Herrlichkeit, nämlich, die Kindschaft bey Gott, die Gerechtigkeit Christi, die Einwohnung des heis ligen Geistes, den Frieden mit dir, deine Huld, Gnade und Liebe, zu welcher sie allezeit getrost in ihrem Gebet treten, und von dir in Nöthen, Hülfe und Barmherzigkeit erlangen können. Zu dieser Herrlichkeit

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Herrlichkeit wird noch eine größere kommen, nach dieser Zeit; denn wenn die Seele ist vom Leib ge fchieden, so foll sie frölich gelangen zum Anschauen deines Angesichts; sie soll deinen Heiligen zugefellt, und mit himmlischer Freude erfüllet werden. Zu solcher Herrlichkeit wird auch der Leib nach der Auferstehung gelangen, da soll er verkläret werden und leuchten wie die Sonne. Ach, mein Gott! verleihe mir Gnade, daß ich diese Herrlichkeit mö ge allezeit vor Augen haben, wie ich im Sterben recht werde anfangen zu leben; wie mein Etend im Tode, nicht aber mein Leben, in dir ein Ende neh men werde; und daß ich alsdann aus der Unruhe zur Ruhe, aus der Trübsal zur Freude, aus der Angst zur Wonne, aus der Traurigkeit und dem Jammerthal zum Trost gelangen foll. Ach! ers halte mich im Glauben und Frömmigkeit, daß ich, wenn die Welt mich verführen will, gedenke, wer ich sey, nämlich, dein Kind, und was ich noch von dir zu erwarten habe, nämlich, die ewige Herrlichy keit und Seligkeit, damit ich nimmermehr die Welt möge lieb haben, und darüber des Himmels Herrlichkeit versäumen. Hilf, daß ich wie die Läufer, so in den Schranken liefen, aufmerksam waren auf alle Tritte, damit sie das Kleinod er langten, auch möge vorsichtig wandeln; nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen; damit ich am Ende meines Lebens mit Wahrheit fagen kön ne: Ich habe einen guten Kampf gekämpfet, ich habe meinen Lauf vollendet, ich habe Glauben ge halten; hinfort ist mir beygeleget die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der gerechte Richter geben wird; nicht aber mir allein, sondern auch allen, die

seine Erscheinung lieb haben. Der Leib zwar in der Erden von Würmern wird verzehrt, doch auferweckt foll werden, durch Chriftum neu verklärt, wird leuchten als die Sonne, und leben ohn alle Noth, in himmlischer Freud und Wonne, was schad❜t mir dann der Tod.

Gefang.

Mel. Gott, du frommer Gott.

Zieh, es ist alles mir zum Eigenthum gegeben, was Gott nur ist und hat: Ja, hier in dies sem Leben ist es schon alles mein, das Recht und der Genuß erquicket mich gar oft in füßem Ueberfluß.

2. Denn siehe, Gott ist mein, weil seine Vas terstreu, Verpflegung, Lieb und Schuh, wird alle Morgen neu. Er ist mein Licht, mein Heil, mein Helfer und mein Gott, mein Beystand und mein Trost in aller meiner Noth.

3. Und Jesus ist auch mein; sollt ich mich nicht erfreuen? Was darf ich Noth und Tod, das Grab und Erde scheuen? Sein Blut, Gerechtigkeit, und fein Verdienst ist mein; soll ich deswegen nicht von Herzen frölich seyn?

4. Der heilge Geist ist mein, denn er hat mich geschmücket im Glauben, Licht und Kraft, in ihm leb ich beglücket in diesem Thränenthal. Mein Jesus schenket mir dies Pfand der Seligkeit zum Siegel schon allhier.

5. Der Himmel ist auch mein, als welchen mir erworben mein Jesus, der da ist am Kreuz für mich gestorben. Ich lebe oder sterb, so weiß ich wohl, wohin, weil ich durch Jesu Blut ein Hims melserbe bin.

6. Und so bin ich ja reich bey diesen großen Schäßen, denn diese Schäße sind, die mich allein ergößen; ja, felig bin ich schon in dieser Gnadenzeit, da ich den Vorschmack hab von jener Herrlichkeit. 7. Doch droben wird mein Heil in vollem Glanz anheben, in Frieden, Trost und Ruh in jenem Freudenleben, da werd ich herrlich seyn, im frohen Himmelspracht, und werd da ewig seyn, wohin ich stets gedacht.

W

Abend-Gebet am Sonnabend.

enn ich im Finstern wandele, so ist der Herr mein Licht. O du liebreicher und gnädiger Gott! jest endiget sich der Tag, und zugleich auch die Woche, aber deine Gnade währet für und für. Es können wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber deine Gnade weichet nicht von deinen Kindern. Nun diese ewige Gnade hat mich auch diese Woche erleben lassen; was ich im Anfang der Woche nicht wußte, das weiß ich nun, nåmlich, daß ich gesund derselben Ende erreichen sollte. Deiner Wohlthaten sind diese Woche, viel gewes sen; du hast mein Gebet erhöret, mich behütet, mir guten Rath mitgetheilet, mich begleitet, kein Tag ist vergangen, da ich nicht Gnaden Liebesund Segens-Gaben von dir empfangen habe, ja, keine Stunde ist vergangen, darin nicht reiche Ströme deiner Wohlthaten auf mich geflossen sind. Jest habe ich, was ich im Anfange gewünschet. Oder großen Gnade, Liebe und Barmherzigkeit: Ich gedenke aber heute am Schluß der Woche auch an meine Sünden; viel find meiner Uebers

tretungen

tretungen gewesen, die ich mit Denken, Wollen, Verlangen, Thun und Lassen vollbracht, daß ich nicht so treulich für meine Seele gesorget, nicht so viel Stunden dir gewidmet, als ich billig håtte thun sollen. Ach, Herr, Herr! vergieb mir diese Sün de. Ach, Herr Jesu! durchstreich mit deinem heili gen Blut die ganze Sündenhandschrift dieser Wo che, daß sie mir auf ewig verziehen und vergeben bleiben mögen. Herr! straf mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem Grimm. Sen auch in dieser Nacht eine feurige Mauer um mich her, laß kein Unglück, Schaden und Gefahr mich und die Meinigen rühren. Hilf, daß ich alle meine Sorgen auf dich werfe, und in deiner Vor: forge, mein Vater, fanft ruhe. Ich bin nun eine Woche älter, und auch einen Schritt näher zur Ewigkeit. Das Ende dieser Woche erinnert mich an das Ende meiner Tage, daß auch die lette Woche, der letzte Tag und die letzte Stunde mei nes Lebens einbrechen werde, auf welche hernach die lange Ewigkeit folgen foll; darum hilf, daß ich alle Wochen, Tage und Stunden also anwende, daß ich vor deinem Anblick nicht erschrecken dürfe. Hilf, daß ich mein Herz alle Tage da hinein schicke, wo ich ewig wünsche zu seyn. Hie bin ich ein Pit grim, der nur sein Nachtlager auf Erden hat: aber im Himmel ist mein Vaterland und ewige Woh nung, wo du alle Thränen von den Augen der Deinen wirst abwischen, #ihnen die herrliche Güter deines Hauses austheilen, und sie mit ewiger Freude ergogen wirst. Hiemit lege ich nieder meine Ge schafte und Berufswerke; ich bereite mich auf den morgenden Sonntag, den ich mit Beten, Singen

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und

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