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3. So hat Gottes Lieben, das Unglück weggetrieben, ich hab in Schuß und Segen, in seinem Schooß gelegen.

4. Mein Herze und Gemüthe, erkennt die große Güte, die es hat alle Stunden, in dieser Nacht empfunden.

5. Laßt uns den Höchsten preisen, laßt uns dem Dank erweisen, der Junge mit den Alten in seiz nem Schuß erhalten.

6. Laßt uns den Tag hinbringen, mit Loben, Beten, Singen, in Glaub und Liebe stehen, und keine Sünd begehen.

7. Erheben sich die Glieder, o Gott! so kommt auch wieder, die Unruh, Kreuß und Sorgen, schon an dem frühen Morgen.

8. Ach, hilf mir alles tragen, wend ab des Kreuz ges Plagen, und laß nach Angst und Weinen, die Freudenfonne scheinen.

9. Leit mich auf guten Wegen, und gieb mir deinen Segen, und daß ich, wo ich gehe, dich stets vor Augen sehe.

10. Du wollst mein Herz regieren, mit Gottes furcht auszieren, daß ich mich dir ergebe, und dir zu Ehren lebe.

11. Ach Gott! erhör mein Flehen, und laß die Bitt geschehen, so will ich deinen Namen, von Herzen preifen. Amen.

Der

Der gläubige Christ bringt den Sonntag andächtig hin. Aufmunterung.

f. 84, 1. 2. 3.

Wie lieblich find deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Meine Seele verlanger und sehner sich nach den Vorhöfen des Herrn, mein Leib und Seele freuer sich in dem lebendis gen Gort.

Unter

nter andern herrlichen Wohlthaten, welche Gott dem Menschen erwiesen, ist auch diese, daß er ihm einen Ruhetag in der Woche bes stimmet, darinnen er von aller Arbeit, Last und Bemühungen soll befreyet seyn, ja er hat auf dies sen Tag auch einen sonderbaren Segen gelegt, welches Segens die werden theilhaftig werden, die ihn andächtig hinbringen. Ist es nun eine Wohlthat, so soll ein wahrer Christ sich hüten 1) daß er den Tag nicht mit Faulheit und Müffiggang zurücklege; denn fo feyern Pferde und Ochsen und andere Lastthiere den Sonntag. 2) Er soll sich hüten, daß er den Tag nicht ans wende zum Fressen, Saufen und Ueppigkeiten; denn was alle Tage Sünde ist, das ist des Sonntags - doppelt Sünde. 3) Soll er sich hüten, daß er nicht den Sonntag mit Arbeit entheilige, mit irdischen Geschäften, als Spazieren fahren, Schulden eintreiben, Rechnungen durchgehen, Arbeits leute bestellen; denn alle dergleichen Bemühungen zerstreuen das Gemüth. Hiezu ist zu rechnen, wenn man des Sonntags gerne Gastereyen anstel let, zu Gaste gehet, oder spielet, tanzet, lustige Gesellschaft

Gesellschaft suchet; dieses alle verhindert die Seele an ihrer Erbauung, an der Ruhe in Gott, an dem Wachsthum im Christenthum, und ist ganz wider den Endzweck des Sabbaths, und die solches thun, sind noch keine rechte Kinder Gottes, sondern Maul-Christen, welchen, wie sie sagen, kein Tag so lang wird, als der Sonntag. Ein wahrer Christ weiß den Tag besser anzuwenden, zur Ehre Gottes und feiner Seelen Besten. 1) Zur Ehre Gottes mit Beten, Loben, Singen, Bes trachtung der Güte und Wohlthat Gottes, die er die Woche und die Zeit seines Lebens empfangen. 2) Zu seiner Seelen Besten, daß er den Tag widme zum Gehör göttlichen Worts, damit er in der Erkenntniß Gottes und seinem Christens thum zunehmen möge. 3) Dieses alles aber foll er thun, nicht etwa eine oder halbe Stunde, sondern den ganzen Tag: denn das dritte Gebot redet von dem ganzen und nicht von dem halben Tag. Ach gewiß, an der andächtigen Feverung des Sonntags liegt viel, daran hångt ein grosser Segen. Wer weiß, warum viele Menschen der Fluch und Unsegen drücket. Die Alten haben gesagt: Wie man höret Gottes Wort, so gehet auch die Nahrung fort. 4) Hat man Gottes Wort ges hört, so behalte man es in einem feinen guten Herzen, man lebe darnach, und bringe die Lebensregeln so bald in die Uebung, und sammle sich dabey einen Vorrath an Trosilehren und Machtsprüchen, deren man sich in Noth und Tod bedienen könne.

Gebet.

Gebet.

Dieß ist der Tag, den der Herr gemacht hat, laffet uns freuen und frölich darinnen seyn. Heut ist des Herren Tag, und der mir von Gott geschenkte Ruhetag: deßhalben will ich ihn zu Gottes Ehren, mit Danken und Beten hinbringen. Ich danke dir, o Gott! für deine vielfältige Gaben, die du an diesem Tage mir ertheilet. Auf einen Sonntag ist Jesus mein Heiland aus dem Grabe auferstanden, und der heilige Geist über die Apostel ausgegossen, darum erinnere ich mich an diesem Tage billig meiner Erlösung, die durch Jesum Christum geschehen ist, und der Mittheis lung des heiligen Geistes, welcher in der heiligen Taufe reichlich über mich ist ausgegossen worden. Ich danke dir für dein heiliges reines Wort, so du an diesem Tage låssest predigen zum Unterricht und Erbauung meiner Seelen. Ich danke dir für alle teibliche und geistliche Wohlthaten, die ich Zeit meines Lebens von deiner Vaterhand empfangen habe, daß du mich von Jugend auf geleitet, gefüh ret, erhalten und sehr viel gutes an Leib und Seele gethan hast. O, wer kann doch deine Wohlthaten alle nennen, die da unzählig sind! Nicht allein aber soll dieser Tag mein Danktag, sondern auch mein Bettag seyn. Ich bitte dich, mein Gott und Vater! laß mich diesen Tag in deiner Furcht hinbringen. Behüte mich vor Verführungen, eitelen Gedanken, bösen Gesellschaften. Ach! daß alle meine Adern Zungen, und meine Blutstropfen Stimmen wären, dich, o dreyeiniger Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist zu loben und zu preifen. Ach! daß keine Stunde vergieng,

daran

daran ich nicht dein Lob ausbreitete! Verstegle in meinem Herzen das gehörte Wort, daß ich daran fleißig gedenke, darnach mein Leben und Wandel einrichte, und da ich nun eine Woche älter worden bin, so gieb, daß ich in deiner Erkenntniß, Liebe und Frömmigkeit zunehmen, und an dem inwendigen Menschen wachsen möge. Ich bitte

dich, gieb mir deinen heiligen Geist, der mich die künftige Woche, und die ganze Zeit meines Lebens daran erinnere, mich regiere, leite und führe. Gieb deinen Segen zu meiner Arbeit und Verrich tungen, und laß mich in deiner Gnade meine übrigen Tage und Jahre ferner erleben, bis ich endlich werde dahin gelangen, da ich mit Dan ken und Beten dir einen ewigen Sabbath in dem Himmel feyern werde. Heut ist des Herren Rus betag, vergesset aller Sorg und Plag, verhin dert euch mit Arbeit nicht, kommt vor des Halleluja.

Höchsten Angesiche

Sonntags Gesang.

Mel. Allein Gott in der Hdh sey Ehr.

er Sonntag ist des Herren Tag, den läßt uns Gott erleben, damit ein jeder ruhen mag, dazu ist er gegeben: ach bringet doch denselben hin, daß Seele, Herz, Gemüth und Sinn, gen Him mel sich erheben.

2. Den Tag hat Gott zur Ruh und Rast, und seinem Dienst geweihet, und ihn von aller Arbeitse last aus groffer Gnad befreyet: hie foll von allem feinem Thun, der Herr und das Gesinde ruhn, und sich in Gott erbauen.

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