T Vorred e. PA6393 52 1818 MAIN Wiewohl sich der Zweck und die Art dieser Bearbeitung der Horazischen Satiren auf jeder Seite ausspricht, so scheinen doch einige Worte hierüber als Vorerinnerung nicht überflüssig, damit niemand diesen Commentar mit Erwartungen in die Hand nehme, die der Verfasser weder befriedigen konnte noch wollte. Mein Zweck war, was ich mehrmals in akademischen Vorlesungen über diese Gedichte vorgetragen hatte, zusammengedrängt in der zweckmässigsten Form einem grössern, jenen Zuhörern an philologischer Bildung ähnlichen Publikum mitzutheilen; jungen Männern also, denen es Ernst ist, in das Alterthumsstudium einzugehen, ein Buch zu liefern, welches mehr als die gewöhnlichen commentarii perpetui der 1 ! 1 1 letzten Decennien zu einer gründlichen Erklä- Begründung einer Erklärung nöthig schien. ; viel, andre zu wenig Erläuterungen finden, und ich gestehe gern, dass zu einer noch schärfern Sichtung und Auswahl und einer überall befriedigenden Erläuterung mehr Urtheil und mehr Gelehrsamkeit erfordert wurde, als ich zu dieser Arbeit mitbrachte. Wird der Geist, in welchem dieser Commentar gearbeitet ist, als ächt philologisch erkannt, und hat sich die Idee, die mir vorschwebte, im Ganzen klar ausgedruckt, so kann ich mich über das Zuviel oder Zuwenig leicht damit trösten, dass schwerlich je ein erklärender Commentar über irgend einen Schriftsteller erscheinen wird, der die Forderungen, jedes einzelnen Lesers selbst aus dem Kreise, den der Verfasser zunächst vor Augen hatte, auf eine gleichmässige Art befriedigte. Andre Mängel und Fehler mögen einsichtsvolle und wahrheitliebende Beurtheiler mit der Strenge und Schärfe rügen, wodurch auf einmal das Verkehrte und Falsche vernichtet wird. Ungeachtet nun diese Arbeit nicht für Gelehrte bestimmt ist und keineswe ges die Commentare eines Lambin, Torrenz und Bentley überflüssig machen soll, so 1 |