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2) Es heisst hier Vs. 34:

Atqui fine sub ultimo

peccatrix anima stultitiam exuat,

saltem voce Deum concelebret, si meritis nequit,
hymnis continuet dies,

was offenbar auf das Buch Cathemerinon sich bezieht, und zugleich zeigen kann, dass diese Poesie in die letzte Lebensperiode (fine sub ultimo) des Prudentius fällt. Die weiter folgenden Verse:

nec nox ulla caret, quin Dominum canat:

pugnet contra haereses, catholicam discutiat fidem

können auf die weiter folgenden Dichtungen, die Apotheosis, Hamartigeneia und Psychomachia, bezogen werden, die weiteren Verse:

conculcet sacra gentium:

labem, Roma, tuis inferat idolis

haben offenbar eine Beziehung auf die beiden Bücher gegen Symmachus, der darauf folgende Vers:

carmen martyribus devoveat, laudet apostolos

bezieht sich dann auf das Buch Peristephanōn. Vergl. Arevali Prolegg. T. I. p. 41 ff. Bei Gennadius De vir. illustr. 13 heisst es:,,Prudentius vir saeculari literatura eruditus composuit dirvozačov de toto veteri et novo testamento personis exceptis. Commentatus autem in morem Graecorum Hexaemeron de mundi fabrica usque ad conditionem primi hominis et praevaricationem ejus. Composuit et libellos, quos Graeca appellatione attitulavit: Apotheosis, Psychomachia, Hamartigenia id est, de Divinitate, de compugnantia animae (And. de compunctione animi), de origine peccatorum. Fecit et in laudem martyrum sub aliquorum nominibus, invitatorium ad martyrium librum unum et hymnorum alterum: speciali tamen intentione adversus Symmachum idololatriam defendentem: ex quorum lectione agnoscitur Palatinus miles (s. oben §. 23 not. 8) fuisse." Daraus abgekürzt Honorius II. 13, während Jo. Trithemius (De scriptt. eccless. 90) es im Einzelnen noch weiter ausführt.

3) S. Schröckh Kirchengesch. VII. p. 112–118. Le Clerc a. a. O. §. 5. Arevali T. I. p. 234. Gams a. a. O. S. 344. Dressel Prolegg. cp. II. p. V. Kayser a. a. Õ. S. 203 ff. Vergl. auch De lyrica apud Prudentium poesi, analytica disquisitio, auctore E. Delavigne. Toulouse 1848. 8.

4) S. Schröckh a. a. O. VII. p. 119 ff. Le Clerc a. a. O. §. 19 ff. Arevali T. II. p. 870. Gams a. a. O. S. 350 ff. Schmidt a. a. O. S. 646. Kayser a. a. O. S. 205 f.

5) S. Schröckh a. a. O. VII. p. 123 ff. Leyser Poett. hist. p. 7 ff. Arevali T. I. p. 395 ff. Schmidt a. a. O. S. 647 f. Gams S. 346. Obbarius p. V ff. Dressel p. VI ff. Kayser a. a. O. S 798 f.

6) Der neueste Herausgeber hat sie daher auch weggelassen: s. Dressel in der Note p. 84, vergl. 80.

7) S. Schröckh a. a. O. VII. p. 124. Le Clerc §. 33. Gams S. 347. Obbarius p. IX f. Kayser S. 149 f. Dressel p. XI f. Barth ad Nemesian. Cyneget. p. 263 nennt dieses Gedicht: „divinum carmen."

8) Vergl. Schröckh a. a. O. VII. p. 125. Gams S. 348; s. Obbarius Note zu Vs. 930 S. 108, welche auch Dressel p. 167 wiederholt.

9) Le Clerc a. a. O. §. 37 und Arevali T. II. p. 577 ff. Obbarius p. XI. Dressel a. a. O. Kayser S. 200 f. Schon Alcimus Avitus (s. §. 41) spricht, Buch VI. 414, mit Lob von diesem Gedicht, das Barth ad Claudian. p. 175 „divinum et ingeniosum carmen“ nennt.

Supplem. I.

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10) Daher haben die neueren Herausgeber, wie Obbarius und Dressel, diese besonderen Aufschriften weggelassen.

11) Gams S. 348 möchte es daher das erste dramatische Festgedicht und Festspiel von einem ausgeprägt spanischen Charakter nennen.

12) Von solchen bildlichen Darstellungen, die im Codex Bongarsianus sich finden, spricht schon Weitz in der Vorrede s. Ausg. fol. vers. a. 5; von einer ähnlichen Handschrift im britischen Museum Warton History of Engl. Poetry Diss. II. (Nr. I.) E 2 fol. rect. Didron Annales Archéologiques Vol. XXIII. p. 292 ff., welcher unter Andern auch an die zahlreichen Abbildungen erinnert, welche dem Text der ältesten Pariser Handschrift Nr. 8084 (s. unten §. 27 not. 7) beigefügt sind.

13) S. Schröckh a. a. O. VII. p. 127 ff. Le Clerc §. 38 ff. Gams S. 349. Schmidt S. 649. Obbarius p. XI ff. Kayser S. 201 f.

14) S. Röm. Lit. Gesch. §. 349 gegen den Schluss und not. 10.

15) S. Obbarius a. a. O. p. XI in der not. 39 und in der Eingangsnote zu dem ersten Buch S. 136. Es kommen hier insbesondere in Betracht die Stellen II. 8, 716, 723, die auf Arcadius und Honorius sich beziehen, und auf den Sieg über die Gothen im Jahre 404. Auch die Erwähnung der Abschaffung der Gladiatorspiele am Schluss des Gedichtes 1124 ff., welche wirklich 405 stattfand, spricht für die Abfassung um diese Zeit, da dieses Gedicht, wie oben bemerkt, in dem 405 geschriebenen Vorwort aufgeführt ist.

§. 25.

VII. Diptychon1) (Aintvɣov)2) oder Dittochaeon (Aittoxatov), auch mit dem Zusatz sive tituli historiarum veteris et novi testamenti, auch Enchiridion überschrieben, ein kurzer Abriss eines Theils der biblischen Geschichte des alten und neuen Testaments in neunundvierzig Abschnitten, deren jeder aus vier Hexametern besteht, auch mit einer besondern, auf seinen Inhalt bezüglichen, aber auch wohl erst später hinzugekommenen 3) Aufschrift versehen ist: vierundzwanzig dieser Epigramme beziehen sich auf die Geschichte des alten Testaments von Adam und Eva an bis auf Hiskia, die übrigen fünfundzwanzig betreffen das neue Testament von der Verkündigung bis zur Apokalypse. Prudentius gedenkt dieses Werkes nicht in dem Vorwort, in welchem er seine verschiedenen Dichtungen aufführt, so dass dasselbe, wenn es anders wirklich von ihm herrührt, erst nach dem Jahre 405 fallen müsste. Dagegen nennt Gennadius dasselbe 4), und ergibt sich daraus doch so viel, dass es zur Zeit desselben, d. h. am Ende des fünften Jahrhunderts, für ein Werk des Prudentius galt und daher auch seinen andern Dichtungen in den Handschriften beigefügt erscheint; jedoch hat man seit Manutius ernste

Zweifel an der Aechtheit des vorhandenen Gedichts erhoben, das bei seinem so dürftigen Inhalt keineswegs die Ausbildung und Vollendung erkennen lässt, welche wir an den übrigen Dichtungen des Prudentius bemerken, und auch in dem leichten Fluss der Rede, in Sprache und Schreibart ihm nicht ähnlich ist. Da nun in Handschriften sich der Name Amoenus vorgesetzt findet, so nahm man diesen Amoenus als Verfasser des vorhandenen Gedichts, das etwa als ein Auszug aus dem ächten, aber verlorenen des Prudentius zu betrachten sei; und so gab selbst G. Fabricius 5) dieses Gedicht in seiner Sammlung christlicher Gedichte unter dem Namen des Amoenus. Andere, wie Barth 6), erkannten darin nur einen Beinamen des Prudentius, der mithin für den wahren Verfasser des Gedichts zu halten sei; Andere, wie Sichard, hielten dasselbe für ein Werk des Sedulius. Wir bezweifeln indessen, ob ein an Gedanken so leeres und in der Form so wenig ausgebildetes Gedicht irgend einem dieser beiden Dichter beigelegt werden kann. In neuerer Zeit hat sich Obbarius 7) wieder für die Aechtheit ausgesprochen, indem bei einer Vergleichung dieser Verse mit den andern Dichtungen des Prudentius kein genügender Grund hervortrete, dieselben dem Prudentius abzusprechen, dessen Ausdrucksweise auch diese Verse im Ganzen entsprächen, in welchen der Dichter sich bemüht habe, den Christen die Geschichte des alten und neuen Testaments darzustellen. Wenn diess nun in einer allerdings sehr dürftigen und kaum genügenden Weise mittelst dieses Gedichtes geschieht, so dürfte die Vermuthung von Arevali 8), wornach diese Verse von Prudentius ursprünglich zu Inschriften für einzelne in den Kirchen aufgehängte bildliche Darstellungen der biblischen Geschichte bestimmt gewesen und hier zusammengestellt seien, mehr für sich haben, vorausgesetzt, dass schon um diese Zeit, d. h. zu Anfang des fünften Jahrhunderts, die Sitte, derartige Bilder in den Kirchen aufzustellen, eine solche Verbreitung erlangt hatte. Dieser Ansicht schliesst sich auch Dressel an 9), welcher diese Verse, ungeachtet ihrer Mangelhaftigkeit, dem Prudentius beilegen zu können glaubt.

VIII. Ein Gedicht, das Gennadius 10) ebenfalls anführt, über die sechs Tage der Weltschöpfung bis zu dem Sünden

fall des ersten Menschen, ist nicht vorhanden, und auch sonst keine Spur von demselben anzutreffen, so dass, zumal da Prudentius selbst in dem Vorwort dieses Gedicht nicht nennt, die ganze Angabe zweifelhaft erscheint; noch mehr ist diess der Fall mit einem andern Gedicht, das derselbe Gennadius nennt11), eine Aufforderung zum Märtyrertod, wenn anders damit überhaupt nicht das Gedicht Peristephanon gemeint ist. Endlich legt auch noch Notker Balbulus dem Prudentius ein sonst ganz unbekanntes Gedicht De laudibus Dei bei 12).

IX. Zuletzt kann hier noch genannt werden ein erst in neuester Zeit 13) bekannt gewordenes Gedicht von hundertzweiundzwanzig Hexametern, welches der ältesten Handschrift 14) der Gedichte des Prudentius auf einigen Blättern sich beigefügt findet, die zwar von einer andern, aber sehr zierlichen Hand geschrieben, doch in dasselbe sechste Jahrhundert zu verlegen sind. Dieses Gedicht, offenbar nur ein Bruchstück eines grösseren Gedichtes, ist in seinem Inhalt gerichtet gegen die Verkehrtheit und Gottlosigkeit des heidnischen Götterdienstes und wendet sich hier insbesondere gegen einige der Hauptanhänger und Vertreter dieses Cultus, die, wie Symmachus, denselben zu erhalten oder wieder einzuführen bemüht waren, insbesondere gegen einen in den vorhandenen Versen nicht genannten, in welchem jedoch Virius Nicomachus Flavianus, Consul des Jahres 394, kaum zu verkennen ist: so dass daher auch die Abfassung des Gedichtes in dieses oder das nächstfolgende Jahr zu verlegen ist 15). Wenn nun auch dieses Gedicht, offenbar wegen der Verwandtschaft des Inhalts mit dem ähnlichen Werke des Prudentius wider Symmachus und wegen der gleichen Tendenz den Dichtungen des Prudentius beigefügt erscheint, so wird doch in keinem Falle Prudentius für den Verfasser desselben anzusehen sein, auch wenn er der Zeit nach ihm nahe steht; und wenn Derselbe auch eine nähere Bekanntschaft mit den heidnischen Culten an den Tag legt, so führt doch die ganze Auffassungsweise, wie Sprache und Ausdruck in Verbindung mit manchen Verstössen gegen die Prosodie auf einen von Prudentius gänzlich verschiedenen, uns jedoch völlig unbekannten christlichen Dichter 16). Noch viel weniger kann ein Gedicht De missione Spiritus Sancti, das aus sechsfüssigen Jamben, die mit vier

füssigen wechseln, besteht, für ein Werk des Prudentius gelten, wie Barth17) vermuthete, welcher dasselbe, jedoch ohne nähere Angabe der Quelle, aus der es entnommen, veröffentlicht hat.

Funcc. 1. 1. §. 81 p. 269.

Le

1) S. Leyser Hist. Poett. p. 10, 11. Clerc a. a. O. §. 43. Arevali p. 44 f. Obbarius a. a. O. P. XII. Dressel a. a. O. p. XIV. f.

2) Dies erscheint als die richtige, von Abschreibern vielfach entstellte Aufschrift. Vergl. Middeldorpf. p. 12 not. Obbarius a. a. O. not. 41. Die Handschriften variiren ungemein in der Angabe der Aufschrift; s. die Note von Dressel zu den Eingangsversen S. 470, welcher sich für die Aufschrift Dittochaeon bestimmt hat, das von dirrós und oxý abgeleitet, soviel als duplex refectio, d. i. eine doppelte Seelenspeise, mit Bezug auf das alte und neue Testament, bedeuten soll.

3) Dressel in der Note S. 470.

4) De vir. ill. 13. (S. oben §. 24 not. 2.)

5) S. Comment. ad Poett. p. 7 nebst Leyser 1. 1. p. 10, 14. Auch Rivinus in s. Ausgabe (De Christo Jesu, beneficiis et laudd. ejus etc. Lips. 1652. 8.).

6) Adverss. VIII. 11, 12 fin., dem auch Middeldorpf a. a. O. beitritt. Desgleichen schon Nicol. Antonius a. a. O. p. 226. Ebenso fasst auch Schmidt a. a. O. S. 640 Amoenus als einen dem Prudentius wegen der Lieblichkeit seiner Poesie gegebenen Beinamen auf.

7) S. a. a. O. p. XIII. f. Ebenso Kayser S. 202 f.

8) Prolegg. I. §. 66 ff. und vgl. noch §. 133 p. 109 ff.

9) Prolegg. cp. II. p. XV.

10) Am o. a. O. „Commentatus est (Prudentius) et in morem Graecorum Hexaëmeron de mundi fabrica usque ad conditionem primi hominis et praevaricationem ejus." Vergl. Nic. Anton. 1. 1. p. 226 und Obbarius p. XIV. Dressel p. XV.

11) A. a. O. „Fecit et in laudem martyrum sub aliquorum nominibus, Invitatorium ad martyrium librum unum et Hymnorum alterum etc." S. dazu Obbarius p. XV. Dressel p. XV.

12) S. Fabric. Bibl. med. et inf. Lat. V.

p. 922.

13) Einige Verse daraus waren zuerst von Salmasius veröffentlicht, dann in die Anthologia Latina als zwei besondere Gedichte oder vielmehr Fragmente übergegangen (bei Burmann I. 57, 58; bei Meyer Nr. 605, 606), nachdem schon die Benedictiner (Nouveau traité de diplomatique Vol. III. p. 159, tab. 43, Nr. 1) darauf hingewiesen. Das Ganze gab zuerst Delisle heraus in der Biblioth. de l'école des Chart. Ser. VI. Tom. III. (vom Jahre 1867) p. 297 ff., so wie in den Comptes rendus de l'Acad. des Inscriptt. desselben Jahres T. III p. 159 ff. 162 ff., vergl. Monatsberichte der Berlin. Akad. 1867 p. 325 f; daraus in verbesserter Gestalt bei A. Riese Antholog. Lat. I. Nr. 4 p. 13 ff., vergl Praef p. XI. und von Ch. Morel in der Revue d'Archéologie 1868 Juin T. XVII. p. 451 ff und T. XVIII. p. 44 ff, auch besonders: Recherches sur un poëme Latin du IV. siècle retrouvé par L. Delisle Texte suivie d'Observatt. et de nott. Paris 1868. 8.; später nach einer nochmaligen genauen Vergleichung der Handschrift, nach Haupt's Recension, von Th. Mommsen in Hermes IV. p. 350 ff. Vergl. auch noch Morel in Revue critique 1869 S. 300 ff.

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