Obrazy na stronie
PDF
ePub

5) S. die alten Vitae und die andern not. 1 angeführten Schriften, insbesondere Tillemont und ausführlich bei Merenda a. a. O. cap. II. p. 6 ff. S. auch den Eingang der ersten von Sarazanius veröffentlichten Vita.

6) Es gehören hierher die Briefe des Damasus I, II, VII, und von den Briefen des Hieronymus Ep. 15, 16 (p. 37 ff. ed. Vallarsi), 18 (p. 44 ff.); dann der Brief des Damasus (II.) p. 63 ff. mit der Antwort des Hieronymus Ep. 20, 21; ebenso Ep. 35 p. 156 des Damasus (VII) und Ep. 36 die Antwort des Hieronymus.

7) Davon sprechen die alten Vitac; ein Mehreres s. bei Merenda a. a. O. cp. XXV. §. III. p. 144.

nut

8) Davon berichtet Anastasius a. a. O.: „hic (Damasus) constituit, ut Psalmos diu noctuque canerent per omnes ccclesias, qui hoc praecepit presbyteris et episcopis vel monasteriis“, was bei Surius VII. p. 1228 wiederholt wird mit einem die Hinzufügung der Doxologie betreffenden Zusatz. Es bezieht sich darauf auch wohl die Bitte des Damasus an Hieronymus (Ep. VII.): Graecorum psallentiam ad nos dirigere tua fraternitas delectetur" etc., und in der Antwort des Hieronymus die Worte: „legi literas apostolatus vestri poscentes, ut secundum simplicitatem LXX interpretum canendum psalmographum interpretari festinem propter fastidium Romanorum, ut, ubi obscuritas impedit, apertius Latine trahatur sensus. Precatur igitur cliens tuus, ut vox ista psallentium in sede tua Romana die noctuque canatur et in fine psalmi cujuslibet sive matutinis vel vespertinis horis conjungi praecipiat Apostolatus tui ordo, Gloria Patri et Filio et Spiritui sancto, sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum Amen. Istud carmen laudis omni psalmo conjungi praecipias" etc. S. Merenda a. a. O. cap. XXIV. §. 1 p. 133 ff. Auch das Lobgedicht des Damasus auf David, als den Dichter der Psalmen, mag darauf Bezug haben. S. übrigens Gerbert De cantu et music. sacr. I. p. 44, 60, 91, 242.

§. 16.

Von der gelehrten und wissenschaftlichen Thätigkeit des Damasus spricht Hieronymus wie Joh. Trithemius 1) mit aller Anerkennung: es hat sich aber von seinen derartigen Bemühungen Nichts erhalten, als eine Anzahl von Briefen, der allein erhaltene Rest einer grösseren Zahl von Briefen, welche er in seiner kirchlichen Stellung und Wirksamkeit zu schreiben veranlasst war; s. Supplement II. §. 64. Ausserdem erheben ihn auch dieselben Zeugen in seinen dichterischen Leistungen, von welchen sich noch Einiges erhalten hat. Wir besitzen noch an vierzig 2) ihm beigelegte Gedichte, welche, mit Ausnahme von zweien, welche der lyrischen Poesie zuzuweisen sind, der panegyrischen oder beschreibenden und epigrammatischen Poesie angehören, daher auch sämmtlich im heroischen Versmaass gehalten sind, mit Ausnahme von zweien (Nr. 14, 28), welche in den auch später für derartige Gedichte so beliebten Distichen sich bewegen. Alle diese Ge

:

dichte sind von keinem besonderen Umfang, wie selbst die Gedichte, welche Christus verherrlichen, so wie einzelne Apostel und auch David, den Sänger der Psalmen; ihnen reiht sich an eine Anzahl von kleineren Gedichten, welche als Inschriften oder vielmehr Grabschriften erscheinen, auf die Grabesdenkmale einiger Päpste, wie insbesondere der Märtyrer gesetzt, für deren Denkmal und Gedächtniss Damasus grosse Fürsorge bewies und sie auf diese Weise durch poetische Inschriften zu verherrlichen suchte: auch die Inschrift von ihm auf sein eigenes Grab gedichtet, findet sich darunter; einige dieser kleineren Gedichte beziehen sich auch auf heilige Stätten so erscheint Damasus durch diese Dichtungen, welche zum Theil durch die auf Stein eingegrabene Inschrift erhalten worden sind, als Vorgänger auf einem Gebiete der Poesie, welches in den folgenden Zeiten, namentlich in dem karolingischen Zeitalter so sehr gepflegt worden ist und so grosse Ausdehnung erlangt hat. Auch die beiden Gedichte, welche in das Gebiet der lyrischen Poesie fallen, ein Hymnus auf den heiligen Andreas in jambischen Dimetern (Nr. 8) und ein Hymnus auf die heilige Agathe (Nr. 30) in daktylischen Trimetern, die zu vierzeiligen Strophen verbunden sind, gehören jedenfalls zu den frühesten Versuchen auf dem Gebiete der Hymnologie, und zeigen in ihrer ganzen Fassung einen von den übrigen Gedichten etwas verschiedenen Charakter; es ist daher auch der letztere Hymnus, welcher sich in den folgenden Zeiten bis in's Mittelalter herab einer grossen Verbreitung erfreut hat, in seiner Aechtheit mehrfach beanstandet und bald dem Prudentius, bald Andern beigelegt worden 3): wie denn auch unter den übrigen Gedichten sich einige finden, deren Aechtheit bestritten und die handschriftliche Ueberlieferung unsicher ist 4). In allen diesen Gedichten tritt eine panegyrische Tendenz hervor; die Sprache, wenn sie gleich in einer für jene Zeit noch sehr anzuerkennenden Reinheit gehalten ist, zeigt doch nicht mehr die Einfachheit und Natürlichkeit, die wir noch bei Juvencus finden und die in dem engern Anschliessen an die Muster der classischen Zeit begründet ist, von denen Damasus in Ton und Farbe des Gedichts sich schon mehr entfernt und damit die gänzlich veränderte Richtung einer Poesie angibt, deren Inhalt und

Stoff ein ganz anderer geworden war und die desshalb auch bald in der Form einen andern Charakter annehmen musste. Der Versbau ist im im Ganzen noch befriedigend, wenn auch hier und dort der Dichter sich manche Freiheit erlaubt und den Laut und Accent mehr berücksichtigt hat als die Quantität der Sylben, wobei er übrigens von gleichlautenden Ausgängen sich im Ganzen frei erhalten hat: nur die beiden lyrischen Gedichte machen davon eine Ausnahme, namentlich der Hymnus auf die heilige Agathe, welcher lauter gleichlautende Versausgänge, wie sie in der Folgezeit bei der Hymnenpoesie vorkommen, enthält und dadurch mit den Verdacht einer späteren Abfassung erregt hat 5). Auch von den bei Commodianus, wie wir gesehen (§. 10), so beliebten Acrostichen finden sich einige Beispiele vor, wie z. B. mit dem Namen Jesus in den Gedichten Nr. 4 und 5, was für die Verbreitung dieser Sitte in der christlichen Poesie ein neues Zeugniss ablegen kann.

Ausser diesen Gedichten erwähnt Hieronymus 6) noch einer Schrift über die Jungfräulichkeit, welche den ähnlichen Schriften des Tertullianus und Cyprianus (De virginitate) sich anreihen lasse, aus prosaischen und poetischen Stücken bestehend: ungewiss aber bleibt die Angabe 7) von einer Handschrift, welche Stücke einer poetischen Bearbeitung des Alten und Neuen Testaments enthalte (Summa quorundam voluminum utriusque Testamenti hexametris versibus breviter comprehensa).

In das Zeitalter des Theodosius fällt auch der Spanier Latronianus, der, verwickelt in die Priscillianistischen Streitigkeiten, im Jahr 385 nebst Priscillianus zu Trier verurtheilt wurde. Hieronymus rühmt ihn als Dichter 8), aber von seinen Dichtungen hat sich Nichts erhalten.

1) S. in der Note 4 zu §. 15 und verbinde damit andere Zeugnisse in der (§. 15 not. 1) erwähnten Zusammenstellung der testimonia.

2) So viele stehen in der Ausgabe von Sarazanius, bei Rivinus vierundvierzig, bei Merenda siebenunddreissig nebst einer Appendix mit vier von Gruter aus einer Pfälzischen Handschrift im Corp. Inscr. in der App. Christ. p. MCLXIII seq. und einer von Spon (Itiner. T. I. p. 317, bei Gruter p. MCLXXVII) veröffentlichten metrischen Inschriften; s. auch unter den von Mai veröffentlichten christlichen Inschriften zu Rom p. 32 und p. 33 (Nova Scriptt. Coll. Vol. V.) und vergl. De Rossi Inscriptt. Christ. Vol. I. Praef. p. LVI. Ueber das Gedicht (Nr. 6), welches die Beinamen des Erlösers enthält, s. Luc. Müller im Rhein. Mus. N. F. XXII. p. 500 ff. und

Riese Antholog. Lat. Nr. 689 a., wo es einem Silvius beigelegt wird; über den Inhalt der Gedichte im Allgemeinen s. Merenda a. a. O. cp. XXIV. §. II. p. 136 ff.

3) S. Merenda a. a. O. p. 143 ff., welcher sich mit den Herausgebern und andern Gelehrten (s. bei Kayser II. a. a. O. S. 180 f. 183 ff. und die ausführliche Besprechung III. p. 355 ff.) für die Aechtheit ausgesprochen hat, welche von Andern bezweifelt wird; s. Hölscher in dem Münster'schen Programm des Jahres 1858 in 4.: De S. S. Damasi papae et Hilarii episcopi Pictaviensis qui feruntur hymnis sacris." Für die Aechtheit spricht Edéléstand du Méril Poesies popul. p. 118 f., wo dieser Hymnus abgedruckt ist, eben so bei Daniel Thesaur. Hymnol. I. p. 9, wo p. 8 auch der andere Hymnus auf den h. Andreas abgedruckt ist, welchen Sarazanius bezweifelt hatte, Merenda hingegen a. a. O. p. 136 für ächt hält; s. noch Kayser p. 182; bei Mone Lat. Hymn. III. Nr. 689 p. 97 wird aus einer Münchner Handschrift des eilften Jahrhunderts derselbe Hymnus auf den h. Andreas mit einigen Veränderungen im Texte abgedruckt und als ein zu den älteren Liedern gehöriger Hymnus bezeichnet. Bei Björn stehen beide Hymnen abgedruckt p. 37 ff. 4) Darüber sind die Noten von Sarazanius und Merenda zu den einzelnen Gedichten nachzusehen.

5) So bei W. Grimm in d. Denkschriften d. Berlin. Akad. d. Wissensch. vom Jahr 1851 (1852) p. 683. S. aber dagegen Edéléstand du Méril a. a. O. Kayser a. a. O. p. 187-189.

6) In der Epist. ad Eustochium de virginit. Nr. 22 §. 22 p. 105 (T. I.) ed. Vallarsi, wo es heisst: „legas Tertullianum ad amicum philosophum scribentem et de virginitate alios libellos et beati Cypriani volumen egregium et Papae Damasi super hac re versu prosaque composita" etc., auf welche Stelle sich der Verfasser der alten Vita (p. 38 ed. Ubald.) beruft.

7) S. bei Nicol. Anton. Bibl. Hisp. II. 6 §. 214 p. 198. In der bemerkten alten Vita heisst es: Sed et summam quorundam voluminum tam novi Testamenti quam veteris hexametris versibus breviter comprehendit: fuit enim elegantis ingenii in versibus componendis multaque opuscula heroico metro edidit, sicut in catalogo virorum illustrium continetur (s. §. 15 not. 4).

8) De vir. illustr. 122:,,Latronianus, provinciae Hispaniae valde eruditus et in metrico opere veteribus comparandus caesus est et ipse Treveris cum Priscilliano, Felicissimo, Juliano, Euchrotia ejusdem factionis auctoribus. Exstant ejus ingenii opera, diversis metris edita." Dasselbe abgekürzt bei Honorius cp. 123. Vergl. Funcc. De veget. L. L. senect. III. §. 66.

*) Ausgaben des Damasus (s. Funcc. §. 65. Schönemann I. p. 337): Einige Gedichte in den Sammlungen des Aldus und G. Fabricius, in der Bibl. Max. Patr. IV. p. 543, vollständig in: Damasi Papae Opera quae exstant etc. cum notis Martii Milesii Sarazani ed. F. Ubaldinus. Romae 1638. 4. und Parisiis 1672.8. und daraus in Bibl. Max. Patr. T. XXVII. p. (55) 81 seq.) Carmina sacra. etc. illustrata ab Andrea Rivino. Lips. 1652. 8. in Maittarii Corp. Poett. Latt. II. p. 1579. auct. et illustrat. ab Anton. Maria Merenda. Romae 1754. fol., darnach bei Galland. Bibl. Patr. T. VI. p. 345 ff., in der Collect. Pisaur. T. V. p. 91 ff., bei Migne Patrol. Curs. Vol. XIII.

--

Supplem. I.

4

§. 17.

Unter dem Namen des Victorinus, in welchem wir, zum Unterschied von einigen andern dieses Namens1), den Rhetor C. Marius Victorinus 2) erkennen, welcher von Geburt ein Afrikaner, in Rom um 355 mit grosser Auszeichnung die Grammatik lehrte und in hohem Ansehen stand, wie die ihm zu Theil gewordene Ehre einer Statue beweist, in späteren Jahren aber, wie uns Augustinus ausführlich erzählt 3), zum Christenthum übertrat und als ein eifriger Vertheidiger der orthodoxen Lehre auch durch eine Reihe von Schriften bekannt ward (s. Suppl. II. §. 66), sind ausser den schon früher besprochenen Schriften grammatischen und rhetorischen Inhalts auch einige Dichtungen vorhanden, deren rein christlicher Inhalt auf eine Abfassung in der letzten Periode seines Lebens, als er dem Heidenthum entsagt hatte, schliessen lässt.

I. De fratribus VII. Maccabaeis interfectis ab Antiocho Epiphane, ein episch erzählendes Gedicht in fast vierhundert Hexametern, worin die biblische Geschichte von dem Tode der Maccabäer, in ähnlicher Weise, wie bei Juvencus behandelt, oder vielmehr in eine poetische Form gebracht ist, welche selbst hie und da einigen Aufschwung zeigt, und in der noch ziemlich reinen Sprache das Streben des Rhetors, nach den bessern Mustern der früheren Zeit sich zu bilden, verräth, auch insbesondere die deutlichen Spuren einer Nachbildung des Virgilius an sich trägt. Wenn somit diese Umstände es nicht unwahrscheinlich machen, in dem Verfasser des Gedichts einen römischen Rhetor, der zu seiner Zeit in grossem Ansehen stand, zu erkennen, so wollte man demungeachtet nicht diesen berühmten und angesehenen römischen Rhetor, von dem es wenig glaublich sei, dass er noch in spätern Jahren als Greis in der Poesie sich versucht, als den wahren Verfasser dieses Gedichtes anerkennen *), sondern dasselbe einem andern ältern Victorinus, der unter Diocletian um 303 den Märtyrertod erlitten, und in Pannonien zu Pettau Bischof gewesen (Petavionensis, aber nicht Pictaviensis 5) zuschreiben, obwohl Mangel an Kenntniss der Sprache und an Fertigkeit des Ausdrucks, wie diess Hieronymus 6) an dem letztern bemerkt, in dem vorhandenen Gedichte nicht anzutreffen ist

« PoprzedniaDalej »