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9) Am a. O. Ueber Verecundus s. Isidor. Hisp. de virr. illustr. I. 7. Aus der nun hergestellten Aufschrift ergibt sich, dass das in dem handschriftlichen Catalog des Klosters Lorsch (s. Maj. Spicileg. Rom. V. p. 186) aufgeführte Metrum Tertulliani de resurrectione nur auf dieses Gedicht bezogen werden kann; s. Oehler T. II. p. 776 not. vergl. Praefat. T. I. p. XVII. Hartel Praef. p. LXVII. Ueber den in diesem Gedichte angewendeten Reim vergl. Edéléstand du Meril Poesies populaires p. 82.

10) Zu Paris 1560. Vergl. auch Luc. Müller im Rhein. Mus. N. F. XXII. p. 329 ff. 333 ff.

11) So vermuthete Allix a. a. O.

12) Namentlich in den grösseren Ausgaben des Pamelius (Paris 1609. 1616) p. 500 ff. und von Baluze (Paris 1726) pag. CLIII ff., vergl. Praefat. p. CXLIX., an beiden Orten als unächte bezeichnet.

13) Vergl. ausser dem, was in den not. 12 genannten Ausgaben von Pamelius und Baluze darüber bemerkt ist, Funcc. De Veget. Ling. Lat. senect. III. §. 11. Fabricius Bibl. Lat. I. p. 699 d. ält. Ausg. Cyprianus von Rettberg S. 288.

14) In der Ausgabe der Gedichte des Paulinus Petrocorius von Daum S. 146 ff. und dazu die Noten von Fr. Juret S. 323 ff. und die Bemerkungen von C. Barth S. 234 ff., welcher dieses Gedicht, so wie das andere Sodoma für ein Werk des Tertullianus hält. Daraus unter Benützung einer Wiener Handschrift des neunten Jahrhunderts (s. Endlicher Codd. Latt. bibl. Vind. p. 180) bei Oehler Vol. II. p. 769 ff., womit zu verbinden die Collation einer Leidner Handschrift derselben Zeit (Cod. Vossianus 86) und die Bemerkungen von Lucian Müller am a. O. Seite 330 ff. 340 ff.

15) Bibl. Nov. auctt. eccless. I. p. 141 nebst den Noten p. 172. Rigalt am a O. p. 639. Lumper am a. O. P. 636.

16) De viris illustr. cp. 67.

*) Ausgaben (s. Fabricius Bibl. Latt. III. p. 348 ff. d. ält. Ausg. und Mein Suppl. II. §. 17): Es finden sich diese Gedichte abgedruckt in der Sammlung von G. Fabricius (mit Ausnahme von Nr. V und VII), dann in den verschiedenen Ausgaben der Werke des Tertullianus von Pamelius, Rigalt u. A., und zwar in der Pariser Ausgabe von 1641 S. 797 ff. (die Gedichte I, II, III, IV), der Veneta von 1696 S. 363 ff. (die Gedichte I, II, III, IV, V), von 1744 S. 630 ff. (die Gedichte I, II, III, IV), in Oehler's Ausgabe (Leipzig 1854) Tom. II. p. 769 ff. die Gedichte VII, IV, III, II und I. In den Ausgaben des Cyprianus die Gedichte III, IV, V; s. not. 12. Eben so auch in dem Corp. Poett. von Mattaire Vol. II. p. 1525 ff. (Tertullianus) und p. 1537 ff. (Cyprianus), p. 1562 (Victorinus), so wie in der Collectio Pisaurensis Vol. V. p. 1 ff. unter Tertullianus die Gedichte I, II, V, VII, unter Cyprianus p 29 ff. die Gedichte II, III, unter Victorinus p. 88 das Gedicht VI. Eine Zusammenstellung: Tertulliani opuscula poetica cum notis Andreae Rivini. Lips. 1651. 8. Am berichtigsten erscheint jetzt der Text dieser Gedichte in der Ausgabe der Werke Cyprian's von G. Hartel Vol. III. P. III. (Vindobon. 1871. 8.) p. 283 ff.,

zuerst Genesis mit erneuerter Vergleichung der jetzigen Pariser Handschrift (Nr. 380), nach welcher zuerst Morel dieses und das Gedicht Sodoma herausgab, welches p. 289 ff, so wie De Jona S. 297 ff. folgt, beide insbesondere nach einer Leidner Handschrift des neunten Jahrhunderts berichtigt; S. 302 ff. Ad Senatorem, S. 305 De Pascha, S. 308 ff. Ad Flavium Felicem De resurrect. mortt., sämmtlich nach den ältesten Handschriften berichtigt; s. Praefat. p. LXVI ff.

§. 9.

Wenn die §. 8 aufgeführten Dichtungen keineswegs als Werke des Tertullianus oder gar des Cyprianus zu betrachten, sondern einer späteren, wenn auch kaum näher zu bestimmenden Zeit zuzuweisen sind, so dürfte als der erste, uns bekannte christliche Dichter Commodianus1) erscheinen, von dessen Leben wir jedoch nur Weniges wissen, da ausser Gennadius 2) am Ende des fünften Jahrhunderts keiner der späteren christlichen Schriftsteller seiner gedacht hat und aus den hinterlassenen Werken desselben sich nur Weniges darüber entnehmen lässt. Nach seiner eigenen Versicherung war er aus Gaza 3) und urspünglich, wie seine Eltern, ein Heide, welcher durch das Lesen der heiligen Schrift zum Christenthum geführt wurde) und dann dasselbe unter Juden und Heiden weiter zu verbreiten eifrigst bemüht war; dass er von römischer Abkunft gewesen 5), lässt seine sprachliche Bildung, wie die Bekanntschaft mit der älteren römischen Literatur, die sich in seinen Dichtungen kund gibt, wohl vermuthen; auch scheint er nach seiner Bekehrung zum Christenthum in eine kirchliche Stellung getreten und bis zu der Würde eines Bischofs gestiegen zu sein, da ihn die Unterschrift eines unlängst bekannt gewordenen Werkes als solchen bezeichnet). Sein Wirkungskreis, so wie überhaupt seine Heimath scheint aber nicht, wie man bisher wegen mancher Uebereinstimmung seiner Ansichten mit denen des Tertullianus und Cyprianus annehmen zu können glaubte, in Africa 7) gewesen zu sein, sondern wird eher in den Orient, nach Syrien oder Palästina oder doch in dessen Nähe zu verlegen sein; es wird dafür insbesondere die vielfache Rücksicht, welche er in seinen Gedichten auf die Juden nimmt, wohl angeführt werden können.

Was die Lebenszeit des Commodianus betrifft, so werden wir durch seine eigene Angabe ), wornach seit Einführung des Christenthums zweihundert Jahre verflossen, in Verbindung mit andern in seinen Dichtungen vorkommenden Spuren, wohl berechtigt sein, dieselbe in die erste Hälfte des dritten Jahrhunderts zu setzen, um 220-2509), und nicht wohl später, um 267-270, wie Einige 10) angenommen haben; in keinem Falle aber noch später, in das vierte Jahrhundert, wie Rigault 11) annehmen wollte, gestützt auf eine von ihm willkürlich vorgenommene Textesänderung, wornach Commodianus in die Zeit des Papstes Silvester I. (314–335) zu verlegen wäre.

1) S. J. A. Fabricii Bibl. Lat. I. p. 712 ff. der ält. Ausg. und Biblioth. med. et infim. Lat. I. p. 406 ff. ed. Mansi die Praefatio des Rigaltius, so wie die von Schurzfleisch vor ihren Ausgaben. H. Dodwell. Dissertat. chronolog. de Commodiani aetate (hinter dessen Annall. Quinctill. et Vellejann. Oxon. 1698. 8 und in der Ausgabe des Commodianus von Schurzfleisch) Galland. Bibl. Patr. T. III. Prolegg. cp. 18 pag. XLVII. ff. Lumper Hist. theolog. critic. XIII. pag. 390 ff. Schröckh Kirchengesch. IV. p. 440 ff. Neander Kirchengeschichte I. 3 p. 1240. Möhler Patrologie I. p. 903. Alzog Patrologie §. 58 p. 250. Insbesondere Dom Pitra in dem Spicileg. Solesmens. I. pag. XVI. ff. und Ebert im 5. Bd. der Abhandl. der philol. hist. Classe der Sächs. Gesellsch. d. Wissensch. Nr. V. p. 387 ff. Leimbach : Ueber Commodians Carmen apologeticum adversus Gentes et Judaeos", Schmalkalden 1871. 4.

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2) De scriptt. eccless. cp. 15:,,Commodianus, dum inter saeculares literas etiam nostras legit, occasionem accepit fidei. Factus itaque Christianus et volens aliquid studiorum muneris offerre Christo suae salutis auctori, scripsit mediocri sermone quasi versu librum adversus paganos Et quia parum

nostrarum attigerat literarum, magis illorum destruere potuit dogmata quam nostra firmare. Unde et de divinis repromissionibus adversum illos vili et crasso ut ita dixerim sensu disseruit, illis stuporem et nobis desperationem incutiens, Tertullianum et Lactantium et Papiam auctores secutus; moralem sane doctrinam et maxime voluntariam paupertatis amorem optime prosecutus studentibus inculcavit."

3) Es lässt sich dies wohl mit Sicherheit aus der Aufschrift der letzten Instructio (80 oder II. 38) entnehmen: Nomen Gazaei, in sofern dieses Gedicht in den vom Ende zu nach dem Anfang zu lesenden Anfangsbuchstaben der einzelnen Verse seinen Namen Commodianus mendicus Christi angibt. Wiewohl in dem Zusatz mendicus Christi, der nichts anderes besagen will, als servus dei, und ähnliche in jenen Zeiten gebräuchliche, nur der Ausdruck seiner christlichen Ergebung und Demuth zu suchen ist, so hat man doch (s. Rigalt. und Dodwell. am Schluss seiner Abhandlung §. 9 ff., daher auch Lumper p. 391 ff.) aus der Bezeichnung Gazaeus die eines Schatzmeisters, oder vielmehr die eines aus dem Kirchenschatz (gaza) mit Allmosen unterstützten armen Mannes herauszudeuten gesucht, woran um so weniger zu denken ist, als Commodianus sonst nirgends seiner Armuth gedenkt und auch bis zur bischöflichen Würde (s. not. 6) gelangte. Das Richtige gibt schon Schurzfleisch in der not. S. 1, und insbesondere Ebert S. 420.

4) Ausser Gennadius (s. not. 2) bezeugt dies Commodianuns selbst in der Praefat. der Instructt. (I. 4):

Ego similiter erravi tempore multo

Fana prosequendo, parentibus insciis ipsis

Abstuli me tandem inde, legendo de Lege (d. i. die Bibel) womit die Anfangsworte des andern Gedichtes ganz übereinstimmen:

Quis poterit unum proprie Deum nosse coelorum,

Nisi quem is tulerit ab errore nefando?

Errabam ignarus, spatians, spe captus inani,

Dum furor aetatis primae me portabat in auras.

Plus eram quam palea levior etc. etc.

Eben so äussert er sich Instr. XXVI. 24 und LI (II. 19) Vs. 1.

5) S. Dodwell am Schluss s. Abhandlung §. 9.

6) Das von Dom Pitra entdeckte und veröffentlichte, von demselben schon wegen der völligen Uebereinstimmung des Inhalts dem Commodianus beigelegte Gedicht trägt an dem mangelhaften Schluss in der Handschrift die Unterschrift Explicit tractatus Sancti Episc., (s. Prolegg. p. XVIII vgl. p. 49), indem die folgenden Buchstaben verwischt kaum lesbar erschienen, bis später bei nochmaliger Einsicht der Name des Commodianus sich herausstellte; s. Dom Pitra im Archiv des Missions IV. 3 pag. 97.

7) Es ist dies die allgemeine Ansicht (die not. 1 angeführten), der auch Münter Eccles. African. primordia pag. 28, vgl. p. 90, und Andere folgen; s. dagegen Ebert, welcher das Richtige erkannt hat, am a. O. S. 414.

8) Instr. VI. 2, 3:

Et si parvulitas sic sensit, cur annis ducentis

Fuistis infantes? numquid et semper eritis?

9) S. Dom Pitra am a. O. pag. XXI. ff. Vgl. Ebert S. 417, welcher die Abfassung der Instructiones in die der Maximinischen Verfolgung unmittelbar folgenden Zeit, also in das Ende der dreissiger Jahre des dritten Jahrhunderts verlegt.

10) S. Saxe Onomast. I. p. 373. Cave Scriptt. Eccless. Hist. I. p. 136 ff., welcher um 270 den Commodianus ansetzt. Dagegen hatte, wie Lumper angibt, Sebastian Pauli in der Dissert. de poesi ss. patr. Graecc. Latt. pag. 180, den Commodianus gegen Ende des zweiten Jahrhunderts verlegt.

11) In der Praefat. und in der Note zu Instr. XXXIII. 5, welcher Vers in der Handschrift, oder vielmehr in dem Apographum Sirmond's lautet: Intrate stabilis (stabulis) silvestri ad praesepia tauri,

was Rigaltius änderte in:

Intrate stabiles Silvestri ad praesepe pastoris,

um auf diese Weise durch die Erwähnung des Papstes Silvester einen Beweis für seine Ansicht zu gewinnen; s. nun die Widerlegung bei Dodwell in d. not. 1 angeführten Abhandlung, dem auch Lumper am a. O. p. 393 ff. und Andere sich anschliessen, und vgl. Dom Pitra p. XVI. Ochler in seiner Ausgabe pag. 156.

§. 10.

Unter dem Namen des Commodianus besitzen wir noch ein Gedicht, an dessen Schluss er sich selbst als Verfasser bezeichnet hat 1), unter der Aufschrift:

I. Instructiones mit dem auf die äussere Fassung bezüglichen Zusatz: per litteras versuum primas; es ist dasselbe nach einer von Jac. Sirmond mitgetheilten Abschrift einer zu Angers einst befindlichen, jetzt aber nicht mehr vorhandenen oder doch bis jetzt nicht aufgefundenen Handschrift 2), zuerst von Nic. Rigaltius zu Tours im Jahre 1650 herausgegeben worden, und besteht aus achtzig einzelnen Abschnitten, welche der neueste Herausgeber 3), der handschriftlichen Ueberlieferung gemäss, in zwei Bücher (I. Nr. 1-42, II. von da an die übrigen 38) abgetheilt hat. Den Inhalt des Gedichtes, dessen Aufschrift eben durch den Inhalt bestimmt ist 4), bilden Belehrungen, gerichtet in den sechsunddreissig ersten Abschnitten an die Heiden, um ihnen die Nichtigkeit der Götterverehrung zu zeigen und sie dadurch zur Annahme des Christenthums zu bewegen, und zeigt sich hier der Dichter wohl bewandert in der Kenntniss der alten Götter, deren Nichtigkeit vorgeführt wird; darauf wendet sich Commodianus in ähnlicher Weise an die Juden, um auch sie für das Christenthum zu gewinnen, und erinnert zugleich an die Erscheinung des Antichrist, an das Ende der Welt, die Auferstehung und das jüngste Gericht; die übrigen Abschnitte von Nr. 46 an richten sich an die Christen selbst, zuerst an die Catechumenen, dann an die Gläubigen, Büssenden, Abgefallenen, kurz an Christen aller Art, und ertheilen ihnen Anweisung zum Verharren im Glauben, so wie zu einem wahrhaft christlichen Lebenswandel 5). Diese Mahnungen und Vorschriften geben Zeugniss von einem streng sittlichen Ernst und grossem Eifer für christliche Sitten strenge, und lassen eine innige Wärme für die Lehre und Ausbreitung des Evangeliums erkennen: es wird uns auch in der Anerkennung dieser Eigenschaften die Wahrnehmung nicht beirren dürfen, dass der Dichter in manchen Irrlehren 6), wie sie unter den Christen jener Zeit mehrfach auftauchten, befangen ist, wozu insbesondere seine Auffassung des Antichrist und andere chiliastische Ansichten gehören; es ist darin aber wohl der Grund zu suchen, warum in dem Decretum de libris recipiendis aus der Zeit des Papstes Gelasius (496) die Opuscula Commodiani unter die Apocrypha gestellt sind 7), und bezieht sich darauf wohl auch das ungünstige Urtheil des Gennadius, so sehr

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