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τῇ Βηθανίᾳ τόπος ἐστὶν περὶ τὸν ̓Ιορδάνην· δείκνυσθαι δὲ λέγουσι παρὰ τῇ ὄχθῃ τοῦ ̓Ιορδάνου τὰ Βηθαβαρά, ἔνθα ἱστοροῦσι τὸν ̓Ιωάννην βεβαπτικέναι. Εστι τε ἡ ἑρμηνεία τοῦ ὀνόματος ἀκό λουθος τῷ βαπτίσματι τοῦ ἑτοιμάζοντος κυρίῳ λαὸν κατεσκευασμένον· μεταλαμβάνεται γὰρ εἰς οἶκον κατασκευής 1), ἡ δὲ Βηθανία εἰς οἶκον ὑπακοῆς. Nach unnüten Spielereyen über beyde Namen kommt er am Cnbe auf bie Bemerfung gurud: Το μέντοι γε ἡμαρτῆσθαι ἐν τοῖς ̔Ελληνικοῖς ἀντιγράφοις τὰ περὶ τῶν ὀνομάτων πολλαχοῦ, καὶ ἀπὸ τούτων ἄν τις πεισθείη ἐν τοῖς εὐαγγελίοις, unb fchließt mit der Gr= örterung der verschiedenen Leseart in der berühmten Stelle Matth. 8, 28. u. [. .

Also Origenes corrigirte wider alle oder fast alle handschriftliche Auctoritåt Braßagg, welche Leseart sich durch die kritische und geographische Auctoritåt des Origenes so sehr geltend gemacht hat, daß Chrysostomus schon zu sagen wagte: ὅσα τῶν ἀντιγράφων ἀκριβέστερον ἔχει, ἐν Βηθαβαρά φησιν, was Euthymius und Theophylatt wiederholen. Aber man sieht doch aus Origenes, daß die ålteste und beglaubigtste Leseart Bydaviḍ ist, wie denn auch die bedeutendsten Handschriften, die wir haben, diese Leseart verbürgen. Origenes ånderte nur seiner Geographie zu Liebe. Er mag Recht haben, daß zu seiner Zeit am Jordan kein Bethanien lag und Bethabara von der Tradition als Taufort des Johannes genannt wurde. Aber als Origenes in Palästina war, hatten zwey Jahrhunderte vieles zerstört und verändert. Ortschaften waren verschwunden, Ortsnamen verändert. Kann es nicht zur Zeit Chrifti, wie es zwey Bethsaida gab, auch zwey Bethanien gegeben

1) Origenes leitet es also her von 8 formavit, creavit. Über warum schreibt er dann nicht Bŋoßagú? Oder hat er d. Aram. Nn im Sinne? Die LXX hat Richt. 7, 24. für 3 n'a Βαιθηρά οετ Βαιθβηρά.

haben, das eine, das bekanntere, Joh. 11, 18., nahe bey Jerusalem, das andere, weniger bekannte, jenseit des Jordans? Eben zur Unterscheidung scheint Joh., der sich am wefiden ulfer benft, πέραν τοῦ Ἰορδάνου bingu= gefügt zu haben. Möglich, daß am Jordan,

Richt. 7, 24., wenn der Name wirklich die Verkürzung von) ist, einerley ist mit dem Origeneischen Bethabara 2). Man könnte dann sagen, der Ort habe zwey Namen gehabt, einen ålteren, Bethabara, der sich noch zur Zeit des Origenes erhalten hatte, und einen neueren, Bethanien, der sich nach der neutestam. Zeit wieder verlor. Wenn die Namenetymologie des andern Bethanien (in der Nähe von Jerusalem Mark. 11, 1. Luk. 19, 29.) von spy ♫ (im Talm. dactylus immaturus) 3) völlig unficher 4), und jede andere denkbar ist, so ließe sich annehmen, daß der Ort, wie oft der Fall war, zwey verwandte Namen hatte, Bethabara, Uebergangs- oder Fuhrthausen, und Bethanien, vielleicht von Schiffsplat oder Schiffshausen 5). Auf die Weise wäre

1) Nur die Analogie des Chald.

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für a s. Gesenius Lehrgeb. S. 138. beruhigt etwas, aber doch nicht völlig. 2) Aber wird nicht Bethbara im Buch der Richter 7, 24. vom Jordan bestimmt unterschieden?

3) S. Buxt. Lexic. Talm.

4) S. Rosenmüller bibl. Geographie 2. 1. 272., der eine andere Syrische Etymologie, wonach es so viel heißt als niedriger Ort, vorzieht. Noch andere Etymologieen versucht Crome in den schäßbaren Beyträgen zur Erklår. d. N. T. 18 Bändchen, S. 90-101. S. Winers bibl. Realwörterb. 2te Aufl. 1. S.196. 5) Diese Vermuthung, die zuerst Petr. Possinus Spicileg. evangelic. p. 32. (in J. A. Fabricii Observationibus selectis in varia loca N. T.) vorgetragen, und von Hyac. Serry Exercit. historicae, criticae, polemicae de Christo. Venet. 1719. p. 303. Wolf Curae phil. zu d. St. u. U. wiederholt ist, wird auch von Ro fenmüller, bibl. Geographie 2, 1. S. 36., für nicht unwahr: scheinlich gehalten. S. Winers bibl. Realwörterbuch, unter d. W. Bethanien. Aber müßte nach dieser Etymologie der Ort nicht Bnovia heißen? Diese Bedenklichkeit ist indeß leicht zu überwinden, da das kurze o unter & leicht in a ûübergeht. Aber schwer zu überwinden ist, daß nicht bloß Origenes die Etymologie

die älteste Leseart mit der Treue des Origenes zugleich gerettet. Aber alles ist unsicher, Lage und Etymologie, und nur das steht fest, daß Bydavia die älteste Leseart ist. Aber deßhalb ist sie noch nicht die ursprüngliche. Würde aber wohl ein Spåterer, der gewiß nicht mehr Palästinensische Chorographie wußte, als etwa Origenes, uns ein solches geographisches Räthsel aufgeben?

Bolten und Paulus halten Bravia für die echte Leseart, aber sie verstehen darunter eben das bekannte Bethanien bey Jerusalem. Hier sey auch die Begebenheit besser an ihrem Orte, als jenseit des Jordans, wohin die Auctoritåt des Synedriums kaum gereicht habe. Paulus schlägt, um das låstige néoav rov 'loodávov zu beseitigen, vor, den Sak so zu fassen: Dieß geschah zu Bethanien, jenseits, d. i. westlich vom Jordan, wo Johannes, nemlich am Jordan, östlich taufte, oder den Sah mit éyévero zu schließen, und die Worte négav τοῦ ̓Ιορδάνου 1. f. w. mit τῇ ἐπαύριον βλέπει 23. 29. zu verbinden. Aber diese Verrenkung des Sahes ist eben so unerträglich, als jene, wie soll ich sagen? emphatische Deutung von igav. Dabey ist es eine falsche Voraussehung, daß das Synedrium nicht auch jenseit des Jordans geistliche Auctorität gehabt hätte. Gesandtschaften wenigstens konnte es gewiß auch nach Peråa schicken. Des Täufers gewöhnlicher Taufplatz war am Jordan; absichtlich mied er, wie es scheint, die unmittelbare Nähe der Hauptstadt. Was aber allen Versuchen, den Täufer von dem östlichen Ufer des Jordans (régav v. 'Iood.) auf das westliche herüber zu bringen, widerspricht, ist 10, 40., wo es heift, Sefus fey wieber πέραν τοῦ ̓Ιορδάνου

πέραν.

von y festhält, sondern auch die Syr. Uebersehung, die Peschito, denn sie hat auch in unsrer Stelle.

Wie verhält sich Bydavia etymologisch zu Berárn Judith 1, 9., besonders aber zu Byavviv oder Bouviv in des Eusebius Onomasticum?

gegangen, εἰς τὸν τόπον, ὅπου ἦν ̓Ιωάννης τὸ πρῶτον Santisov, was auf unsere Stelle zurücksieht. Dadurch ist zugleich Kuinöl zurückgewiesen, der, weil die Auctoritåt des Synedriums in Peråa nichts gegolten, und die Wüste, der gewöhnliche Aufenthaltsort des Tåufers, bloß bis an das westliche Ufer des Jordans sich erstreckt habe, négav hier in der Bedeutung von diesseits oder nahe bey (juxta, prope) nimmt. Aber négav, als örtliche Bestimmung freylich relativ, ist nie etwas anderes, als jenseits. Kuindl beruft sich auf Matth. 4, 15., aber auch hier ist négav eben so wenig cis, oder juxta, als in der correspondirenden Stelle Jef. 8, 23. 77787 732 etwas anderes ist, als der Strich jenseit des Jordans 2). Nur, wenn der geographische Standpunct sich veråndert, kann z. B. 777272, was in der Regel das spåtere Perda ist, von einem andern Standpuncte das diesseitige (neml. westliche) Jordanufer bedeuten, vergl. Num. 22, 1. und 1 Chronik. 26, 3 0.2). Ferner ist zu bemerken, daß Johannes zwar in der Wüste Juda, die sich långs des westlichen Ufers des todten Sees bis an den Jordan erstreckte 3), zu lehren anfing, aber in unsrer Erzählung, pbwohl eine φωνὴ βοῶντος ἐν τῇ ἐρήμῳ, id nicht gerade in der Wüste im engeren Sinne aufhielt. Er scheint sich allmählich, vielleicht um größere Volkshaufen taufen zu können, aus der Wüste an den Jordan herabgezogen zu haben, vergl. Luk. 3, 3. Matth. 3, 6. Mark. 1, 6. So hatte er jeht seinen Standort am Jordan, und zwar jenseits, in Bethanien oder Bethabara, wahrscheinlich an einer belebten Straße oder Furth über den Jordan 4).

1) S. Gesenius zu d. St. 1. 350.

2) G. Winer Lexic. man. Hebr. et Chald. p. 690.
3) S. Rosenmüllers Alterthumskunde, 2, 1. S. 169.
4) S. Crome Beyträge u. s. w. S. 52 ff. 57 ff. und 99 ff.

Jeht entsteht die Frage, ob diese pagrvoia des Tâufers V. 19-28. vor oder nach der Taufe Jesu (Matth. 3, 13 ff. Mark. 1, 9 ff. Luk. 3, 21 ff.) zu sehen sey?

Der Ausspruch des Täufers V. 26. 27. hat mit der Erklärung desselben Matth. 3, 11. Mark. 1, 7. und 8., besonders bey Luk. 3, 16. auffallende Aehnlichkeit, so im Ausdruck, wie im Gedanken. Nach Lukas soll die Erklårung des Täufers dadurch veranlaßt seyn, daß unter dem Volke, wie hier unter den Synedriften, die Frage entstanDen war, μήποτε αὐτὸς εἴη ὁ Χριστός; Die unleug= baren Differenzen wird man leicht auf Rechnung der natürlichen Ungenauigkeit der synoptischen Tradition sehen, welche die bestimmtere Veranlassung nicht kennt, nach ihrer Art den Ausdruck variirt, und während sie auf der einen Seite abkürzt, auf der andern aus anderweitigen Zeugnissen des Täufers dieses vervollständigt. Dieß lettere ge= schieht namentlich bey Lukas und Matthäus, und ist be sonders bey Lukas daraus erklärlich, daß er das Zeugniß als eine allgemeine Erklärung des Täufers an das Volk einmahl für immer betrachtet. Hiernach scheint die Joh. Relation mit der synoptischen wesentlich identisch zu seyn. Dann aber muß, da die Synoptiker einstimmig jenes Zeugniß vor die Taufe Christi sehen, auch was hier V. 1928. erzählt wird, vor derselben geschehen seyn. Allein dagegen thut Johannes selbst Einspruch. Denn augenscheinlich ist, was gleich darauf erzählt wird, V. 2934., nach der Taufe geschehen, s. besonders V. 31. 33. Behålt tỷ inavolov V. 29. feine gewöhnliche Bedeutung, so ist das Zeugniß des Täufers aus Veranlassung der Gesandtschaft des Synedriums nur einen Tag früher ge= geben worden, also nach der Taufe, oder man müßte mit Olshausen annehmen, daß die Taufe Christi noch an demselben Tage Abends geschehen sey, an welchem der Täufer das Zeugniß V. 19-28. ablegte. Aber in diesem Falle hätte der Täufer gewiß in seiner Erklärung

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