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obrigkheit Jn Steten vnd Märgten für gehallten / vnd mit ernst darob zesein, durch den Herrn Rentmaister, in disem Vmbreithen, eingebunden worden. 1580.

14. Wie die Lateinischen vnnd Theitschen Schulmaister in religione vnnd sonnst qualificirt ob den selben zehaldten, das sy mit der Jugennt fleissig, khain verpotten Piecher sonnderlich den Lutterischen Cathechißmus nit Lesen, die Jugenndt fleissig genr khirchen zu allem Gottsdienst füren.

15. Ob die Eldtern Jre Leibliche, oder die Vormünder Jre Pflög Kinder, sonnderlichen auff den Grenitz ortten, nit an Sectische ortten vnnd schuellen schickhen.

Die Rentmeister-Instruktion v. J. 1608 befindet sich im Kreisarchiv München unter G. R. 1262/1.2. „Die Rentmeister etc. 1584-1801". Der auf die Schule bezügliche Abschnitt bildet den Schluß der Instruktion als Anhang zum ,Polliceywesen und lautet, wie folgt:

Schuellmaister.

Weillen in educatione Juuentutis sehr vill gelegen, sollen die Schuellmaister Teitsch, vnnd Lateinisch, vermanth werden, sy sollen der Jugent mit einem exemplarischen Wandl vorleichten, sich niechter, eingezogen, discret, vnnd vleissig verhalten, die Jugent zur Forcht Gottes, Zucht, Erbarkheit, vnd anderen gueten tugenten ziechen, vnnd gewehnen, vnder Jhnnen zwischen Armb, vnnd Reich, ein gleichheit halten, das Stürtzen [= ohne Beschäftigung umher laufen] vnnd Vagieren Jhnnen nit gestatten, vnnd den Eltern, da sy mit Jhren Khündern Conniuiern, fürgreiffen, vnnd zu rechter disciplin vnd forcht halten, dise vf einen gueten Puechstaben: beuorderist in den Cathechiẞmo vnderweisen, vnd khaine vbrige recreation täg anstelln, vnnd, damit deme in ainem vnnd anderm nachkhommen werde, soll der Bürgerlich Magistrath sein obacht haben, vnnd die Schuellmaister selbst, da es die notturfft erfordert, zum schuldigen vleiß, niechterckheit, vnnd discretion, vermahnen.

I. J. 1639 erging wieder ein kurfürstlicher Befehl an die Rentmeister, Visitation der Schulen betr.

Kreisarchiv München G. R. 1375/9 I.

Von Gottes genaden Maximilian, Pfalzgraf bey Rhein, Herzog in Ober: vnd Nidern Bairn etc. deß Heil: Röm: Reichs Erztruchseß vnd Curfürst.

Unsern grueß zuuor, Lieber gethreuer. Nachdeme Wür für ain sonderbare notdurfft befünden, daß in Vnsern Landen die Visitation, Reformation, vnd guete bestellung der Lateinischen: vnd Teutschen Schuelln, daran zu gueter vnderweisung, vnd education

der Jugent, sehr merckhlich gelegen, mit mehrerm vleiß vnd eifer, alß ein Zeithero geschechen, öffters vorgenommen werde, wür auch vnserm Geistlichen Rhat, Jme dises notwendige werckh aufs besst angelegen sein zlassen, die notdurfft anbeuolchen, vnd derowegen von netten ist, daß von vnsern Beambten, Stätt: vnd Märckhten dißfals die berichten, wie es ain vnd andern Ohrts, mit den Schuelln hergee, vnd beschaffen sey, von ainer zur andern Zeit in besagten Geistlichen Rhat, vleissig eingeschickht werden, So beuelchen wir dir hiemit gdst vnd zuuerlessig, daß du nit allein in deinem Vmbritt bey Stätt: vnd Märckhten, wieß ieden orths mit den Lateinischen vnd Teutschen Schuelln bestellt sei, dein vleissige Obacht geben, vnd alles mit vmbstenden ins Prothocoll bringen: sonder auch vnsern Gerichten, Stätt, vnd Märckhten anbeuelchen sollest, Jre berichten, sonderbar da sich sachen bei den Schuelln eraignen, so eilfertige remedirung vonnetten haben, vnd eß sich auf den Rentmaisterischen vmbritt nit verschüeben lasst oder zuweit damit verweilen wolt, dir vneingestelt einzeschickhen,1) welche berichten du alßdann in ernanten Geistlichen Rhat hieher zeordnen, vnd dir diẞ werckh am bessten obgelegen sein zlassen waist, Daran bschicht vnser gdst haissen. Datum München den . 7. Septembris A° 1639.

Eine erneuerte Rentmeisterinstruktion v. 24. Dez. 1669, am gleichen Orte befindlich wie die v. J. 1608, mit Siegel versehen, enthält nicht weniger als 117 Abschnitte; auf die Schule 2) bezieht sich Nr. 92:

Dieweillen dann ann auferziehung der Jugent, das vornembste gelegen, hat ein Rentmaister vleissige nachforschung zuhalten, wie mann mit tauglichen vnd Gottseeligen auferpeulichen Schuelmaistern versechen, ob sye mit vnderweisung der Jugent ein discretion gebrauchen, das störzen vnd uagirn ihnnen nit gestatten, sonder zu der Forcht Gottes, vnd rechter disciplin annweisen, ein gueten buechstaben lehrnen, vnd auch in der Rechnung Kunst die Künder vnderrichten mögen. Wo nun Faullenzer, versoffenne, vnd anderen vnntugenden ergebene Schuelhalter betretten wurden, were solhes gehöriger orthen zuberichten, auf das mit selbigen eine Verennderung vorgenommen werden möge, Damit auch ann tauglichen, recht

1) Für die Saumseligkeit mancher Behörden ist ein Beispiel der Pfleger von Wasserburg, der 1643 scharf gerügt werden mußte, weil er den 1639 bereits erhaltenen Befehl noch nicht erfüllt hatte. Vgl. Kluckhohn, Beiträge zur Geschichte des Schulwesens in Bayern etc. S. 32 (202) ff.

2) In Kreittmayrs Generaliensammlung v. J. 1771, S. 555, ist ein Auszug aus dem die Schule betreffenden Abschnitte dieser Rentmeisterinstruktion gegeben.

schaffennen leuthen vmb souil weniger mangl erscheine, hat Rentmaister sich zu informirn, ob nit Jnnen neben dem Quatember Gelt, etwas vonn denn milden Ämbtern Järl: für einen recompens zuuerraichen, oder entlich vonn denn Spitälern ein Pfriembd ledig zulassen, vnd dem Schuellmaister selbige portion zuuerraichen sein mechte, welches er dann, nach verrichtem Vmbritt, seines orths vmb weitere resolution vnd bschaidts willen zue hinderbringen hat. Jm yberigen ist dem Schuellmaister gleich nach denn Rats befreundten ein ehrlicher Gang zuuerstatten, allermassen auch aigene Schuel Commissarij aus denn Rhats Freundten Zuuerordnen sein, welhe neben dem Pfarrer die Schuelen zu ieder Quatember uisitirn, vnd ob auf der Schuel Instruction gehalten werde, nachsechen sollen.

Die 1750 erneuerte Rentmeisterinstruktion umfaßt 250 Paragraphen; auf die Schule nehmen Bezug § 5 u. besonders § 162.

In § 5 werden die Rentmeister u. a. angewiesen sich zu erkundigen, „ob an Sonn: vnd Feurtägen die Christen- vnd Kinderlehre gehalten, die Schullen beuorderist in denen Stätt: vnd Märkhten Quartaliter Visitiert, die Jugend in glaubenssachen noth-dürfftig vnderrichtet" (werden). § 162 bildet eine nahezu wörtliche Wiederholung des oben gebrachten, einschlägigen Abschnittes aus der Instruktion v. J. 1669, nur daß am Ende Bezug genommen wird auf die Schulordnung von 1682 bezw. 1738, ferner auf die Neuverbesserte Stätt- vnd Markhts Instruction de ao. 1748 §: 15to", endlich auf das die Christenlehre betreffende Generalmandat vom 22. Sept. 1738.

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1573. Lektionsplan des Münchner Jesuitengymnasiums.

Der Lektionsplan wurde gedruckt ausgegeben; ein Exemplar, welches ein einziges, auf nur einer Seite bedrucktes, großes Blatt bildet, befindet sich im Münchner Kreisarchive unter G. R. 1431/188.

Ducale Societatis Iesu Monachiense
Gymnasium christiano lectori s.

Praeclarè certè nobis de Repub. Christiana cum primis illi mereri videntur, qui scholas publicas, velut communia doctrinarum domicilia, ac pietatis officinas, maximo posteritatis commodo sapienter erigunt, ut in ijsdem informandae iuuentuti, eruditi homines sedulam nauent operam. Nihil est enim sapientum hominum iudicio, quod vel ad retinendam, vel ad amplificandam Christianam Rempub. plus momenti afferre poßit, quam optimarum artium, cum excellentium virtutum commentatione, frequens studium. Itaque verè

nunc

beatas et florentes illas Respub. dicemus, in quibus ipsa iuuentus, ad omnem cum eruditionem, tum pietatem accuratè informatur. Quo in negotio procurando, quantum hactenus elaborarit, et etiam elaboret Illustriß. Princeps Albertus, utriusque Bauariae Dux, etc. testantur duo etiam Societati nostrae Collegia erecta, quibus nostri ordinis homines, pro ratione instituti, formandis Adolescentium ingenijs, praeesse voluit. His non contentus, pro sua in omnes homines eruditos singulari humanitate et beneuolentia, voluit etiam, in hac sua Ducali Monachiensi ciuitate grauißimis permotus rationibus, professorum augeri numerum, vt non solum oratoriam et reliquas humaniores literas, quemadmodum hactenus factum est: verum etiam vniuersam Aristotelis Philosophiam, iuuentuti diligenter explicaremus. Quapropter cum noui cursus Philosophici gubernationem, quem iam in hac sua Ducali ciuitate prudenter admodum instituit Illustriß. Princeps, reliquorumque studiorum administrationem Collegio Societatis IESV commiserit: nostri muneris esse putauimus, aliquam huiusce rei rationem reddere, ac librorum Catalogum, qui hoc anno M.D.LXXIII. ineunte Nouembri, tum annis insequentibus in hoc Ducali societatis IESV Gymnasio auditoribus explicabuntur, diuulgare, vt intelligant omnes qualis sit ratio in posterum studiorum in hoc Collegio futura, et quantum sibi omnes de hac noua profitendi ratione polliceri debeant. Hos equidem infra scriptos authores nostris auditoribus interpretaturi sumus, atque tradendae explicandaeque Philosophiae, ab organo Aristotelis foelix faustumque initium facturi. Neque tamen deerunt Professores, qui alios de Philosophia Aristotelis libros profiteri parati erunt, modo auditores harum grauißimarum disciplinarum rerum cognitione et doctrina excitati huc sese contulerint: ea quidem fide et industria, ut neque in tradendis optimarum artium disciplinis, studium: neque in administrando hoc grauißimo profitendi munere diligentiam, in nostri ordinis hominibus, iure aliquando desiderare poßint auditores. Hoc vt diligenter praestemus hortatur nos cumprimis multorum optimorum virorum, tum maxime Illustriß. Principis vtriusque Bauariae Ducis Alberti, etc. de nobis concepta opinio, cui vt quantum in nobis est respondeamus, et velle, et optare maximè debemus. Cum enim nostram in moderanda iuuentute qualemcunque diligentiam iam multos annos et perspexerit et probauerit amplißimè, voluit etiam S. I. C huius noui cursus Philosophici, quem in sua Ducali Monachiensi ciuitate magno Christianae Reipub. commodo iam instituit, nostrae Societatis homines procurationem omnem suscipere. Certò enim sibi pollicetur Illustriß. Princeps,

non defuturos excellenti ingenio praeditos adolescentes, qui sese Monachium Ducalem ciuitatem, loci amoenitate iucundam, ciuium vrbanitate, nobilitate, et frequentia praeclaram, aëris salubritate non ingratam, velut ad optimarum artium domicilium conferant: vt doctrinarum praesidijs clarißimis fulti et confirmati, bonisque moribus non leuiter instituti, Ecclesiae Catholicae, ac domui Bauaricae, sapientia, consilio, et authoritate, fructuosi ac salutares aliquando tandem esse poßint. Quod vt eueniat, principem vitae nostrae Deum supplices rogamus: et vt optimi et verè Catholici Principis hoc nouum institutum planéque diuinum, benè fortunare dignetur, maximè optamus. Nos porrò, quod nostrarum et partium, omnem operam, studium ac diligentiam, ad profectum auditorum vnicè sumus collaturi. Interim te pie lector monitum volumus in hoc Catalogo adnotatos esse libros, non qui vno anno à nobis legi debeant, sed qui in singulis claßibus deinceps explicari poßint, quos enim libros publicè hoc anno sumus interpretaturi, catalogo seperatim edito complexi sumus. Vale Christiane lector et hanc tam insignem studiorum commoditatem, Principis egregia munificentia et singulari liberalitate tibi tuisque comparatam, temerè ac imprudenter noli negligere.

Librorum catalogus, qui annis insequentibus publice in Ducali Societatis Iesu Monachiensi Collegio a professoribus explicabuntur. In prima Phylosophia.

Aristotelis Stagiritae Metaphysicorum libri

In Philosophia naturali.

De Physica auscultatione Aristotelis libri cum reliquis.
In morali Philosophia.

Ethicorum ad Nicomachum libri.

In Mathematicis.

Elementa Euclidis cum Sphaera Ioannis de sacro bosco.
Arithmeticae et Geometriae principia.

In Logicis.

Petri à Fonseca Dialecticarum institutionum libri.

Porphyrij Phoenicis introductio.

Aristotelis Logicae organum.

In Graecis.

Demosthenis orationes, Thucidides, Homerus, Sophocles, Euripides, Pyndarus, Epigrammata graeca, Francisci Vergarae de Syntaxi graeca, Orthographia, et Prosodia libri, Graecae linguae institutiones, Aesopi fabulae, Luciani Dialogi mortuorum, Plutarchi Cheronaei de institutione liberorum liber, Isocratis orationes.

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