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2. Ein Viert nach 3 Uhr an denen Samstägen gehet man in die Dom-Kürch, allda die Lytaney abzusingen.

3. Sollte aber an einen Vorabend in dem Domstüfft eine Vesper gehalten werden, verfüegen sie sich um halb 3 Uhr nach Hauß, wo man alsdann sich alldahin wird begeben.

4. Nach der Vesper, so auch nach der Lytaney ist gebottene Exercier-Stund in der Music bis halb 5 Uhr.

5. Von halb 5 Uhr aus alles, wie an denen Schuell-Tägen. Ut in omnibus glorificetur Deus.

1584. Visitation der Schulen in Passau.

K. B. Allg. Reichsarchiv in München, Hochstift Passau, Blechkasten 38 Nr. 9. Geistliche Policey".

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Beuelchs Copj, An Herrn Weich Bischof, die Schuelordnung

vnd Visitirung der Schueln alhie betr. 1584.

Urban etc.

Vnnseren E. Jnhalt euch sonnders Zweifls Zuerinnern. Welicher gestallt wir vor wenigen Jaren ein ordnung der lateinischen vnd teutschen schuelen aufgericht, dieselb den schuelmaistern fürhalten lassen, vnd euch zu vnnseren comissarien fürgenummen, mit beuelch darob zesein damit derselben gelebt vnd aufs wenigst ein viertl Jar einmal alle vnd iede lateinische vnnd teutsche schuel alhie in V. St. P. vleissig vnd etwa vnuersehens besuecht werden, Nhun befinden wir das solichem vnnserem beuelch wenig nachgelebt, vnnder annderm aber dem. 7. 8. vnd. 9. articul berürter vnnserer Schuelordnung von den schuelhaltern gar khein benuegen beschehe, wann dann hierdurch vnnsere beuelch nit allain verschimpft, sonndern auch die Jugent in Jrer zeitlicher vnd ewiger wolfardt verabsaumbt vnd gleich wie die vngeschneitten baum aufwachsen, vnns auch soliches lennger zugedulden bey Gott dem Almechtigen vnuerantwerttlich vnd mit nichte gemaint. Demnach so ist hiemit vnnser beuelich das Jr die schuelen offter als bifdahero beschehen visitirt vnd darob sein wöllt. Damit vnnser wolgemaint aufgerichten schuelordnung in allem seinen Jnhalt sonnderlich aber hinob specificirten Articuln mit vleiß nachgangen werde, hieran beschicht vnnser heissen will vnnd

Monumenta Germaniae Paedagogica XLII

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mainung. Dessen wir vns von Euch gewißlich wöllen versehen, Seindt euch beinebens etc.

Datum in V. St. P. den lesten Febr. A° (84.

An Hr. Suffraganen aufgangen.

1569. Die Schule betreffende Regensburger Synodalbeschlüsse. Synodus Ratisponensis de Ao. 1569. Cgm. 1791, fol. 8 ff. in der Kgl. Hof- u. Staatsbibliothek in München. Zweck: Verwirklichung der Tridentinischen Beschlüsse und des Salzburger Rezesses vom 28. März 1569.

Als nuhn solches verrichtet, hatt man den Articulum das Seminarium iuuentutis belangend, zuberathschlagen fürgenomen, wie, wo vnnd welcher gestallt, auch durch (?) solches angestellt werden. möchte, dieweil solchs zu erhaltung der noch vberblibnen Stupflen des vralten catholischen glaubens, vnnd zu außtilgung der schwebenden rotten vnnd secten ain grosse befürderung brächte, hierauf beschloß der gemain Synodus der herr Ordinarius solte etliche articulos stellen lassen, wie Jre f: G. vermainten, solchs löblichs werckh angefangen vnnd continuirt werden möcht, Auf solchs begeren hatt der her Ordinarius neben aim Erwirdigen Domcapitl etliche verordnet, solchem des gemainen Synodi begeren statt zu thuen, dieselbigen haben ain schrifften verfast wie volgt:

Der Articul der Seminarien ist auf nachuolgende mainung bedacht, das vnser gnedigister Herr auf disen Articul in Jungst abgelofnen Synodo prouinciali möcht also beantwortt werden, ob wol das einkhomen des armen stiffts also erwogen, das man befindt, das sich von demselben, die yetzigen personen schwerlich, mit der gebürlichen notturfft erhalten khönen, damit aber dennoch Jre f. g. sehen vnnd spüren mügen, das man in disem hochnottwendigen werckh aller müglichkhaitt nach dennoch ett was gethon vnnd fürgenomen hab,1) So erbiet man sich hiemit das man mit der particular schuel alhie beim stifft, dahin einsehen thuen wölle, das Jn albey ein gelerter, fromer, beschaidner schuelmaister, vnnd Cantor gehalten, vnd Jnen etwa in Euentum ein Addition gemacht werde, dise Zwen sollen der schuel mit getrewen vleiß embsich vorstehen, die knaben nit allain in literis, sed etiam in moribus treulich

1) = ut aliquid fecisse viderentur!

vnderweisen, vnnd sonst in guetter Disciplin haltten, vnnd damits dies werckh gericht, vnnd Continuirt also bleibe, sol ein Erwirdig Domcapitl neben vnserm g. fürsten vnnd Herren, dem ordinario loco inspectorum, et Visitatorum geordnet sein, auß dero mit sol die schuel etlich mal Jm Jar visitiert vnnd do mangl oder beschwer fürfielen per hunc modum abgestellt werden.

Jn Aufnemung der knaben soll ein delectus vnd solche ordnung gehaltten werden, das man nit yede Vaganten oder stertzer, sonder die aufneme, die Jres wandtls vrkhundt haben, bonae Indolis et ingenii mediocris, vnnd Catholisch seien vnnd sonderlich der khirchen zu dienen lust haben, dise sol man mit der vnderhaltung alɓ bißhero beschehen, pesser tractiren, zu zeitten auch mit claidern vnd buechern ad Studium anraitzen, auch in alweg dahin handlen, do man der gleichen ingenia hette, das man dieselben ad obligationem dem stifft oder derselben Distriect verwanden in kirchendiensten für andern dienen wolltten wölche aber nit ingenia hetten oder in geistlichen sachen zudienen sich nit erclären wolltten, die sollen nit fouiert, sonder abgeschafft werden.

Vber das so erbütt man sich, noch darzu vier Stipendiaten auf ainer hohen Catholischen schuel continue zu halltten, die sollen dem stifft vnnd desselben zugewantten stenden zu dienen obligirt sein, darauß man dann yede Zeitt zur notturfft leuth ad seruilia Diuina nemen, vnnd andere an die statt stellen möchte, do sich dan ainer oder mehr in der particular schuel dermassen erzaigten, darauß ein hofnung aines stattlichen profects möcht geschöpfft werden, soll derselb oder dieselb zu solchem Stipendio, doch mit vorgeender obligation admittirt vnd promouirt werden.

Dartzue aber vnnd zu erhalttung diser stipendiaten, vnnd aufrichtung der schuel, sollen neben dem ordinario alle Capittl vnd stendt diser Dioeces zue contribuirn schuldig sein.

Wie aber solche Contribution soll fürgenomen werden, steett bei der tractation der stendt vnd beschluß dises synodi praesentis. Nach verlesung ietzt gehörts Articuls hatt sich ain Erwirdig Domcapitt gehorsamlich hören lassen, wie das sie Alberaitt zu steuer vnd hilff des Seminarii ain Canonicat habenn extinguirt, haben auch den herrn ordinarium gehorsamlich angerueffen, Jre f. g. wöllen darob vnd dran sein damit solches Canonicat dem Seminario zu nutz angelegt werde, wo nun solches beschehe, vermainten sie, hetten dern sachen ain guetten anfang gemacht, gentzlich verhoffent, wan die Contribution durch gemaine prelatten vnnd stendt würde bewilligt, man möchte ein treffenlich Seminarium anrichten,

verhofften auch die stendt würden on alle widerredt zu solchem gottseliger Contribution treulich helffen. Dises ains Erwirdigen Domcapittl erbietten hatt sich der Herr Ordinarius genedigclich bedanckht, aber nach gehaltner nachfrag hatt khain stanndt in ainiche Contribution bewilligen wöllen, vnnd sonderlich die herrn prelatten vnd ettliche andere nebenstifft, so sich auf Jre aigne schuelen, die sie hieltten referiertten, auch das sie ausserhalb wissen vnnd willen des durchleichtigen Fürsten vnnd Herren, Herrn Albrechts Pfaltzgraff bej Rein, Hertzog in obernn vnnd Nidern Bayrn etc. nichts bewilligen dörfften, daneben beclagten sich auch die Decani Rurales, dieweil sie so mit vberflüssigen exactionibus, Steurn vnnd scharwerchen von der wellttlichen Obrigkhaitt täglich geplagt würden, were Jnen nit müglich vill oder wenig, dem Seminario zu hülff zu contribuiren, hierauf der Herr Ordinarius gemaine stendt beantwortten ließ, Jre f. g. hetten vil aines bessern willen vnnd eyfers, bej Jnen verhofft, dieweil solches werckh nit allain gottseelig, sonder höchst von nötten aufzurichten. Aber wie dem allen, köntten Jre f. g. nit hinumb sonder müesten solchs aufs ehist an den Herrn Metropolitanum gelangen lassen, vnnd sich bej Jren f. g. merers Raths vnnd beschaidts erholen, daneben wöllen auch Jre f. g. nit vnderlassen, solche ordnung anzurichten durch exactißima examina Ordinandorum zu hallten gegen dero Jugendt, so sich aigner schuelen berümen, damit dieselbigen entliche erfarung bekhomen mögen, was vleiß sie Jres berüemens, in dero schuelen gebrauchen.

(Unterschriften.)

Geschehen in des Herrn Ordinarii Bischoflichen Hofe zu Regenfpurg in Vigilia S. Ioannis baptista Pfintztag den 23. Junii Anno Dni M.D.LXIX.

1587. Vertrag zwischen Herzog Wilhelm V.
und dem Regensburger Domkapitel,1)

die Gründung eines Jesuitenkollegiums betr.

Concordata Ratisbonae die undecimo Iunii, An. 1587. facta, inter Commissarios Serenissimi Domini Domini Guilielmi Comitis Palatini Rheni, ac Utriusque Bavariae Ducis, ad comprobationem

1) Ertel, Des Chur-Bayerischen Atlantis Zweyter Theil. Nürnberg, 1705. S. 279 ff. Ried, Codex chronolog. - diplom. episcopatus Ratisbonensis. 1816. II, S. 1248.

suae Serenitatis, ac Capitulum Ratisbonense, interveniente admodum Illustri ac Reverendissimo Domino Philippo Episcopo Placentino, ex Aula Caesarea Nuntio Apostolico recedente, studio nunc ejusdem Reverendissimi Domini, et consensu Serenissimi Ducis, ac Capituli Procuratorum, nonnullis mutatis, in hanc sequentem meliorem formam rediguntur, atque hac die vigesima secunda ejusdem mensis Iunii, manu ac omnium sigillis ad laudem omnipotentis Dei, muniuntur et comprobantur.

manu

Fundatio et erectio Collegii Patrum Societatis Iesu in civitate Ratisbona, pro libitu Serenissimi Ducis, instituatur, et ex pecuniis relictis ab Hochwart, ac etiam sex millibus florenorum ab aerario Episcopali, vel ex annuis mensae Episcopalis redditibus exigendis, si ita Summo Pontifici placuerit, juvetur, atque imposterum unanimi consensu Suae Serenitatis ac Capituli totis viribus conservetur, et augeatur, ita tamen, ut mensae Episcopali non hac occasione onus perpetuum imponatur, et nisi cum auctoritate Sedis Apostolicae in proventibus annuis non gravetur. Verùm ut mensa ipsa in proventibus etiam in utilitatem Collegii versis aliquo modo reficiatur et compensetur, Sua Serenitas occasionem et commoditatem à Summo Pontifice procurabit et implorabit.

Gaudebit verò Societas in Collegio illo omnibus immunitatibus et privilegiis, quibus gaudet totus illius civitatis Clerus, habebiturque pro membro Ratisbonensis Ecclesiae. Patres autem, cùm primùm potuerint, studeant, pro eorum instituto, instrui juvenes, qui eidem Ecclesiae addicti sint et serviant.

(Unterschriften.)

Gründung eines Domschulkonviktes in Regensburg
mit 36 Freiplätzen.

In den zahlreichen Verhandlungen, welche seit der Mitte des 16. Jhrh. bez. einer Reformierung von Kirche und Schule gepflogen wurden, war naturgemäß die Frage nach der Unterhaltung begabter, aber armer Studenten ein oft besprochener Programmpunkt. In den die Schule betreffenden Bestimmungen der Salzburger Synode v. J. 1569, welche oben zum Abdruck gebracht sind, fand diese Frage im III. Kap. eine notdürftige Lösung dadurch, daß der Metropolit einerseits seine eigene Bereitwilligkeit erklärte „subsidia quaedam praebere", anderseits der Erwartung Ausdruck gab, daß sein eigenes Domkapitel wie auch die Suffraganbischöfe, Prälaten und Städte der ganzen Kirchenprovinz dem gegebenen Beispiele folgten.

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