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Theologischer Plan für die Churf. Lyceen.

Anmerkung

Über den philosophischen Plan der Churf. hohen Schule. zu Ingolstadt.

Da bey der hohen Schule zu Ingolstadt mehrere Professorn angestellt sind, gewinnt jeder Lehrer mehrere Zeit, und Gelegenheit, sich weitläufiger zu erklären, mithin über Bücher zu lesen, die schon in sich etwas weitschichtiger sind.

Der Prof. von der Logik, und Metaphysik erklärt im ersten Jahre den Feder lateinisch, und eben desselben practische Philosophie deutsch, und ist desselben Obliegenheit, dafs er, wo Feder in der pract. Philosophie zu straucheln scheint, die Sätze klärer auseinander setze, oder nach Umständen verbessere. Unter einem andern Prof. und in verschiedener Stunde hören die Logiker die Mathesin Elementarem nach Karstens Lehrbuch, die Naturgeschichte nach Erxleben, nicht minder auch die Geschichte von Baiern.

Im 2ten Jahrgange der Philosophie gibt der nämliche Prof. die theoretische und experimental Physik aus Karsten. Wieder unter einem anderen Prof. und zu verschiedener Stunde hören die Physiker die angewandte höhere Mathes nach Karsten, die Chemie nach Erxleben, die Oeconomie nach Beckmann.

General-Anmerkung

Über den Plan der höheren Schulen auf der Churf.
Universität, und in den Lyceis.

Es wird bemerkt, dafs einige deren Studenten die ernsthafte Verwendung auf die Studien bis auf die letzten Prüfungen verschieben, wo es eine Ohnmöglichkeit ist, alles so, wie es geschehen sollte, zu studieren, diesen abzuhelfen werden wochentlich privatund monatliche öffentliche Prüfungen angestellt werden, damit der Fleifs der Schüler immerhin unterhalten, und den Unfleifsigen das Consilium abeundi desto sicherer gegeben werden möge.

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1) Die von der Kuratel 13. Juni 1785 erlassene Prüfungsordnung schreibt der Gleichförmigkeit wegen für alle Lyceen als Vorlesbuch für praktische Philosophie den Feder vor. Praktische Philosophie sollte nach der gleichen Verordnung erst im 2. philosophischen Jahre genommen werden als Vorbereitung für Moraltheologie und Rechte.

2) Für die philosophische Fakultät an der Universität Ingolstadt waren nicht die gleichen Lehrbücher vorgeschrieben. Vgl. die vorstehende Schulordnung!

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III. Lehrbüchertabelle vom 31. Oktober 1794. (Kreisarchiv München M. A. 920/1 oder M. A. 903/I.) Lehr- und Bücher-Plan.

2.te Rhetorik.
Wiederhollung alles
in den 4 Klassen
vorhergehenden.

Fortsetzung

und Wiederhollung
aus den 4. Klassen.

Für den prosaischen Styl.
Ciceronis Orationes
Ciceronis Quaestiones
Tusculanae.
Für den poetischen Styl.
Vorlese-Buch. Sulzer.
Virgilius.

VI.

Verordnung vom 24. September 1799.

Abgedruckt in Mayrs Sammlung der Landesverordnungen unter Max. Jos. IV., Bd. I, 1800, S. 277 ff. Kreisarchiv München M. A. 920/I.

Von dem Augenblicke, als Wir die Regierung der Uns angefallenen baierischen Erbstaaten übernahmen, richteten Wir Unsere ganze Aufmerksamkeit auf den Zustand des Schulen- und Erziehungswesens in denselben. Denn Wir sind innigst überzeugt, dafs Unsere auf Erhöhung des Nationalwohlstandes berechneten Regierungs-Anstalten vorzüglich auf eine bessere Bildung Unserer Unterthanen gegründet werden müssen. Auf diesem Wege sollen sie über Unsere Absichten zu ihrer Beglückung aufgeklärt, mit dem Geiste Unserer Verfügungen vertraut, und zur Ausführung derselben fähig werden. Zwey Bemerkungen haben sich dieser Überzeugung zugesellet:

1) Dafs man bisher die sogenannten lateinischen oder gelehrten Schulen zum Nachtheile der Real- und Bürgerschulen zu sehr begünstigte, und überhaupt mehr für Unterricht, als für Erziehung sorgte, wovon die Folge war, dafs den arbeitenden Klassen viele brauchbare Hände entzogen wurden, dem Staate aber eine im Verhältnifse seiner Bevölkerung und seines Bedürfnifses viel zu grofse Zahl Studenten zum Unterhalte heimfiel, welche demselben als unbrauchbare Müssiggeher zum Theil sogar schädlich wurden.

2) Fiel Uns besonders auf, dafs unter dieser Menge wissenschaftlicher Zöglinge, welche aus den vielen Schulhäusern dieser Lande jährlich austraten, doch ein so sichtbarer Mangel an hinlänglich ausgebildeten und zum Staats-Dienste gehörig vorbereiteten Individuen sich zeigte. Wir sind weit davon entfernt, zu glauben, dafs es der baierischen Nation an natürlichen Anlagen zum gelehrten Stande fehle. Wir kennen im Gegentheile ihre Verdienste um die Wissenschaften, und sind des festen Zutrauens, dafs die Geistes-Anlagen derselben, wenn sie gehörig gewecket und ausgebildet werden, in kurzer Zeit dem Zustand der baierischen Litteratur allgemeine Bewunderung zu verschaffen im Stande seyn werden.

Da das eben genannte doppelte Staatsübel vorzüglich in den gegenwärtig bestehenden lateinischen Schulanstalten und in ihrer zweck widrigen Richtung seinen Sitz hat; so haben Wir eine bessere Einrichtung derselben als das erste Geschäft der Nationalbildung angesehen, und nach einem Uns in versammelter Staatsconferenz gemachten ausführlichen Vortrag ist von Uns mit stäter Hinsicht

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