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mögen auch woll gedulten, das die Herrn vnd menigclich so offt es denselben beliebt zuesehen vnd erfahrung nemmen, das wür aber Jr yedes begeren vnd erfordern zumahl nit ersheinen, vnd auf aussenbleiben zugleich auch von vnd vor Jnnen zum Examen fürgestelt, Antworten vnd bericht geben, daryber verweiß empfanngen, Ja zuesehen sollen, das sie vns vnd den Vnserigen in Schuel vnnd Khürchen, wie sie sich vernemen lassen, maß vnd ordnung fürshreiben wöllen, Jst vnsers erachtens gar zu weit extendirt Jrer F: D: beuelch nit gemeß, vnd vns soweit einzulassen, nit allain aus villen Vhrsachen bedenckhlich und beschwerlich, sondern stehet auch khaines weegs in vnserer macht, denn Herrn als Weltlichen Persohnen souil einzuraumen, diemüettig bittendt, Sie wellen vnser hiefüran mit so scharpffen beuelchen (. darfür wir mehr mallen gebetten.) ainest vershonnen, vnnd diẞ dahin gar nit deüten oder verstehen, als gedächten wür für zubrechen, oder mehr aus vnns selbsten (. als sich gebürt .) zumachen, sondern vilmehr Zuerhaltung rechter Ordnung, damit die limites mit vnser Schuldt nit vberfahren, sondern villmehr der gebürendt respect gegen der Khürchen vnd den Geistlichen erhalten werde, begeren sonnsten vnsers thails, E: G: vnd F: auch ainem yeden, was sich Jmmer verantwortten lässt, ganntz willig vnd gehrn mit zu sein, bey welchem allem sie leichtlich sechen, wiewoll würs verstehn vnd aufnehmmen khündten, das sie von vns als Geistlichen vnd so Jrer Jurisdiction nit vnderworffen sein, Rechenschafft begeren, Warumb auf neher erfordern Zu der Schuel vnser Dechant aus gebliben, vnnd der khinderlehr halber einen Verweiß gethon, Darauf wür zu antworten nit shuldig seien, diẞ mahls aber vnd denselben zu Ehren, geben wür disen bericht, Nit ohne, das Jch Dechant, auf begeren Jres mitls, Commißarien nit erschinen bin, etc. etc.

Actum Lanndtshuet den. 24. Septembris A° etc. 8 (1608).

E.: G: vnnd G:

diemüettige

Brobst, Dechant, vnnd

Gemain Capitl daselbst.

1607. Fürsorge des Herzogs Maximilian für die Stadtschule in Burghausen.

I.

Von gottes genaden Maximilian

Hertzog in Obern vnd Nidern Bayrn.

Vnnfern grues zuuor, Erfame, Weife liebe gethreue, Wür haben vnns noch guettermassen zuerünnern, was an vnns Jr hiebeuorn, zu vnderfchidtlichen mahlen, das nemblich wür, das von Hannfen Schmidthamer geweften Würth zue Auroltzmünfter eingelangtes ftrafgelt, wo nit gar, doch zum thail zue aufrichtung einer Priuatfchuel oder seminarij bey euch gnädigft bewülligen wolten, vnnderthenigift gelangen laffen; So wür dann euch mit gnaden gewogen, vnnd vngern ichtwas vnderlieffen, so zu gemainer, vornemblich der Jugent wolfart geraichen, vnnd erfchieffen mögte, Als wollen wür zu befürderung folches fo wol angefechenen nutzlichen vorhabens, die halbe thail bemelter ftraf, weil wür die anndere halbe thail alberaith in ander weeg assignirt, eben zue difem intento euch gnädigft hiemit bewülliget haben, Jnmaffen wür dann auch alberait die gnädigste: verfüegung gethon, das euch diefelbige vneingeftelt von vnnferm Rentmaister zue Burckhaufen erfolgen, vnnd gelibert werden follen; vnns gnädigst vnnd genntzlich verfehent, weil auch die Patres 1) fich aller gueten assistens, vnnd vnderweifung erPietten, Ihr ehiften mit Ihrem beyftandt, das er zu Gottes ehr, vnnd der Jugent, zu Tugentfamer erbauunng geraichen möge, darzue greiffen, vnnd folches gelt alfo wol anwenden werden Haben. wür euch nit verhalten wollen. Datum München den 13. Februarj. 1607.

(gez.) Maximilian.

(gez.) I. von Weyfs.

Dem Erfamen, Weifen, Vnnsern lieben gethreuen, Burgermaifter vnnd Rath, vnnferer Statt Burckhaufen.

II.

Burckhausen.

Ernueffte, Fürsichtig, Erfam vnd Weife, Denselben fend mein frl.: willige dienst zuuor, fonders liebe herren vnd freunt, vf meinen vnderthenigift gegebnen bericht wegen vorhabender hiefiger Poetenschuel, haben sich die fftl. Dehlt. mein gnedigifter herr dahin er

1) Gemeint sind wohl die Jesuitenpatres von Altötting.

clert, Das fy ainen khünfftigen Poeten oder Schuelhalter von Vorst ötting, ohne vrlabgelt, Jerlich. 35. Claffter Prenholcz genedigift verwilligt haben wellen, Jnmaffen Jr dann an Vorftmaister zue beiligundt fchreiben, zu difem ende, zuempfangen,

Ötting

Was aber das Gethraidt vom SPitall alhie betr.: wellen fich Ir Dehlt. eheift hernach refoluiren, welches ich euch zur nachricht nit wellen verhalten, Nebft was euch fl. liebt, Gott ob vnfs, datum . 9. 7bris A° etc. 607.

Philipp Siggnhauser von vnnd zue Siggnhauffn.. Allerfshaufen fftl. Dlt. Rhatt & Renntmeister vf Burckhaufen.

Den Ernuefften, Fürfichtig, Erfamen vnd Weisen, Burgermeister vnnd Rhate der Statt Burckhhaufen, Meinen fonders lieben herrn vnnd freuntn.

Die vorstehenden zwei Dokumente befinden sich im Burghausener Stadtarchive, das Siegel ist bei beiden erhalten.

1612. Landsberger Schulordnung. Besoldung des Kantors.1)

Kurze Instruktion

wasgestalt und wellichermassen Ein Ersamer Rath der fürstl. Stadt Landtsperg Johann Hueber von Schongau Auf Abtrit Michaeln Poll Cantors dem Jezigen Lateinischen Schuelmeister Alhir Ludovico Titenkhover auf sein Huebers underthenig Anhalten, Zu Ainem Cantor Zuegeordnet Auch wie Er vnd besagter Schuelmaister sich bei Jren Conditionibus mit Instituirung der Lieben Jugent erzeigen vnd verhalten sollen, Alß volgt

Fürnemblich vnd Erstlichen soll gedachter Schuelmaister fir sein Persohn wo nit Teglich doch Zue Allen Son- vnd Feurtagen, wie auch Zue den hoch vnd Nideren Festen, Auch Allen Sambstäglichen vnd Andern precibus vespertinis, completoriis, sicuti etiam matutinis, darum der Schuelmaister Sonderlich der Priesterschafft mit Psalmiern vnd Anderm Bejstand laisten solle et officijs summis vnd Also der Khirchen neben vnd mit einem Cantore (Es wurde

1) Nach Krallinger, Geschichte des Landsberger Schulwesens in den letzten dreihundert Jahren. Programm der Real- und Fortbildungsschule Landsberg für 1882/83, S. 10 ff.

dann mitler Zeit Ennderung firgenommen) beede Jn Jren Corröckchen, vnd der Zue Chor steet sein Baculum in der Handt vnd den selben so woln in Cantu chorali, AlB figurali Abzuwarten vnd zu Regieren willig vnd geflissen sein vnd da Aber Auf ein Fest mer patrocinia Zur Capl Zeit Zu halten einfallen würden, solle der Schuelmaister der Pfarkhirchen abwarten, vnd der Cantor mit Etlich Scholarn die Andere ort versechen.

Zum Andern soll Schuelmaister vnd Cantor vleiß Ankheren, daß alle Sonn- und Feurtage Jre Schuel Jugent, alß bald man daß Ander in die Khirch geliten, Bej samen in der Schuel seindt, vnd mit einander Jn-wie auch Auß der Khirchen geen sollen, vnnd da mit denen desto fieglicher nachgelebt werden Khindte, sollen dieselben auf ainem ordenlichen beschribnen Catalogum Jedesmahl Abgelesen vnnd die vngehorsamben vnd Abwessenten Khnaben gebirens gestrafft werden.

Drittens solle Er Schuelmaister neben vnd mit dem Cantor Jnervnd Außerhalb der Schuel der Lieben Jugent mit Jrem Leben, Hanndl vnd wanndl Ein Lobsamb guet Exempl vortragen, Jnen souil Jmer Mensch- vnnd Miglich, mit worten noch werckhen Zu Ainiger Ergernus vrsachen geben, Siquidem hic versiculus, quo semel imbuta, recens servabit odorem testa diu: vnnd dann die Lieben Jugendt in der Schuel quoad vitam mores et doctrinam, vorderst Auch Zue der Forcht Gottes vnd vralten Catolischen Religion mit der Heiligen Confession und Communion Auch sonnsten mit Aller gebürenden Zucht vnd Lehr vleißig informieren, Jnnsonderheit Auch die Khnaben Alle Sontag bede, Schuelmaister und Cantor, in Aigner Persohn Zum Cateismo füern vnnd dann sie pro qualitate et captu ingeniorum ad majorum studiorum progressum non nimia Saevitie verberum sed interdum potius iuxta illud Terentij dictum, Satius esse amore et benevolentia retinere liberos etc. Sie also mit vetterlicher lieb vnd vetterlicher freundlichkeit im Studieren fortbringen, dardurch die Khnaben mit mererm willen, Lust und Lieb sich selbsten von Tag Zue Tag Treiben vnnd extimulirn werden. Daraus wirdet nun folgen wann sie Also vnnd gesagtermaßen im Studieren fortgebracht, daß sie Auch nit nur an leib groß, sondern vielmehr vnd grösser in den gaben vnnd Tugenden des gemiets waxen vnd Zue nemen, vnd Also Zue deren wolfart in omnem eventum das Aufnehmen communis reipublicae es sey gleich Zue geist oder weltlichen Burgerlichen Standt, darumb dann Aigentlich Angesechen vilfaltiger Nucz vnnd frommen geschafft werden kann

und mag.

Monumenta Germaniae Paedagogica XLII

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4. Item es sollen Auch der Schuelmaister vnd Cantor in Alweeg khaine verdechtige oder verbotne Bücher, wie gering vnnd Clain die Auch sein, Jnner oder Ausser der ordinarien lectionen noch Auch sonsten haimlich oder offentlich lösen noch in Anderweeg gebrauchen, sonder waß die sie fir lectiones vnd Bücher gebrauchen wöllen, solliches Jederzeit nach fürgeschriebenem modo docendi, so Jnnen von denen Schuelherren gegeben vnd Also Alle lectiones, mit deren vorwissen ad illorum et nullum alium modum et nutum fürnemen vnd Anstellen, Alß wie es sonnderlich bej der Ehrwürdigen Societet Iesu in Jren Scholis von Jaren zu Jaren im gebrauch, anordnen, damit wann die khnaben von Jhren Eltern vnd diser schuel An Andere ort geschickht werden, sie vmb souilmer fürdersamer ad altiora lectionum et classium ascensum promoviert, Also der Eltern gelt vnd von den khindern Erwartender Hoffnung dester mer fruchtbarlicher Abgeen mögen.

5. Item es sollen Auch der Cantor Alß wie der Schulmaister Also sie beede, eundem modum docendi pro ratione classium gebrauchen, denn wann der Cantor seines gefallens mit diesen khnaben, so seiner Classi Zue dociern vndersiczen werden, einen besonderen modum gebrauchen wollte, darauß wurte vnd mieste Eruolgen, daß die Khnaben in Jrm progressu ad altiora Zue ascendiern vnfehlbar verhindert; deßwegen solle sich dann der Cantor in diesen Punkten Jederzeit deß Schuelmaisters Censurae Submittiern vnd waß Er für einen modum präscribiern würdet, denselben soll er Zu Pariren willig sein.

6. Wie dann auch sonnsten ein Schuelmaister dem Cantorj Jedesmalen (doch auch mit gebirender Beschaidenheit), Zuesprechen vnnd in ermanen solle, damit Er neben Jme Jnner und Außer der Schuel mit den Khnaben gueten vleiß gebrauche in der Khirchen auch gleiche Correspondenz im gesang mit einander halten, Ainer den Andern jbertragen, damit nit etwann durch Jhr widersames gemiet vorhoch- und Niederen standts vnd einer Erbaren Burgerschafft allerlei inconvenientia vnd Jbelstandt Eruolgen deßwegen sie sich dann beede Auf Alle weeg Behuetsam vnnd Beschaidenlich verhalten sollen, damit nit Clagen firkomen.

7. Dann sollen Auch so wol Schuelmaister Alẞ Cantor Zue Allen Fesst Zeiten mit Jren vndergebenen Adstanten vnd Schueleren den Figural mit einander Jber singen, Cantor aber soll wochentlich Alle Freytag von Zwaj biß drej vhren mit den Schueleren den Choral allein Jbersingen Es wer dann, daß Cantor Ehehaffter vrsach

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