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mit sinen walgenôzen nâch bluote var gegangen.

als in ersach vrou Kûdrûn, dô wart er von ir minneclîche enphangen. 228. Sin swert der degen schiere von der sîten bant.

dô schutte er sîn gewæfen in des schildes rant.

dô gie er isenvarwer

er hete durch ir liebe

dâ stén zuo der vrouwen.

daz wal des tages dicke durchhouwen.

III. Aus dem grossen Rosengarten.

Der Mönch Ilsan.

1. Si rusten sich ûf balde hern Dietriches reise was dô huoben sich die herren dâ der münech durch rôsen

die recken vil gemeit.
manegem vil leit.
gein Isenburc an die vart,
herûz gezücket wart.

meister Hiltebrant.

2. Dô reit ze aller vorderst her Dietrich von Berne kam ime nâch gerant. sînen schilt und sper vuorte selbe der degen hêr, alsô tete ouch meister Hiltebrant.

mit in reit nieman mêr.

3. An dem vünften morgen und eine wîle dâvor dô wâren die herren komen gein Isenburc an daz tor, dô die müneche sungen mettîne alsô vruo.

die herren mit den schilten stapfeten vaste zuo.

ich wil in disem klôster

4. Hiltebrant begunde klopfen: ,balde lât mich în! ein predegære ouch sin." der münech rief wol balde: ,wer klopfet an dem tor? balde luoge hinûze, wer nu sî dâvor!

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228, 3 îsenvarwer, die eiserne Rüstung hatte im Gesicht und an den Händen ihre Spuren zurückgelassen. Zur Flexion s. § 53 b. 4 des tages, adv. Gen. durchhouwen, vgl. einen stîc trëten Nib. 209, 1, sonst auch eine gazzen houwen durch daz gedrenge u. ä. Vgl. auch Nib. 397, 3f.

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1 Kriemhild, die Tochter König Gibichs zu Worms, hat durch schriftliche Botschaft (vgl. 11, 2; 14, 3) Dietrich von Bern mit elf seiner Mannen zum Kampfe herausgefordert gegen die zwölf heldenhaften Hüter ihres Rosengartens und jedem Sieger einen Kuss und ein Kränzlein von Rosen zum Lohn verheissen. Um die Zahl der Kämpfer voll zu machen, wird der Mönch Ilsan, Meister Hildebrands Bruder, von Dietrich und Hildebrand aus seinem Kloster Isenburg herausgeholt (V. 4). 2 was m. v. leit, Dietrich und seine Helden blieben Sieger. 2, 3 selbe, statt eines schiltknëhtes. — 3, 1 und, näher bestimmend: und zwar. 4, 4 luoge, zum Pförtner.

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11. Daz tæte ich, ob ich möhte,' sprach meister Hiltebrant. ,ich muoz nâch rôsen rîten,

man hât nâch uns gesant,

Kriemhilt diu schoene: ich wil ze ir hôchgezît.'

,ez schînet wol, lieber bruoder, daz ir ein tôre sît.'

12. ,Min herre heizet dich biten," sprach meister Hiltebrant, ,daz du ime die triuwe leistest, die du im gæbe mit der hant. du gelobetest im eine reise und swüere im einen eit:

swenne er wolte rîten, so woltest du sîn bereit.'

13. Nu mac ich niemer reisen,' sprach der münech Ilsân; ,doch weiz ich wol darumbe, daz ichz gelobet hân: wirret iu iht ze Berne, so wil ich mit iu varn;

der reise dâhin gein Wormze wil ich mich bewarn."

14. Dô sprach Hiltebrant der alte: ,lieber bruoder mîn, brüederlicher triuwe solt du ermanet sîn.

ez stât an dem brieve,

mir noch mîme herren

als uns diu maget enpôt:
tete helfe nie sô nôt.'

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8, 1 hebet,

6, 3 s. § 65. 7, 2 vüeret, näml. im Schild. Vgl. 8, 3. wofür sonst in der Regel habet. 3 an dem sch., wir sagen: in; vgl. an dem brieve 14, 3 und s. zu Gudr. 99, 3. 4 ez volbringen, s. zu Nib. 205, 3. 9, 2 ein grâwe k., Ilsan gehörte dem,grauen Orden', den Dominikanern an. 3 ob den b., um die Beinschienen zu verbergen; vgl. 17, 1f. — 10, 4 vrou Uote, Hildebrands Gemahlin. 11, 4 ez schînet wol, es ist ganz klar.

14, 3 es steht in dem Br. etwas Derartiges, dass

diu maget, Kriemhild.

sprach her Dietrich;

ez stât iu lesterlîch.'

sprach der münech Ilsân;

15. ,Ir helfet iuwerm bruoder,'

und lât ir in al einen,

,herre, ich wil im volgen,"

,ich belibe lieber heime,

woltet ir michs erlân.

16. Nu wil ich iuch gerne helfen,' sprach der münech Ilsân.

,nu luoget, mîn her Dietrich,

dô zôch er abe die kutten

waz ich ze strîte hân!' und warf si in daz gras:

hei wie wünneclîche der münech gewâfent was!

17.,Waz traget ir under den hosen?" sprach meister Hiltebrant. ,daz tuon ich, lieber bruoder,

dô schouwete der von Berne
,eines vrischen predegerstabes

mîn alt sturmgewant."

des müneches Ilsân swert:
sit ir wol gewert.

18. Swen ir dem banne entslahet mit dem predegerstap, ich gibe iu des mîne triuwe, ez volget im in sîn grap. wistenz bî dem Rîne

ê si bîhte spræchen,

die snellen burgære,

si würden ê zwîvelære.'

19. Ich wil gein Wormze riten und schouwen des Rînes vluz, nâch eime rôsenkranze, nâch einer juncvroun kus.

nu wizzet, min her Dietrich, ez wirt dâ vollebrâht,

daz Kriemhilt möhte wellen,

daz sis nie hête gedâht,

20. Der rôsen noch der bluomen, daz sol man glouben mir.

sît ir nâch hiunschen recken

so wellen wir si lân schouwen der ir daz mies von den ougen

21. Wellet ir hie enbizen, wellet ir hie ezzen,

ich gibe

ist worden alsô gir,

manegen werden man,
wol abe geblasen kan.
ir lieben herren mîn,
iu guoten win.

die müneche müezenz gelten, die in dem klôster sîn: ein ander ezze die gersten, ich wil ir âne sîn.'

22. Dô besamente sich der abbet

si bâten got von himele

-

mit sîner bruoderschaft: über des müneches kraft.

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...

15, 1 Ir helfet, s. zu Nib. 29, 1; Gudr. 149, 1. 4 wir ergänzen: jedoch. 17, 2 dag vertritt das vorausgegangne tragen u. d. h.; dazu als Objekt mîn a. st. 4 der predegerstap erinnert an den Fiedelbogen' des Spielmanns Volker; s. zu Nib. 197, 3. 18, 1 bezieht sich auf die Erteilung der Absolution nach der Beichte (V. 4). Solche scherzhafte Vergleichung der Heldenarbeit mit priesterlichen Verrichtungen kommt nicht selten vor, selbst wo es sich nicht, wie hier, um einen Priester handelt. 2 ez volget grap, es wird ihm bis ins Grab nachgehen', d. h. er wird daran sterben. 19, 1. 2 beachte den Reim (3 : 8)! 20, 1 Der r. noch der bl. führt das vorausgegangne es näher aus. 2 nách hiunschen r., die Bezeichnung der Dietrichshelden als Heunen erklärt sich aus der engen Verbindung, in die Dietrich von Bern in der Sage zu Etzel gebracht ist. S. auch zu 29, 1. 4 sprichwörtliche Redensart einen munter machen. 21, 3 sin, Konj.: 4,ein andrer trinke Bier (wie es in den

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dô sprach ze der samenunge ,lât ir in niht her wider în,

von Berne her Dietrich :

ich zerstoere iuch sicherlich.'

23. Dô sprach zehant der abbet: ,daz sî iu unverseit, daz ir in hinnen vüeret, daz ist uns allen leit.

nu hât ditze klôster

er sî lebende oder tôt,

des mannes iemer vrumen :

er ist uns willekumen.'

24. Dô si dâ gâzen und getrunken, man zôch dar ein marc

was Schemminges bruoder,

sîn swert daz gurte er umbe, mit grimmeclichem zorne

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michel unde starc.

der münech Ilsân:

er ez bî dem gehilze nam.

abbet, der münech Ilsân.

er sprach: ,vil lieber herre, iuwern urloup muoz ich hân. wir müezen alle dienen von Berne hern Dietrich.'

,ich gibe iu gerne urloup', sprach der abbet, ,sicherlich."

26. Dô hiez er im balde bringen sîn sper und sînen schilt, dâmit er bî sînen zîten dicke hête gespilt.

Benig daz guote ros

urloup nâmen die herren,

27.

wart von im überschriten.

von dem klôster si dô riten.

Dô volgeten im vür daz klôster die müneche und ir man. si begunden alle vluochen

,daz du dich hâst gescheiden des muost du werden erstochen

dem müneche Ilsân:

28. Er ist ein man sô starke, er hât uns mit unserm hâre

von dîner bruoderschaft,
und niemer sigehaft.

wir sîn mit ime betrogen:
vil dicke umbe gezogen,

swenne wir niht entâten daz er uns gebôt.

wir liten in disem klôster

angest unde nôt.'

Der Fährmann.

29. Dô vuoren si von den Hiunen mit einer grôzen maht,

daz si in zweinzec tagen

und ouch ein teil der naht

wâren bî dem Rîne an der stat, dã Wormze lit.

dô huop sich umb die rôsen

ein engestlicher strit.

30. Dô Hiltebrant der alte des Rines vluz ersach,

also vermezzenliche

23, 2 daz.

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vüeret, s. § 65. 4 lebende oder tôt, natürlich am liebsten tot. Vgl. Str. 27 f. 24, 1 ein marc, s. § 65. 2 Schemminc, das in den Dietrichsepen oft erwähnte Ross des Goten Witege. 3. 4 Reim! starke, beachte die schwache Flexion! wir sin, s. § 61. wir sagen: an. Vgl. Otte 295. 29, 1 nach unsrer Version der Sage unternimmt Dietrich die Fahrt nach Worms vom Heunenland aus zusammen mit Etzel, der von König Gibich ebenfalls eine Herausforderung zum Kampf mit den Helden des Rosengartens erhalten hat.

,ir herren von den Hiunen, nu merket alle samt, in des künec Gibechen lant!'

haltet iuch wîsliche

31. Dô stiez er in den dô sprach ze den recken ,ir herren von den Hiunen, al solhen starken vergen

32. Als einer ist bî dem swer wider sînen willen der bedarf guotes glückes, nu wil ich ze ime rîten,

33. Nu ist der selbe

er hât zwelf süne,

anger die banier von der hant.
der alte Hiltebrant :

nu beitet alle hie!
ensâhen iuwer ougen nie,

Rîne, den kenne ich harte wol: über varn sol,

sol ime belîben daz leben. ob er uns welle vride geben.

verge

ein ungevüeger man.

die sint sô vreissam.

den er sol über vüeren,' sprach meister Hiltebrant,

,von dem wil er hân vergen solt

einen vuoz und eine hant.'

34. Dô sprach der von Berne: ,daz wære ein tiurez pfant, solte ich ime lâzen einen vuoz und eine hant,

sô kæme uns diu übervart harte tiure an.

daz wizzet sicherliche, ich griffe in ê selbe an.'

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32, 3 guotes

30, 3. 4 Reim! Ebenso 48, 3. 4; kint: nimt 45, 3. 4. glückes, vgl. unsre Formel: auf gut Glück. Gelücke bedeutete von Haus aus lediglich die Art, wie etwas ausschlägt, ob zum Guten oder Schlimmen, lag darin nicht ausgedrückt. 33, 4 vergen s., wir sagen: als Fährlohn. 34, 2 s. § 65. 35, 3 wænet, futurisch. 36, 3 von d. h. a., Umschreibung des Gen.

38, 2 enhalp des R. gehört zum folgenden Satz.

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