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Stadt und Savona dem Herzoge von Mailand zu Lehn gegeben hatte.

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Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Eskadre desselben Colombo es war, welche in den Jahren 1475 und 1476 in der Levante erschien und unter andern das venétianische Geschwader angriff, welches zum Schuß der Insel. Cypern aufgestellt war. Hiervon geschicht in einem Briefe zweier mailändischen Edelleute an den Herzog von Mailand Erwähnung, welcher im Jahr 1476 geschrieben ist und von Bossi und nach ihm von Spotorno citirt wird.

Der Neffe dieses Colombo, welchen die Spanier Co lombo el Mozo nannten, commandirte ebenfalls einige Jahre nachher eine Eskadre in franzdfischen Diensten und war im mittelländischen Meere sehr gefürchtet, wie dieses aus der folgenden Erläuterung hervorgehen wird. Die Namen dieser beiden Colombo's, des Oheims und des Neffen, _erscheinen in der Geschichte von Zeit zu Zeit, während der dunklen Lebensperiode des Admirals, nnd find deßhalb von Geschichts schreibern mit seinem Namen verwechselt worden. Fernando Columbo's sagt, daß sein Vater einige Jahre mit Colombo dem Jüngeren zur See gewesen sey. *) Es ist wahrscheinlich, daß er zu verschiedenen Zeiten ein unter= geordnetes Commando bei den Eskadren beider, des Onkels und des Neffen, bekleidete und daß er bei den oben bes merkten Anlässen mit zugegen war.

Hist. del Almirante, c 5.

Nro. VII.

Expedition Johanns von Anjou.

Um die Zeit, als Columbus das vier und zwanzigste Jahr erreicht hatte, gerieth seine Vaterstadt in einen Zustand großer Unruhe und Gefahr durch einen Einfall, womit Alphons V. von Arragon, Kdnig von Neapel, fie be= drohte. Da die Republik Genua sich zu schwach fühlte, um es allein mit einem solchen-Feind aufzunehmen, und vers gebens von Italien Beistand erwartete, begab sie sich unter den Schuß Carl's VII. von Frankreich. Dieser Monarch sandte Johann von Anjou, Sohn René's oder Renato's, Königs von Neapel, welchen Ulphons vom Thron gestoßen hatte, zu ihrem Beistand. Johann von Unjou, sonst auch Herzog von Calabrien genannt,*) übernahm sogleich das Commando der Stadt, verbesserte ihre Befestigungen und verschloß den Eingang in den Hafen mit starken Ketten. Mittlerweile hatte Alphons eine bedeutende Landmacht auf

*) Herzog von Calabrien war der Titel des Sohnes und Erbfolgers des Königs von Neapel, so wie der Kron, prinz von England Prinz von Wales heißt.

geboten und stand mit einer Flotte von zwanzig Schiff n und zehn Galeeren bei Uncona, an den Grånzen von Genua. Die Lage dieser Flotte wurde aber sehr gefährlich, als Alphons plöglich an einem hißigen Fieber erkrankte und starb, indem er die Königreiche von Uragon und Sicilien feinem Bruder Johann und das Königreich Neapel seinem Sohn Ferdinand hinterließ.

Während der Lov Alphonsens und die dadurch ent: standene Theilung seiner Herrschaften die Besorgnisse Ge= nua's verscheuchten, gaben sie dem Hause Anjou neue Hoffnungen, und der Herzog Johann, von Emissåren mehrerer mächtigen Partheigånger aus dem neapolitanischen Adel ers muthigt, entschloß sich, einen kühnen V rsuch zur Wiedereroberung der Krone von Neapel zu wagen.

Die Ge

nuefer gingen mit Muth in seine Sache ein, und lieferten ihm Schiffe, Galeeren und Geld. Sein Vater René oder Renato rüstete zu der Expedition zwölf Galeeren in dem Hafen von Marseille aus und gab ihm die Versicherung einer ansehnlichen Geldunterstügung und des Beistandes des Königs von Frankreich. Die glänzende Natur der Unfernehmung zog die Aufmerksamkeit der kühnen und -unruhigen Geister damaliger Zeit an. Der ritterliche Edle, der glückliche Soldat, der tollkühne Corsar, der waghalsige Abenteurer und der gewinnsüchtige Partheigånger traten unter den Bannern des Herzogs von Calabrien zusammen. Es ist von Historikern ausgemittelt, daß Columbus mit auf der genuesischen Flotte bei einer Eskadre war, welche einer der Colombos, sein Verwandter, commandirte.

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Die Expedition gegen Neapel ging im October 1459 ab, und kam_bei Sessa zwischen den Mündungen des Ga= rigliano und Volturno an. Die Nachricht ihrer Ankunft war das Signal zu einem allgemeinen Aufruhr; die unruhigen Barone und ihre Vasallen elten, sich mit der Fahne Anjou's zu verbinden, und der Herzog sah bald die schönsten Provinzen der neapolitanischen Besizungen unter seinem Scepter und konnte mit seiner Armee und Flotte, die Stadt Neapel selbst bedrohen.

In der Geschichte dieser Expedition erfahren wir von einer kühnen That bei der Flotte, mit welcher Columbus fich eingeschifft hatte.

Die Armee Johann's von Anjou befand sich von einer größeren Macht eng eingeschlossen an der Mündung des Sarno in einer gefährlichen Lage! In dieser Noth landete der Kapitain der Urmada mit seinen Leuten und befekte die benachbarte Küste, in der Hoffnung, bei dem gemeinen Volk den früheren Enthusiasmus für das Banner Anjou's wieder zu erwecken, und vielleicht Neapel übeṛrumpeln zu können. Bei der wenigen Mannszucht, die sie vom eigent lichen Soldaten besaßen und bei dem freibeuterischen Hang, der die Seeleute gewöhnlich beseelt, zerstreuten sie sich über das Land und gingen hauptsächlich aufs Plündern aus. Sie wurden von der Infanterie angegriffen, in die Flucht ges schlagen und viele verwundet und getödtet. Als sie nach den Schiffen zurück wollten, fanden sie die Påsse von den Bewohnern Sorrents verschlossen und befeßt und mußten ein furchtbares Blutbad von ihnen aushalten. Ihre Flucht Irving's Columbus. 10-12,

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ward nun stürmisch und verzweiflungevoll, viele sprangen in dem Wahnsinn des Entsegens von Felsen und Abhängen in's Meer, und nur ein kleiner Theil gelangtè wieder zu den Schiffen.

Der Kampf Johanns von Anjou um die Krone von Neapel dauerte vier Jahre. Einige Zeit lang begünstigte ihn das Glück, und der Preis - schien schon in seinen Hånben zu seyn: aber jest folgten Unglücksfälle; er wurde auf mehreren Puncten geschlagen;- die unruhigen Edelleute entwichen einer nach dem andern und kehrten wieder zu ihrem Gehorsam, zu Alphons zurück. Der Herzog sah sich endlich genöthigt, sich auf die Insel Ischia zurückzuziehen. Hier blieb er einige Zeit, von acht Galeeren, beschüßt, welche zugleich die Bai von Neapel beunruhigten.*) Bei diesem Geschwader, welches ihm treu blieb, bis er zulcht die unglückliche Unternehmung aufgab soll auch Golumbus gedient haben.

*) Colnucio Hist, Cap. 1. VII, c. 17.

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