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zio de Giovannk, als eine Prahlerei, um seine Nicderlage damit zu bedecken, indem doch seine offenbare Armuth tha Lügen gestraft habe.*) Die Familie von Cuccaro behauptet immer noch ihr Recht und hegt große Ehrerbietung für das Unden en ihres ehrwürdigen Ahnen, des Admirals; die Reisenden pflegen ihr altes Schloß im Piemontesischen mit gläubiger Verehrung als das Geburtshaus des Entdeckers ber neuen Welt zu besuchen.

Nro. III.

Fernando Columbus.

Fernando Columbus (oder Colon, wie er auf Spanisc heißt) der natürliche Sohn und der Geschichtschreiber des Admirals, war in Cordova gɛboren. Ueber die eigentliche Zeit seiner Geburt ist man ungewiß. Seinem Grabmal zus folge war es am 28. September 1488, aber nach seinen eigenhändigen Papieren, die in der Kirche von Sevilla aufs bewahrt werden und von Don Diego Ortiz de Zuniga, Ges schichtschreiber dieser Stadt, untersucht wurden, scheint es am 29. August 1487 gewesen zu seyn. Seine Mutter

*) Spotorno p. CXXVII.

Donna Beatriz Enriquez stammte aus einer angeschenen Familie, war aber nie mit dem Admiral verheyrathet, wie einige seiner Biographen ausgemittelt haben.

Im Frühjahr 1494 wurde Fernando mit seinem ålteren Bruder Diego von ihrem Oheim Don Bartholomeo -nach Hofe gebracht, um beim Hofstaate des Infanten Don Juan, des Sohnes und vermuthlichen Nachfolgers Ferdinands und Isabellens, als Pagen zu dienen. Er und sein Bruder verblieben bis zum Tode des Prinzen in dieser Stellung, wo alsdann die Königin sie als Pagen in ihre eignen Dienfte nahm. Seine Erziehung war dzmzufolge sehr sorgfältig und Ferdinand legte in spåteren Jahren Beweise von Bil bung und Gelehrsamkeit ab,

Im Jahr 1502 begleitete Fernando, in dem zarten Alter von vierzehn bis fünfzehn Jahren, seinën Vater auf feiner vierten Entdeckungsreise und bestand alle eigenthůms liche und mannigfaltige Gefahren derselben mit einer Gei stesstärke, deren der Admiral mit Lob und Bewunderung gedenkt.

Nach dem Tode seines Vaters scheint Fernando zwei Reifen in die neue Welt gemacht zu haben, auch begleitete er den Kaiser Carl V. durch Italien, Flandern und Deutsche land; nach Zuriga *) reiste er durch ganz Europa und durch einen Theil von Afriko urd Usie. Da er Talente, Urtheilskraft und Eifer besaß, so kamen ihm diese geistigen Vortheile dabei sehr zu statten und er erwarb sich viele Kenntnisse in

*) Anales de Sevilla de 1593, No. 3.

der Geographie, Nautik und Naturgeschichte. Bei seiner Gewohnheit, sich_den_Studien zu widmen und Bücher zu sammeln, brachte er eine ausgewählte und doch zahlreiche Bibliothek von über zwanzigtausend Bånden, an Hands schriften und gedruckten Werken, zusammen. Unter Autorität des Kaisers Cart V. unternahm er die Gründung einer Academie und Schule der Mathematik in Sevilla, und begann zu diesem Ende die Erbauung eines kostspie `ligen Gebäudes außerhalb der Stadtmauern, gegen din Quadalquivir, an der Stelle wo nun das Kloster San Laureano gelegen ist. Aber seine Constitution hatte von den Mühseligkeiten, die er auf seinen Reisen erduldet, sehr gelitten, und ein zu früher Tod verhinderte ihn an der Erfüllung feines Planes mit der Academie und unterbrach ihn in andern Arbeiten. Er starb in Sevilla am 12. Juli 1539, nach seinem Grabstein funfzig Jahre, neun Monate und vierzehn Tage alt. Er hinterließ keine Nachkommen und war nie verheyrathet. Sein Leib wurde nach seinem Willen in die Domkirche von Sevilla begraben.` Diesem Gotteshaus vermachte er seine werthvolle Bibliothek. »Sie wurde," sagt Zuniga, „ in dem Kapitelgebäude der Kirche aufgestellt, ein Gebäude, welches früher eine königliche Kas pelle gewesen war, und mit schön ausgeschnittenen Büchergestellen von Mahagony, und mit Frescogemålden an Bånben und Decken verziert ist; bort steht sie vergessen und vernachläßigt, doch der weltlichen Macht entzogen." *)

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*) Zuniga Anales de Sevilla, 1. XIV, p. 496.

Don Fernando widmete sich eifrig den Studien. Nach der Aufschrift auf seinem Grabe schrieb er ein Werk in vier Büchern oder Bånden, dessen Titel auf dem Grabmal ausgelöscht ist, und das Werk selbst ist verloren gegangen. Dieß ift sehr zu bedauern; denn nach Zuniga besagen die Bruch» kücke der Inschrift, dasselbe habe, unter mannichfalt gen historischen, moralischen und geographischen Bemerkungen, Notizen über die von ihm besuchten Lånder, insonderheit aber die neue Welt und über die Reisen und Entdeckungen feines Vaters enthalter.

Sein wichtigstes und dauerndstes Werk aber war die Geschichte des Admirals, die er spanisch schrieb. Alonzo de Ulloa überfekte sie ins Italienische, und nach dieser itas lienischen Uebersegung oder vielmehr nach der Zurückübers fegung derselben ins Spanischen sind die Ausgaben davon veranstaltet worden, welche bisher in verschiedenen Sprachen erschienen sind. Es ist sonderbar, daß das Werk im Spas nischen nur als Ueberfeßung dis Ulloa existirt; es wimmelt von Fehlern in der Schreibart der Eigennamen und in den Datis und Entfernungen.

Don Fernando war Augenzeuge verschiedener von ihm erzählten Thatsachen, besonders aus der vierten Entdek tungs-Reise, wo er seinen Vater begleitete. Er besaß auch die Papiere und Karten seines Vaters und neue Dos cumente aller Arten, um Auszüge daraus zu liefern, fo wie er auch genauer mit den Hauptpersonen bekannt war, welche bei den von ihm erzählten Ereignissen vorkommen. Er war ein Mann von Rechtschaffenheit und von Urtheil, und '

schrieb ruhiger, als es fich erwarten ließ, wo er von Ge genständen handelt, welche die Ehre, das Interesse und das Glück seines Vaters angehen. Es ist jedoch zu be dauern, wenn durch seine Schuld das ganze Leben seines Vaters vor seinen Entdeckungen, welches eine Periode von ungefähr sechs und fünfzig Jahren umfaßt, in Dunkelheit blieb. Er scheint gewünscht zu haken, eine Wolke darüber zu ziehen und seinen Vater dem Leser nur von da an zu zeigen, wo er sich durch seine Thaten berühmt ́machte, und seine Lebensgeschichte mit der Weltgeschichte gewissermaßen eins geworden war. Sein Werk ist jedoch eines unschäße bare Urkunde, welche großen Glauben verdient und gleich sam der Eckst 21 der Geschichte des amerikanischen Fests landes ist.

Nro. IV.

Abstammung des Columbu8.

Die Abstammung Christophs Columbus ist ein Punkt lebhaften Controversen geworden, der noch nicht hinlänglich aufgeklärt ist. Mehrere angesehene Familien, welche in Placenza, Montferrat und in verschiedenen Gegenden der

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