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unter Diego Cam, wie ihn Barros nennt, ober Cano nach Anderen, um långs der Küste von Ufrika auf, Ent: deckungen auszugehen. Bei dieser Fahrt war Beha'm als Kosmographe mit. Sie paffirten die Linie, entdeckten die Küste von Congo, rückten bis zu zweiundzwanzig Graben fünfundvierzig Minuten füdlicher Breite_vor*) und ftellten zwei Säulen, auf welchen der Wappen von Portugal eingegraben war, an der Mündung des Fluffes Sagra in Afrika auf, welcher dann auf einige Zeit den Namen Fluß der Säulen führte.

Wegen der Dienste, welche Behaim bek dieser und bei früheren Gelegenheiten lelftete, soll er von König Johann im Jahr 1485 in den Ritterstand erhoben worden seyn; doch kommt von diesem Umftande bei gleichzeitigen Historikern nichts vor. Der Hauptbeweis, daß er diese Auszeichnung erhalten, ist, daß er sich auf dem von ihm selbst vers fertigten Globus den Titel Eques Lusitanus gibt.

Im Jahr 1486 verheyrathete er sich auf Fayal mit der Tochter des Job de Huertar, und man vermuthet, daß er dort einige Jahre geblieben und der im Jahre 1489 ihm geschenkte Sohn Martin daselbst geboren sey. Während feines Aufenthaltes in Lissabon und Fayal knüpfte fich wahrscheinlich die Bekanntschaft zwischen ihm und Columbus an, auf welche Herrera und Andere anspielen, und von ihm mag der Admiral einige auf den Inseln umgehende

Murrs Abhandlung über Behaim,

Gerüchte von den an ihre Küsten geworfenen Producten westlicher Lånder vernommen haben.

Im Jahre 1491 kehrte er nach Nürnberg zurück, um seine Familie wiederzusehen, und während seines dortigen Aufenthaltes im Jahre 1492 beendigte er einen Erdglobus, den man für ein Meisterstück damaliger Zeit hielt und den er auf Begehren der ersten Magistratspersonen seiner Vater stadt unternommen hatte.

Im Jahre 1493 kehrte er nach Portugal zurück und ging von da nach Fayal.

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Im Jahre 1494 sandte ihn König Johann II., der eine große Meinung von ihm hatte, nach Flandern zu seinem natürlichen Sohn, dem Prinzen Georg, dem vermuthlichen Erben seiner Krone. Auf dieser Reise wurde Behaim gefangen genommen und nach England gebracht, wo er drei Monate durch Unpåßlichkeit festgehalten war. Nachdem er sich erholt hatte, ging er wieder zur See, wurde aber aufs Neue von einem Seeråuber gefangen genommen und nach Frankreich gebracht. Nachdem er sich losgekauft hatte, ging er nach Antwerpen und Brügge, kehrte aber sehr bald wieder nach Portugal zurück. Mehrere Jahre hindurch hörte man nichts mehr von ihm und wahrscheinlich lebte er in dieser Zeit mit seiner Familie in Fayal, zu alt, um fernere Reisen zu machen. Im Jahre 1506 kam er von Fayal nach Lissabon und starb daselbst.

Die Behauptung, Behaim habe vor Columbus, auf jener Reise mit Cam, die westliche Welt entdeckt, gründet fich auf die falsche Auslegung einer in Hartmann Schedels, Irving's Columbus. 10-12.

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eines gleichzeitigen Schriftstellers, Chronik interpoffrten Stelle. Dieser Passus besagt: als_die_Seefahrer sich im südlichen Weltmeære befunden, nicht weit von der Küfte entfernt gewesen, und die Linie passirt håtten, seven sie in eine andere Hemisphåre eingetreten, wo ihr Schatten, wenn sie nach Osten blickten, nach Süden zu ihrer rechten Hand fiel, und hier håtten sie eine neue Welt entdeckt, die bis dahin unbekannt gewesen, und welche man seit vielen Jahren zu suchen aufgegeben, ausgenommen die Genueser, diese aber auch ohne Erfolg.

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, Hi duo, bono Deorum auspicio, mare meridionale sulcantes, a littore non longe evagantes, superato circulo equinoctiali, in alterum orbem excepti sunt. Ubi ipsis stantibus orientem versus, umbra ad meridiem et dextram projiciebatur, Aperuere igitur sua industria alium orbem hactenus nobis incognitum et multis annis, a nullis quam Januensibus licet frustra temptatum,

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Diese Zeilen sind ein Theil jener Stelle, welche von einer andern Hand in dɛm Original - Manuscript der › Schedel'schen Chronik eingeschaltet stehen soll. Von Murr verfichert uns, daß sie sich nicht in der deutschen Uebersehung dieses Buches von Georg Ult`befinde, welche am 5. Detober 1493 vollendet ward; aber wenn sie auch darin steht, so bezieht sie sich doch bloß auf die Entdeckung, welche Diego Cam auf der südlichen Halbkagel machte, die vordem unbekannt war, und auf der Küste von Afrika jenseits des Aequators, welches alles wie eine neue Welt erschien und

als eine solche damals besprochen wurde. Die Genueser, auf welche hier mit ́unersprießlichen Versuchen angespielt wird, waren Antonio de Nolle und Bärtholomeo sein Bruder und Raphael de Nolle sein Neffe. Untonio war aus einer edlen Familie, verließ sein Vaterland wegen einer Krånkung und ging mit seinen genannten Anverwandten in zwei Caravelen nach Lissabon; von: da schifften sie in portugiesischen Diensten und entdeckten die`Insel St. Jago 2c.*)

Die bei Schedel eiugeschaltete Stelle erschien gleichfalls in dem Werke de Europa sub Friderico III, von Xeneas Sylvius, nachmals Papst Pius II., welcher im Jahr 1464, lange vor der fraglichen Reise starb. Die falsche Auslegung dieser Stelle gab zuerst Veranlassung zu der unrichtigen Behauptung, daß Behaim die neue Welt vor Co-` lumbus entdeckt habe, als ob es möglich gewesen wäre, daß ein solcher Umstand sich ereignen können, ohne daß Behaim sich den Ruhm der Entdeckung zugeeignet und die Welt unmittelbar einen so wichtigen Fund ausposaunt håtte. Dieser Irrthum ist von verschiedenen Autoren ohne rechte Untersuchung angenommen worden; einige derselben hatten auch Magellan der Ehre berauben wollen, die Straße entdeckt zu haben, die feinen Namen führt, indem sie Behaim dieselbe zuerkannten. Der Irrthum mit der Entdeckung Amerika's war zu erweislich, als daß er håtte allgemein werden können, allein er lebte plöhlich im Jahre 1786 durch einen Franzosen von sehr ehrenwerthem Charakter

*) Barros dec, 1, 1, II, c, 1. Lissabon 1552.

Namens Otto, wieder auf, welcher in Neu-York lebte und an Dr. Franklin einen Brief schrieb, den er der philosophischen Gesellschaft von Philadelphia zu übergeben bat, worin er den Anspruch Behaims auf die Entdeckung der neuen Welt zu begründen unternahm. Seine Abhandlung wurde in den Verhandlungen der amerikanischen philoso phischen Gesellschaft, II. Band, 1786, Artikel Nr. 35 ab: gedruckt und hat in den Journalen der meisten Nationen Europa's eine Stelle gefunden.

Die Autoritäten, welche Hr. Otto zur Begründung seiner Behauptung anführt, find durchgängig trügerisch und werden größtenthells ohne nåhere Ausführung gegeben. Seine Aufstellungen find von Don Christoval Cladera mit Fleiß und zur Genüge widerlegt worden. *)

Der große Beweis des Hrn. Otto ist eine Erdkugel, welche Behaim während seiner Unwesenheit in Nürnberg im Jahr 1492 verfertigte, in dem Jahre, wo Columbus auf feine erste Entdeckungsreise ausging. Dieser Globus wird, nach Hrn. Otto, noch in der Bibliothek von Nürnberg aufbewahrt, und auf ihm find alle Entdeckungen Behaims abgebildet, deren Zeichnungen der Urt sind, daß sie nichts anderes vorstellen können, als die Küste von Brasilien und die Magellan - Straße. Diese Autoritåt machte Viele irre und wenn dieselbe durchgeführt wurde, mußte sie den Anspruch des Columbus vernichten.

Unglücklicher Weise hing Hr. Otto bei seiner Beschrei

*) Investigaciones historicas, Madrid 1794.

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