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ichen Verdienst gebracht, indem man seine eigene Ver= ficherung von der Reise blindlings, angenommen hatte. *)

Es ist sonderbar, daß Fernando, der Sohn des Co lumbus, in der Lebensbeschreibung seines Vaters, keine Bes schuldigung gegen Vespucci vorbringt, daß er den Admiral um diese Entdeckung habe bringen wolle. Herrera ist als der erste genannt worden, der die Anklage vorbrachte, und zwar in seiner Geschichte Indiens, welche zuerst im Jahre 1601 erschiens er hat deßhalb von den Anwälten des Vispucci scharfe 3urechtweisung erfahren müssen, als ob er diese Behauptung so in den Wind gemacht hätte. Ab:r Herrera fchöpfte nur aus dem, was er bei Las Casas ge= schrieben fand, welcher die Verhandlungen des fiskalischen Gerichtshofs vor sich liegen hatte und sich über Vespucci sehr entrüstete, daß er sich einen so großen Betrug habe zu schulden kommen lassen.

Man hat angeführt, Vespucci habe zu dieser Betrügerei in einem Zeitpuncte seine Zuflucht genommen, als er in dem Colonial Dienste von Spanien eine Anstellung ges sucht; er habe es gethan, um den Bischof Forseca zu vers

*) Die erste Idee zu dem Namen scheint in dem bereits citirten lateinischen Werke, welches in St. Die in Lothringen im Jahr 1507 erschien und worin ter Brief des Vespucci an König René enthalten war, gegeben worden zu seyn. Nachdem der Autor von den anderen Welttheilen Afia, Yfrika und Eurova gesprochen, empfiehlt er für den vierten den Namen Amerige oder Amerika, nach Vespucci, den er für den Entdecker hielt, Irving's Columbus, 10-12,

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söhnen, welcher sehr begierig war auf alles, was die Intèreffen des Columbus bæinträchtigen konnte. Zur BestårEung in dieser Meinung wird die Protection angeführt, welche Vespucci und seine Familie ft:ts bei Fonseca genoffen. Dieß ist jedoch kein zureichender Grund, da es sich nirgends zeigt, daß der Bischof je Gebrauch von einer solchen Erz findung machte. Vielleicht decken sich noch andere umstånde auf, aus welchen fich dieses falsche-Vorgeben erklären ließe, øhne der Wahrheitsliebe des Vespürei zu nahe zu treten. Es mag am Ende der Schnißer eines Herausgebers oder die Einschaltung eines Buchmachers gewesen seyn, der, wie in dem Falle Trivigiani's mit den Manuscripten des Peter Martyr, darauf ausging, zerstückelte Materialien zusam=' menzufügen und ein Werk zu fabriciren, welches der herrschenden Neigung des Tages schmeichelte.

In den verschiedenen Editionen der Briefe des Vespueel finden sich die größten Abweichungen und Widersprüche in den Datis, offenbare Versehen der flüchtigen und sorglofen Herausgeber. Einige derselben sind von neueren Xutoren kritisch berichtigt worden, indem sie diese Briefe in Ihre Werke einverleibten, *) Derfelbe Mangel an Genauig

Ein Beispiel eines solchen Irrthums mag hier aus dem Abdruck des Briefek an König René, in dem Novus Orbis de Grinaeus vom Jahre 1582, Plas finden. Hier sagt Vespucci, er sey am 20. Mai MCCCCXCVII (1497) von Cadir abgesegelt, achtzehn Monate abwesend gewesen und am 15. Detøber MCCCCXCIX (1499) nach Cadix zurückgekehrt, welches eine Abwesenheit von neur

keit, der zu diesen Schnißern führte, hat vielleicht zur Einschaltung dieser Reise geführt, die aus den Briefen des Vespucci und den Berichten anderer Reisenden herausge= klaubt worden. Dieses wird bloß als eine Möglichkeit hinstellt, um sich zu erklären, was eine so offenbare Erdichtung veranlaß haben könnte, die wir ungern einem Manne von so gesundem Sinn, von solchem Charakter und von so anerkanntem Rufe wie Vespucci zuschreiben würden.

Am Ende ist es mehr eine Sache der Curiosität als von wahrer Wichtigkeit, wiewohl es einer jener verwirrenden Puncte ist, wobei ernsthafte Månner fortfahren, dickleibige Bücher zu schreiben, bis der Gegenstand durch den Berg von Controversen, der auf ihn gehäuft wird, eine érz dichtere Wichtigkeit erhält. Es ist eine örtliche Ehrensache der Literati's von Florenz geworden und sie wetteifern einer mit dem andern in patriotischem Eifer, um den Ruhm ihres auagezeichneten Landsmannes zu erhalten. Dieser Eifer ist ehr awerth, wenn er in seinen Gränzen bleibt, aber es ist zu bedauern, daß einige unter ihnen sich in diesen Strei

und zwanzig Monaten geben würde. Er nennt als Tag seiner Abreise von Cadir auf seine zweite Fahrt Sonntag den 11. Mai MCCCCLXXXIX (1489) wodurch seine zweite Reise der ersten um acht Jahre vorspringen würde. Wenn wir 1499 für 1489 lesen, so wird seine Abreise auf seine zweite Fahrt immer noch seiner Rückkehr von der ersten um fünf Monate vorausgehen. Canovai hat in seinem Abdruck das Datum seiner ersten Rückkehr in 1498 verändert, um die Reise auf achtzehn Monate beschränken zu können.

tigkeiten so sehr erhigt haben, daß sie selbst gegen das Un= denken des Columbus in 3orn entbrannt sind und gesucht haben, seinen Ruhm im Allgemeinen anzugreifen, als ob aus der Vernichtung desselben dem Ruhme des Vespucci irgend etwas zuwůchse.* Dieß erweckt Mißtrauen gegen ihre Urtheilskraft und gute Gesinnung; es schadet ihrer Sache uud verlegt die Gefühle der Menschheit, welche nicht gleichgültig zusehen kann, wenn ein Name, wie der des Columbus, rasch oder unbesonnen im Laufe solcher literarischen Fehden angefeindet wird. Es ist ein Name, welchen die Geschichte geheiligt hat; er ist nicht mehr das Eigenthum einer Stadt oder eines Staates oder einer Nation, sondern der ganzen Welt.

Auch können die, welche den rechten Sinn für die Verdienste des Columbus haben, nicht den kleinsten Theil seines Ruhmes dem Ausgange dieses minderwichtigen Streites ans heimgeben. Ob er der erste Entdecker Paria's war oder nicht, ist eine Frage, die seine Erben interessirte, insofern als ein Untheil an der Regierung und dem Ertrage dieses Landes davon abhing, aber für seinen Ruhm ist sie von Teiner Bedeutung. Uller Wahrscheinlichkeit nach war der Eurepåer, welcher zuerst das Festland der neuen Welt er: reichte, Sebastian Cabot, ein geborner Venetianer, der in Diensten von England schiffe. Im Jahre 1497 befuhr er die Küsten von Labrador bis nach Florida;) aber weder die Venetianer, noch die Engländer haben deßhalb irgend einen Anspruch erhoben. Das leuchtende Verdienst des Columbus umfaßt die Entdeckung der ganzen westlichen Welt; Andere

mögen sich in's Einzelne theilen. Gegen ihn ist Vespucci nur ein untergeordneter Entdecker, gleichwie Janjes Pinzon, Bas ftides, Ojeda, Cabot und der ganze Schwarm, welcher feinen Spuren folgte. Als Columbus die erste Küste der westlichen Halbkugel erreicht hatte, war sein großes Unters nehmen schon vollbracht, er hatte alles gethan, was für feinen Ruhm nöthig war: das große Problem war gelöst, die neue Welt gefunden.

Nr. X.

Martin Alonz

Pinzon

Im Laufe des Processes vor dem Fiscal - Gerichtshofe zwischen Don Diego und der Krone wurde ein schwacher Versuch gemacht, das Verdunst des Columbus zu verkleis nern, und den Erfolg der großen Unternehmung seiner Entdeckung der Einsicht und dem Muthe des Martin Alonzo Pinzon zuzuschreiben.

Arias Perez Pinzon, Sohn des Martin Alonzo erElärte, als er einmal mit seinem Vater in Handelsges schäften, vor dem Zeitpuncte der Entdeckung, in Rom ges wesen, hätten sie öftere Unterredungen mit einem in der

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