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Das Friedrichs-Gymnasium (I, 168).

Am 24. Jan. 1865 beging die Anstalt das Fest ihres 100jähr. Bestehens. Sie war 1765 am Geburtstage Friedrichs des Grossen eröffnet (s. Progr. v. 1865). In dem Säcularprogramm u. a.: Gädke, Gedenkblätter aus dem ersten Jahrh. des Friedr. Gymn. und ein Verzeichnifs der Abiturienten von 1791-1803 und 1815-1864.

Im Jahre 1863 waren 6 einfache Gymn. und 2 Vorschulcl. vorhanden; inzwischen ist die III in 2 Cötus (O und U), jedoch nur für den Sprachunterricht, getheilt worden. Schülerfrequenz (1863: G. 270, V. 73) 1868: G. 284, V. 109 (Von den 393 Schülern waren 150 ev., 18 kath., 225 jüd.; 88 auswärt. Sch. I: 20, II: 35, III: 62). Abiturienten 1868: 8 (in den 5 Jahren: 42).

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Lehrer (1863: 13): 14. Director: vacat, seitdem im Jan. 1868 der Dir. Prof. L. Gädke (Dir. des Gymn. seit M. 1863) in gleicher Eigenschaft an das Gymn. zu Ratibor übergegangen ist. Directoratsverweser: Pror. Prof. Dr. Lange. 3 OL., 4 ordentl. L., 1 ev. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 3 techn. und Elem. L. M. 1865 trat der OL. Dr. Geisler in den Ruhestand und starb am 6. Novb. 1865. Der frühere (1843-63) Dir. des Gymn., Stadtschulr. Dr. Fr. Wimmer in Breslau, starb am 12. März 1868. Neu eingetreten sind 9 L. Local. Seit 1863 ohne Veränderung. In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkung p. 173.

Etat (1864: 8465 Thlr.) für 1870/72: 10,780 Thlr. Zinsen (1864: 3064 Thlr. incl. Zuschufs aus der Hofkirchencasse): 3327 Thlr., Hebungen von den Schülern 6900 Thlr. Besoldungstitel (1864: 6150 Thlr.): 8675 Thlr. (Dir. u. I. Professor 1400 Thlr. u. 50 Thlr. Gebühren, 2. Prof. 1050 Thlr., 1. ord. L. 850 Thlr., letzter ord. L. 600 Thlr.1), 1. VorschulL. 450 Thlr., 2. VorschulL. 325 Thlr. Dienstwohnungen gegen Miethe für den Dir., den 2. Prof. u. noch einen Lehrer).

Das Vermögen der Anstalt trägt den rechtlichen Charakter des Stiftungsguts. Durch C.O. v. 9. Novb. 1868 ist bestimmt worden, dafs das Verhältnifs des Presbyteriums der Hofkirche in Breslau als Verwalter des Gymn. lediglich nach den allgemeinen für die höheren Unterrichtsanstalten bestehenden Bestimmungen geregelt werden soll, was geschehen ist.

Gelegentlich des Jubiläums der Anstalt stifteten ehemalige Schüler derselben ein Stipendiencap. von 1800 Thlr.; bei demselben Anlass überreichten die Schüler die Summe von 208 Thlr. zur Vermehrung der Schülerbiblioth.; Univers. Buchhändler Ferd. Hirt schenkte wiederum 50 Thlr. zur Unterstützung armer Schüler. Andere wohlthätige Zuwendungen s. im Progr. v. 1868.

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Patronat: das Presbyterium der reformirten Hofkirche. Die Patronatsrechte sind Gegenstand noch schwebender Verhandlungen. Confession: evang. reformirt.

Das Matthias-Gymnasium (I, 169).

Die Classen- und die Schülerzahl hat sich seit 1863 weiter vermehrt. Damals aufser 2 Vorschulcl. 12 Gymn.cl. (O und UI, II, III; IV, V, VI je a und b); jetzt durch Theilung auch der UIII (a und b) 13 Gymn.cl.; mit den 2 Vorschulcl.: 15 localgetrennte Classenabth. Schülerfrequenz (1863: G. 710, V. 88) 1868: G. 658, V. 79 (Von den 737 Schülern waren 651 kath., 11 ev., 75 jüd.; 356 auswärt. Sch. I: 61, II: 107, III: 141). Seitdem hat die Schülerzahl weiter erheblich zugenommen. Abiturienten 1868: 22 (in den 5 Jahren: 123).

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Die Ordinarien und, soweit möglich, auch die übrigen Lehrer pflegen mit ihren Schülern aufzusteigen in einem je die unteren, die mittleren und die oberen Cl. umfassenden

Turnus.

Ueber das Convictorium s. B. I, 170; V. und G. I p. 304. Den Grund zu demselben legte 1642 ein Vermächtnifs des Canonicus Pe. Gebauer. Zuerst befand es sich in der Nähe der St. Agneskirche (Seminarium et Convictus ad St. Agnetem); 1699 wurde es in ein neues Gebäude bei der Universität verlegt (seitdem Convictorium ad St. Josephum) und 1811 unter Ueberlassung dieses Gebäudes an die Universität in das St. Matthiasstift, das jetzige Gymnasium.

Lehrer (1863: 21): 22. Director: Dr. Ant. Jos. Reisacker, seit Juni 1868 (vorher Dir. des Gymn. zu Trier). 6 OL., 2 kath. Religionsl., 8 ordentl., 1 wissensch. Hülfsl.,

') Vorletzter ord. L. 500 Thlr.

4 techn. und Elem. L. Der vorhergehende Dir., Prof. Dr. Aug. Wissowa (seit 0. 1839), starb am 28. Febr. 1868; s. Progr. v. 1868. Der Religionslehrer Dr. Scholz ging M. 1864 als Prof. der Theol. an die Universität zu Breslau über. Neu eingetreten sind 12 L.

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Local. Der Unzulänglichkeit desselben ist noch nicht abgeholfen. Bereits 1868 wurde ein früher der K. Kunstbauschule überwiesener Saal (ehemal. Refectorium der Kreuzherren) nach Verlegung dieser Schule zu einem Speisesaal des Convicts ad St. Josephum eingerichtet (Herstellungskosten c. 540 Thlr.). - 1867 wurde der innerhalb der Anstaltsgebäude gelegene Lehrer- und Convictsgarten zu einem Turnplatz umgeschaffen, und 1868 ein Theil der bisherigen Remisenräume in einen Winter-Turnsaal (Kosten: 1285 Thlr., aus den Ueberschüssen der Gymnasial- und Turncasse).

Etat1) (1864: 16,003 Thlr.) 1868: 20,494 Thlr. Aus dem schles. kath. Hauptschulfonds (1864: 5500 Thlr.): 7058 Thlr.2), aus Staatsfonds (1864: 710 Thlr.): 1535 Thlr., Hebungen von den Schülern 10,903 Thlr. Besoldungstitel (1864: 13,250 Thlr.): 16,370 Thlr. (Dir. 1800 Thlr., 1. OL. 1200 Thlr., 1. ord. L. 900 Thlr., letzter ord. L. 600 Thlr. Dienstwohnungen gegen Miethe für den Dir., den 1., 2., 3. u. 4. OL., den 1. u. den 4. ord. L.). Unterrichtsmittel 648 Thlr. Extraordinarium 1076 Thlr.

Zwei neue Studienstiftungen: 1865 ein Legat des Particul. J. Sam. Krause (1500 Thlr.); 1867 ein Legat des CommerzienR. Heimann (300 Thlr.). Das Gesammtcap. der Stipendien beträgt jetzt 6675 Thlr. Ueber den allmählichen Zuwachs s. die Programme des Gymn. Eine grofse Zahl von Schülern erhält Unterstützungen aus den unter der Verwaltung des Fürstbischofs und des Domcapitels stehenden Stiftungen (Betrag dieser Unterstützungen: c. 3000 Thlr.; s. Progr. v. 1866). In dem Fürstbischöfl. Knabenseminar haben 100 Gymnasiasten freien Unterhalt. Das Vermögen der Krankencasse beträgt jetzt 5670 Thlr.

Die Lehrerbibliothek ist auf c. 9400, die Schülerbiblioth. auf c. 7530 Bde angewachsen. Die biblioth. pauperum enthält zumeist Lexika.

Patronat: königlich.

Confession katholisch.

Die Realschule zum heil. Geist (RS. 1. 0.) I, 171.

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Zu den schon 1863 vorhandenen 3 Vorschul- und 10 Realschul- (O und U VI — III; II, I) Classen ist 0. 1869 durch Theilung der II (O und U) eine 11te RS.classe hinzugekommen: zusammen 14 Classenabth. Die beiden II werden in mehreren Gegenständen combinirt. Die je 2 Abth. von VI bis III sind jetzt als Wechselcötus eingerichtet (s. Progr. v. 1869). Schülerfrequenz (1863: RS. 603, Vorsch. 218) 1868: RS. 554, V. 233; zusammen: 787 (619 ev., 99 kath., 69 jüd.; 162 auswärtige Sch. I: 20, II: 53, III: 90). Abiturienten 1868: 3 (in den 5 Jahren: 21).

Lehrer (1863: 22): 23. Director: Dr. E. Höpfner, seit M. 1868 (vorher OL. am K. Wilhelms-Gymn. zu Berlin). 4 OL., 8 ord. L., 1 kath. Religionsl., 2 wissensch. Hülfsl., 7 techn. und Elem. L. Der vorherige Director (seit 1842), Fr. A. Kämp, trat M. 1868 in den Ruhestand. Neu eingetreten sind 12 L.

Local. Ein zur Wohnung des Dir. gehöriges Zimmer hat in eine Classe verwandelt werden müssen. Im übrigen keine Veränderung. In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkung p. 173.

Etat (1864: 13,525 Thlr.) 1868: 15,790 Thlr. Zinsen (1864: 184 Thlr.): 218 Thlr., von Legaten (1864: 111 Thlr.): 103 Thlr., von dem Hospital zum heil. Geist wie früher 80 Thlr., von der Stadt (1864: 2385 Thlr.): 1175 Thlr., Hebungen von den Schülern 14,155 Thlr. Besoldungstitel (1864: 11,441 Thlr.): 14,157 Thlr. (Dir. 1400 Thlr. und freie Wohnung, Prorector und 1. OL. 1250 Thlr. incl. 100 Thlr. Wohnungsentschädigung, 1. ord. L. 950 Thlr., letzter ord. L. 600 Thlr., Collaborator 550 Thlr., 1. VorschulL. 650 Thlr. u. 50 Thlr. persönl. Zulage, letzter VorschulL. 450 Thlr. Gehalt und 96 Thlr. für Schreibunterricht).

Die wohlthätigen Stiftungen der Anstalt sind durch ein Legat des Particul. Krause vermehrt worden: ein Cap. von 1500 Thlr., dessen Zinsen zur Hälfte für einen armen

) Der Etat für die Gymnasialkirche beträgt 504 Thlr. Aus dem schles. kath. Hauptschulfonds bezieht sie 230 Thlr. jährlich.

Darunter 1450 Thlr. für das Convictorium des Gymn. Der für 1864 angegebene Etat des Conv. gilt auch jetzt noch. Der Pensionssatz ist seit 1868 von 140 auf 150 Thlr. und die Zahlung der Commensalen von 60 auf 70 Thlr. erhöht. Die Zinsen in der Einnahme kommen von 2750 Thlr. Fundations- und 7003 Thlr. Dispositionscapitalien.

Schüler der oberen Cl. zur Beschaffung von Schulbüchern und wissenschaftl. Hülfsmitteln sowie zur Erleichterung beim Schulgelde bestimmt sind; die andre Hälfte empfängt jedesmal zu Ostern derjenige Primaner, welcher nach Wahl des Lehrercoll. die stiftungsmässige Krausesche Gedächtnifsrede hält.

Die umfangreiche Schülerbibliothek ist nach Classenstufen geordnet und wird von den Ordinarien verwaltet. II und I haben eine gemeinsame, im Amtszimmer des Dir. aufgestellte Biblioth., in der auch eine reiche Auswahl englischer und französ. Schriftsteller. Die biblioth. pauperum wird durch Legatengelder fortdauernd vermehrt.

Die Antrittsrede des Dir. Dr. E. Höpfner v. 16. Novb. 1868 ist im Druck erschienen. — Dr. H. Fiedler, Zusammenstellung der diluvialen und alluvialen Gebilde Schlesiens; Progr. v. 1864. L. Bertram, Vorschlag zu einer orthoep. Bezeichnungsweise englischer Texte, die auf der Unter- und Mittelstufe des engl. Unterrichts gelesen werden; Progr. v. 1867. Dr. H. Fiedler, Beiträge zur Statistik der Bresl. höh. Schulanstalten von 1849 bis 1867; Progr. v. 1868.

Patronat: städtisch.

Confession: evangelisch.

Die Realschule am Zwinger (RS. 1. 0.) I, 171.

Am 1. Novb. 1867 beging die Anstalt die Feier ihrer vor 50 Jahren erfolgten Begründung (s. Progr. v. 1868). Sie ist seit ihrem Beginn in stetem Wachsthum geblieben, und zählt unter den preufs. Realschulen die meisten Primaner und Abiturienten.

Gegenwärtig umfafst sie, wie schon 1863, 14 localgetrennte Abtheilungen (0 und U I bis V; VI; OII, O III und Ó IV je a und b; bei der OII jedoch aufsteigend, so dafs die II überhaupt 3 Stufen enthält). Schülerfrequenz (1863: 686) 1868: 691 (497 ev., 99 kath., 95 jüd.; 231 auswärtige Sch. I: 61, II: 121, III: 154). Abiturienten 1868: 16 (in den 5 Jahren: 80; von denselben haben 39 das Prädicat, genügend", 41 das Prädicat, gut" oder „ vorzüglich bestanden erhalten. Verzeichnis der Primaner von

"

0. 1838 bis M. 1864, im Progr. v. 1865).

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Die Schulordnung der Anstalt s. in den Verordn. und Ges. I p. 368 ff.
Lehrer (1863: 24): 27. Director: Dr. Caes. Alban. Kletke (seit M. 1836).

6 OL.,

8 ordentl., 1 kath. Religionsl., 1 Lehrer der poln. Sprache, 4 wissensch. Hülfsl., 6 techn. u. Elem. L. 3 von den Lehrern sind zugleich Lectoren, einer Privatdocent an der Universität. Am 27. März 1868 starb der OL. Dr. Hrm. Schottky. Neu eingetreten sind 9 L. und 3 Probecandidaten.

Local. Unverändert. Etat (1864: 17,770 Thlr.) 1868: 19,650 Thlr. Zinsen (1864: 2258 Thlr.): 2259 Thlr., Communalzuschufs (1864: 2310 Thlr.): 2940 Thlr., Hebungen von den Schülern 14,450 Thlr. Besoldungstitel (1864: 15,580 Thlr.): 17,974 Thlr. (Dir. 1600 Thlr. u. freie Wohnung, Prorector u. 1. OL. 1250 Thlr. incl. 100 Thlr. Wohnungsentschädig., 1. ord. L. 950 Thlr., letzter ord. L. 550 Thlr.).

In Betreff des Turnens s. die Vorbemerkungen p. 173.

Durch ein Vermächtnifs des + Particuliers Joh. Sam. Krause ist 1865 der Anstalt ein Cap. von 1500 Thlr. zugewandt, aus dessen Zinsen zur Hälfte ein Schüler freien Unterricht und Unterstützung an Schulbedürfnissen, ein zweiter, Primaner die andre Hälfte für eine Gedächtnifsrede bei der jährl. öffentlichen Prüfung erhalten soll. Vom Dir. Dr. Kletke ist durch Schenkung eines Cap. von 1000 Thlr. eine Prämienstiftung zum Andenken an die Friedensfeier 11. Novb. 1866 begründet1). Der CommerzienR. E. Heimann vermachte 1867 ein Legat von 300 Thlr., dessen Zinsen jährlich einem Abiturienten zu Theil werden sollen, der sich durch Fleifs und Betragen ausgezeichnet hat; er mufs beim Abgange eine deutsche Rede halten.

1) Aus den Statuten der Stiftung (s. Progr. v. 1867): Durch diese Stiftung soll bei den Schülern der Anstalt einerseits die patriotische Gesinnung dauernd belebt und erhalten, andrerseits deren wissenschaftliches Streben allseitig gefördert werden. Zu dem Zweck findet alljährlich eine Schulfeier Statt, bei welcher ein Primaner die Festrede hält. Zu solcher wird den Primanern ein Thema aus der vaterländischen Geschichte zur Bearbeitung als Preisaufgabe gestellt. Der beste Bearbeiter erhält als Preis ein werthvolles geschichtliches Werk. Nächstdem werden zur Belebung wissenschaftlichen Strebens an Schüler der Oberprima, Unterprima und Obersecunda zwei gröfsere und zwei kleinere Prämien in wissenschaftlichen Werken vertheilt. Solche Preisbewerbung und Vertheilung hat zuerst am 3. Juli 1867, gelegentl. der Gedenkfeier des Sieges bei Königgrätz, dann am 3. Juli 1868 stattgefunden.

Die, auch eine biblioth. pauperum in sich schliefsende, Schülerbibliothek enthält c. 1130 Werke, darunter auch altdeutsche, engl. und französische, nach dem Bedürfnifs der Classenstufen geordnet.

W. G. Reiche, Ueber den Unterricht in der Geographie und Statistik auf Realschulen; Progr. v. 1866. Dr. Stenzel, Mittheilungen über die Arbeiten im chem. Laboratorium der Realschule am Zw.; Progr. v. 1869.

Patronat: städtisch. Confession: simultan; gegenwärtig sind unter den Lehrern 21 evangelisch, 6 katholisch1).

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Im Jahre 1863 waren 7 Cl. (O und UIII) vorhanden; später sind noch IV und V getheilt, je a und b: zusammen 9 Classenabth. Schülerfrequenz (1863: 277) 1868: 394 (333 ev., 33 kath., 28 jüd.; 245 auswärtige Sch. I: 34, II: 55, III: 105). Seitdem hat die Frequenz sich noch weiter vermehrt. Abiturienten 1868: 14 (in den 5 Jahren: 75).

Lehrer (1863: 12): 14. Director: Dr. Ge. Hefs, seit 0. 1867 (vorher Pror. am Gymn. zu Bunzlau). Sein Vorgänger, Dr. E. Silber (Dir. seit M. 1854), starb am 5. Sptb. 1866 (s. Progr. v. 1867). Während des Interimisticums verwaltete das Directorat der Prorector Dr. Böhmer. 3 OL., 5 ordentl., 1 kath. Religionsl., 3 wissensch. Hülfsl., 1 techn. und Elem. L.. 0. 1865 trat der Pror. Dr. F. Bredow in den Ruhestand. Am 19. Mai 1867 starb der Conr. Dr. Kämmerer. Neu eingetreten sind 8 L.

Local. In der Aula des Gymn. ist eine Orgel aufgestellt worden (377 Thlr., wozu die Schulcasse, die gräfl. Kospothsche Fundation, der Herzog von Braunschweig und die Stadt Oels beigetragen haben). Der Turnplatz befindet sich in der herzogl. Fasanerie bei der Stadt; für die Uebungen im Winter wird ein unzureichender Raum in einem herzogl. Gewächshause benutzt.

Etat). Der Etat pro 1863/65 ist für das Triennium 1866/68 prolongirt worden. Gesammtbetrag (excl. 1107 Thlr.") aus der gräfl. Kospothschen Stiftung u. 703 Thlr. Baarund Naturalbezüge von der herzogl. Rentei, der Stadt und der Kirche): 7446 Thlr.), Zinsen 424 Thlr.), aus Staatsfonds 475 Thlr.), von dem herzogl. Patronat 1455 Thlr.®), von der Stadt 515 Thlr.), von der gräfl. Kospothschen Stiftung 65 Thlr."), Hebungen von den Schülern 3748 Thlr.). Besoldungstitel: 5756 Thlr.)3). (Dir. 1118 Thlr. u. freie Wohnung), Pror. 868 Thlr."), 1. College 698 Thlr.'), Collaborator 501 Thlr.), letzter College 381 Thlr.), aufserdem das Cantoreinkommen).

Die Heilandstiftung (zum Andenken an den Dir. Dr. Heiland gegründet), welche die Unterstützung armer Schüler durch Bücher und Geld bezweckt, ist im Cap. auf c. 1800 Thlr. angewachsen. Die Bücher werden solchen Schülern meistens als Eigenthum überlassen.

Dir. Hefs, Die Aufgabe des Gymnasiums; im Progr. v. 1868. Von demselben: Lehrplan für den deutschen Unterricht; im Progr. v. 1869. Keller, Ueber Versetzungen; Progr. v. 1867.

Patronat: herzoglich, städtisch mit königlichem Compatronat, s. B. I, 174 Das Beitragsverhältnifs des Herzogs und der Stadt ist wie 1. zu Confession: evangelisch.

4

Zur Schulordnung gehören u. a. folgende Bestimmungen: die Confirmanden haben sich über den regelmässigen Besuch des Confirmandenunterrichts allvierteljährlich auszuweisen. Jüdische Schüler und Dissidenten können erst von der III an und auch dann nur wenn sie das 14. Lebensjahr vollendet haben, ganz von der Verpflichtung Religionsunterricht zu empfangen, entbunden werden. Bis dahin sind sie verpflichtet, solchen bei einem dazu berechtigten Religionslehrer zu nehmen, und sich allvierteljährlich über den regelmäfsigen Besuch desselben auszuweisen. b) und 1062 Thlr. Zuschufs zum Pensionsfonds.

Nach dem Etat für 1870/72: a) 1624 Thlr.

c) 8820 Thlr.

d) 441 Thlr.

i) 709 Thlr. k) 390 Thlr.

e) ebenso. f) 4690 Thlr. g) 1176 Thlr.

3) Dazu 1747 Thlr. (für 1870/72: 1753 Thlr.) anderweite Diensteinkünfte.

h) 882 Thlr.

OHLAU.

(Fürstenthum Brieg. 7060 Einw.)

Progymnasium..

Eine 0. 1853 in Ohlau errichtete evang. mittlere Bürgerschule wurde 0. 1856 als höhere Bürgerschule reorganisirt, und nach verschiedenen Schwankungen 10 Jahre später als Progymnasium eingerichtet. Rectoren: 1853-63 Schwarzkopf (jetzt Pror. der RS. zu Landeshut in Schles.), 1663-66 Dr. Liersemann (jetzt Dir. der RS. zu Reichenbach in Schles.).

Eröffnung des Progymnasiums: 0.1868, am 21. Apr., mit den 5 Gymn.classen VI, V, IV, O u. UIII. Am 15. Juni 1868 kamen 2 Vorbereitungscl. hinzu. Schülerfrequenz Progymn. O. 1868: 86, M. 1868: 137, Vorsch. 71, zusammen: 208 Sch. (148 ev., 36`kath., 24 jüd.; über auswärtige Sch. III: 17, IV: 24). Vrgl. Dr. W. Guttmann, Zur Entwickelungsgeschichte der Anstalt; Progr. v. 1869.

Lehrer: 12. Erster und gegenwärtiger Rector des Progymn.: Dr. W. Guttmann, provisor. seit 0. 1868, definitiv seit 0. 1869. Aufser ihm 5 wissensch. Lehrer, 1 kath. Religionsl., 5 techn. und Elem. L.

Local. Ein Theil des ehemal. Piastenschlosses (Kosten der baulichen Veränderungen während der letzten 5 Jahre: c. 2000 Thlr.). Ein Turnplatz, entfernt von der Anstalt, und ein bedeckter Raum für die Uebungen im Winter sind vorhanden.

État: 5395 Thlr. 12 Sgr. Von der Stadt 3500 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf., von den Schülern 1893 Thlr., sonstige Einnahmen 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Besoldungsfonds 4935 Thlr., Verwaltungskosten 168 Thlr., Untrr.mittel 200 Thlr., Utensilien 50 Thlr., Heizung und Beleuchtung 150 Thlr., Schauturnen 10 Thlr., Feuerversicherung 15 Thlr. 12 Sgr., Insgemein 17 Thlr. Dienstwohnungen für einen Hülfslehrer und den Schuldiener. Die baulichen Bedürfnisse werden aus der Kämmereicasse bestritten; ebenso die Pensionen, ohne Zahlung von Pensionsbeiträgen.

ler.

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Eine Stiftung des Justizraths Steinmann, anfänglich 50 Thlr., zu Prämien für gute SchüAus Ueberschüssen bei Hebungen von Schülern sind gesammelt c. 400 Thlr. Eine wissenschaftl. Bibliothek von c. 900 Bdn; eine nach Classen geordnete Schülerbiblioth., eine biblioth. pauperum.

Zu den naturwissensch. Sammlungen gehört ein von dem † Candidaten Bartsch geschenktes reichhaltiges Herbarium.

Patronat: städtisch. Zum Curatorium gehören aufser 4 städt. Vertretern der K. Landrath und der Rector. Confession: simultan. Der gegenwärtige Rector und die Mehrzahl der Lehrer, 8, sind evangelisch.

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Am 10. Aug. 1869 beging das Gymnasium die Feier seines 300jährigen Bestehens. Zu den schon 1863 vorhandenen 7 Gymn.cl. (O u. UIII) ist durch die Theilung der II (0 u. U) eine 8. hinzugekommen. Seit O. 1867 besteht eine Vorschule, jetzt 2 Cl., als Privatunternehmen des Directors. Schülerfrequenz (1863: 345) 1868: 378 (276 ev., 67 kath., 35 jüd.; 178 auswärtige Sch. I: 35, II: 56, III: 96); in der Vorschule: 65. Zwischen den Ordinariaten von VI und V findet ein regelmässiger Wechsel statt. Abiturienten 1868: 16 (in den 5 Jahren: 92).

Lehrer (1863: 13): 14. Director: Prof. Dr. J. Jul. Guttmann (seit M. 1857). 4 OL., 6 ordentl., 1 kath. Religionsl., 2 techn. und Elem. L. Am 27. Juli 1864 starb Prof. H. E. Hinze. Der OL. Dr. Döring trat M. 1869 in den Ruhestand. Neu eingetreten sind 7 L.

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