4. v. d. Hagen II. 202. b. no. 141. Roethe S. 481. È daz die knappen wider als ê ze knehten werden, fô wirt ir wol tûfent oder mê beftumbelt und erhangen. daz, git man knappen umb ir knappefchaft. Ich meine der edelen knehte niht. ich meine die man beide ftelen rouben unde brennen fiht; fuln die daran erwinden, daz muoz, geschehen von starker galgen kraft. Swelh hêrre fich betragen wil des rehten, der mac fich bêder kûme nu beknehten: fîn eigen kneht wirt im fô swinde daz er ob im wil twahen sîn hant. vert mener, hiure farjant, 5. v. d. Hagen II. 211. a. no. 1878. Roethe S. 503. Ein fneller wol gevierter wagen der gât ûf zwelef schîben unt hât lange her getragen zwô unt fünfzec frouwen, die fint dar ûf gesetzet nâch ir za1. Der wagen nimer stille ftât, fîn orden zallen zîten fnelle loufet unde gât; ûz holze niht gehouwen, ern ist ze kurz ze lanc ze breit ze smal. Den wagen ziehent fiben ros, sint wîze, unt ander fiben fwarz mit stætem flîze. wer ift der mir den wagen betiutet? dem gebe got jâr âne leit. der wagen ift iu vor gefeit: der louft unz im fîn meister daz verbiutet. no. 4. Spruch gegen die diebischen und räuberischen Knappen, die sich vom Pflug in ritterliches Handwerk geworfen hatten. Von ihnen entwirft Wernher der Gärtner in seinem Meier Helmbrecht ein lebendiges Bild. Der Spruch wird in Reinmars österreichische Zeit unter Friedrich dem streitbaren gehören. 2. dass unter kneht hier der Ackerknecht gemeint ist, zeigt v. 11. 10. sich (nach Pilatus Art) von ihm lossagen, no. 5. ein Rätsel, dessen Anflösung v. 10 gibt. Über die Jahresrätsel vgl. Roethe Reinmar von Zweter S. 616. 1. die vier Jahreszeiten. 5. sîn orden: seine Regel, seine geordnete Eigenschaft: nach seinem Gesetz läuft und geht er schnell. 5 10 19 5 6. v. d. Hagen II. 204. b. no. 152. Roethe S. 486. Von Rîne fô bin ich geborn, in Ôfterrich erwahlen, Beheim hân ich mir erkorn dan durch daz lant; doch beidiu fint fi guot. lant ist fam, mêr durch den hêrren fêre bî in beiden fcham: daz mich nieman wirdet, ez enfî ob erz aleine tuot. ich hân den künec aleine noch unt weder ritter noch daz roch, mich ftiuret niht fîn alte noch fîn vende. III. LEHRHAFTE POESIE. I. Aus Freidanks Bescheidenheit. Freidanks Bescheidenheit ist eine umfangreiche Samlung zweiversiger gereimter spruchartiger Sätze, welche die verschiedensten Verhältnisse des Lebens und der Zeit berühren und in bunter Reihe über Stat und Kirche, Laien und Geistliche, Juden und Ketzer, Reiche und Arme, Alte und Junge, über Tugenden und Laster, mit ernstem Freimut, aber mit mildem Sinne handeln. Freidank, wie der Dichter wirklich geheissen haben kann, ist gut kaiserlich gesinnt, greift aber die Person des Pabstes nicht an, sondern erkennt in der Versöhnung der beiden streitenden Gewalten das Heil des ganzen. Er wird im Gefolge Kaiser Friedrichs II. dessen Kreuzzug mitgemaeht haben; die Eindrücke, die er in Syrien no. 6. Klage über das geringe Ansehen, das der Dichter unter dem Hofgesinde K. Wenzels genoss. Der Spruch gehört in die letzte Zeit seines Aufenthaltes in Prag. v. 10. ein vom Schachspiel entlehntes Bild. Solche Bilder sind bei den Dichtern des Mittelalters nicht selten. empfieng, giebt das Gedicht von Akkers aus dem Anfang 1229 wieder. Freidank hat reichlich aus dem Sprüchwörterschatze des Volkes geschöpft, den Sprüchen aber sein eigenes Gepräge gegeben. Auch gelehrte Kentnisse sind ihm nicht fremd. Seine Arbeit fand grossen Beifall, wie die zahlreichen Handschriften, die vom 13.-16. Jahrh. reichen, und die Überarbeitung durch Sebastian Brant (1508-1583 aufgelegt), sowie Übersetzungen in fremde Sprachen bezeugen. In den Handschriften scheiden sich durch losere oder genauere Ordnung der Sprüche verschiedene Gruppen. Vrîdankes bescheidenheit von Wilh. Grimm. Göttingen 1834. Freidank von Wilh. Grimm. 2. Ausg. Göttingen 1860 (ohne die Einleit. und die Anmerk. der 1. Ausg.) W. Grimm über Freidank. Berlin 1850. 1851. 1855. Franz Pfeiffer. Zur deutschen Litteraturgeschichte. Stuttg. 1855. S. 37-72. 1. Von der werlde. W. Grimm S, 30-33. Im felben niemen an gefiget 5 diu werlt gît uns allen nâch guote witze und êre; 6. verbreitetes sprichwört 1, 1. sich selbst besiegt niemand, als . . liches Gleichnis des Honigs mit der Süsse und Lust, der Galle mit Bitterkeit und Leid. 11. 13. die Genitive sind von niht abhängig. 14. dass man es nicht auf die Länge satt bekomme. 15 dirre werde füeze diu ift gar wan lip, guot und êre. deift der werlde unftætekeit. fô då man ime rehte tuot. 30 daz dunket ouch ze himel guot. ift der fêle ein ungewin. 35 der werde ift nu vil maneger wert, fwer roubes unde brandes gert, 1, 17. die Güter der Welt sind... 20. von der allgemeinen Schilderung der Welt wird auf den sittlichen Verfall der Gegenwart übergegangen. 27. kein Leben ist nützlich und gut, wenn man ihm nicht sein Recht gibt, das ist, seine Pflichten erfüllt. 44. sie zieht selbst geringes Vermögen edler Geburt vor. daz herze weinet manege stunt ie boefer und ie boefer: fus ftât nu dirre werlde fin, fus quam fi her, fus gât fi hin. 2. Von dem alter. W. Grimm S. 51. 52. Wir wünschen alters alle tage; minne fenede herzeleit. 5 alter manne minne hât drî riuwe, fwiez ergât: in riuwet daz er koufen muoz, in riuwet, fwenner fich verstât, fwer dem alter und der jugent 15 die alten fenent sich nach der jugent, 1, 58. und im Verkehr mit der Welt keinen Zuchtmeister hat, nicht gezügelt wird. 2, 7. in, den alten Mann. |