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Maienwonne.

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132. MAIENWONNE.

L. 51.

Die drei ersten Strophen gehören noch der niedern Minne an; die folgenden sind seit der hohen hinzugedichtet. Der Schade Z. 28 ist derselbe, über welchen 130, 5 geklagt wird, und mit Z. 43 vgl. man 131, 3. Der Anschluß an die bei

den vorhergehenden Lieder könnte nicht genauer sein; nur beschwert sich hier Z. 26 der Dichter über das Lachen, das ihn 130, 18 (vgl. 131, 13) zu trösten schien. Wer also dieß Lied Walthern abspricht, muß auch 130 und 131 drein geben. Mit Z. 40 vgl. 128, 7.

Muget ir schouwen waz dem meien
wunders ist beschert?

Seht an pfaffen, seht an leien,
wie das allez vert.

5 Grôz ist sîn gewalt:

ine weiz obe er zouber künne:
swar er vert mit sîner wünne,
dân ist niemen alt.

Uns wil schiere wol gelingen. 10 wir suln sîn gemeit,

Tanzen, lachen unde singen
âne dörperheit.

Wê wer wære unfrô?

sît die vogele alsô schône

15 singent in ir besten dône, tuon wir ouch alsô!

Wol dir, meie, wie dû scheidest
allez âne haz!

Wie wol dû die boume kleidest,

20 und die heide baz!

Diu hât varwe mê.

'dû bist kurzer, ich bin langer,
alsô strîtents ûf dem anger,
bluomen. unde klê.

25 Rôter munt, wie dû dich swachest!
lâ dîn lachen sîn.

Scham dich daz dû mich an lachest
nâch dem schaden mîn.

Ist das wol getân?

30 ouwê sô verlorner stunde,

sol von minneclîchem munde
solch unminne ergân!

Daz mich, frouwe, an fröiden irret,
daz ist iuwer lîp.

35 An iu einer ez mir wirret,

ungenædec wip.

Wâ nemt ir den muot?

ir sît doch genâden rîche:
tuot ir mir ungnædeclîche,

40 sô sît ir niht guot.

Scheidet, frouwe, mich von sorgen,
liebet mir die zît,

Oder ich muoz an fröiden borgen,
daz ir sælec sît!

45 Muget ir umbe sehen?

sich fröit al diu welt gemeine:

möhte mir von iu ein kleine
fröidelîn geschehen!

133. ES KANN NICHT SEIN.

L. 112.

Nur Z. 7 zeigt Auftact; doch will WR lesen mîm statt mînem; beßer wäre Lachmanns Vorschlag inme für in deme. Ir vil minneclîchen ougenblicke

rüerent mich alhie, swann ich si sihe,
In mîn herze. ouwê sold ich si dicke
sehen, der ich mich für eigen gihe!

5 Eigenlichen dien ich ir:

daz sol si vil wol gelouben mir.

Die Zauberin.

Ich trage in mînem herzen eine swære,
der ich von ir lâzen niht enmac,

Bî der ich vil gerne tougen wäre

10 beide naht und ouch den liehten tac. Des enmac nû niht gesîn:

ez enwil, diu liebe frouwe mîn.

Sol ich mîner triuwe alsust engelten, so ensol niemer man getrûwen ir. 15 Si vertrüege michels bag ein schelten danne ein loben, daz geloubent mir. Wê war umbe tuot si daz,

der mîn herze treit vil kleinen haz?

151

Z. 8: von der ich ihrethalber nicht ablaßen kann; der wird von niht regiert.

134. DIE ZAUBERIN.

L. 115.

In der letzten Strophe klärt uns der Dichter darüber auf, daß er die Geliebte im Scherz der Zauberei beschuldigt hat: nur ihre Tugenden sind es, durch die sie Zauber an ihm übt. Eine ähnliche Wendung nimmt die vierte Strophe in Nr. 165. Wenn der Dichter aber vorher, als wir noch glauben sollten, sie treibe wirklich Zauberkünste, gesagt hat, es bedürfe bei ihm deren nicht, so fällt dieß jetzt natürlich hinweg, sobald sich ergiebt, worin ihr Zauber besteht. So erscheint dieß Lied als eins der anmuthigsten ganz in Walthers Weise. Leider ist es nicht zum Besten erhalten. Eine Abweichung von dem trochäischen Gange zeigt sich nicht.

Mich nimt iemer wunder wa3 ein wîp

an mir habe ersehen,

Dazs ir zouber leit an mînen lîp.

waz ist ir geschehen?

5 Si hât ouch ir ougen:

wie kumt dags als übel gesiht?
ich bin aller manne schonest niht,
daz ist âne lougen.

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Habe ir ieman iht von mir gelogen, 10 sô beschouwe mich baz.

Sist an mîner schone gar betrogen,
wil si niht wan daz.

Wie stât mir mîn houbet!

dazn ist niht ze wol getân.

15 si betriuget lîhte ein tumber wân, ob sis niht geloubet.

Dâ si wont, dâ wonent wol tûsent man, die vil schoner sint.

Wan daz ich ein lützel fuoge kan, 20 so ist mîn schone ein wint.

Fuoge hân ich kleine;

doch ist si genæme wol,

sô dass allen guoten liuten sol
iemer sîn gemeine.

25 Wil si fuoge für die schoene nemen,
so ist si wol gemuot.

Kan si daz, sô muoz ir wol gezemen
swaz si mir getuot.

Sô wil ich mich neigen,

30 und tuon allez daz si wil.

waz bedarf si denne zoubers vil?

ich bin doch ir eigen.

Lât iu sagen wiez umbe ir zouber stât, des si wunder treit.

35 Sist ein wîp diu schone und êre hât, dâ bî liep und leit.

Dazs iht anders künne,

da sol man gar übergeben,

wan daz mir ir wünneclîchez leben

40 machet sorge und wünne.

Früher Frühling.

135. FRÜHER FRÜHLING.

L. 118.

153

Wenn die letzte Strophe zu dem Liede gehört, so ist es nicht von Walther. Sie kann freilich von dem Sänger, der das Lied vortrug, hinzugefügt sein. Anspielungen auf die antike Mythologie finden sich aber sonst bei Walther nicht. Von Blumenbrechen ist in Liedern der hohen Minne, zu der dieß Lied gehören müste, nicht die Rede. Hier verräth sich der Nachahmer. Je die zweite Zeile hat Auftact bis auf Z. 6.

Ich bin nû sô rehte frô,

daz ich vil schiere wunder tuon beginne,
Swenne ez sich gefüeget sô

daz ich erwirbe mîner frouwen minne.

5 Seht, sô stîgent mir die sinne

hôher danne der sunnen schîn. genâde, ein küneginne!

Ich ensach die guoten nie

sô dicke noch, daz ich des iht verbære,

Mirne spilten dougen ie.

10 der kalte winter was mir gar unmære.

Ander liute dûhte er swære;

mir was die wîle als ich enmitten in dem meien wære.

Disen wünneclîchen sanc

hân ich gesungen mîner frouwen ze êren.

15 Des sol si mir wizzen danc:

Iwan ich wil iemer durch si fröide mêren.

Wol mac si mîn herze sêren:

waz danne, ob si mir leide tuot? daz kan si wol verkêren.

Daz enkunde nieman mir

20 gerâten daz ich schiede von dem wâne.

Kêrt ich mînen muot von ir,

wâ funde ich denne ein also wol getâne,

Diu sô wære valsches âne?

sist schone und baz gelobet denne Elêne und Dîjâne.

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