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in bræhte ein meister baz ze mære
danne tûsent snarrenzære,

tæt er den hovewerden baz.

Z. 7. Geigenkratzer heißen am Niederrhein Schnorranten. Uebrigens kann das keine Rüge sein sollen, als wenn dem Grafen Stümper lieber wären als die Meister.

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Den dîemant den edelen stein
gap mir der schoensten ritter ein:

âne bete wart mir diu gâbe sîne.

Jô lob ich niht die schoene nâch dem schîne:

5 milter man ist schone und wol gezogen.

man sol die inre tugent û kêren:

sô ist daz ûzer lop nâch êren,

sam des von Katzenellenbogen.

98. FREUNDSCHAFT.

L. 79.

In der zweifelhaften Strophe 92 schien Walther der Blutsverwandtschaft Vorzug vor der Freundschaft einzuräumen; in dieser sicher echten entscheidet er sich anders, Str. 1.

Man hôhgemâc, an friunden kranc, daz ist ein swacher habedanc: baz gehilfet friuntschaft âne sippe. Lâ einen sîn geborn von küneges rippe: 5 er enhabe friunt, waz hilfet daz? mâgschaft ist ein selbwahsen êre: sô muoz man friunde verdienen sêre. mâc hilfet wol, friunt verre baz.

Maß und Uebermaß.

Swer sich ze friunde gewinnen lât 10 und ouch dâ bî die tugende hât

daz er sich âne wanken lât behalten,

Des friundes mac man gerne schône walten.
ich hân eteswenne friunt erkorn

số sinewel an siner state,

15 swie gerne ich in behalten hæte, daz ich in müeste hân verlorn.

Swer mir ist slipfec als ein îs
und mich ûf hebt in balles wîs,
sinewell ich dem in sînen handen,
20 Da sol zunstæte nieman an mir anden,
sît ich dem getriuwen friunde bin
einlætec unde wol gevieret.

swes muot mir ist sô vêch gezieret,
nû sus nû sô, dem walge ich hin.

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99. MASZ UND UEBERMASZ.

L. 80. 81.

Wer sleht den lewen? wer sleht den risen
wer überwindet jenen und disen?

daz tuot jener der sich selber twinget
Und alliu sîniu lit in huote bringet

5 û der wilde in stæter zühte habe.
geligeniu zuht und schame vor gesten
mugen wol eine wîle erglesten:
der schîn nimt drâte ûf und abe.

Unmâze, nim dich beidiu an,

10 manlîchiu wîp, wîplîche man:

pfaflîche ritter, ritterlîche pfaffen,
Mit den solt dû dînen willen schaffen :
ich wil dir si gar ze stiure geben,
und alte junghêrren für eigen:

15 ich wil dir junge althêrren zeigen,
daz si dir twerhes helfen leben.

Sich wolte ein ses gesibent hân

ûf einen hôhvertigen wân:

sus strebte ez sêre nâch der übermâze. 20 Swer der mâje brechen wil ir strâze, dem gevellet lîhte ein enger pfat. hôhvertec ses, nû stant gedrîet! dir was zem sese ein velt gefrîet: nû smiuc dich an der drîen stat.

25 Swelch man wirt âne muot ze rich,
wil er ze sêre striuzen sich

ûf sîne rîchheit, sô wirt er ze hêre.
Ze rich und zarm diu leschent beide sêre
an sumelichen liuten rehten muot.

30 swâ übrec rîcheit zühte slucket
und übrec armuot sinne zucket,
dâ dunket mich enwederz guot.

100. GEBEN UND NEHMEN.

L. 80. 81.

Mit der ersten Strophe vgl. 57 und 73. In der zweiten liegt der Grundgedanke in der ersten Zeile und keineswegs ist Walthers Meinung, es gereiche zum Heil, wenn man den Herrn umsonst Dienste leiste. Dadurch würdigt sich der Mann nur herab, wie Z. 14 gesagt ist. Von erzwungenem Dienst ist hier keine Rede. Vgl. Wolfr. Willeh. 179, 29; Lachm. zu Walth. 196.

Swelch hêrre nieman niht versaget,
der ist an gebender kunst verschraget:
der muoz iemer nôtec sîn ald triegen.
Zehen versagen sint bezzer danne ein liegen.

5 geheize minre unde grüeze baj,

well er ze rehte umb êre sorgen.

swes er niht müge ûz geborgen
noch selbe enhabe, versage doch daz.

Die Minne.

Wolveile unwirdet manegen lîp. 10 ir werden man, ir reiniu wîp,

niht ensît durch kranke miete veile.
Ez muoz sêre stên an iuwerm heile,
welt ir iuch vergeben vinden lân.
zundanke veile unwirdet sêre:

15 dâ bî sô swachet iuwer êre,

und ziuhet doch ûf smæhen wân.

107

101. DIE MINNE.

L. 81. 82..

Walther spricht hier nicht von der göttlichen Minne, sondern von der reinen Minne zu edeln Frauen. Auch Ulrich von Liechtenstein fragt die Herrin, ob die Liebe Mann oder Weib sei. Ueber Falschmünzerei in der Frauenminne habe ich Uebersetzung 1833 I. S. 191 Beispiele beigebracht; nur Berthold sprach dabei von der Nächstenliebe. Mit Z. 15 vergleicht Wilhelm Grimm G. G. A. 1827 S. 2034 Titurel: minne hât ûf erden unde ûf himele vür Got geleite. Auch hier ist die weltliche Minne gemeint.

I.

Diu minne ist weder man noch wîp,

si hât noch sêle noch den lîp,

si gelîchet sich deheinem bilde.

Ir nam ist kunt, si selbe ist aber wilde,

5 unde enkan doch nieman âne sie

der Gotes hulden niht gewinnen.

si kam in valschez herze nie.

II.

Ez ist in unsern kurzen tagen
10 nâch minne valsches vil geslagen:

swer aber ir insigel rehte erkande,
Dem setze ich mîne wârheit des ze pfande,
wolt er ir geleite volgen mite,

daz in unfuoge niht erslüege.

15 minn ist ze himel sô gefüege, daz ich si dar geleites bite.

KAISER FRIEDRICHS TON.

102. GÖTTLICHES GEHEIMNISS.

L. 10.

Die Weihe enthält Betrachtungen wie sie dem Dichter in der einsamen Zelle seines Würzburger Lebens nahe lagen. Unsere Philosophen sollten sich diesen Spruch merken.

Mehtiger Got, dû bist sô lanc und bist sô breit:
gedæht wir dâ nâch daz wir unser arebeit

niht verlürn! dirst ungemezzen maht und êwekeit.
Ich weiz bî mir wol daz ein ander ouch dar umbe
trahtet:

5 sô ist ez, als ez ie was, unsern sinnen unbereit.
Dû bist ze grô3, dû bist ze kleine: ez ist ungahtet.
tumber gouch, der dran betaget oder benahtet !
wil er wizzen da; nie wart gepredjet noch gepfahtet?

103. AN ENGELBERT VON KÖLN.

L. 84.

Der Spruch enthält keine Widmung dieses Tons, den zu erfinden nur des Kaisers Krönung veranlaßt hatte. Auf ihn bezügliche Sprüche mögen andere wie 108 verloren sein. An den Erzbischof, den der Kaiser, als er Deutschland verließ, zum Reichsverweser und Berather (rât) seines Sohnes Heinrich bestellt hatte, war der Dichter sich zu wenden nach Wilmanns Vermuthung durch den Auftrag des Kaisers veranlaßt, die erloschene Begeisterung für den Kreuzzug durch seine Poesie wieder neu anfachen zu helfen, was bei den ungünstigen Zeitverhältnissen (an disen__twerhen dingen) eine schwere Aufgabe war, bei der er des Bischofs Rath bedurfte.

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