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widmet

diesen dritten Theil

seines

archäologischen Handbuch s

als ein

Zeichen seiner besonderen Hochachtung und freundschaftlichen Ergebenheit

der Verfasser.

Vorrede.

Nur wenig Worte sind es, womit ich den gegenwärtigen dritten und letzten Band dieses archäologischen Handbuchs zu begleiten habe. Ich darf mit Grund der Wahrheit versichern, dass das in der Vorrede zum ersten Bande enthaltene Versprechen erfüllt worden, und dass die Leser in diesem Handbuche den wesentlichen Inhalt der zwölf Bände der Denkwürdigkeiten aus der christlichen Archäologie, in einer bessern Ordnung und concentrirten Darstellung, erhalten. Man wird leicht bemerken, dass mein Hauptbestreben auf eine Darstellung im Zusammenhange gerichtet war und dass ich überall mehr das Ganze, als das Einzelne zu berücksichtigen suchte. Doch wird man auch in Ansehung des Letztern nicht selten die kritischen Bemerkungen und neuern Forschungen Anderer benutzt finden. Dass diess aber nicht so oft, als ich es sonst wohl gewünscht hätte, geschehen ist, rührt bloss daher, dass ich stets auf Abkürzung bedacht seyn musste, und nur höchst selten auf Erweiterung und Zusätze ausgehen konnte. Ich hoffe indess, durch die von mir gewählte synoptische Darstellung für die Bedürfnisse und Wünsche der Leser, für welche das Handbuch zunächst bestimmt ist, besser gesorgt zu haben, als wenn ich mich mit Neben-Sachen zu viel und mit mikrologischer Genauigkeit beschäftiget hätte. Wer über einen einzelnen Punkt ausführlicheren Unterricht wünschet, wird sich denselben leicht verschaffen können, und die mit Auswahl mit

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getheilten Literatur-Notizen werden hinreichend seyn, um ihm eine nähere Nachweisung zu geben.

Statt aller weitern Bemerkungen will ich lieber hier noch einiger Schriften erwähnen, welche entweder erst nach Vollendung des ersten Bandes (worin S. 7. 13. S. 31 die allgemeinen Notizen zusammengestellt sind) erschienen, oder mir erst dann bekannt wurden, als es zu spät war, sie anzuführen oder zu benutzen. Sie verdienen auf jeden Fall, zur Vervollständigung der Literatur, als Nachträge, angeführt zu werden.

Obgleich die Schrift des gelehrten und geistreichen Herrn Dr. Staudenmaier in Giessen: Der Geist des Christenthums, dargestellt in den heiligen Zeiten, in den heiligen Handlungen und in der heiligen Kunst. Th. I. u. II. Mainz 1835. 8. theils nur eine Monographie (über die heiligen Zeiten), theils mehr in ästhetisch - ascetischer, als historisch - didaktischer Absicht geschrieben ist, so verdient sie doch gewiss eine rühmliche Auszeichnung. Der Verf. versichert, nicht als Theolog, sondern als Priester geschrieben zu haben; aber man überzeugt sich bald, dass dieser Priester bey dem Theologen in eine gute Schule gegangen ist, und dass sich seine erbaulichen Betrachtungen überall auf eine solide, theologische Grundlage stützen. Mir war es besonders erfreulich, dass nicht nur Herr Dr. St., sondern auch einige andere katholische Schriftsteller, welche jüngst über die christlichen Feste geschrieben, die von mir zuerst gemachte Eintheilung der drey grossen Fest - Cyclen, so wie andere Bemerkungen über die heiligen Zeiten überhaupt und einzelne Tage und Momente angenommen haben.

Eine andere Schrift unter dem Titel: Handbuch der christlich-kirchlichen Alterthümer in alphabetischer Ordnung, mit steter Beziehung auf das,

was davon noch im christlichen Cultus übrig geblieben ist. Von M. K. Chr. Fr. Siegel, designirtem Diaconus und Vesperprediger zu St. Thomä in Leip zig. I. B. 1. u. 2. Heft. Leipzig 1835. gr. 8. — kündiget sich als ein das ganze christlich - kirchliche Alterthum umfassendes Werk an, welches, wenn es mit gleicher Sorgfalt und guter Auswahl fortgesetzt wird, für Viele ein recht bequemes Buch zum Nachschlagen seyn wird. Dass die alphabetische Ordnung einer wissenschaftlichen und pragmatischen Auffassung des Ganzen nachtheilig sey, liegt in der Natur der Sache und darf dem wohlunterrichteten Herrn Verfasser nicht zum besondern Tadel angerechnet werden, Ob es nicht zweckmässiger gewesen wäre, die meisten Artikel mehr abzukürzen und auch in den sehr ausführlichen Literatur - Notizen das Gesetz der Sparsamkeit mehr anzuwenden, ist eine andere Frage. Die Berücksichtigung des gegenwärtigen Zustandes der Kirche soll wenigstens von mir nicht dem Verf. zum Vorwurfe gemacht werden, da ich fortwährend der Ueberzeugung bin, dass dadurch die Wissenschaftlichkeit eines archäologischen Werks nicht beeinträchtiget, sondern vielmehr befördert wird.

Wenn ich über das neueste archäologische Werk: Die christlich - kirchliche Alterthumswissenschaft. Theologisch-critisch bearbeitet von Dr. Wilhelm Böhmer, Doctor der Theol., ord. Prof. in der evang. theol. Facultät zu Breslau etc. Erster Band. Breslau 1836. 8. (Auch unter dem Titel: Die socialen Verhältnisse der christlichen Kirche alter Zeit u, s. w.). schon jetzt ein Urtheil fällen sollte, so würde ich mich in einiger Verlegenheit befinden, theils, weil ich in den Paar Tagen, seitdem es sich in meinen Händen befindet, dasselbe noch nicht mit der erfoderlichen Aufmerksamkeit durchlesen und prüfen konnte, theils, weil ich an Inhalt und Form so viel tadeln müsste, dass bey allen, die meine Denk- und Handlungsweise

nicht näher kennen, leicht der Verdacht einer gewissen Rivalität entstehen könnte. Um also der Versicherung überhoben zu seyn, dass ich mich vor Nebenbuhlern nie gefürchtet habe, und dass ich mich, von Eitelkeit und Rechthaberey weit entfernt, gegen diejenigen, welche meine schriftstellerischen Leistungen einer gründlichen, wenn auch strengen Kritik unterwerfen, stets dankbar verpflichtet fühle, will ich mich hier weder auf einen Tadel des von Herrn Dr. Böhmer gelieferten Werks, noch auf eine Rechtfertigung dessen, was seine zwar humane, aber häufig unpassende und mikrologische Kritik sowohl an den Denkwürdigkeiten, als auch an dem ersten Bande dieses Handbuchs, in Anspruch genommen, einlassen, Andere werden hierüber mit mehr Unpartheylichkeit urtheilen können; und ich füge, im Vertrauen auf diese Urtheile, nur noch die Versicherung hinzu, dass ich alles, was ich, bey näherer Prüfung, in den Erinnerungen des Vfs als richtig erkenne, mit Dank annehmen und sorgfältig benutzen werde.

Indess kann ich doch nicht unterlassen, aus der Vorrede einige Aeusserungen mitzutheilen, welche die. Tendenz, Methode und Schreibart des Vfs am besten zu bezeichnen scheinen.

Ueber den Pragmatismus des Archäologen finden wir S. III-V. folgende Erklärung:,, Um in der in Rede stehenden Wissenschaft gründlich zu werden, kann man darauf ausgehen, sämmtliche Instituten und Riten, welche die christliche Kirche gehabt hat, aus der Aussenwelt, aus Verhältnissen und Umständen derselben, aus nichtchristlichen Glaubensformen u. s. f. zu deduciren. Inzwischen ist ein solcher Pragmatism sehr ungenügend, weil er an grosser Einseitigkeit leidet. Er übersieht, dass der göttliche Geist, welchen der hocherhabene Stifter der alten Kirche in seiner ganzen Fülle besessen und an der ersten christlichen

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