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1599 Cardinal, 1602 Erzbischof von Capua, † 1621. Verfasste: Disputationes de controversiis fidei adv. hujus temporis haereticos, Ingolst. 1581. 1582. II. fol. III. 1592. fol. Venet. 1594. III. fol. u. ö. Das Werk hat nicht nur protestantische, sondern auch kathol. Gegner gefunden, s. Schröckh, KG. nach der Reformation IV, S. 260 ff. Von den protestant. Gegnern besonders J. A. Scherzer († 1683), Antibellarminus, Lips. 1681. 4.

Geb. 1583 zu Orleans, † 1652 zu Paris. Schrieb: Opus de theologicis dogmatibus, Par. 1644-1650. IV. Antw. 1700. VI. S. Heinrich S. 377 ff. Nach seiner Methode schrieb auch Ludw. Thomassin seine dogmata theologica 1680 -1684. S. Heinrich S. 582.

Eigentlich de Hondt, geb. 1511, † 1597. Verfasste: Summa doctrinae christianae (institutiones christianae), Par. 1528. fol., und die beiden Katechismen (vgl. §. 226).

8 Von Toledo, † 1585. Opera: Madrid 1597-1602. Colon. 1612. XVI. fol. Geb. 1534, lehrte in Salamanca und Paris, † 1583. Opera: Par. 1643. 1677. III. fol. S. Heinrich S. 302 ff. Schröckh IV, S. 83.

10 † 1617 zu Lissabon. Schrieb: Commentatio in Thomae summam, Mogunt. 1649-1659. XIX. fol.

11 † 1604 zu Alcala. Schrieb: Commentarii in Thomam, Ingolst. 1606. Venet. 1608. Antw. 1621.

12 † 1619 (war Lehrer der Theol. und Philos. zu Cöln, und Provincial seines Ordens am Rhein). Schrieb: Enchiridion praecipuarum controvers. in religione Meditationes. (Schröckh IV, S. 280.)

131624 als Beichtvater Kaiser Ferdinands II. (hatte zuvor in Würzburg, Mainz und Wien gelehrt). Schriften: Summa Theol. Manuale controversiarum hujus temporis. (Opera: Mogunt. 1630. 1649. II. fol.)

14 Aus Tarracon gebürtig, † 1560 als Provincial seines Ordens in Kastilien. Schrieb: Locorum theol. libb. XII. Salam. 1563. fol. Padua 1714. 4. Venet. 1759. 4. und Wien 1764 (von Hyacinth Serry). Vgl. Heinrich S. 289 ff. Schröckh IV, S. 66 ff.

15 Geb. 1627 zu Dijon, seit 1681 Bischof von Meaux, † 1704. Schriften: Exposition de la doctrine de l'église catholique, 1672 u. ö.; von Fleury, Antw. 1678. 12. Histoire des variations des églises protestantes, Par. (und Amst.) 1688. II. 8. Gegen ihn: Basnage, hist. de la rel. des églises réformées, Rot. 1721, und Pfaff, disputatt. Anti-Bossuet. Tub. 1720. Dagegen wieder: Défense etc. Par. 1701. 12. Auch mehrere Katholiken erklärten sich gegen die Bossuetsche Auffassung der Dogmen. So der Jesuit Maimbourg; s. Schröckh VII, S. 280 ff. vgl. C. Schmidt in Herzogs Realencykl. II, S. 317 ff.

§. 228.

Der Jansenismus.

Reuchlin, Geschichte von Port-Royal, der Kampf des reformirten und jesuitischen Katholiciamus unter Ludwig XIII. XIV. Hamb. 1839. 1844. II. (Herzogs Realenc. VI, S. 423 ff.) + Klein, de Jansenismi origine, doctrina, historia. Pars I. Neusse 1863.

Im Gegensatze gegen die jesuitisch-pelagianische Dogmatik und Moral entwickelte sich nach einigen frühern Vorgängen 1 der Jan

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senismus, der von den Niederlanden aus sich nach Frankreich verbreitete und in der Congregation von Port-Royal einen mächtigen Anhang und Stützpunkt gewann 2. Nach der einen Seite hin (in Beziehung auf die Gnadenwahl u. s. w.) lehnte sich der Jansenismus an die Lehre der Protestanten an, und verwirklichte sonach das protestantische Glaubensprincip innerhalb der katholischen Kirche; aber nach der andern Seite (in Beziehung auf Kirche und Sacrament) wurzelte er wieder tief in der katholischen Weltansicht, beides dem ältern Augustinismus gemäss, den er in seiner Reinheit herzustellen bemüht war. Die Männer von Port-Royal, Ant, Arnauld, Peter Nicole 5 u. A. haben mehr in praktisch-asketischer, oder auch in allgemein wissenschaftlicher, als in streng dogmatischer Form auf den Glauben der Zeit gewirkt Vorzüglich hat der tiefsinnige Pascal sowohl durch die Angriffe auf die jesuitische Moral als durch geistreiche Vertheidigung des Christenthums die gute Sache, von seinem Standpunkte aus, gefördert. Der Priester des Oratoriums Paschasius Quesnel verbreitete mit dem neuen Testamente auch die jansenistischen Grundsätze unter das Volk, und gab dadurch zu neuen Verfolgungen des Jansenismus und zu neuen Streitigkeiten Anlass 7.

1 Ueber die schon früher in der katholischen Kirche sich äussernde augustinische Richtung s. Ranke, Geschichte der Päpste I, S. 199, und die spec. DG. Ueber die Lehre des M. Bajus zu Löwen mit seinen Gegnern, über Ludw. Molina u. s. w. ebend.

2 Cornelius Jansen, geb. 1585, Bischof von Ypern, † 1638. Nach seinem Tode herausgegeben: Augustinus seu doctrina S. Augustini de humanae naturae sanitate, aegritudine, medicina adversus Pelagianos et Massilienses, Lov. 1640. III. fol. u. ö. Ueber die äussern Schicksale des Jansenismus (Bulle,,In eminenti" von Urban VIII. 1642), über den Abt von St. Cyran (Jean du Vergier) und Port-Royal des Champs vgl. Reuchlin a. a. O. und die KG. überhaupt, sowie (in Beziehung auf die wissenschaftliche Bedeutung der Gesellschaft von Port-Royal für Frankreich) die Litterargeschichte, namentlich Sainte-Bearce, Port-Royal, Paris 1840.

3 Vgl. oben S. 196. 254. Man kann den Jansenismus den Protestantismus innerhalb der katholischen Kirche nennen, insofern man durch den Jesuitismus (dessen Gegensatz er bildet) den modernen Katholicismus repräsentirt sieht. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass dies nur gilt in Beziehung auf die Lehre von der Gnade und den Werken. Im Punkt der Sacramente (namentlich der Eucharistie) ist der Jansenismus streng katholisch geblieben und ein ebenso entschiedener Gegner des Protestantismus, als nur immer der tridentinische oder der jesuitische Katholicismus.

4 Geb. 1612, † 1694. Oeuvres complètes, Laus. 1780. 4. Vgl. Reuchlin S. 132 ff. 206 ff. Kirchenhistor. Archiv 1824 S. 101 ff.

5 Geb. 1625, † 1685. Er bekämpfte sowohl die Jesuiten, als die Protestanten. S. Kirchenhistor. Archiv a. a. O. S. 121 ff.

6 Geb. 1623 zu Clermont in Auvergne, † 1669. Schriften: Les Provinciales

(lettres écrites par Louis Montalte à un provincial de ses amis), Col. 1657 Pensées sur la religion, 1669 u. ö.; deutsch von K. A. Blech, mit einem Vorwort von Neander, Berlin 1840. (Oeuvres: Paris 1816.) Vgl. die den Pensées vorgedruckte Biographie seiner Schwester (Mad. Périer). Theremin, Adalberts Bekenntnisse, Berlin 1831. S. 222 ff. J. Rust, de Blasio Pascale, Erl. 1833. 4. * Reuchlin, Pascals Leben und der Geist seiner Schriften, Stuttg. 1840.

71719. Von ihm: Le Nouveau Testament en français av. de reflexions morales etc. Par. 1687 u. ö. Ueber die Constitutionsstreitigkeiten s. die KG.

§. 229.

Die katholische Mystik.

Hamberger (§. 217).

Ueber dem Ringen nach äusserer Macht in Politik, Kunst und Wissenschaft (wobei vor allen die Jesuiten sich thätig zeigten), hatte der Katholicismus doch nie ganz die Richtung auf das Innere verloren, wie sie bereits in der kirchlichen Mystik des Mittelalters zur Erscheinung gekommen war. Als die edlern Organe dieser Richtung stellen sich dar die neuen Heiligen, Carlo Borromeo1, Franz von Sales 2 u. A. nebst dem Cardinal Joh. Bona 3. Indessen ging auch hier der Mysticismus mit dem Pantheismus eine gefährliche Verbindung ein, wie dies bei dem deutschen Mystiker Angelus Silesius auf unzweideutige Weise sich kund giebt 4.- Des spanischen Weltpriesters Michael Molinos 5 mystische Passivität bildete den schroffsten Gegensatz zu der weltlichen Geschäftigkeit des Jesuitismus, und rief in Frankreich die quietistische Streitigkeit hervor. Nur eine so reine, ganz in Gott lebende Seele, wie die eines Fénélon, konnte eine solche Lehre in ihrer Idealität erfassen 7, ohne in die Schwärmerei zu versinken, die sich ihr anheftete, und vor deren Möglichkeit schon der nüchterne Verstand eines Bossuet zurückschaudern musste .

1 Geb. 1538 zu Arona, † 1584 als Erzbischof von Mailand; kanonisirt 1610. +*Sailer, der heil. Karl Borromeus, Augsburg 1823. Ueber dessen (grossentheils asketische) Schriften ebend. S. 146 u. 225 f. (Stellen aus den Homilien). 2 Geb. 1567 in Savoyen, † 1622 als Bischof (in partibus) von Genf; kanonisirt 1665. Oeuvres: n. A. Par. 1834. XVI. Introduction à la vie dévote. Sein Leben von Marsollier, Paris 1747. II. 8. Sailer, Briefe aus allen Jahrhunderten Bd. III, S. 127 ff.

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3 Geboren 1609 zu Mondovi in Piemont; Bernhardiner; seit 1669 Cardinal; † 1674. Schriften: Via compendii ad Deum, Col. 1671. 12. Manuductio ad coelum, Par. 1664 u. ö. 12. Opp. Par. (Antv.) 1677 u. Antv. 1739. fol.

Eigentlich Scheffler*), geb. 1624 in Breslau, zur katholischen Kirche übergetreten 1653, † im Jesuitenkloster zu Breslau 1677. Schrieb: Heilige Seelen

Gegen die Identität von Silesius und Scheffler hat Schrader Einspruch erhoben: Angelus Silesius in seiner Mystik, Halle 1853. 4.; doch nicht mit hinreichenden Gründen. Hagenbach, Dogmengesch. 5. Aufl.

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lust

Cherubinischer Wandersmann u. s. w. Beispiele daraus in Wackernagels Lesebuch II, Sp. 427 ff. Varnhagen von Ense, Denkwürd. und vermischte Schriften, 1837. I, S. 307 ff. * Göschel, in den Jahrbüchern für wiss. Kr. 1834. Nr. 41 ff. Wittmann, Ang. Siles. als Convertit, myst. Dichter u. Polemiker, Augsb. 1842. Kahlert, Ang. Sil. Breslau 1853.

† nach mehrjähriger Gefangenschaft zu Rom 1696. (Ob im Zusammenhange mit den Alombrados? Baumgarten-Crusius, Comp. I, S. 407.) Guida spirituale, Rom. 1675 (ins Lat. übersetzt von A. H. Francke, Leipzig 1687. 12.). C. E. Scharling, Michael de Molinos a. d. Dän. Gotha 1855. - Noch vor Mol. spanische Mystiker: Therese à Jesu († 1582), Johann vom Kreuz († 1591, kanonisirt 1726), Lope de Vega († 1635). Vgl. Baumg.-Crus. a. a. O. S. 410. Hamberger S. 189 ff.

Der Streit wurde veranlasst durch Ant. Marie Bouvières de la MotheGuyon († 1717; s. deren Selbstbiographie, Col. 1720. III. u. ö.) und ihren Beichtvater Franz la Combe. Ueber den Streit selbst s. die KG. und die unten angeführte Biographie Fénélons.

7 Geb. 1651, † 1715 als Bischof von Cambray. Schrieb: Explication des maximes des Saints sur la vie intérieure, Par. 1697. Amst. 1698. 12. Oeuvres spirituelles, Amst. 1725. V. 12.; deutsch v. Claudius, Hamb. 1823. III. Ausführliche (den ganzen Streit erzählende) Biographie von * Bausset, histoire de J. B. Bossuet, 4 Voll. Vers. 1814; mit Supplément von Tabarand, Par. 1822. Herder, Adrastea (Werke zur Phil. IX) S. 43. G. W. Lechler in Herzogs Realencykl. IV, S. 356 ff.

8 Dessen Relation sur le quiétisme, 1693.

Ueber die verschiedenen Gestaltungen der kath. Mystik (,,areopagitische, asketische, speculative. tief religiöse") s. Baumg.-Crus. Comp. I, S. 409.

§. 230.

Freiere Richtungen in der Kritik und Dogmatik.

neuere Zeit.

Uebergang in die

So sehr der Katholicismus seinem Princip nach die Kritik darniederhielt, so konnte sich doch gerade diese auf dem biblischen Gebiete in der katholischen Kirche freier entwickeln, als auf protestantischem Boden. So ward Richard Simon der Begründer der biblischen Kritik', und half mittelbar auch in dogmatischer Hinsicht die neue Zeit vorbereiten, die aus dem Kampfe der verschiedenartigsten Elemente sich hervorwand. Als freisinnigere, von der Scholastik sich losringende katholische Dogmatiker zeichneten sich um diese Zeit Johann Baptist du Hamel 2 und Natalis Alexander 3 aus.

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1 Geb. 1683, † 1712. Von ihm: Histoire critique du Vieux Testam. Rot. 1685. 4.; du N. T. 1689.

2 Geb. 1624, Priester des Oratoriums, † 1706. Schrieb: Theol. speculativa et practica, Par. 1691. (Heinrich S. 382. Schröckh VII, S. 208.)

3 Geb. 1639, † 1724, ein gelehrter Dominicaner. Verfasste: Theol. dogmatica et moralis, Par. 1693. X. 8. 1699. 1703. - Dissertationes historico-ecclesiasticae. II. fol. (Heinrich S. 384. Schröckh a. a. O.)

IV. Die griechische Kirche.

§. 231.

Während die römisch-katholische Kirche in ihren tiefsten Grundfesten war erschüttert, aber auch in mancher Hinsicht durch die von der Reformation erhaltene Anregung erfrischt und erneuert worden, stand die griechische Kirche mitten in der mahometanischen Welt als eine traurige Ruine da. Die Berührung mit dem Protestantismus war nur eine äusserliche und vorübergehende 1; und als der Patriarch Cyrillus Lucaris seine Anhänglichkeit an die Lehre Calvins merken liess, büsste er (1638) dafür mit dem Leben 2. Bald darauf (1642) stellte der Metropolit von Kiew, Petrus Mogilas, in Verbindung mit andern griechischen Theologen ein Glaubensbekenntniss der Russen auf, das auch bei den Patriarchen des Morgenlandes Beifall fand und auf der Synode von Jerusalem (1672) Bestätigung erhielt 3. Wenn auch Leo Allatius (1669) die Uebereinstimmung der griechischen Lehre mit der römischen zu behaupten suchte, so wusste sich doch jene fortwährend in Unabhängigkeit von dieser zu erhalten.

1 Im Jahre 1559 sandte Melanchthon die griechische Uebersetzung der Augsburger Confession an den Patriachen Joasaph II. Obne Erfolg. Nichts Besseres brachten die Unterhandlungen, welche J. Andreä und die Tübinger Theologen mit Jeremias II. anknüpften (1574). Der daraus entstandene Schriftenwechsel ward 1581 abgebrochen; s. Schnurrer, de actis inter Tub. Theoll. et Patriarchas Const. (oratt. acad. ed. Paulus, Tub. 1828).

2 (Λεύκαρις) Ανατολικὴ ὁμολογία τῆς χριστιανικῆς πίστεως, latein. Genf 1529, griech. 1633, lat. und griech. 1645; bei Aymon, monumens authentiques de la relig. des Grecs etc. à la Haye 1708. 4., und bei Kimmel, libri symb. eccl. or. p. 24 ss. Vgl. dessen Prolegomena p. XXII.

3 Ἔκθεσις τῆς τῶν Ῥωσῶν πίστεως 1642; dann unter dem Titel: Ὀρθόδοξος ὁμολογία τῆς καθολικῆς καὶ ἀποστολικῆς ἐκκλησίας ἀνατολικῆς; bei Kimmel p. 45 ss. Proleg. p. L ss. Vgl. Synodus Hierosolymitana adversus Calvinistas anno MDCLXXII. sub Patriarcha Hierosolymorum celebrata, bei Kimmel p. 325 ss. Proleg. p. LXXV.

* (Allarsi, † 1669) De ecclesiae occidentalis atque orientalis perpetua consensione, Col. 1648.

V. Die kleinern Religions parteien (Secten).

§. 232.

Conr. Schlüsselburg, catalogus haereticorum, Francof. 1697 ss. XIII. 8. Erbkam, Geschichte der protestantischen Secten im Zeitalter der Reformation, Hamb. 1848. * Matth. Schneckenburger, Vorlesungen über die Lehrbegriffe der kleinern protestantischen Kirchenparteien; herausgeg. von Hundeshagen, Frankf. 1863.

Mitten in den Bewegungen der Reformation thaten sich im Widerspruch mit der bestehenden katholischen Kirche Richtungen

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