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cios, Lugd. Bat. 1630. II. 4. Mehrere Streitschriften u. Abhandlungen. — Opp. Roterod. 1651. 1660. III. fol.

21 Geb. 1633, † 1698 als Prof. d. Theol. in Zürich. Verf. der Formula Cons. (s. §. 222). Ausserdem: Corpus Theol. christ. s. Theol. didacticae, moralis et historicae systema, Tur. 1700. 1732. II. fol. Medulla Theol. christ. ibid. 1696. 1702. 1713. Mehrere Medulla medullae, ibid. 1701. Dissertationen. Vgl. Al. Schweizer, die theologisch- ethischen Zustände der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts in der Zürchischen Kirche, Zürich 1857. S. 12 ff.

22 (Koch) geb. 1603 zu Bremen, † 1669. Das Bild eines Bundes zwischen Gott und den Menschen diente ihm zum Fundament seines dogmatischen Systems. Er unterscheidet 1) den Bund vor dem Falle (Bund der Werke); 2) nach dem Falle (Bund der Gnade). Dieser Gnadenbund selbst umfasst eine dreifache Oekonomie: 1) vor dem Gesetz, 2) unter dem Gesetz, 3) unter dem Evangelium. Sein Werk: Summa doctrinae de foedere et testamentis Dei, 1648 u. ö. S. Buddeus p. 417. Heinrich S. 358 ff. Heppe S. 201 ff.: „Die Frucht seiner Einwirkung auf die reformirte Dogmatik war die Zurückführung der Theologie aus den Fesseln der überlieferten scholastischen und zur schulmässigen Bildung dienenden Behandlung in die Freiheit des Wortes Gottes." Ueber die Methode selbst vgl. Diestel, Studien zur Föderaltheologie (Jahrbb. für deutsche Theol. 1865. 2 S. 1 ff.).

23 Geb. 1628 zu Leyden, seit 1662 Prof. der Theol. zu Utrecht, † 1679. Schrieb: Synopsis theologiae et oeconomiae foederum Dei, Amst. 1671. 1691. II.

24 Geb. 1597 zu Frankenthal in der Pfalz, seit 1648 Prof. der Theol. in Leyden, wegen der Streitigkeiten über die cartes. Philos. abgesetzt, † 1678. Schrieb ein Corpus theol. christianae. II.

25 Geb. 1626 in Westfriesland, Prof. der Theol. zu Franecker, Utrecht und Leyden, † 1708. Schriften: Miscellanea sacra, Amst. 1692. II. Oeconomia foederum, Traj. 1694. Meletemata Leidensia, Lugd. 1703. Sämmtl. Werke: Herborn 1712-1717. VI. Bas. 1739. 4. Ueber andere Schüler des Coccejus: Wilhelm Moma, Joh. Brann, Nic. Gürtler vgl. Walch p. 222 ss. Heinrich S. 362 ff.

20 Geb. 1642 zu Middelburg in Seeland, † als Prof. der Theol. zu Utrecht 1721 (ein Anti-Coccejaner). Schrieb: De oeconomia trium personarum in negotio salutis humanae libri VI, Traj. 1682. 12.

27 So Heinrich Hulsius, Le Blanc, Markius, Turretin. Vgl. Walch p. 225 ss. Heinrich S. 373 ss.

§. 224.

Die reformirte Mystik.

M. Göbel, Geschichte des christlichen Lebens in der rheinisch-westphälischen evangel. Kirche. Coblenz 1852. 2. Aufl. 1862. II. Hamberger (§. 217).

Aus der römisch-katholischen Kirche verpflanzte sich der Mysticismus zunächst in die reformirte durch Johann Labadie und seine Schüler 1, sowie durch den Anhänger der Antoinette Bourignon, Peter Poiret 3. In England zog Johanna Leade den Johann Pordage,

Thomas Bromley u. A. nach sich. Doch hat dieser theils phantastische, theils dogmatisch indifferentistische Mysticismus wenig oder nichts auf die Bildung der Dogmen gewirkt 6.

1 Geb. 1610 zu Bourg in der Guienne, trat zur reformirten Kirche über, ohne sich jedoch mit ihren Grundsätzen zu verständigen, † 1674 in Altona. Er stimmte in manchen Dingen mit den Wiedertäufern überein. Zu seinen Bewunderern gehörten Anna Maria von Schürmann, Peter Yvon, Peter du Lignon, Heinrich und Peter Schluter. Vgl. Arnold, K.- u. KG. Thl. II, Bd. 17 S. 680. Göbel II, S. 181 ff. (Ueber die Schürmann ebend. S. 273 ff.) Meine Vorll. IV, S. 307. Die Urtheile der reformirtrn Orthodoxie über diese Erscheinungen waren sehr hart und verwerfend, vgl. J. C. Schweizer bei Al. Schweizer a. a. O. S. 19.

2 Geb. 1616 zu Lisle in Flandern, † in Franecker 1680. Ihr Leben Amst. 1683. Evangel. KZ. März 1837. Meine Vorles. IV, S. 312 ff. Amos Comenius, Swamerdam u. A. hingen ihr an.

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3 Geb. 1646 zu Metz, † 1719 zu Rheinsburg. Bei ihm ist noch am ehesten ein (wenn auch nur negatives) dogmatisches Resultat zu gewinnen. Ueber sein Leben und seine Schriften s. Arnold a. a. O. III, S. 163. Biographie universelle u. d. A. Meine Vorles. IV, S. 325 ff.

▲ Geb. 1633, † 1714, eine Schwärmerin. Vgl. Corrodi, Geschichte des Chiliasmus III, S. 403 ff. Arnold S. 199 b. 298 ff. Meine Vorles. IV, S. 345. Corrodi a. a. O.

Die lutherische Mystik hatte mehr speculativen Gehalt, als die reformirte. Sie griff auch tiefer in das deutsche Volksleben (die häusliche Erbauung u. s. w.) ein, als die reformirte, die mehr eine Sache der Privatmeinung und des Separatismus blieb.

§. 225.

Einfluss der cartesianischen Philosophie, und freiere Richtungen überhaupt.

Bestimmter als die Mystik wirkte auf die allmählige Umgestaltung der Glaubensansichten in der reformirten Kirche der Einfluss der cartesianischen Philosophie, besonders in den Niederlanden1. Aus der Schule der Cartesianer ging Balthasar Bekker hervor, der in der Bestreitung der bezauberten Welt auch an den orthodoxen Ueberzeugungen der Kirche rüttelte 2. Aber auch ohne den Einfluss einer bestimmten Philosophie regte sich hier und da eine freiere, von dem Symbolzwang sich losmachende Richtung. So, in Verbindung mit arminianischen Grundsätzen, auf der Universität zu Saumur 3 und bei den Latitudinariern in England 4. Unter den schweizerischen Theologen zeichneten sich Joh. Alph. Turretin 5, Ben. Pictet und Samuel Werenfels bei allem Festhalten an der Orthodoxie durch eine gemässigte Gesinnung aus, wie sie auch der Zeit nach den Uebergang ins 18. Jahrhundert einleiten.

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1 Renatus Cartesius (René Descartes), geb. 1596, † 1650 zu Stockholm. Cogito, ergo sum. Unruhen seinetwegen in Holland. Der Hauptgegner Descartes', Gisbert Voëtius, beschuldigte ihn 1639 des Atheismus. 1647 (u. 1676) ward die cartesian. Phil. von den Curatoren der Universität Leyden verboten, ebenso 1657 von einer Synode zu Delft. Mehrere der oben genannten Mystiker gingen von dem Cartesianismus aus; doch schlossen sich auch orthodoxe Dogmatiker demselben an, vgl. Tholuck, das akadem. Leben des 17. Jahrhunderts, 2. Abth. 1854. und in Herzogs Realenc. II, S. 591. Gass S. 454 ff.

2 Geb. 1634 in Westfriesland, ein Anhänger der cart. Philos.; seiner Meinungen wegen seines Amtes entsetzt; † 1698 (vgl. die spec. DG. in der Dämonologie). Sein Hauptwerk,,die bezauberte Welt" (Franecker 1692. 4.; deutsch Amst. 1693) enthält schon die Keime des spätern Rationalismus.

3 Moses Amyraldus (Amyraut), Josua de la Place (Placaeus), Ludwig Cappellus u. s. w. Gegen diese Lehrer war besonders die Formula Consensus gerichtet. Ueber Amyraldus vgl. Al. Schweizer in Zellers Jahrbb. 1852. 1. 2. u. Edmond Saigey, Strassb. 1849. Herzogs Realencykl, unter Amyraut. Ueber die Lehre des Pajon (Pajonismus) s. Al. Schweizer in Zellers theol. Jahrbb. 1853. H. 1.

Will. Chillingworth (1602-1644), Ralph Cudworth († 1688), Tillotson, Stillingfleet u. A. m.

5 Der Sohn des streng orthodoxen Franz Turretin, geb. 1671, † 1737 zu Genf. Opuscula: Brunsv. 1726. II. 8. Dilucidationes phil., theol. et dogmatico-morales, quibus praecipua capita theologiae et naturalis et revelatae demonstrantur, Lugd. Bat. 1748. III. 4. u. a. m. Thomas, in Herzogs Realene. XVI, S. 516.

8.

* Geb. 1655, † 1724 zu Genf. Schriften: Theologia christ. Gen. 1696, II. Medulla theologiae, ibid. 1711. 1712. u. a.

7 Geb. 1657, † 1740 (Athenae rauricae p. 57; R. Hanhart, in der wissensch. Zeitschrift, Basel 1824. 2. Jahrg. 1. Heft, S. 22; 2. H. S. 83 ff.). Opuscula theologica, Basileae 1782. III. 8.

III. Die römisch-katholische Kirche.

§. 226.

Das Tridentinum und der römische Katechismus.

voll

Sarpi (Pietro Soave Polano), istoria del Concilio di Trento, Lond. 1619. † Pallavicini, ist. del Conc. di Trento, Rom. 1656. u. ö. II.; übers. von Klitsche, Augsb. 1835. Chemniti examen Concilii Tridentini, Francof. 1707; Ausg. von Preuss, Berl. 1862. Salig, ständige Historie des Trid. Conc. Halle 1741 ff. III. 4. †J. M. Göschl, geschichtl. Dar. stellung des grossen allgem. Concils zu Trient, Regensb. 1840. II. Danz, Geschichte des Trid. Conc. nach der Darstellung eines katholischen Schriftstellers, Jena 1846. Marheineke, System des Katholicismus (s. §. 16). J. P. Lange, die gesetzlich-katholische Kirche als Sinnbild der freien evangelisch-katholischen Kirche, Heidelberg 1850.

Dem Protestantismus gegenüber sah die römisch-katholische Kirche sich genöthigt, einen Blick in sich selbst zurückzuthun. Ihre Aufgabe war eine doppelte: einmal die von ihr bekannte Lehre gegen Missdeutungen und falsche Consequenzen sicherzustellen, dann aber auch das mit erneuertem Bewusstsein festzuhalten, was

ihrem Princip zufolge festgehalten werden sollte. Demnach hatte die Synode von Trient (1545-1563) die Bestimmung, den Katholicismus über sich selbst aufzuklären, und dem grossentheils von den Scholastikern der vorigen Periode ausgebildeten System, im bewussten Gegensatze gegen die Forderungen der Reformation, die feierliche Sanction zu ertheilen. Die Aussprüche dieses Concils 1, sowie die des auf sie basirten römischen Katechismus 2 sind sonach als der symbolisch-confessionelle Ausdruck der reinen römisch-katholischen Kirchenlehre anzusehen, so dass jede von ihnen abweichende Lehre auf den Charakter der Katholicität verzichten muss.

1 Canones et decreta Concilii Tridentini, Rom. 1564. 4. In demselben Jahre folgen mehrere Ausgaben zu Rom, Venedig, Antwerpen, Löwen, Cöln und viele andere; Lyon 1580 (mit dem Index librorum prohibitorum). Spätere Ausgaben von J. Gallemart, Cöln 1618. 1620; Antw. 1644; Lyon 1712; von Phil. Chiffelet, Antw. 1640; und *Jodoc. le Plat, Antw. 1779. 4. (vgl. Walch, bibl. theol. Tom. I, p. 407 ss.). Abgedr. bei Streitwolf und Danz (s. oben S. 17). Ausg. von L. Richter, Lips. 1853; Stereotyp-Ausgabe, Leipzig 1863. Für die Dogmengesch. und Symbolik ist besonders wichtig: Sess. 4-7. 13. 14. 21–25. Die aus diesen Decreten gezogene Professio fidei Tridentinae ward auf Befehl Papst Pius' IV. 1564 entworfen, und alle, die ein geistliches Amt oder eine akademische Würde u. s. w. erhielten, zur Annahme derselben verpflichtet. Sie findet sich im Bullar. Rom. T. II, p. 127 ss. (auch als Anhang zur ältern Ausgabe von Winer). Vgl. G. Ch. F. Mohnicke, urkundliche Geschichte der sogenannten Professio fidei Trident. u. s. w. Greifswald 1822. 8. Winer S. 9. Bungener, Histoire du Concile de Trente, Paris 1847. II. Preuss, das Concil von Trient, Berlin 1862.

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2 Catechismus Romanus (nach einem Beschluss des Conc. Trident. Sess. 25), entworfen vom Erzbischof Leon Marino, dem Bischof Egidius Foscarari und dem portugiesischen Gelehrten Fr. Fureiro unter Aufsicht dreier Cardinäle; unter der Autorität Pius' V. herausg. 1566. fol. (die Latinität von Paul Manutius). Mehrere Ausgaben und Uebersetzungen in die neuern Landessprachen. Eine neuere Handausgabe Mainz 1834. 12. Die ältern liefern den Text ohne Unterbrechung und Abtheilung; in der zu Cöln 1572 erschienen zuerst Bücher und Capitel, in der zu Antwerpen 1574 Fragen und Antworten. Der Katechismus zerfällt in 4 Theile: de symb. apostolico, de sacramentis, de decalogo, de oratione dominica. Ueber das Verhältniss des Katech. zum Tridentinum und sein geringeres Ansehen bei den Jesuiten und andern katholischen Theologen s. Winer a. a. O.

Die von dem Jesuiten P. Canisius verfassten Katechismen (der grössere 1554, der kleinere 1566), die mit ihrem Ansehen sogar den Catech, Roman. verdrängten, haben zwar keine päpstliche Bestätigung, und somit auch kein eigentliches symbolisches Ansehen erlangt; dennoch aber erregten sie grössern Lärm, und riefen neue polemische Bestrebungen hervor. Vgl. Jo. Wigand, Warnung vor dem Katechismus des Dr. Canisii, des grossen Jesuwidders (!), Jena 1570. 4. Ferner kann man auch die Confutatio (vgl. §. 215 Note 2) als ein die Grundsätze des Katholicismus im Gegensatz gegen den Protestantismus herausstellendes Actenstück betrachten; doch geht ihr ebenfalls eine förmliche kirchliche Sanction ab.

§. 227.

Die katholischen Dogmatiker.

†H. Lämmer, die vortridentinische katholische Theologie des Reformationszeitalters, Berlin 1858.

Unter den Theologen, welche den alten Lehrbegriff der Kirche mitten im Reformationszeitalter selbst vertheidigten', nimmt neben Eck, Faber, Cochlaeus u. A. Desiderius Erasmus die erste Stelle ein, obgleich er kein dogmatisches System hinterlassen hat2. An ihn reiht sich an Albert Pighius 3, den Calvin bestritt. Nach dem Tridentinum machten sich besonders die Mitglieder des Jesuitenordens die Vertheidigung des modernen Katholicismus (theoretisch und praktisch) zur Lebensaufgabe. Unter ihnen ragt Robert Bellarmin als eigentlicher Dogmatiker und Polemiker hervor 5, während Dionysius Petavius mehr auf dogmengeschichtlichem Wege das Alter des katholischen Glaubens zu erweisen suchte 6. Noch sind als katholische Dogmatiker (und Moralisten) aus dem Jesuitenorden zu nennen: Peter Canisius, Alphons Salmeron, Johann Maldonat, Franz Suarez 10, Gabriel Vasquez 11, Franz Coster 12, Martin Becanus 13 u. A. Unter den Gegnern der Jesuiten und ihrer scholastischen Methode zeichnete sich der Dominicaner Melchior Canus 14 Der scharfsinnige und gewandte Bischof von Meaux, Jacques Bénigne Bossuet, idealisirte den Katholicismus so gut er konnte, und suchte ihn dadurch den Protestanten beliebter zu machen, während er auf der andern Seite die Veränderungen, die ihr Lehrbegriff in kurzer Zeit erlitten hatte, nachwies 15.

aus.

1 Ueber Thomas Cajetan (den Commentator des Thomas Aquinas), Eck, Faber, Cochlaeus, Wimpina, Ambrosius Catharinus u. A. siehe die Reformationsgeschichte, u. Bouginé, Litteraturgeschichte II, S. 70 ff. Ueber den zur römischen Kirche zurückgekehrten Georg Wizel (geb. 1501, † 1573; Schriften: Vis regia, Helmst. 1650; de sacris nostri temporis controversiis, ibid. 1650) vgl. *Neander, de Georgio Vicelio, Berol. 1839. 4., u. dessen „das Eine und Mannigfache des christlichen Lebens" Berlin 1840. S. 167 ff.

2 † zu Basel 1536. Seine wichtigsten Streitschriften gegen Luther, in Beziehung auf den freien Willen, s. in der spec. DG. *Ad. Müller, Leben des Erasmus von Rotterdam, Hamb. 1828. 8.

3 Von Campen gebürtig, † als Propst an der St. Johanniskirche zu Utrecht, im Dec. 1542. Schriften: de Hierarchia ecclesiastica und de libero hominis arbitrio et divina gratia libri X. Colon. 1542. Vgl. Bayle, dictionnaire, u. Schweizer, Centraldogmen I, S. 180 ff.

4 Ueber die Stiftung dieses Ordens durch Ignaz Loyola (1534—1540) siehe die Kirchengeschichte. Ueber den dogmatischen Geist des Jesuitismus (Mariendienst) Baumg.-Crus. Comp. I, S. 394 f.

5,,La meilleure plume de son tems, en matière de controverse" (Bayle) geb. 1542 zu Monte-Pulciano im Toskanischen, trat in den Jesuitenorden, ward

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