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edirt aus einer Heidelb. Handschrift von Dr. Ph. Marheineke, Berlin 1817. 4.). Das Werk zerfällt in 3 Abtheilungen: 1) de summis articulis divinae majestatis; 2) de summis articulis, qui officium et opus Jesu Christi s. redemtionem nostram concernunt; 3) articuli, de quibus agere potuerimus cum doctis et prudentibus viris vel etiam inter nos ipsos (später angehängt eine Abh. Melanchthons: de potestate et primatu papae). Das Verhältniss des Polemischen zum Irenischen ist hier ein anderes, als in der Augsb. Conf. Hier überwiegt das erstere. Ob dieses Buch von Anfang an symbolische Geltung gehabt, s. Heppe, Dogmatik des deutschen Protest. S. 106. G. L. Plitt, de auctoritate articulorum Smalcaldicorum symbolica, Erlang. 1862.

5 Ueber den wohl zu beachtenden Unterschied von symb. Schriften, die nach aussen, und solchen, die nach innen gerichtet sind, s. Schleiermacher, über den eigenthümlichen Werth und das Ansehen symbolischer Bücher, in dem Ref.Almanach 2. Jahrg. 1819, S. 235 ff.

6 Im Jahre 1529 schrieb Luther sowohl den Catechismus major (für die Geistlichen und Lehrer), als den Catech. minor (für Volk und Jugend), nach den sog. 5 Hauptstücken, nicht um der Kirche eine Lehrnorm aufzudringen, sondern um einem praktischen Bedürfnisse abzuhelfen. Ueber die Ausgaben, Beilagen u. s. w. s. Winer a. a. O. S. 16. Augusti, Einl. in die beiden Hauptkatechismen der evangel. Kirche, Elberf. 1824. C. F. Illgen, memoria utriusque Catech. Lutheri, Lips. 1828-1830. 4 Progr. 4.

7 Unter ihnen treten besonders heraus:

*

1. der antinomistische Streit, noch zu Lebzeiten Luthers durch Joh. Agricola (von Eisleben) erregt (seit 1536 Prof. in Wittenberg). Vgl. Elwert, de Antinomia J. Agricolae Islebii, Tur. 1836.

2. der adiaphoristische Streit, durch das Leipziger Interim (vom J. 1548) hervorgerufen; woraus sich ein fortdauernder Gegensatz der mildern (philippistischen) und der strengern (orthodox-lutherischen) Ansicht entwickelte, die erstere durch Wittenberg, die letztere durch Jena repräsentirt. Dieser Gegensatz tritt scharf hervor in dem

3. Streit zwischen Georg Major und Nic. Amsdorf über die Nothwendigkeit der guten Werke zur Seligkeit, oder die Schädlichkeit derselben (um 1559 ff.), womit wieder zusammenhingen:

4. der synergistische Streit über das Verhältniss der menschlichen Freiheit zur Gnade, angeregt 1555 durch Joh. Pfeffingers (zu Leipzig) Schrift: de libero arbitrio, gegen welche Amsdorf auftrat; und

5. der Streit zwischen Victorin Strigel (zu Jena) und Matthias Flacius über das Wesen der Erbsünde (seit 1560, Weimarer Disputation 1561); vgl. Otto, de Victorino Strigelio, Jen. 1843. Twesten, Matthias Flacius Illyricus, Berlin 1844. Gleichzeitig mit diesen sächs. Streitigkeiten regt sich in

Preussen

6. der osiandrische Streit zwischen Andreas Osiander (zu Königsberg) auf der einen, und Joach. Mörlin, Franz Stancarus u. A. auf der andern Seite: über das Verhältniss der Rechtfertigung zur Heiligung (und über das eigentliche Moment der Erlösung); vgl. Tholucks litt. Anzeiger 1833. Nr. 54 f.

7. der (kryptocalvinistische) Streit über das Abendmahl: a) in der Pfalz zwischen W. Klebitz und Tilemann Hesshus (1559) *), der erst die Absetzung

*) Ueber Hesshus s. C. A. Wilkens: Tilemann Hesshusius, ein Streittheolog der Lutherkirche. Leipz. 1860

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beider Prediger, dann aber den Uebertritt des Churfürsten Friedrich III. von der Pfalz zur reformirten Kirche zur Folge hatte; b) in Bremen zwischen Albrecht Hardenberg und besagtem Hesshus (1561) mit den weitern Folgen; c) in Sachsen selbst, wo Melanchthons Schwiegersohn, Caspar Peucer, nebst Crell u. A. den Churfürsten August für die calvinische Fassung so lange zu gewinnen wussten (Consensus Dresdensis), bis derselbe, durch die offener heraustretende Exegesis perspicua controversiae de coena Domini enttäuscht, die Kryptocalvinisten blutig verfolgte, und Anstalten zur Wiederherstellung lutherischer Orthodoxie traf. Vgl. E. L. Th. Henke, Caspar Peucer u. Nic. Crell. Marb. 1865.

(Ueber alle diese Einzelfehden vgl. die Kirchen- und Reformationsgeschichte, sowie die bekannten Werke von Walch, Planck u. s. w., dazu Gass a. a. O. S. 56 ff. Die Würdigung derselben in der spec. DG.)

$ Auf dem Grunde der in Torgau (1576) abgefassten Artikel (Torgisches Buch) ward die Formel im Kloster Bergen bei Magdeburg (1577) von dem würtemberg. Kanzler Jacob Andreä (Schmidlin) und den sächsischen Theologen Martin Chemnitz, Nicolaus Selnekker, David Chytraeus, Andreas Musculus, Christoph Körner ausgearbeitet (das Bergische Buch) und erlangte in Sachsen und andern Ländern und Städten symbolisches Ansehen, während sie anderwärts (in Hessen, Anhalt, Pommern und in mehrern freien Städten) Widerstand fand. Auch in Brandenburg und der Oberpfalz, wo sie schon angenommen war, verlor sie wieder ihr Ansehen. Das Buch zerfällt in zwei Haupttheile: 1) die (kürzere) Epitome; 2) die (ausführlichere) solida declaratio. Sie erschien ursprünglich deutsch, und wurde von L. Osiander ins Lateinische überVgl. Nic. Anton, Geschichte der Concordienformel, Lpz. 1779. II. 8. Planck VI. Heppe, Geschichte der Concordienformel, Marb. 1857. F. K. Göschel, die Concordienformel nach ihrer Geschichte, Lehre und kirchlichen Bedeutung, Leipzig 1858. F. H. R. Frank, die Theologie der Concordienformel historischdogmatisch entwickelt und beleuchtet, Erlangen 1858-61. J. G. Martens, de Formula Concordiae. Diss. historico-dogmatica. Münster 1860.

setzt.

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"Concordia, christliche, wiederholte, einmüthige Bekenntniss nachgenannter Churfürsten, Fürsten und Stände Augsburgischer Confession und derselben zu Ende des Buchs unterschriebenen Theologen Lehre und Glaubens, mit angehefter, in Gottes Wort, als der einigen Richtschnur, wohlgegründeter Erklärung etlicher Artikel, bei welchen nach Dr. Martin Luthers seligem Absterben Disputation und Streit vorgefallen. Aus einhelliger Vergleichung und Befehl obgedachter Churfürsten, Fürsten und Stände derselben Landen, Kirchen, Schulen und Nachkommen zum Unterricht und Warnung in Druck verfertigt." Dresden 1580. fol.

§. 216.

Die lutherische Dogmatik.

Buddei Isagoge (Lips. 1727) I, p. 387 ss. Walchii bibl. theol. selecta I, p. 33 ss. Semler, Einl. in die dogmat. Gottesgelehrsamkeit (vor Baumgartens Glaubensl. Bd. II. III) Heinrich, Geschichte der Lehrarten u. s. w. S. 271 ff. de Wette, Dogmatik der prot. Kirche, 3. Aufl. S. 17 ff. Hase, Hutterus redivivus od. Dogmatik der evangel.-lutherischen Kirche, 7. Aufl. Lpz. 1848. A. Tholuck, der Geist der lutherischen Theologen Wittenbergs im Verlaufe des 17. Jahrhunderts, Hamb. 1852. *W. Gas, Geschichte der prot. Dogmatik. I. Bd. Berlin 1854. G. Frank, Geschichte der prot. Theologie. I. Thl. Lpz. 1862. (Vgl. §. 212.)

Nach dem Vorgange Melanchthons gaben dessen Schüler Martin Chemnitz, Victorin Strigel 2, Nicolaus Selnekker 3, sodann in streng

8

lutherischem Sinne und im Anschluss an die Concordienformel Leonhard Hutter, Johann Gerhard, Jakob Heerbrand, Matthias Haffenreffer u. A. Lehrbücher der Dogmatik, meist unter dem Titel Loci theologici und nach der synthetischen Methode heraus. Nachdem aber einmal Georg Calixt die Moral von der Dogmatik getrennt und in diese die analytische Methode 10 eingeführt hatte, folgten ihm in letzterer Beziehung mehr oder weniger Joh. Hülsemann 11, Joh. Conr. Dannhauer 12, Abraham Calov 13, Joh. Fr. König 14, Joh. Andr. Quenstedt 15, Joh. Wilh. Baier 16 u. A. Diese Dogmatiker, namentlich die spätern, lassen sich in mehrfacher Hinsicht den Scholastikern der vorigen Periode vergleichen, doch so, dass auch hier wie dort mannigfache Modificationen und Uebergänge sich nachweisen lassen 17.

1 Geb. den 9. Nov. 1522 zu Treuenbriezen, der gelehrteste unter den Schülern Melanchthons, über dessen Loci er zu Wittenberg las. Er war mit thätig bei Abfassung der Form. Conc. (vgl. den vor. §.) und bei der Braunschweigischen Reformation, † 1586. Schrieb: Loci theol. Editi op. et stud. Polycarpi Lyseri (Leyser), Fcf. 1591. 4. ib. 1599. 1604. III. 8. Viteberg. 1615. 1623. 1690. fol. „Diese Commentarien sind mit vieler Gelehrsamkeit geschrieben. . . . Genauigkeit und Deutlichkeit in der Bestimmung der Dogmen, reifes Urtheil, kluge Wahl der Sachen und Beweise, Ordnung im Vortrage leuchten überall durch" Heinrich S. 274. Vgl. indessen Gass S. 51 ff. 70 ff. Heppe S. 119 ff. - Examen Concilii Tridentini, Francof. 1578. 1707; neue Ausg. v. Preuss, Berol 1861. Ueber andere dogmat. Schriften des Verf. s. Heinrich S. 276.

2 Geb. 1524 zu Kaufbeuren, 1548 Prof. der Theol. zu Jena (über den Streit mit Flacius s. den vorigen §.), † 1569 zu Heidelberg im Exil. Schrieb: Loci theolog. Editi lab. et stud. Christ. Pezelii, Neap. Nemet. (Neustadt an der Hardt) 1582-1595. II. 4. „In manchen Abhandlungen ist er so gründlich und erbaulich, dass ich nicht weiss, ob ihm ein damaliger Lehrer darin kann vorgezogen werden" Semler zu Baumg. II, S. 158. Das Buch ist selten. Vgl. Otto, de Victorino Strigelio, liberioris mentis in ecclesia Lutheria vindice, Jen. 1843. 8.

3 Geb. 1530 zu Hersbruck in Franken, stud. in Wittenberg, war Hofprediger zu Dresden, Prof. der Theol. zu Jena und Leipzig, Sup. zu Wolfenbüttel u. s. W., † 1592. Mitarbeiter an der Concordien-Formel. Schrieb: Institutt. christ. relig. Partes III. Francof. 1573. 1579. 8. Es ist das erste dogmat. Lehrb. der luther. Kirche, welches sogenannte Prolegomena hat (über Schrift, Offenbarung u. s. w.). Vgl. Gass S. 51. Heppe S. 96 ff.

4 Geb. 1563 zu Nellingen im Ulmischen. (Lutherus redivivus.) Vertheidigte die Conc.-Formel (Concordia concors, Viteb. 1614. fol.) gegen Hospinian (Concordia discors, Tig. 1607. fol.). Verfasste auf Befehl Churf. Christians II. von Sachsen Compendium locorum theol. ex Sacra Script. et libro concord. collat. Viteb. 1610; neue Ausg. von Twesten, Berol. (1855.) 1863. Loci communes theol. ex sacris litteris diligenter eruti, veterum patrum testimoniis passim roborati et conformati ad meth. locc. Mel. Viteb. 1619. 1653. 1661. fol. Er redet zwar von Melanchthon mit hoher Achtung, wirft ihm aber,,defectio a puritate doctrinae coelestis" vor. Vgl. Gass S. 251 ff. Heppe S. 133 ff.

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5 Geb. 1582 zu Quedlinburg, zuletzt Prof. in Jena, † 17. Aug. 1637. Schrieb: Loci theolog. cum pro adstruenda veritate, tum pro destruenda quorumvis contradicentium falsitate, per theses nervose, solide et copiose explicati, Jenae 1610 -1625. IX Voll. 4. Denuo edidit variique gen. obss. adjec. J. Fr. Cotta. T. I-XX. Tub. 1762-1789. 4. Neue Ausg. von Preuss, Berlin 1863. Exegesis s. uberior explicatio articulorum de Scriptura S. de Deo et de persona Christi, in Tomo I. Locorum (Cotta T. II. III.). — J. E. Gerhard, Isagoge loc. theol. in qua ea, quae in IX Tomis uberius sunt exposita, in compendium redacta, Jen. 1658. Vgl. Heinrich S. 314 ff. Semler S. 72 ff. Gass S. 259 ff.

6 Kanzler in Tübingen († 1600). Sein Comp. theol. Tüb. 1573 (Ausg. von Crus. Wittenb. 1582) erhielt in Würtemberg fast symbolische Autorität. S. Gass S. 77 ff. Heppe S. 124 ff.

7 Geb. 1561, † 1619 als Propst zu Stuttgart. Seine Loci theol. (Tüb. 1601 u. öft.) „erfreuten sich alsbald der weitesten Verbreitung in Ober- und Niederdeutschland, da sie in genauester und fasslichster Weise gaben, was man in den Hörsälen der lutherischen Hochschulen ausschliesslich verlangte, den Lehrbegriff der Concordienformel" Heppe S. 129. Vgl. Gass S. 78 ff. Ausser den genannten Dogmatikern können noch angeführt werden: Nicolaus Hemming, Abdias Prätorius, Johann Wigand, späterhin (im 17. Jahrh.) Erasmus Brochmand (universae theol. systema etc. Hafniae 1633. II Tom. 4.), Bircherod, Friedlieb UL. S. W. Siehe Semler S. 71. 80. Heinrich S. 283. 328. Gass u. Heppe a. a. O. Ueber das Verhältniss dieser Epigonen zu Melanchthon s. Heinrich S. 310 ff. Gass S. 80.

› Die synthetische Methode geht von dem obersten Princip, Gott, aus, und schreitet von da fort zum Menschen, zu Christo, zur Heilslehre, bis sie bei dem Endziel aller Dinge anlangt.

9 Hier blos zu nennen: Apparatus in theol. stud. ed. F. U. Calixt, Helmst. 1656. 1661. Epitome theol. Gosl. 1619; ed. Gerh. Titius 1666. Epit. theol. mor. Helmst. 1634. Das Weitere unten §. 218. Ueber seine analytische Methode s. Heinrich S. 330 f. Gass S. 303 ff.*).

10 Die analytische Methode beginnt mit dem Zweck aller Theologie, der Seligkeit (Finalmethode), und schlägt also den umgekehrten Weg der synthetischen ein. Ueber andere, complicirte Methoden s. Hase, Hutter. rediv. p. 41 ss. Gass S. 47.

11 Geb. 1602 zu Esens in Ostfriesland, bekleidete mehrere sächsische Stellen, † 1661 als Sup. zu Meissen. Schrieb: Breviarium theologicum, Viteb. 1640. 8. Extensio breviarii theol. Lips. 1648. 1655. (Valent. Alberti, Brev. theol. Hülsemanni enucl. et auct. Lips. 1687. 4.) Die Gegner nannten seinen Stil: stilum barbarum, scholasticum, holcoticum, scoticum ac tenebrosum, s. Scherzeri Prolegg. bei Heinrich S. 333. Tholuck a. a. O. S. 164 ff. Gass S. 316.

12 Der Lehrer Speners, geb. 1603 zu Köndringen (Markgrafschaft BadenHochberg), Prof. der Theol. zu Strassburg, † 1666, „besonders anregend durch seine gründlichen und freiern exegetischen Vorlesungen" Hossbach (Spener I, S. 17). D. verfasste eine Hodosophia christ. s. theol. posit. in methodum redacta, Argent. 1649. 1666. 8. Lips. 1713. 4. Spener brachte sie in Tabellen, Fef. 1690. 4. Ueber die sogenannte Phänomenmethode (symbolisch-allegor. Darstellung

*) Unter Calirts Einfluss arbeiteten auch die Dogmatiker Joachim Hildebrand und Joh. Henick († 1671), s. Gass S. 311 ff.

des Menschen unter dem Bilde eines Wanderers u. s. w.) s. Hossbach a. a. 0. S. 23. Semler S. 85. Heinrich S. 334. Gass S. 318. Ausserdem eine Christosophia, 1638. u. Mysteriosophia, 1646.

13 Geb. 1612 zu Morungen, † als Sup. zu Wittenberg 1686. Sein tägliches Gebet: Imple me, Deus, odio haereticorum! —- Schrieb: Systema locorum theolog. e sacra potissimum Script. et antiquitate, nec non adversariorum confessione doctrinam, praxin et controversiarum fidei cum veterum tum imprimis recentiorum pertractationem luculentam exhibens, Viteb. 1655-1677. 12 Voll. 4. Theol. positiva per definitiones, causas, adfectiones et distinctiones locos theol. universos proponens, ceu compendium system. theol. Viteb. 1682. 8. Vgl. über ihn Tholuck a. a. O. S. 185 ff. und besonders Gass S. 332 ff.

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14 Geb. 1619 zu Dresden, † als Prof. der Theol. zu Rostock 1664. Schrieb: Theologia positiva acroamatica synoptice tractata, Rostoch. 1664 u. ö. 8., verm. in J. Casp. Haferungi Colleg. thet. Viteb. 1737. 8. nach Buddeus (Isag. p. 399) ein blosses Skelet der Dogmatik, ohne Saft und Kraft. Vgl. indessen Gass S. 321, der ihn zu den „,dogmatischen Virtuosen“ zählt.

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15 Geb. 1617 zu Quedlinburg, † zu Wittenberg 1688 als Professor der Theol. Schrieb: Theologia didactico-polemica s. Systema theol. in duas sectiones . . . divisum, Viteb. 1685 u. 1696. Lips. 1702. 1715. fol. Vgl. Semler S. 103 ff. Tholuck a. a. O. S. 214 ff. Gass S. 357.

16 Geb. 1647 zu Nürnberg, † als Sup. zu Weimar 1695. Schrieb ein vielgelesenes und in neuern Lehrbüchern fleissig benütztes Compendium theol. positivae, Jen. 1686. 8.; verm. 1691 u. ö.; ed. Reusch 1757. Neue Handausgabe nach der von 1694, von E. Preuss, Berol. 1864. Das Werk ist aus des Joh Musaeus († 1681 zu Jena) Einleit. in die Glaubenslehre (1679) u. dessen kleinern dogmat. Schriften entstanden. - Ueber die weitere analyt. Methode überhaupt s. Heinrich S. 348 ff. u. Gass S. 353.

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17 Wie z. B. bei den Victorinern ein Uebergang zur Mystik sich zeigt, so wussten auch Joh. Gerhard, Dannhauer u. A. das praktisch-fromme und gemüthliche Element mit dem streng wissenschaftlichen zu verbinden. Ueber die Scholastik der lutherischen Theologen im 17. Jahrhundert s. Tholuck a. a. 0. S. 246. Ueber die nothwendige Beschränkung des Begriffes von „,protestantischer Scholastik" S. 55 ff. Ueber die Grossartigkeit der prot. Dogmatik (,,tiefer gedacht als die Theologie der Kirchenväter, wahrer und haltbarer angelegt als die der Scholastiker, wissenschaftlicher durchgeführt und ehrlicher ausgesprochen als die Theorien der römischen Kirche“) siehe Gass a. a. O. S. 6 ff.

§. 217.

Die lutherische Mystik, Theosophie und Asketik.

Baur, zur Geschichte der protestantischen Mystik (Zellers Jahrbücher 1848, 4. 1849, 1.). Noack, die christliche Mystik seit dem Reformationszeitalter (vgl. §. 153). Hamberger, Stimmen aus dem Heiligthum der christl. Mystik und Theosophie, Stuttg. 1857.

Gleichwie nun der mittelalterlichen Scholastik die Mystik das Gegengewicht gehalten, so that sich auch in der lutherischen Kirche neben der neuscholastischen eine mystische Richtung als Vertreterin der tiefern praktisch-religiösen Interessen auf. Wie aber dort die sectirerische Mystik von der zu unterscheiden war, die sich

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