Obrazy na stronie
PDF
ePub

der christlichen Dogmengeschichte, Jena 1832. II. 8.

-

[ocr errors]

C. G. H. Lentz, Geschichte der christlichen Dogmen in pragmatischer Entwickelung, Helmst. 1834. 1. Th. H. Klee, Lehrbuch der DG. 1. Bd. Mainz 1837. 2. Bd. 1838. J. G. V. Engelhardt, Dogmengeschichte, Neust. 1839. II. 8. *Karl Meier, Lehrbuch der Dogmengeschichte für akademische Vorlesungen, Giessen 1839. 8. * Baumgarten-Crusius, Compendium der christlichen Dogmengeschichte, Lpz. I. 1840. II. 1846. (herausg. von Hase). *F. Ch. Baur, Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte, Stuttg. (1849.) 1858. Karl Beck, Lehrb. der christl. DG. (Weimar 1848.) Tübingen 1864. L. Noack, die christl. Dogmengeschichte nach ihrem organischen Entwicklungsgange, Erlang. 1853. 2. Aufl. 1856. - *J. C. L. Gieseler, Dogmengeschichte, aus seinem Nachlasse herausg. von E. R. Redepenning, Bonn 1855. - * A. Neander, christliche Dogmengeschichte, herausg. von J. L. Jacobi. 1. Th. Berlin 1857. H. Schmid, Lehrbuch der Dogmengeschichte, Nördlingen 1860. K. F. A. Kahnis, der Kirchenglaube, historisch-genetisch dargestellt, Leipz. 1864. (2. Bd. der Dogmatik.) — *F. Ch. Baur, Vorlesungen über die christliche Dogmengeschichte. I. 1. herausg. von Ferd. Fried. Baur, Leipz. 1865.

Tabellen: K. R. Hagenbach, tabellarische Uebersicht der DG. bis auf die Reformation, Basel 1828. 4. Karl Vorländer, tabell.-übersichtl. Darstellung der DG. nach Neanders dogmengeschichtl. Vorlesungen. Per. I. Hamburg 1835. Per. II. 1837. Per. III. u. IV. 1855. (Holländ. Bearbeitung, Amsterdam 1850. 4.) K. Beck, Zeittafeln für die DG. mit Rücksicht auf Kirchen- u. Culturgeschichte, Tübingen 1864.

*

5 Ausführlichere neuere Werke über Kirchengeschichte, mit Einschluss dogmenhistorischer Darstellung und Untersuchung: J. M. Schröckh, christl. Kirchengeschichte, Leipz. 1768-1804. XXXV. 8.; seit der Ref. (mit Forts. von Tzschirner) 1804-1810. X. 8. Henke, allgemeine Geschichte der christlichen Kirche nach der Zeitfolge, Braunschw. 1788 ff. fortges. von Vater, IX. (in verschiedenen Ausgaben). J. E. Ch. Schmidt, Handbuch der christlichen Kirchengeschichte, Giessen und Darmstadt 1801 ff. VI. (2. Aufl. 1825—27.) VII. Bd. von Rettberg, 1834. Aug. Neander, allgemeine Geschichte der christlichen Religion und Kirche', Hamb. 1825-45. VI. (die beiden ersten Bände in 3 Abtheilungen); 3. (wohlfeile) Aufl. in III Bdn. mit Vorr. von Uhlmann, Gotha 1856. *L. Gieseler, Lehrbuch der Kirchengesch. Bonn 1824-44. (1. u. 2. Bds. 1. Abth. 3. Aufl. 1831; 2. Bds. 2. Abth. 3. Aufl. 1832, 3. Abth. 1829, 4. Abth. 1835; 3. Bds. 1. Abth. 1840; 4. Aufl. des 1. Bds. 1844.) K. Hase, Lehrb. der KG., Lpz. 1833. 8. Aufl. 1858. H. E. F. Guericke, Handb. der allgemeinen KG., Halle 1833. 9. Aufl. 1866. III. Schleiermacher, Geschichte der christlichen Kirche (von Bonnell), Berlin 1840. A. F. Gfrörer, allgemeine Kirchengeschichte, Stuttg. 1841-46. IV. Ch. W. Niedner, Geschichte der christl. Kirche, Lpz. 1846. J. H. Kurtz, Lehrb. der KG., Mitau 1840. 4. Aufl. 1860. *Ph. G. A. Fricke, Lehrb. der KG., Lpz. 1850. F. R. Hasse, Kirchengeschichte, herausg. von A. Köhler. Leipz. 1864. III.— J. H. A. Ebrard, Handbuch der christlichen Kirchen- u. Dogmengeschichte für Prediger u. Studierende, Erlangen 1865. — Auch Baur's kirchen-historische Werke sind grossentheils für die DG. von besonderm Werth. (Vgl. die weitere Litt. auch der katholischen: Ritter, Locherer, Alzog, Annegarn in der Enc. S. 229 ff.)

Tabellen von Vater, Möller, Schöne, Fiedler, Lange, Danz, Douai.

Ueber einzelne Perioden: a) für die ältere Zeit: Moshemii commentarius de rebus Christianorum ante Constantinum M. Helmstad. 1753. 4. A. F. Gfrörer, das Jahrhundert des Heils, Stuttg. 1838. sowie die Arbeiten von Thiersch, Baumgarten, J. P. Lange, Schaff, Bunsen, Volkmar, Hilgenfeld, Baur u. seiner

Schule. b) für das Mittelalter (bes. für die Scholastik): J. B. Bossuet, Einleitung in die allgemeine Geschichte der Welt bis auf Kaiser Karl den Gr., übersetzt und mit einem Anhange historisch-kritischer Abhandlungen vermehrt von Joh. Andr. Cramer, Lpz. 1757-86. VII. 8. Ueberweg (§. 7). c) für das Zeitalter der Reformation (nächst den Reformationsgeschichten selbst): J. G. Planck, Geschichte der Entstehung, der Veränderungen und Bildung unseres protestantischen Lehrbegriffs, von Anfang der Reformation bis zur Einführung der Concordienformel, 2. Ausg. Lpz. 1791-1800. VI. Vgl. unten §. 212. 219. d) für die neuere Zeit: Planck, Geschichte der prot. Theologie von der Concordienformel an bis in die Mitte des 18. Jahrh. Gött. 1831. 8. Walch, histor. u. theolog. Einleitung in die Religionsstreitigkeiten in und ausserhalb der lutherischen Kirche, Jena 1733. X. 8. Die weitere Litteratur s. unten zu §. 272 ff.

Vgl. J. G.

• Die Monographien werden an ihrem Orte angezeigt werden. Ausführlichere Darstellungen der Lehre einzelner Kirchenväter in den §. 14, 1 angeführten Werken.

Dogmatische Werke, die auf Dogmengeschichte Rücksicht nehmen oder sie mit behandeln: G. J. Seiler, Theologia dogmatico-polemica, cum compendio historiae dogmatum, ed. 3. Erl. 1789. 8. J. F. Gruner, institutionum theologiae dogmaticae lib. III. Hal. 1777. 8. J. Ch. Döderlein, institutio theologi christiani in capitibus religionis theoreticis, ed. 6. Alt. 1797. II. 8. C. Fr. Stäudlin, Lehrbuch der Dogmatik und Dogmengeschichte, П. Götting. (1801. 1809) 1822. 8. J. A. L. Wegscheider, institutiones theol. christ. dogmaticae, addita singulorum dogmatum historia et censura, Hal. 1815; ed. S. 1844. * A. G. Bretschneider, Handbuch der Dogmatik der evangel. Kirche, Lpz. 1814 ff. II. 8. 4. Aufl. 1838. Dessen Versuch einer systemat. Entwicklung aller in der Dogmatik vorkommenden Begriffe, nach den symbol. BB. der luth. Kirche, neue Aufl. Lpz. 1841. *Karl Hase, Lehrbuch der evangel. Dogmatik, Stuttg. 1826. 8. (4. Aufl. Lpz. 1842.) * Dessen Gnosis oder evang. Glaubenslehre für die Gebildeten in der Gemeinde, wissenschaftlich dargestellt, Lpz. 1827-29. 3 Bde. J. D. F. Strauss, die christliche Glaubenslehre in ihrer geschichtl. Entwicklung und im Kampfe mit der modernen Wissenschaft, Tüb. 1840. II. Ch. E. Weisse, philosophische Dogmatik oder Philosophie des Christenthums, Leipz. 1855 (§. 180-247). — Für Geschichte des protestantischen Lehrbegriffs: * W. M. L. de Wette, Dogmatik der evangelisch-lutherischen Kirche nach den symbolischen Büchern und den ältern Dogmatikern (als 2. Th. des Lehrb. d. christl. Dogmatik), 2. Aufl. Berlin 1821. F. A. Klein, Darstellung des dogmatischen Systems der evangel.-protest. Kirche, Jena 1822; 3. umgearb. Ausg. von Lobegott Lange, ebend. 1840. * Hase, Hutterus redivivus, oder Dogmatik der evangelisch-lutherischen Kirche, 9. Aufl. Lpz. 1858. Al. Schweizer, die Glaubenslehre der evang.-ref. Kirche, dargestellt und aus den Quellen belegt, 1. Bd. Zür. 1844. D. Schenkel, das Wesen des Protestantismus aus den Quellen des Reformationszeitalters dargestellt, Schaffh. 1846–51. III. H. Schmid, die Dogmatik der evangelisch-lutherischen Kirche, 4. Aufl. Fkft. 1858. H. Heppe, Dogmatik des deutschen Protestantismus im sechzehnten Jahrhundert. III. Gotha 1857. K. F. A. Kahnis, lutherische Dogmatik, historisch-genetisch dargestellt, Lpz. 1863. 64. (s. oben unter 4). Geschichte der Dogmatik: Ch. G. Heinrich, Versuch einer Geschichte der verschiedenen Lehrarten der christl. Glaubenswahrheiten und der merkwürdigsten Systeme und Compendien derselben, von Christo bis auf unsere Zeiten, Lpz. 1790. J. H. Schickedanz, Versuch einer Geschichte der christl. Glaubenslehre, Braunschweig 1827.

Herrmann, Geschichte der prot. Dogmatik von Melanchthon bis Schleiermacher, Lpz. 1842. Gass, Geschichte der prot. Dogmatik, Berlin 1854-62. III. Flügge und Stäudlin, Gesch. der theologischen Wissenschaften.

8 K. F. Stäudlin, Geschichte der Sittenlehre Jesu. III. Gött. 1799-1812. * de Wette, christliche Sittenlehre, Berlin 1819-23. III. 8. Dessen kürzeres Compendium: Lehrbuch der christlichen Sittenlehre und der Geschichte derselben, Berlin 1833. 8.

9 Vgl. oben zu §. 13 Note 1, u. §. 4 (über die Bedeutung der S.). * Phil. Marheineke, christliche Symbolik, oder historisch-kritische und dogmatisch-comparative Darstellung des katholischen, lutherischen, reformirten und socinianischen Lehrbegriffs, Heidelb. Th. I. Bd. 1. 2. 1810. Bd. 3. 1813. (auch u. d. T.: das System des Katholicismus); neue Ausg. von Matthies u. Vatke, Berlin 1848. Desselben institutiones symbolicae, doctrinam Catholicorum, Protestantium, Socinianorum, ecclesiae graecae minorumque societatum christ. summam et discrimina exhibentes, Berol. 1812; ed. 3. 1830. Herb. Marsh, vergleichende Darstellung der prot.-engl. u. röm.-kath. Kirche, oder Prüfung des Protestantismus u. Katholicismus u. s. w., a. d. Engl. m. Anm. von J. C. Schreiter, Sulzb. 1821. 8. * B. Winer, comparative Darstellung des Lehrbegriffs der verschiedenen christlichen Kirchenparteien, nebst vollständigen Belegen aus den symbolischen Schriften derselben in der Ursprache (mit angehängten Tabellen), Lpz. 1824. 4. Neue Aufl. 1837. †J. A. Möhler, Symbolik, oder Darstellung der dogmatischen Gegensätze der Katholiken und Protestanten, nach ihren öffentlichen Bekenntnissschriften, Mainz 1832; 6. Aufl. 1843. 8. Dagegen: Ferd. Chr. Baur, Gegensatz des Katholicismus und Protestantismus nach den Principien u. Hauptdogmen der beiden Lehrbegriffe (Tüb. 1833. 8.) u. K. Imm. Nitzsch, protest. Beantwort. der Symbolik Möhlers; wogegen wieder: Möhler, neue Untersuchung der Lehrgegensätze zwischen den Katholiken und Protestanten (Mainz 1834. 35. 7. Ausg. 1864. 8.; und dann abermals: Baur, Erwiderung auf Möhlers neueste Polemik u. s. w. Tüb. 1834. 8. Ed. Köllner, Symbolik aller christl. Confessionen, 1. Bd.: Symbolik der luth. Kirche, Hamb. 1837; 2. Bd.: Symb. d. röm. Kirche, 1844. H. E. F. Guericke, allgem. christ. Symbolik vom luth.-kirchl. Standpunkte, Lpz. 1839; 3. Aufl. 1861. (Ausgaben der symb. Bücher vgl. §. 13, 1.) H. W. J. Thiersch, Vorlesungen über Katholicismus u. Protestantismus, Erl. 1845. II. 2. Aufl. 1848. A. H. Baier, Symbolik der christl. Confessionen u. Religionsparteien, 1. Th.: Symbolik der römisch-kathol. Kirche, Greifsw. 1854. Matthes, comparative Symbolik aller christl. Confessionen, Lpz. 1854. N. Hofmann, Symbolik oder system. Darstellung der symb. Lehrbegriffe der verschiedenen christl. Kirchen u. namhaften Secten, Lpz. 1857. † Hilgers, symbolische Theologie oder Lehrgegensätze der Katholiken u. Protestanten, Bonn 1841. K. Hase, Handbuch der protest. Polemik, Leipzig 1862. A. Neander, Katholicismus u. Protestantismus, herausg. von Messner, Berlin 1863.

ERSTE PERIODE.

Vom apostolischen Zeitalter bis auf den Tod des
Origenes, 70-254.

Die Zeit der Apologetik.

A. Allgemeine Dogmengeschichte der ersten Periode.

§. 17.

Christus und das Christenthum.

Ueber das Leben Jesu überhaupt vgl. die ältern Harmonien und die neuern Bearbeitungen von Hess, Hase (neueste Aufl. 1865), Paulus, Strauss und (in Beziehung auf Letztern) Weisse, Neander, Wilke, †Kuhn, Theile, Lange, Ebrard u. s. f. Sodann seit 1863: das Leben Jesu von Renan, die neue Bearbeitung des Lebens Jesu von Strauss, das Charakterbild Jesu von Schenkel, das von Rütenick herausgegebene Leb. J. von Schleiermacher, u. die durch Renan, Strauss u. Schenkel hervorgerufenen Gegenschriften, die jedoch alle weniger das Dogmatische, als das historisch Thatsächliche beschlagen u. daher zur Dogmengeschichte nur eine indirecte Beziehung haben. Ueber die näher der Dogmengeschichte zu Grunde liegende innere Seite dieses Lebens, das Apologetisch-Dogmatische: (Reinhard) Versuch über den Plan, den der Stifter der christlichen Religion zum Besten der Menschheit entwarf, Wittenb. 1781; vermehrte Ausgabe von Heubner, Wittenb. 1830. (zunächst gegen die Wolfenb. Fragmente). *J. G. Herder, vom Erlöser der Menschen, nach den drei ersten Evangelien, Riga 1796. Derselbe, vom Sohne Gottes, der Welt Heiland, nach Johannes, ebend. 1797. (vgl. Werke zur Religion und Theologie Bd. XI. oder christliche Schriften 1. Th.). Ch. F. Bohme, die Religion Jesu Christi aus ihren Urkunden dargestellt, Halle 1825. 27. *Ullmann, über die Sündlosigkeit Jesu, in den Stud. u. Krit. 1828. 1. Heft; 2. Abdruck Hamb. 1833, 4. Aufl. 1842. Dessen: Was setzt die Stiftung der christlichen Kirche durch einen Gekreuzigten voraus? Stud. u. Kr. 1832. 3. S. 579-596. und wieder abgedruckt in der Schrift: Historisch oder mythisch? Beiträge zur Beantwortung der gegenwärtigen Lebensfrage der Theologie, Hamb. 1838. Ch. F. Fritzsche, de avaμagrnoia Jesu Christi commentationes IV (abgedruckt in Fritzschiorum opuscula academica, Lips. 1838. p. 48 ss.). Alex. Schweizer, über die Dignität des Religionsstifters, in den Studien und Kritiken 1834. F. Lücke, zwei Programme (gegen Hase): Examinatur, quae speciosius nuper commendata est sententia de mutato per eventa adeoque sensim emendato Christi consilio, Götting. 1831. 4. Dagegen wieder: Hase, Streitschriften, Lpz. 1834. Strauss und seine Gegner (Litter. b. Theile a. a. O. u. anderwärts). G. Volkmar, die Religion Jesu u. ihre erste Entwicklung nach dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft, Leipz. 1857. In Beziehung auf die neuesten Verhandlungen über das Leben Jesu: Theod. Keim, der geschichtliche Christus; drei Reden mit Rücksicht auf die neuesten Werke. Zürich 1865.

[ocr errors]

Mit dem Eintritt des Erlösers in die Menschheit und des Christenthums in die Welt ist der Stoff zur christlichen Dogmengeschichte bereits vollständig im Keim gegeben. Die gesunde Entfaltung dieses Keimes ist als die positive, und die Abwehr aller fremdartigen Ansätze und Einflüsse als die negative Aufgabe aller weitern Lehrbestimmungen zu fassen. Dass Jesus Christus im Verhältniss zur Vergangenheit etwas Neues, Ursprüngliches, mit

hin eine Offenbarung, und im Blick auf die Zukunft ein in der Idee schon Vollendetes, keiner Berichtigung und Verbesserung Bedürftiges 2 ans Licht brachte, ist somit ein apologetisches Axiom, das wir an die Spitze der Dogmengeschichte zu stellen berechtigt sind, und wonach wir jede Erscheinung in derselben zu messen haben. Wir können daher auch nicht die Lehre trennen von der Person, denn das eigenthümliche, ungetrübte Verhältniss, in dem Christus als der Sohn Gottes zum himmlischen Vater stand, die Entschiedenheit, womit er von diesem Verhältniss zeugte, und die geistig-sittliche Umwandlung, die von ihm aus als dem Erlöser über die Menschheit sich verbreiten sollte, bildet den Kern und Mittelpunkt seiner Lehre, welche ihrem Wesen nach zwar noch kein in schon fertigen Begriffen beschlossenes System, wohl aber die Bezeugung einer religiös-sittlichen Thatsache ist, deren frohe Botschaft εὐαγγέλιον, κήρυγμα) an Alle ergehen sollte zu ihrem Heil, auf die Bedingung des Glaubens und die Bereitwilligkeit der Lebenserneuerung und Sinnesänderung hin. Jesus ist nicht der Anfänger einer Dogmatik, wohl aber der Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebr. 12, 2), nicht Stifter einer Schule, sondern Religionsstifter und Kirchenstifter im eminentesten Sinne des Wortes, weshalb er denn auch keine in wissenschaftliche Form gefassten Dogmen, sondern göttliches Wort in einfach menschlicher, volksthümlicher Weise, meist in Bildern und Sprüchen vortrug. Diese finden wir niedergelegt in den kanonischen Evangelien, doch in auffallend verschiednerer Form bei Johannes als bei den Synoptikern 3. Den eigenthümlichen Gehalt der Lehre Jesu zu ermitteln und ihn auf gewisse Grundvorstellungen, auf ein einheitliches Princip zurückzuführen, ist eine Aufgabe, in welche die evangelische Schrifterklärung, das Leben Jesu, die Apologetik und die biblische Dogmatik sich zu theilen haben.

1 „Das Amt des Erlösers war nicht Vortrag des Dogma's, Aufstellung einer dogmatischen Lehrformel, sondern Selbstdarstellung, Offenbarung seiner Einheit mit dem Vater. Seine Person war Thatsache, nicht Begriff." Schwegler, Montanismus S.3. Allerdings schloss sich Jesus auch an Vorhandenes an, namentlich an den Mosaismus in der Lehre von einem Gott, auch wohl an die herrschenden Zeitvorstellungen und Zeiterwartungen in der Lehre von den Engeln, dem Reiche Gottes u. s. f. Aber es hiesse sein Werk zu eng fassen, wenn man in ihm blos den Reformator des Judenthums sehen und ihn am Ende selbst zum Ebioniten machen wollte; s. Schwegler, das nachapostolische Zeitalter, S. 89 ff. (das Urchristenthum). Vgl. übrigens über die Stellung der DG. zu der Lehre Jesu und der App. Dorner, Entwicklungsgeschichte der Lehre von der Person Christi, I. 1. S. 68. Gieseler, DG. S. 4 u. S. 29 ff. Baur S. 140. 2 Eine Perfectibilität des Christenthums ist von dem christlichen Standpunkte aus nicht gedenkbar, wenn darunter eine Erweiterung oder Vervollkommnung der Idee soll verstanden werden, denn diese ist eine in sich abgeschlossene

« PoprzedniaDalej »