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KRIST

Das ältefte,

Von

OTFRI Dr Weisbrug


im neunten Iahrhundert verfaszte,

hochdeutfche Gedicht,

drei gleichzeitigen, zu Wien, München und Heidelberg befindlichen,
Handfchriften

nach den

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SR. KÖNIGLICHEN HOHEIT

DEM

KRONPRINZEN VON PREUSZEN,

DEM ERHABENEN FREUNDE DES ALTERTHUMS UND FROMMER GESINNUNG,

WIDMET

DIE ÄLTESTE HOCHDEUTSCHE MESSIADE

IN UNTERTHÄNIGER VEREHRUNG

DER HERAUSGEBER,

ZUM BLEIBENDEN DENKMALE,

DASZ,

WIE DER BESZTE KÖNIG,

SO AUCH DER ERBE SEINES THRONES,

MITTEN UNTER DEN SORGEN FÜR RETTUNG UND SICHERUNG

DER DURCH EINE ÜBERALL VERBREITETE VERBLENDUNG GEFÄHRDETEN

RUHE UND WOHLFAHRT DER STAATEN,

DEN WISZENSCHAFTEN

SEINE HULDREICHE THEILNAHME UND PFLEGE NICHT ENTZOG.

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Vorrede.

des Herausgebers.

Bereits vor acht Jahren, als ich das vorliegende Werk, die ältefte hochdeutsche Meffiade,

verfafzt von Otfrid *), nach der scherzischen Ausgabe für den althochdeutschen Sprachfchatz durcharbeitete und mich zur Berichtigung des vielfach entstellten Textes genöthigt fah, befchlofz ich, falls ich zur Collation der Handfchriften diefes Werks einft kommen könnte, eine kritische Ausgabe deffelben zu beforgen. Die Reife, die ich, unterstützt von dem königl. preusz. Ministerium des Cultus und Unterrichts, zur Auffindung und Benutzung der altdeutfchen Sprachdenkmäler im Jahre 1825 unternahm und bis zum Jahre 1827 fortsetzte, führte mich denn auch zu den Handfchriften Otfrids, aus denen ich nicht nur alle Varianten mir famlete, fondern auch die Accente, mit denen das ganze Werk verfehen ift, vollständig eintrug. So zur Ausgabe diefes Werks ausgerüftet, wagte ich fie, nach beendigter Collation der in Wien befindlichen Handschrift, zu der ich am Ende meiner Reife gelangte, im 3ten Bande der Diutifca (S. 159.) dem Publicum in der Vorausfetzung anzukündigen, dafz mein Gefundheitszustand mir in den Stunden, in denen ich, erschöpft von meinem ermüdenden lexicographifchen Gefchäft, Erholung abwarten mufz, diefe Nebenarbeit geftatten würde. Augenschwäche und immer wiederkehrende Nervenübel entzogen aber meiner Hauptarbeit fo viel Zeit, dafz ich diefe Ankündigung zu widerrufen schon im Begriff stand. Allein nach reiflicher Erwägung fand ich, dafz ich nicht allein zur Berichtigung und Sicherstellung der nach dem gedruckten Texte und eigner Conjectur der in meine lexicographischen Samlungen eingetragenen otfridifchen Wörter und Formen das ganze Werk von Anfang bis zu Ende aufs neue durcharbeiten mufzte, sondern auch durch die zahllofen Abweichungen der Schreibart

*) Otfrid war, nach der Auffchrift seiner Verse an Hartmuat und Werinbraht, Mönch im (Benedictiner) Klofler zu Weifzenburg im Elfafz, und, nach dem

Schlufze feines Schreibens an Liutbert, ein Schüler des Hrabanus Maurus; mehr wifzen wir von feinem Leben nicht.

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