FERDINAND LASSALLE GESAMMELTE REDEN UND SCHRIFTEN HERAUSGEGEBEN UND EINGELEITET VON EDUARD BERNSTEIN SECHSTER BAND: PHILOSOPHISCH-LITERARISCHE STREIFZÜGE VERLEGT BEI PAUL CASSIRER, BERLIN 1919 INHALT DIE HEGELSCHE UND DIE ROSENKRANZI- Seite 15 FICHTES POLITISCHES VERMÄCHTNIS UND HERR JULIAN SCHMIDT, DER LITERAR- . 103 153 189 VORWORT. Dieser Band enthält die kleineren der in das Gebiet der Philosophie und der Literarhistorik fallenden Arbeiten Lassalles. Sie sind alle in Berlin entstanden, nachdem Lassalle am Abschluß der Jahre der Reaktion dort wieder seinen Sitz aufgeschlagen hatte. Aus allen spricht sein politischer Radikalismus, aus allen seine philosophisch-dialektische Ader. In die einen rein philosophischen Streit behandelnde und die höchste Kraft abstrakten Denkens zum Ausdruck bringende Abhandlung über die Logik Hegels und dessen Schülers Karl Rosenkranz flicht Lassalle Betrachtungen ein über die Notwendigkeit des Umschlagens der Monarchie in die Republik, und in der einen rein politischen Gegenstand behandelnden Schrift,,Fichtes politisches Vermächtnis" sehen wir ihn das Problem der deutschen Einheit unter der Heranziehung der Lehre von der Selbstentwicklung des Begriffs und der Identität von Denken und Sein behandeln. Und nicht nur in den beiden Schriften, die Fichtes Namen auf dem Titel tragen, sondern auch in der Streitschrift wider den preußisch-liberalen Literarhistoriker Julian Schmidt spielen Ausführungen über Fichte eine sehr große Rolle. Es ist namentlich der Religionsphilosoph Fichte, dessen Sache Lassalle in der letztgenannten Schrift verficht, wobei es sich ihm fast noch mehr darum handelt, ein Fichtes Lehren fälschendes Lob abzuweisen, als ihn gegen unberechtigten Tadel zu verteidigen. Und das hatte seinen guten Grund. |