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bie den bisherigen Beispielen vorangesetzten sind, ertheilt werden, welche ihre Lebensumstånde, ihren dichtrischen Charakter, ihre Werke, und deren Werth, betreffen werden. Hier werde ich dann bei den schönsten und berühmtesten Schauspielen etwas långer verweilen, vielleicht auch hie und da eine einzelne schöne Scene oder Tirade, aber doch nur sparsam, ausheben. Denn was hülfe es, diese überall aus dem Zusammenhange zu reissen, da doch an die Mittheilung des Ganzen nicht zu denken ist. Auf ähnliche Art werde ich dann auch im achten Bande mit den prosaischen Schriftstellern jeder Gattung verfahren, und nur von kürzern Aufsäßen, etwa von Briefen, Gesprächen und Charakteren, einige Proben geben.

Nimmt man diese Sammlung für das, was sie, auch ausser der Beziehung auf mein Lehrbuch, meiner schon ehedem gethanen Ers klärung nach, seyn soll, für eine Handbibliothek der schönen Literatur; so wird man, hoff' ich, diese Anzahl der Bånde nicht übertrieben, und immer noch sehr klein gegen die Menge derer Bücher finden, die sie freilich teinesweges erseht, aber doch vor der Hand wes nigstens entbehrlicher machen kann.

Ueber

Ueber die Erinnerungen, welche man mir in der oben gedachten Beurtheilung wegen der Aufnahme so vieler ausländischen Stücke, in Sprachen, die wenige Studierende vielleicht verstehen, gemacht hat, will ich mich hier nicht umständlich rechtfertigen. Meine Rezensenten wird es freilich noch mehr befremden, in diesem fünften Bande sogar einige spanische und por tugiesische Stücke anzutreffen. Wer zweifelt aber, daß vielfaches Sprachstudium jedem, der in die schöne Literatur nur etwas tief eindrin gen will, durchaus unentbehrlich ist? und wer sieht nicht bald, daß eine meiner Absichten bei dieser Sammlung auf Erweckung, Unterhaltung und Beförderung dieses Studiums gerichtet war?

Den ersten Abschnitt des gegenwärtigen Bandes hatte ich schon vor einem Jahre zum Druck aus den Hånden gegeben, wie man viels leicht hie und da in der Auswahl sowohl, als vornehmlich in den literarischen Notizen bemerken wird. Daher kommt es auch, daß Herrn Matthissons vortreffliches Lied, Elysium, noch nach dem ersten Abdrucke im Vossischen Musenalmanache vorigen Jahrs kopirt ist, und daß ich die verbessernde Umånderung noch nicht benußen konnte, die der Dichter Hr. Hofrath Wieland seitdem mitgetheilt hat, und die

man

man im ersten dießjährigen Stücke des Leuen Teutschen Merkurs, S. 100 ff. antrifft. Sie verdient auch hier einen Plaß, weil ihrè Vergleichung mit den ehemaligen Lesearten, und mit der Wielandischen Kritik meinen juns gen Lesern lehrreich werden kann:

E l y si u m.

Hain! der von der Götter Frieden,
Wie vem Thau die Rose, träuft,

Wo die Frucht der Hesperiden

Zwischen Silberblüthen reift:
Den ein rosenfarbner Aether
Ewig unbewölkt umfleusst,
Der den Klageton verschmähter
Zärtlichkeit verstummen heisst!

Freudig schaudernd in der Fülle
Hoher Götterseligkeit,
Grüfft, entflohn der Erdenhülle,

Psyche deine Dunkelheit;

Wonne! wo tein Nebelschleier

Ihres Urstofs Reine trübt,

Wo sie geistiger und freier

Den entbundnen Fittig übt!

Ha! schon eilt, auf Rosenwegen,
In verklärter Lichtgestalt,

Sie dem Schattenthal entgegen,

o die heil'ge Lethe wallt;

Fühlt

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Flammte selbst im Lenze nimmer
Von Aurorens Angesicht.
Sieh, des glatten Epheu's Ranken
Tauchen sich in Purpurglanz!
Blumen, die den Quell umwanken,
Funkeln, wie ein Sternenkranz!

So beganns im Hain zu tagen,
Als die keusche Cynthia
Hoch vom stolzen Drachenwagen
Den geliebten Schäfer sah;
Als die Fluren sich verschönten,
Und mit holdem Zauberton
Göttermelodien tönten:
Seliger Endymion!

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