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Ich hab' ein kleines Hüttchen nur,
Es steht auf einer Wiesenflur
An einem Bach; der Bach ist klein!
Könnt aber wohl nicht heller seyn!

Am kleinen Hüttchen steht ein Baum,
Man sieht vor ihm das Hüttchen kaum,
Und gegen Sonne, Kålt' und Wind
Beschüßt er, die darinnen sind!

Und eine gute Nachtigall

Singt auf dem Baum so süßen Schall,
Daß jeder, der vorüber geht,

Ihr zuzuhören stille steht!

Du Kleine, mit dem blonden Haar
Die långst schon meine Freude war,
Ich gehe, rauhe Winde wehn,
Willst du mit mir ins Hüttchen gehn?

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Gleim:

Gleim.

3.

An Jakobi.

Unter Scherz und Lachen wollen wir
Unfre Tage leben!

Und, nicht einer quålenden Begier
Unser Herz ergeben!

Tausend Tonnen Goldes aufgethürmt
Können Fürsten machen,

Aber einem Geist, in dem es stürmt,
Keinen Scherz und Lachen!

Scherz und Lachen und Zufriedenheit
Fliehn die feigen Seelen,

Die um jede kleine Zeitlichkeit
Sich zu Tode quålen!

Ehrenstellen, Ordensbånder, Geld,
Schäßen Thoren theuer!

Nicht für alle Doppien der Welt,
Gab' ich meine Leier!

Måcenaten hat sie nie gefront

Munterkeit und Freude

Hat sie fiets in meine Brust getönt,

Tödtlich allem Leide.

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Schon die glücklichen Uebersetzungen griechischer Skos lien in der oben angeführten Uebersehung der Abhandlung des de la Nauze würden ihm auf eine vorzügliche Stelle unter unsern ersten und besten Liederdichtern gerechten Anspruch geben; er ist aber auch Verfasser verschiedener schöner Oris ginale, die meistens der geselligen Fröhlichkeit gewidmet find, deren Genuß ihr gefühlvoller Verfasser so lebhaft zu empfinden, und seinen Freunden durch Weisheit, Heiter keit und reges Mitgefühl noch immer so schön zu würzen weiß. Folgendes Lied ist schon im J. 1747. verfertigt, und zuerst in dem funfzigsten Stücke des Jünglings erschienen, welches nebst dem fünf und zwanzigsten von der gesellschaftlichen Fröhlichkeit handelt, und Hrn. Ebert zum Verfas ser hat. Ich laffe es hier so abdrucken, wie es in der jezt unter der Preffe befindlichen Sammlung seiner Episteln und vermischten Gedichte S. 286. steht.

Der gute Brauch.

Ich höre gern beim Weine fingen,
Zumal, wenn man vom Weine singt.
Er macht, daß alle Stimmen klingen,
Daß selbst des Dichters Lied gelingt.
Ihr werdet ihn doch nicht vertreiben;
Mich dunkt, es ist ein guter Brauch.
Chor. Das meinen wir auch;
Er ist vortrefflich; er soll bleiben.

Nach meinem wenigen Bedünken
Muß wohl der Trieb, uns zu erfreun,
Die Lust und das Talent zu trinken,
Dem Menschen angeboren feyn.

Der Trieb ist uns als Grundtrieb eigen,
Und nicht etwan ein bloßer Brauch.

Chor. Das meinen wir auch;
Das wollen wir noch heute zeigen.

Bon

Von guten Brauchen alter Zeiten
Pflegt man doch nicht leicht abzugehn.
Und wer wird hier nicht ohne Streiten
Dem Wein den Vorrang zugestehn?
Wir liessen's also doch beim Alten,
War' auch das Trinken nur ein Brauch,
Chor. Das meinen wir auch;
Wir wollen's immer beibehalten.

Wenn's auch noch nicht erfunden wåre,
O! wir erfunden's noch der Welt.
Wir pflanzten Wein, bei meiner Ehre!
Und gåben ihr ihn ohne Geld.

Wie würden wir sie uns verbinden!
Wir würden ewig, wie der Brauch.
Chor. Das meinen wir auch;
Wir würden's ganz gewiß erfinden,

Ihr wisst, wie Scherz und Spott gefallen;
Es fehlt uns nicht an Stoff und Muth.
Zum Stof sind nun gewiß vor allen
Die Myriaden Narren gut.

Wie nügt man nicht durch scharfes Spotten!
Und selbst der Wein erhält den Brauch,
Chor. Das meinen wir auch;
Wir denken sie noch auszurotten.

Fang' ich erst an, ein Glas zu leeren,
So schenk' ich gleich auch wieder ein.
Man pflegt so bald nicht aufzuhdren,
Und dazu fehlt's hier nicht an Wein.
Das wird wohl euer Lob erlangen.
Man sagt, das sei ein alter Brauch.
Chor. Das meinen wir auch;
Allein man pflegt auch anzufangen,

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Lbert.

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