Gêret si diu kalle fin diu des zwies hüete: iemer müez si sælic sin 10 diu dâ zuo dien vogellin setzet min gemüete. Si hât engellichen schîn: wünschent daz sî werde mîn, der mir heiles gunne; 15 Sô hab ich ein paradîs hie ûf erde in maniger wîs. 20 wiz rôt brùn, gemischelt wol, Zweier sternen hât gewalt 25 daz sag ich dien liuten. Dar inn kan ich sehen wot waz her nach beschehen sor und ouch schôn betiuten. Kum ich noch in ir geriht, 30 hærent frömdiu mære, diz beschehen daz beschiht, XCVI. Hêr Otte zem Turne. Min muot dien valken tuot gelich die durch ir adellichen art sich geilent mit der sunne: Sô hôher flüge ist er nu rîch. 5 nie schoener bilde ûf erde wart dan miner ougen wunne: Die mag ich schouwen und an sehen; im müht ein schade von ir geschehen. 10 Wol mich daz sich diu ougen mîn sô glanzer varwe hânt gewent; des fröit sich mîn gemüete. Ich sach ir minnenclichen schîn 15 in bernder wîbes güete, Daz ich bi allen mînen tagen daz muoz ich bî dem eide sagen. 25 Iedoch hat sî ein teil vernomen daz sî mir ist für elliu wîp in ougen und in herze komen. Fröit iuch der vil lieben zît, werden wol gemuoten jungen, 30 durch des liehten meien schîn. Schouwent wie diu heide lît: liehte bluomen sint entsprungen: man hært kleiniu vogellin In dien ouwen über al: 35 tröschel lerhe und diu zîse donent hügelicher wise mit der frien nahtegal. Diu fröit sich des meien bluot und der süezen sumerwunne 40 diu số hôhe vröide git. Sô fröit sich mîn sender muot Sich für alle vrouwen gar 45 sunder wanc, in hôchgemüete, und mit reiner wîbes güete Den sin adel und sîn art in des luftes wilde twinget 50 dar kein vogel nie geflouc: Zuo dem die vil reine schart ir muot der nach êren swinget. ir gebåren mich niht trouc. Dô ich si von êrst an sach, 55 dô kôs ich des Wunsches wunne mê dann ich besinnen kunne an ir: si ist der sælden tach. XCVII. Heinrich von Muglîn. Ein esel vant eins louwen hût und zôch si an. dô er des louwen sprunge solde phlegen, sîn obermût in grôzem zorne brande. die ôren ûs der hûte frî 10 im worden: dâ bî in der herre kande. er gab im einen kûlen slac: er sprach 'du esel woldest mich betrîgen.' er bant im weder ûf den sac: dô muste er sich in grôzen schanden smîgen. 15 kint, gere valscher lêre nicht nach eselischer wise. du salt an zien dîns vater wât; das ist mîn rât. nicht trit ûf fremdes lobes zil, sô stêt dîn êre in prîse. Es sâzen frosche zinses frî und vorchte lêr; 20 die bâten lange umb einen konig ern Júpitêr, als die poèten sagen, von dem himel. 23 Des sêr erschrac der frosche schar, begunden sich durch vorcht zu grunde lâzen. und ûf des sanften koniges achseln sågen. umb einen konig sie rîfen mê; 30 den hôen got erwegte zornes galle: zu konige sande er dem sê den storch, der si vorslant in grimme alle. ist sanfte gût der herre dîn, des lâz in nicht entgelden, das du icht komest sam der sê 35 in jâmers wê. frîtûm und êrste herschaft wirt vorbezzert, hôr ich, selden. Ein frouwe sprach 'mîn falke ist mir enphlogen sô wît in fremde lant: Des vorchte ich, den ich lange hân gezogen, 40 den vest ein fremde hant. 45 Ich habe der trûwe fezzel im gar zu lang gelân: des bruet die afterrûwe sam ein nezzel mîn herze sunder wân. Ich hoffe doch das er mir komet wider, wie er nu sweimet wit. Wann er vorlûst die schell und das gefider Im drouwet und die beize 50 vorgât und rîst der hag, sô swinget er dann wider in sînen weize, wann er nicht furbaz mag. Ach hete ich einen blâfûz vor den falken! ab er nicht wêr sô risch, 55 Doch blebe er stân ûf mînes herzen balken. was hilfet mich der fisch, Der in des meres grufte wart alles angels frî? mich stûret klein der vogel in der lufte, 60 wie edel das er sî. |