die reinen maget diu Krist gebar gar âne sünde und âne wê, 50 daz si uns helfe ûf die strâz, diu z'immer wernder vreude gê. vogel done krenket und der bluomen schin, seht, der schone muoz min blüender meie sîn. 5 An der ich vinde fröiden unde wunnen mê, 10 sint ir wangen und ir süezez mündelin. 15 wil ich iemer gerne prîsen sunder vår. Mir getrounde ein troun, des ist niht lanc, kunden gesten disiu mære diu sag ich, Wie ein rôseboun hôch unde kranc 20 mit zwein blüenden esten umbevienge mich; Dar under vant ich viol und der rôsen smac: 25 daz erschein ich mir, số si nu mac, daz ir umbevanc mich bindet halben tac. Jå vil gerne, ich wil dar meijen gân daz ir lachen mînem herzen fröide birt. Ir ougen klår erliuhtent in mins herzen grunt. 30 als ein rôse rôt ist ir der munt: swelhen siechen der berüert, der wirt gesunt den si mit ir armen zuo zir vàhen wil, 35 Si vil sælic wîp, für sendez wê ist ir wiplich güete guot, der ist sô vil. 'nein' daz, si verfluochet iemer, swâ ez sî; 40 ez, machet grå. XCI. Hêr Kuonrât von Altsteten. Der sumer hât den meien frolich vür gesant, Der sol fröide heien und daz er sî erkant, 5 Wan er vertriben was. ir kint, ir sît niht laz, ir brüevet in, er bringt iuch bluomen unde gras. zwô brûne brâ die hânt mich då 10 verwundet sêre und anderswâ. Swel frowe trûric wære, diu sol wesen frô; Ich sage ir guotiu mære: ez meiet hiure alsô 15 Daz aller frowen heil ûf gât ein michel teil. ir kint, ir sult mit fröiden jàrlanc wesen geil. ein kele wiz hât wol den prîs: 20 sî machet mich an jugende gris. Nu wünschet al gemeine daz mîn leit zergê: Die ich mit triuwen meine 25 Daz ich ir werde erkant. ir kus der wære ein pfant den ich vür tûsent marke næme så zehant. XCII. Kristån von Lupîn. XCIII. Her Heinrich Hetzbolt von Wizensê. ein umbevanc mit armen blanc, 30 des wünscht dem der den reigen sanc. Sie reine, sie sêlic wip Alleine XCII. Kristân von Lupîn. sie vil schône herzeliebe gûte, wont gewaltecliche in mînem mûte: ir lieber lip 5 Muz mir doch iemer mê der liepste sîn. so rot wart nie nicht noch enwirdet niemer als ir vil trûtez mundelîn. Ir lachen, ir werder grůz 10 Kan machen 15 min sêle muz. ir gelêze, ir liechten ougen blicke, daz vor frouden in dem libe erschricke Daz habe ein ende: solches wart nie nicht. durch got seht an ir kel ir weichen hende, die wizer sint dann ichtes icht. Ich wolde ir gevangen sin gern unverdrozzen: sô daz sie mich Dort solde in ir blanken arme haben geslozzen: nie mêr kund ich 20 ir mundel kust ich unde wolde sprechen 'sich, dîner rôte habe du daz 277 XCIII. Hêr Heinrich Hetzbolt von Wizensê. Nu wunschet alle der sûzen daz sie mich noch meine als in der liebe ich sie, und daz ir lôslîchez grûzen mich doch twing alleine: des wunschet swenne ich ir wangen bedenke und ir munt, ouch mie. sô hât mich gar zir gevangen die vil zarte reine: mir wart froude enzunt. 10 der ich mûz iemer vil tougen den lip und die sinne an ir gnâde bevel. die ist ân ende gewaltic nu mîn: ich vald ir herze unde hende, gnådå, keiserinne, ich múz din eigen sîn. Nust mir al der mût geringe, sît mich grûzt ir mundelîn. 15 Ach daz mac mir froude bringe, kund ich nach dem willen mîn An ime mich gerechen, seht so wêr ieh frouden rich: daz stèt als ez welle sprechen 20 jâ truz, wer tar kussen mich?' Got die trûtelichen krône, daz ir niemer leit geschehe. 25 Ein mundel alse freche Zart liep, là mich dich erbarmen, 30 mache mich noch sorgen vrî! Gar von gutem wibe, sô wêr ich in frouden ganz. 35 swie vil ichz an sie getrîbe, sost siez doch der Schône Glanz. XCIV. Regenboge. XCV. Albreht marchschal von Raprehtswile. XCIV. Regenboge. Ir pfaffen und ir ritter tribet von iu nît, ir sult gedenken rehte wie ez umb iuch lit: der pfaffe, ritter, bûman, die drî solten sîn gesellen. 5 Der bûman sol dem pfaffen und dem ritter ern: so sol der pfaffe den bûman und den ritter nern vor der helle, und sol der werde ritter wern dem pfaffen und dem bûman, die in tuon iht boses wellen. 10 stôl unde swert, welt ir ein ander helfen wol, so wirt diu kristenheit von iu genåden vol. stôl unde swert, der pfluoc tuot allez daz er sol: sit ir mit triu ein ander bî, iuch kan nieman gevellen. Fünf hande tugende sol ein reine vrouwe pflegen, 15 wil si behalten völleclichen wîbes segen. die erste tugent sol si niemer under wegen von ir, mit triuwen daz rât ich, eins fuozes lenge lâzen. diu ander zuht: sô wirt ir lop der welte schîn. 20 bescheidenheit sol in ir herze ân argen pin gar stætez sedel halten wol, ûf velde, in stete, an stråzen. diu milte bî der kiusche sol gemischelt sin; 25 si wirt versigelt in der hôhen engel schrîn. vil sælic wip, dîn werdekeit wirt dort in fröiden vunden! XCV. Albreht marchschal von Raprehtswîle. Aber hüget mir der muot: zwâr ez meijet meijen bluot; man siht uf dem zwie Bollen die sich went ùf tuon; 5 dar în setzet sich dur ruon nahtegal diu vrîc. 279 |