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5 Si daz niht wunder,

son weiz ich frömder dinge niht,

daz man dar under

Deilidurei

hie besunder

dicke vrô mich siht.

faledirannurei,

10

lidundei faladaritturei!

Frowe, bluomen unde klê

unde heide diu sô wünnecliche grüene lit,

Die wen muoten unde mê

daz diu vogellin wol singen suoze wider strit.

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20 daz diu sælden rîche erkenne mine grôze nôt.

Sit daz mîn trôst an dir lit,

sô gefüege daz ir süezer munt durliuhtic rôt Der senden quâle

in kurzen ziten werde gewar.

25 schiuz dîne stråle zeinem mâle du weist selbe war. Deilidurei faledirannurei,

lidundei

faladaritturei!

LXII. Meister Friderich von Sunburc.

Swie liegen al der welte si verboten in der ê,

doch wil ichz erlouben drîer hande liuten unde nieman mê:
den selben tuot ouch liegen wê, já büezent si dâ mite.

Ich wæn der arme liegen muoz, der milte ouch liegen kan; 5 swer minne pfligt, der liuget ouch, ez sî daz wîb, ez sî der man, die minnent von der ê hin dan: lüg ist der minne site.

10

Doch weiz ich einer hande volc,

des ich genennen niht getar: sô

daz liuget âne schame,
kreftig ist sîn name.

ez sol den herren nieman sagen; daz selbe volc daz liuget gern: wær ich ein fürste, der mich lobt, den wolde ich heizen wern.

Ich hœre dicke sprechen sô 'die haben sich abe getàn

der welte:' daz doch nie geschach noch niemer mensche erziugen kan,

deheine stunde, naht noch tac, noch niemer keine zît.

Man tuot sich vries lebennes wol und ouch der sünden abe: 15 àne got und an der welte küele, ir werme und ouch ir labe geleben nieman niht enmac, noch swenne er tôt gelit. Der mensche muoz der welte hie fleisch und gebeine lân und iemer endelîch der lîp mit samt der sêle erstân dâ se iemer muoz ân ende wesen in êweclicher êwikeit: 20 vrô Welt, alsolich stæte hât got selbe an iuch geleit.

Ich sunge gerne hübeschen sanc
und seit ouch guotiu mære

und hæte ouch hübscher fuoge pfliht,
swâ ich bi liuten bin.

25 Mîn munt iu allen des vergiht
daz ich wol hübscher wære,

und hæte ich hübeschen habedanc,
ich hæte ouch wisen sin.

Ich sunge ouch wol von minnen liet

30 und von des meien touwen,

wie kûm sich liep von liebe schiet,
ein friunt von sîner frouwen:
diz sunge ich allez und ouch mê;

nu lâze ichz umbe daz:

35 zuht tuot den edelen jungen wê

und hübescher sang, und tuot in schelten wip bi wîne baz.

LXIII. Meister Sigehêr.

Maria muoter unde meit,

du hâst den hôhsten prîs bejeit,

der tugende keiserinne;

Du süeze ob aller süezekeit,

5 dîn süeze ist al der werlt bereit,
heilberndiu küniginne;

Du zêderboum, du balsemsmac,
du richiu liljen ouwe,

du himelstroum, du sælden tac, 10 got liebiu spiegelschouwe.

Dich lobent die schuole in musicâ

und diu vil süezen canticà,

der tugende keiserinne:

Dich lobent diu psalteriâ,

15 die schellen und diu organà,
heilberndiu küniginne.

Du ölboumast, du muscâtnuz,
du drivaltic sagrære,

du sunnen glast, du minne schuz, 20 von dir sint süeziu mære.

Du lieht ob al der werlde licht, die sternen sich dir glichen nieht, der tugende keiserinne.

Daz du bist alsô minnenvar,

25 des wunnet al der engel schar,
heilberndiu küniginne.

Du seiten klanc, du fürsten stuol,
du hôhe swebendiu krône,

du himelsanc, du tugende schuol, 30 du zimst wol küniges trône.

Du edeliu tohter von Siôn, dich mant daz her von Babilôn, der tugende keiserinne:

Erloes uns daz verstanden pfant, 35 daz, gêt dem tiuvel in die hant, heilberndiu küniginne.

Du wunnen tanz, du lieht aurôr,
du vollensüenerinne,

du rôsen kranz, du fröiden kôr,

40 dîn lop gît hôhe sinne.

Du edeliu gerte von Jessê,

der nie niht wart geliches mê,
der tugende keiserinne,

Du hast gewahsen über den luft,

45 gewurzet in der witze kruft, heilberndiu küniginne,

Du vridestat, du fröiden tal,

du spilndiu blüendiu heide,
du himelpfat, du herzen schal,

50 der engel ougen weide.

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Wa nu der baz gekrænet si

ein künic mit tugenden? der enwont uns niender bî, der krône trage als er in hôhem prîse.

In hât gekrænet vürsten art:

75 der milten Fruotes tugende sint an in gespart,

in hât gekrænet Salomon der wise.

In hât gekronet der vil tugende ê des pflac,
Artûs der werde leie.

der drier lôp treit âne scharte und âne krac

80 Wazlab, der êren heie:

daz ist der die krône in Beheimlande hât,
sît er ob allen künigen sô gekrænet stât
alsam ob allen mânden tuot der meie.

LXIV. Hêr Walther von Klingen.

Fröit iuch, fröit iuch, grüeniu heide,

fröit iuch, vogel, fröit iuch, grüener walt!

Swaz iu ie geschach ze leide, daz tet iu der leide winter kalt. 5 Daz habt ir wol überwunden:

noch hân ich niht trôstes funden

an der lieben diu mich twinget mit gewalt. Dô von êrst ir liehten ougen

lieplich sahen in daz herze mîn,

10 Dô wând ich des âne lougen

15

daz ich solde wol getræstet sîn
Von ir: nû hât siz verkêret

unde hât mich sô gelêret

daz ich weiz waz sorgen ist und sender pîn. Owê, fröiderîchez grüezen,

owê, minneclîcher rôter munt,

Wenne wiltu swære büezen

mir? ich bin nåch fröiden ungesunt

Von der lieben diech då minne.

20 nu ist siz doch mîn küniginne,

swie si hât daŋ sende herze mîn verwunt.

Minneclîchez umbevâhen

daz, tuot von den reinen wîben wol.

Swem si went mit küssen nåhen,

25 waz der ganzer state haben sol!

Gegen der wunne ich gelîche

swem ein wip genædecliche

fröide gît: des herze ist ganzer fröide vol.

Süeziu Minne, twinc die hêren

30 dazs erkenne minen senden pîn.

Du solt ir gemüete sêren

sam du hâst getân daz herze mîn.
Wirt ir kunt dîn minne twingen,

sô muoz si mir sorge ringen:

35 dar nach kurzer stunde wil ich frœlich sin.

Heide ist aber worden schoene,
si hât manger hande varwe kleit:
Vogele singent süeze done.

swie diu sumerwunne ist vil gemeit,

40 Dâ bî dulde ich sendiu leit.

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