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Doch tuot mir min alter kumber wê

der mich hiure vor dem meien twanc.

5 Der hât vröude mir benomen:

owê, sol mir iemer trôst von liebem wibe komen?

Wie mac mir ein wip sô liep gesîn

der ich alse gar unmære bin?

Daz kumt allez von der stæte mîn:

10 doch so râtet mir mîns herzen sin

Daz ich an ir stæte si.

bezzer ist ein stætiu liebe danne unstæter dri.

Manigem ist mit sînre unstæte baz

danne mir mit mîner stæte si.

15 Daz sol ich wol lâzen âne haz, wan der selbe ist herzeliebe frî.

Swer nie leit durch liep gewan,

der enweiz ouch niht wie herzeliebe lônen kan.

Mir ist dicke herzeclîchen wol

20 unde dicke herzeclichen wê.

25

Swenne ich von der lieben scheiden sol,

số hàn ich deheine vröude mê.

Swenne ich si ab mac gesehen,

sône kunde mir an vröuden niemer baz, geschehen.
Ist diu liebe nâch ir schone guot,

sô mac miner swære werden rất.

Nu waz danne obs ungenâde tuot?

ich weiz wol daz sî diu beidiu hât.

Wie möht âne güete sîn

30 alse grôziu schone alsô sî hât diu vrowe mîn?

LVI. Gedrût.

Von Kunzechen hêr Wahsmuot

der minnet sîne frouwen

über tûsent mile: dannoch was sim gar ze nåhen,
Wand ez ime sô sanfte tuot

3 ob er si solde schouwen

ûf eim hôhen turne und daz, er danne solde enphâhen Von ir hant ein vingerlin: daz kust er tûsentstunde.

10

læge er bî der wol getânen mit ir rôten munde,
er geruorte niemer si, wand er vor liebe erwunde.
Wær aber ich sô sælic daz

ich die vil liebe hæle

alters eine an einer stat dâ uns dâ nieman schiede,
Wir schieden unsich âne haz:

wer weiz waz ich ir tæte,

15 obe ich ir gewaltic wære! ich sag iu, mîne liebe,

Ja enkust ich niht daz vingerlîn dazs an ir hende trüege;

ich kustes an ir rôten munt, ich wære als ungevüege:

mich dunket, sold ichs iemer phlegen, ichn möhtes mich niht gnüegen.

5

LVII. Hêr Geltâr.

Het ich einen kneht, der sunge liht von sîner frouwen,

der müeste die bescheidenliche nemnen mir,

daz des iemen wânde ez wær mîn wîp.

Alram Ruopreht Friderich, wer sol iu des getrouwen,

von Mergersdorf daz sô die hêrren effet ir?

wære gerihte, ez gienge iu an den lîp.

Ir sit ze veiz, bi klagender nôt:

wær ieman ernst der sich alsô

nâch minnen senet, der læg inner jâres friste tôt.

10 Man singet minnewîse då ze hove und inme schalle:

so ist mir sô nôt nach alder wât deich niht von vrowen singe.
mir wærn viere kappen lieber danne ein krenzelîn.

Mir gæbe ein hêrre lîhter sînen meiden ûz dem stalle

dann obe ich als ein wæher Flæminc vür die vrowen dringe. !

15 ich wil bi dem wirte und bi dem ingesinde sîn.

Ich vliuse des wirtes hulde niht, bit ich in sîner kleider: sô wære im umbe ein überigez hübeschen michel leider. gît mir ein hêrre sîn gewant, diu êre ist unser beider. slahen ûf die minnesenger die man rûnen siht!

20 Der walt und diu heide breit

die stênt lobelich gekleit,

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elliu herze erstæret sint,

des fröunt sich megde und stolze kint:
ende hât der kalde wint.

'Ich wil min trûren lân',

sprach ein magt, 'dur einen man
der mir kom in mînen sin.

nu wizze er deich im wæge bin:
ich wil mit im vil tougen hin.'
Diu muoter vor zorne sprach
we daz ich dich ie gesach!
war hâstu dich ane geleit,
din hår mit rôsen wol bekleit?
du wirdest niemer altiu meit.'

'So wird ab altez wîp:
muoter, ich muoz sînen lip
minnen schiere od ich bin tôt.

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Wir suln hôhen muot enpfàhen,

beide frowen unde man.

Trûren, du solt von mir gâhen

sît daz ich gesehen hân

5 Des vil liehten meien schîn:

man hært in den ouwen singen

diu vil kleiniu vogellin.

Diu vröunt sich der spilnden sunne,

swâ si vor dem berge ûf gât.

10 Waz gelîchet sich der wunne då ein rôse in touwe ståt?

Nieman danne ein schonez wîp

15

diu mit rchter wîbes güete

wol kan zieren iren lîp.

Liep daz hebt sich in den ougen

und gât in daz herze în:

Sô spricht liep ze liebe tougen

'liep, wan solt ich bî dir sîn!'

20 disiu liet diu hât gesungen vor dem walde ein vogellin.

LIX. Der von Suonegge.

Vil süeziu Minne, du hâst mich betwungen daz ich muoz singen der vil minneclichen, Nach der min herze ie hât dâ her gerungen: diu kan vil suoze dur mîn ougen slichen 5 Al in mîn herze lieplich unz ze grunde; wand âne got nicman erdenken kunde sô lieplich lachen von sô rôtem munde.

Wâ sach ie man ein wîp sô schoene und guote in allen welschen und in tiutschen richen? 10 An kiusche ein engel, si ist in reiner huote: in al der werlt kan ich ir niht gelichen. In weiz niht wa ich ein lieber frowen funde; wand âne got nieman erdenken kunde

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sô lieplich lachen von sô rôtem munde.

Do ich êrst an sach die reinen minneclîchen, ich wânde dazs ein schoner engel wære. Ich dâhte ich solte an allen fröiden rîchen: dô bant si mich in manige sende swære. In trûwet niht daz, si mich alsô bunde; 20 wand âne got nieman erdenken kunde sô lieplich lachen von sô rôtem munde.

LX. Meister Heinrich Teschler.

Si jehent ich habe doch vollen teil
der welte volge und ouch die kunst:

war umbe ich swige und niht ensinge als wilent ê?

Si redent ir zuht: got gebe in heil

3 und daz ez in gein liebes gunst

baz dan mir noch gelungen sî, ze leste ergê.

In zwîvel niht, und wisten si

wie rehte kranc dar an gewesen ist min gelinge,

sì stüenden mir des alle bî

10 daz es mir nôt tuot daz ich swige und niht ensinge: sus wunder nieman ob ich sanges abe gestê.

Als mir in die gedanke kumet

waz ich ir liebe schaden habe,

dur die min herze senelichen kumber treit, 15 Und mich daz nie niht hât gefrumet,

wan daz ich bin gewahsen abe

an fröide, diu der welt ie was von mir bereit,

So wirde sinne und witze bar:

wie möht ich dann gesingen ûz sô trüebem muote?

20 min neme ir helfe bezzer war,

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daz mir doch eteswaz von ir beschehe ze guote,
sô ist min fröide und al mîn singen hin geleit.
Sit daz ich nu niht bringen mac

der welte fröiden richen sanc,

dêswâr sô muoz ouch klagesanges sin geswigen.
Ob ich des ie dà her gepflac,

dar an so was min witze kranc:

daz muoz nu hinnen für von mir geruowet ligen.
Waz touc ze sange ein trüebez klagen?

30 ein siufteberndez, liet, ein fröidelôs gedone?

geschiht mir leit, ich wils gedagen:

kumt liep, mit fröiden richem sange ich daz bekrone. von dirre zît sô muoz der site an mir gesigen.

LXI. Hêr Heinrich von Stretelingen.

Nahtegal, guot vogellin,

miner frowen solt du singen in ir ôre dar,
Sît si hât daz herze mîn

und ich âne fröide und âne hôhgemüete var. Bartsch, Deutsche Liederdichter.

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