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harte minnenclich

diu liebe dô gesprach

130 'Ich hån arebeit:

135

daz ist von iuwern schulden.

mîn frouwe tuot mir leit,

daz ich allez muoz dulden,
diu mich gester fünf

stunt dur iuwern willen sluoc.'

Nu tuo den willen mîn;
sô hilf ich dir ûz nœten,
und var sant mir hinne:
so bist du âne zorn.'
'Des enmac niht sîn.

140 è liez ich mich ertoeten.
miner frouwen minne
wær iemer mê verlorn.
Einen schillinc sol

sie mir und ein hemde:

145 daz weiz ich vil wol.

daz wær allez mir fremde.

sô mir daz nu wirt, sô tuon ich iu helfe schin.'

Ez fuor ein büttenære

vil verre in fremdiu lant.

150 der was so minnebære, swå er die frouwen vant, daz er då gerne bant.

Dô sprach der wirt mære

zim waz er kunde.

155 ich bin ein büttenære:

swer mir des gunde,

sin vaz ih'm bunde.'

Dô truoc er sine reife

und sînen tribelslagen. 160 mit sinem umbesweife kund er sich wol bejagen, ein guot geschirre tragen. Sinen tribelwegge

den nam sie in die hant

165 mit siner slehten egge.

sie sprach heilant,

got hât iuch har gesant.'
Dô sie dô gebunden

Idem wirte sîn vaz

170 nebene unde ouch unden,

sie sprach 'ir sît niht laz.

mir wart nie bunden baz.'

Von Walhen fuor ein pilgerîn

mit sînem kötzelîne.

175 Zerhouwen waren im die schuo: er was so rehte fine.

180

Er bat der hereberge in der minne.
'ja enist er niht guot pilgerîn',

sprach der wirt: 'vil leit ist er mir hinne?'

Waz hilfet iuwer mette gân

und iuwer venje suochen,

Daz ir des armen pilgerîns

hie inne niht welt ruochen?' Er bat

185

190

Uns jungen mannen sanfte mac
an frouwen misselingen.

Ez kam umb einen mitten tac,

dô hôrte ich eine swingen;
Wan sie dahs,

wan sie dahs, sie dahs, sie dahs.
Guoten morgen bôt ich ir:
ich sprach 'got mücze iuch êren.'
Zehant dô neic diu schoene mir;
dar in sô muoste ich kêren,

195 Wan sie dahs,

wan sie dahs, sie dahs, sie dahs.

Sie sprach hien ist der wîbe niht:

ir sît unrehte gegangen.

E iuwer wille an mir geschiht,

200 ich sehe iuch lieber hangen.'

Wan sie dahs,

wan sie dahs, sie dahs, sie dahs.

Sol ich disen sumer lanc

bekumbert sîn mit kinden, 205 so wær ich vil lieber tôt.

Des ist mir mîn fröide kranc.

sol ich niht zen linden

reien, owê dirre nôt!

Wigen wagen, gigen gagen,

210 wenne wil ez tagen?

minne minne, trûte minne, swîc, ich wil dich wagen.

Amme, nim daz kindelîn,

daz ez niht enweine,

alse liep als ich dir si.

215 Ringe mir die swære mîn: du maht mich alleine

mîner sorgen machen frî.

Wigen wagen, gigen gagen,

wenne wil ez tagen?

220 minne minne, trûte minne, swîc, ich wil dich wagen.

XXXVII. Der Taler.

Küenzlîn, bring mir mînen sanc

der minneclichen frouwen

Nach der mîn sendez herze ie ranc:

daz hât si mir verhouwen.

5 Ahi solt ich die schoenen noch nåch minem willen schouwen!

bring ir den brief und sing ir ùf gedone.

du maht vil gerne loufen dar, du sæh nie wip sô schoene.

'Wan sendent ir daz Heinzlîn dar?

daz singet alsô suoze,

10 Ez kan diu selben lieder gar

15

und hât ouch wol die muoze.

Well erz niht tuon, sô volgent mir und vallent im ze fuoze.'

daz Heinzlin sprach zem Küenzlîn dô von zorne

'gà du dà hin, mich murte lîhte ein man in sinem korne.' Küenzlin, wiltu mich nu lân,

so wilt du mich vertriben.

Du solt in diu kornvelt gån

und solt des roggen riben.

dà gât ein süeze zît har zuo, dâ maht vil wol beliben.

20 dar zuo iz du der apfel und der kriechen:

des mag ein kneht vil wol genesen, des solt du zuo dir liechen.

XXXVIII. Schenk Uolrich von Wintersteten.

'Ist ibt mêre schoenes',

sprach ein altez wip,

'dann des der schenke singet?

dast ein wunder grôz.

5 Wê mir dis gedones

daz mir dur den lip

und dur diu ôren dringet,

des mich ie verdrôz.

Wan si gelfent sinen sanc tac unde naht

10 in dirre gazzen.

15

und ist er doch hübschem sange niht geslaht:

man sol in hazzen.'

Idag erhôrte ich så:

'alter hiute wagen, des bist du sô grâ!'

'Hara', sprach diu junge,

wes bist im gehaz?

dur got mich des bescheide,

liebez müeterlîn.

Ober iht guotes sunge,

20 wen beswæret daz?

25

ja tuot er nieman leide:

er muoz frolich sin.'

'Da wolt er dich vernent mir genomen hân
an minem bette:

kumt der übel tiuvel her, ich wil dich lân

ê deich dich rette.'

daz erhôrte ich sâ:

alter hiute wagen, des bist du sô grâ!'

'Liebiu muoter schone',

30 sprach daz megetin,

1

'du solt dich baz bedenken,

erst unschuldic dran.

Niht sô rehte hone,

liebe. làz ez sin:

35 du zürnest samt dem schenken

der då singen kan.

Ûf mîn triuwe, ez was im ûz der mâze leit,
ez tet sin bruoder.'

diu alte sprach 'ir keiner hât bescheidenheit, 40 und wære ein fuoder.'

daz erhôrte ich sâ:

'alter hiute wagen, des bist du sô grâ!'

'Du gestant dien liuten

umbe ir tôrheit bî,'

45 sô sprach der megde muoter, 'du bist missevarn.

Waz sol ez betiuten?

du bist alze vrî,

du minnest niemen guoter,

50 vil unsælic barn!

Wænest dir der schenke gebe sînen sanc

den er då singet?

du bist niht diu schoenste diu in ie betwanc

ald noch betwinget.'

55 daz erhôrte ich sâ:

'alter hiute wagen, des bist du sô grâ!'

Si begunde singen

hovelich ein liet

ûz rôserôtem munde,

60 diu vil stolze maget.

Si lie suoze erklingen,

daz von sorgen schiet,

ein liet daz sî wol kunde:

si was unverzaget.

65 Owê', sprach diu muoter, 'wes hâstu gedâht?

du wilt von hinnen.

schenken lieder hånt dich ûz dien sinnen brâht: du wilt endrinnen.'

si sprach 'muoter jà,

70 ich wil in die erne oder anderswâ.'

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