Obrazy na stronie
PDF
ePub

XXXV. Der burcgrâve von Lüenz.

Ez gieng ein juncvrou minneclich zem wahter an die zinne stân: 'Wahtær, wis hôhes muotes rich, sehst ieman tougen zuo dir gân, 5 Sô sprich vil lîse «wer gât dâ?» und ouch niht frevenliche gar. sprech er dann balde zuo dir «jâ,» so wizzest daz er rehte var:

du winke im an dag vensterlin; 10 des lônet dir diu frowe min.'

Diu wîle was niht lanc dar nâch, der hôhgclopte der kam dar. Dem wahter was zer miete gâch, er sprach vil balde 'wer gêt har?' 15 'Daz bin ich der der minne gert: wahtær, du hüete hôh embor.' 'ir müget wol sîn der minne wert: nu stêt ein wile noch då vor.'

[blocks in formation]
[blocks in formation]

5

XXXVI. Hêr Gotfrit von Nîfen.

Ich her aber die vogel singen,
in dem walde suoze erklingen;
dringen siht man bluomen durch daz gras.
Was diu sumerwunne in leide,

nu hât aber diu liebe heide

beide bluomen unde rôsen rôt.
Meie kumt mit maniger bluot.
tuot mir wol diu minnencliche.
seht, so wirde ich fröide rîche,

10 sunder nôt, vil maniger sorgen fri.

[blocks in formation]

Heil

gelücke sælde und êre

25 het ich sender iemer mêre.

hêre sælic wip, nu træstet baz.

Owê, süezer rôter munt,

wunt wart ich von dînen schulden,

do ich der lieben muoste hulden.

30 leit sint daz diu mich noch machent grå. Wunder kanst du, süeziu Minne.

Minne, in diner glüete ich brinne:

sinne

herze muot hast du mir hin.

In mîn herze sunder lougen

35 sach ein wip mit spilnden ougen

tougen: dannoch was gemeit min lip.
Herzen trût, nu tuot so wol:

sol ich sender frô belîben,

so sult ir von mir vertrîben,

40 sælic wip, die nôt, so wirde ich frô.
Wie zimt nu der süezen hêren

daz, sie mich kan trûren lêren?
mêren möhte sie wol fröide mir.

Ir vil minneclichez lachen

45 kan mir sendez trûren swachen.

machen möhte sie mich sorgen bar.

Owê, süezer rôter munt,

wunt bin ich an hochgemüele.

rôter munt, dur dine güete

50 nu sprich dar: du weist wol mine bete.

Nust diu heide wol bekleidet
mit vil wunneclîchen kleiden:
rôsen sint ir besten kleit.

Dà von ir vil sorgen leidet,
55 wan sie was in mangen leiden:
gar verswunden ist ir leit

Von des liebten meien blüete: der hat manger hande bluot. noch fröit baz der wîbe güete, 60 wan die sint für sendiu leit sô guot. Swaz ich ie gesanc von wiben,

daz geschach von einem wîbe, diust mir liep für elliu wip. Von ir mac ich frô belîben, 65 wil sie daz ich frô belîbe, daz sie spræche 'frô belîp,' So wold ich in fröiden singen als ich her in fröiden sanc.

Sie mac mir wol swære ringen, 70 nach der ie mîn sendez herze ranc. Süeze Minne, maht du binden die von der ich bin gebunden, diu mîn sendez herze bant? Lât sie mich genâde vinden, 75 die ich doch hån selten funden, sît ichs in dem herzen vant Alse rehte minnenclichen? si ist sô rehte minnenclich: ich wil sie dar zuo gelîchen,

80 si ist den lieben wîben gar gelich.

Ich wolde niht erwinden,

ich rit ûz mit winden

hiure in küelen winden

gegen der stat ze Winden.

85 ich wolt überwinden

ein maget sach ich winden,

wol sie garn want.

Dô sprach diu sældebære

'du bist mir gebære

90 stille und offenbære.

95

du bist fröidebære.

kûme ich dich verbære.

diu dich ie gebære,
got der gebe ir guot.

Ir sult iuch erlouben
ringens ûf der louben.
lât die linden louben.
ir sult mir gelouben,
håt ir den gelouben,
100 ir brechet Botenlouben
ê die steinwant.

Du solt mir bescheiden:

ist der kriec gescheiden,
den du soltest scheiden?

105 du bist so bescheiden,
diu welt muoz è verscheiden
ê daz wir uns scheiden,
trûtgeselle guol.'

Bife und anehanc

110 hat die heide betwungen, daz ir liehter schîn

nách jâmer ist gestalt

Und der vogel sanc,

die mit fröiden wol sungen,

115 die sint nû geswin.

dar zuo klag ich den walt:

Der ist umbekleit.

dannoch kan sie füegen

herter herzeleit

120 diu daz wazzer in krüegen

von dem brunnen treit:

nach der stêt ie mîn gedanc.

Ich brach ir den kruoc,

dô sie gienc von dem brunnen.

ich wart fröiden rich,

125 dô ich die lieben sach.

Dô sie daz vertruoc,

mir was sorge zerrunnen.

« PoprzedniaDalej »