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rend des Jahres 1078 gehalten werden sollte, hatte Gregor VII. ihn und den Bischof Hugo von Die schon vor dem 24. April 1078 zu Legaten ernannt 1). In seiner Eigenschaft als päbstlicher Legat hatte Abt Hugo bei Gregor VII. angefragt, was derselbe über Berengar beschlossen habe. Gregor antwortet, dafs hierüber die Geistlichen, welche er ihm zurückschicke, ihm Auskunft ertheilen würden. Die Vermuthung liegt nahe, dafs unter ihnen der Bischof Hugo von Die sich befand, welcher kurz vor dem 22. Mai 1078 sich zu Rom aufhielt 2). Wahrscheinlich überbrachten sie die Nachricht von der Absicht des Pabstes, Berengar noch im selben Jahre vor einem Concile zu Rom zu hören.

Mabillon 3) versetzt den Brief des Pabstes zwischen die beiden Concilien zu Rom 1078 und 1079, d. h. zwischen den November 1078 und Februar 1079, welches jedoch die Zeit der Abfassung des Briefes nicht zulässt.

Oratio per Magistrum Berengarium Turonensem, geschrieben 1079 im Februar, gedruckt

bei Martene 1. c. Tom. IV. p. 115 und 116, mitgetheilt ex manuscripto codice Majoris Monasterii Turonensis.

Dafs diese rithmica oratio von Berengar verfafst sei, wufste schon der Mönch Clarius 4), welcher in seinem Chronicon S. Petri Vivi Senonensis) unter dem Jahre 1083 von Berengar sagt: Hic composuit orationem illam, quae sic incipit: Juste Judex, Jesu Christe. Der Mönch Clarius schrieb ums Jahr 1098, wie sich aus demjenigen ergiebt, was er zwischen den Jahren 1096 und 1097 erzählt 6). Der Aberglaube des Volkes kannte eine eigenthümliche Begebenheit, welche Berengar veranlasst haben soll, diese Oratio zu dichten. Sie wird von Albericus Trium - Fontium monachus 7) unter dem Jahre 1050 und in dem Magnum Chronicon Belgicum *) erzählt.

Berengar fleht in der Oratio um Schutz in Gefahr, um Christi

1) Registrum Gregorii papae VII. 1. c. Liber V. No. XX. u. XXII.; Liber VI. No. II. u. III.

2) Registrum Gregorii papae VII. 1. c. Liber V. No. XXII.

3) Mabillon Annales Tom. V. p. 125 u. 126.

4) Martene 1. c. Tom. IV. p. 102.

5) Dacherii Spicilegium Tom. II. p. 747, nova editio Tom. II. p. 476, Bouquet 1. c. Tom. XII. p. 279.

6) cfr. dazu d'Achery Acta Sanctorum 1. c. praefatio p. 39.

7) Bouquet 1. c. Tom. XI. p. 354. 8) Struvius 1. c. p. 113.

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Kraft und Beistand, damit der Angriff der Feinde seinen Geist nicht beirre, um Vernichtung ihrer Listen, durch welche sie seine Seele umstricken wollen, er ruft Christum, den gerechten Richter, sich zum Schutz und Schirm gegen alle, die ihn zu verderben trachten.

Obgleich in der Oratio keine Facta als Anhaltspunkte gegeben sind, um die Zeit ihrer Dichtung genau zu bestimmen, so ist doch soviel gewifs, dafs sie auf einen bevorstehenden Kampf über die streitige Lehre Bezug nimmt. Berengar möchte in seinem ganzen Leben zu einem so inbrünstigen Gebete dieses Inhaltes wohl nie eine dringendere Veranlassung gehabt haben, als zur Zeit der Concilien zu Rom 1059, 1078 und 1079. In der Beschreibung, welche er von letzterem giebt, sagt er selbst 1): Proximum etiam diem constituerat (papa), quo ipsius, si ita vellent, facti juramenti etiam per ignitum ferrum firmamentum ab aliquo meo acciperent: ita veniente die constituto, quantum poteram, jejuniis et orationibus rei exitum apud justum judicem praemunitum me habere praesumebam. ' Diese Stelle deutet eine Stimmung des Gemüthes an, aus welcher jenes Gebet emporsteigen konnte, die erwähnten orationes, selbst der Ausdruck justus judex weisen auf jenes Gebet hin. Berengar hatte die Entscheidung einem Gottesurtheile überlassen, deshalb beginnt das Gebet mit dem Anrufe: Juste Judex. Man darf die Abfassung desselben daher in den Februar des Jahres 1079 setzen. Mabillon 2) entscheidet sich für das Jahr 1083, wahrscheinlich weil Clarius unter diesem Jahre von dem erwähnten Gebete spricht. Dadurch aber hat Clarius die Zeit der Abfassung eben so wenig bestimmen wollen, als Albericus dadurch, dafs er des Gebetes unter dem Jahre 1050 erwähnt.

Litterae commendatitiae Gregorii papae VII. datae Berengario post Concilium Romanum, geschrieben 1079, gedruckt:

bei de Roye 1. c. p. 76, mitgetheilt ex manuscripto Monasterii S. Albini Andegavensis, quod habet Commentarium Aimonis Monachi in epistola D. Pauli,

in Dacherii Spicilegium Tom. II. p. 508, nova editio Tom. III. p. 413, mitgetheilt ex manuscripto S. Albini Andegavensis ordinis Benedicti, wie im Elenchus vorn in Tom. II. der ersten Ausgabe

1) Acta Concilii Romani bei Martene 1. c. Tom. IV. p. 108. 2) Mabillon Analecta Tom. II. p. 492, nova editio P. 516.

bemerkt ist. Dacherius weicht an einigen Stellen in der Leseart unbedeutend von de Roye ab.

Aus Dacherius ist der Brief entlehnt

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bei Oudin 1. c. p. 634. Oudin giebt das Manuscript, aus welchem Dacherius den Brief entnommen hat, falsch an.

Gieseler 1. c. p. 236 liefert einen Auszug aus dem Briefe.

Alle diese Herausgeber, auch Mabillon 1) und Stäudlin 2) sind darüber einig, dafs der Brief nach der Synode, welche 1079 zu Rom gehalten wurde, geschrieben ist. Dacherius 3), Bulaeus, Mabillon 4) und Bouquet 5) setzen den Brief ins Jahr 1079, Labbeus und Harduin ins Jahr 1080. Der im Briefe genannte Fulco ist derselbe Geistliche, dessen Berengar in den Acta concilii Romani 6) erwähnt.

Acta Concilii Romani sub Gregorio papa VII. in causa Berengarii ab ipso Berengario conscripta cum ipsius postea recantatione, geschrieben nach dem Februar des Jahres 1079, gedruckt:

bei Martene 1. c. Tom. IV. p. 103-109, mitgetheilt ex manuscripto Gemblacensi, wie daselbst p. 102 bemerkt ist, (die Bibliothek zu Gemblours ist abgebrannt)),

bei Mansi 1. c. Tom. XIX. p. 761 8).

Mabillon kannte diese Acta 9) und soll davon eine Handschrift unter dem Titel: tractatus de corpore et sanguine domini in sacramento altaris, in der Bibliothek der Jesuiten zu Löwen gefunden haben, wie Oudin 10) behauptet. Bevor Martene diese Acta drucken liefs, veröffentlichte Mabillon ein Paar Stellen daraus in seinen Analecta Tom. II. p. 487, nova editio p. 515 und in d'Achery Acta Sanctorum 1. c. praefatio p. 20, 27 und 28 mit ein Paar Verschie

1) d'Achery Acta Sanctorum 1. c. praefatio p. 21 u. 22.

2) Stäudlin 1. c. p. 89.

3) Dacherius in der neuen Ausgabe des Spicilegii 1. c.

4) Mabillon Annales Tom. V. p. 140.

5) Bouquet 1. c. Tom. XI. p. 530.

6) Martene l. c. Tom. IV. p. 103.

7) d'Achery Acta Sanctorum 1. c. praefatio p. 22.

8) wie Gieseler 1. c. p. 218 u. 234 bemerkt.

9) cfr. Mabillon Analecta Tom. II. p. 487. u. 489, nova editio 10) Oudin 1. c. p. 633, 635 u. 636.

p. 515.

denheiten der Leseart, welche Martene nicht berücksichtigt hat. Auch die Nachrichten, welche Mabillon in d'Achery Acta Sanctorum 1. c. praefatio p. 43 und in seinen Annales Tom. V. p. 140 mittheilt, sind aus obigen Acta Concilii Romani entnommen.

Auszüge aus denselben giebt Gieseler 1. c. p. 234-236 nach

Mansi.

Einen kurzen Auszug nach Martene giebt Stäudlin 1. c. p. 83 und Neander in der allgemeinen Geschichte l. c. p. 516.

Diese Acta enthalten den Bericht Berengars über die gegen ihn 1078 und 1079 zu Rom gehaltenen Concilien und müssen daher im Jahre 1079 oder bald nachher geschrieben sein. Martene setzt diesen Acta das Jahr 1078 zur Seite. Oudin, welcher von denselben nur aus Mabillons Analecta Kenntnifs besitzt, behauptet 1), dass sie im Jahre 1081 geschrieben seien. Mabillon 2) selbst erwähnt derselben zwar nach dem Concile zu Rom 1079, ist aber, wie es scheint, der Ansicht, dafs Berengar sie vor dem Concile zu Bourdeaux aufgezeichnet habe, welches 1080 gehalten wurde.

Die Zweifel an der Echtheit dieser Acta sind von Stäudlin 3) zusammengestellt und von ihm widerlegt 4). Auch Neander 5) vertheidigt die Echtheit dieser Acta.

Mit obigem Berichte Berengars ist eine Nachricht zu vergleichen, welche der Cardinal Benno über Gregor VII. ertheilt 6).

Scriptum Berengarii, quo refutat formulam professionis fidei, in Concilio Romano sibi propositam, geschrieben nach dem Februar des Jahres 1079.

Ein Auszug davon ist gedruckt

in Mabillon Annales Tom. V. p. 139, mitgetheilt ex veteri codice Gemblacensi, und aus Mabillon wieder abgedruckt bei Stäudlin 1. c. p. 82 und 83,

in d'Achery Acta Sanctorum 1. c. praefatio §. IV. 62. p. 37 und 38, mitgetheilt ex bibliotheca Gemblacensi, wie daselbst p. 22

1) Oudin l. c. p. 635.

2) Mabillon Analecta Tom. II. p. 487 u. 489, nova editio p. 515.

3) Stäudlin 1. c. p. 81-85.

4) Stäudlin 1. c. p. 85-89.

5) Neanders allgemeine Geschichte 1. c. p. 509, 510 u. 512. Nota 1.

6) Bulaeus 1. c. p. 464, d'Achery Acta Sanctorum 1. c. praefatio p. 43 u. 44; Mabillon Annales Tom. V. p. 140; Gieseler 1. c. p. 235; cfr. Vita et gesta Hildebrandi etc. descripta per Bennonem Cardinalem bei Gratius 1. c. fol. XL. und bei Flacius 1. c. p. 318, secunda editio p. 221.

bemerkt ist. Dafs diese Bibliothek durch Feuersbrunst vernichtet ist, wurde schon erwähnt.

Diese beiden Auszüge bleiben, obwohl sie stellenweise sich gegenseitig ergänzen und der Auszug in d'Achery Acta Sanctorum die Worte des Manuscriptes, wie ausdrücklich bemerkt wird, bis zum Schlusse desselben hinzufügt, dennoch nur ein Fragment eines Berichtes, welchen Berengar (vielleicht in einem Briefe) über das gegen ihn 1079 zu Rom gehaltene Concil aufgesetzt hat.

Es sind also die Schlufsworte dieses Berichtes bekannt. Der Inhalt der Worte, mit welchen die oben verzeichneten Acta Concilii Romani 1) enden, läfst keinen Zweifel übrig, dafs Martene auch die Schlufsworte jener Acta, wie er sie im Manuscripte vorfand, durch den Druck veröffentlichet hat. In beiden Werken sind sowohl der Schlufs als die übrigen Textesworte ganz verschieden von einander. Daraus folgt mit Gewissheit, dass vorliegendes Scriptum Berengarii mit obigen Acta nicht identisch, noch ersteres aus letzteren entlehnt ist. Dadurch wird ein Grund entkräftet, welcher gegen die Echtheit und Integrität der Acta Concilii Romani gebraucht ist 2).

Bernaldi de Berengarii haeresiarchae damnatione multiplici tractatus, geschrieben 1088.

Chiffletius 1. c. p. 360–366 hat den zweiten Theil dieses Werkes 3) ex manuscripto codice S. Augendi seu S. Claudii Jurensis veröffentlichet. Er kennt den Verfasser nicht, giebt aber in der Praefatio zu diesem Werke 4) Gründe für die Vermuthung an, dafs derselbe ein Mönch des Klosters St. Blasii in Schwaben gewesen sei. Der Verfasser wird häufig unter dem Namen Anonymus Chiffletianus citirt.

Ussermann 1. c. Tom. II. p. 427-437 hat das Werk, oder vielmehr den zweiten Theil desselben, mit der von Chiffletius dazu gelieferten Praefatio aus Chiffletius wieder abdrucken lassen. Er beweiset 5), dafs Bernald oder Bernold von Constanz oder Schaffhausen, Mönch des Klosters St. Blasii, der Verfasser sei.

Matth. Riebener fand in der kaiserlichen Bibliothek zu Wien den ganzen tractatus, also auch den ersten Theil 6), und hat das

1) bei Martene 1. c. Tom. IV. p. 109.

2) cfr. Stäudlin 1. c. p. 82 u. 83. No. 1, und p. 87 u. 88. No. 4.

3) cfr. Stäudlin 1. c. p. 96.

5) Ussermann 1. c. Tom. II. p. 427.

4) Chiffletius 1. c. p. 356.

6) Stäudlin 1. c. p. 96 u. 97.

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