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der Gemüther; überall zeigte sich das Benehmen eines unabhängigen, und das Gefühl eines gastfreien Volkes ; Fremde, Feinde des Vaterlands erkanuten, daß die Res publik im Herzen der Franken ist, daß fie darin schon die Reife der Jahrhunderte hat.

Die Zurükkunft unfrer Krieger in das Gebiet von Frankreich war eine Reihe von Festen und Triumphen. Diese in den Gefechten so furchtbare Sieger waren unter uns Freunde und Brüder; glüklich burch das allgemeine Glük, genossen sie, ohne Stolz, don Dank, den sie verdient hatten, und zeigten sich durch die strengste Disciplin ihrer erfochtenen Siege würdig.

In dem Kriege, der uns noch zu führen übrig war, wechselten Vortheile und Unfälle mit einander ab. So ungleich ihre Stärke gegen die englische war, zeigte unsre Marine doch ihren Muth auf dem von feindlichen Flots ten bedekten Mittel Meer, und Spuren ihres alten Glanz zes auf dem Ozean: fie fezte, durch einen glorreichen Widerstand England in Erstaunen, das an feinen Küsten zusammengeströmt war, um Zeuge ihrer Niederlage zu seyn, und ohne die Rükkehr des Friedens durfte sie hoffett, daß sie ihre vergangenen UnglüksFålle, und die Fehler, durch welche sie verursacht wurden, råchen würde.

In Aegypten sind die Soldaten der Armee vom Orient gewichen; aber sie wichen mehr den Umständen, als der türkischen und englischen Macht; und hätten sie vereinigt gekämpft, so würden sie sicher gesiegt haben. Endlich kehren sie in ihr Vaterland zurük, mit dem Ruhs me, der vierjährigen HeldenThaten und Anstrengungen gebührt; sie lassen in Aegypten unsterbliche Erinnerungen zurük, die vielleicht einst wieder Kinste und gesellschafts liche Cultur dort weken können. Die Geschichte, wenige ftens, wird nicht verschweigen, was die Franken thaten, um die Civilisation und die Kenntnisse Europa's in dieses Land zu bringen; durch welche Anstrengungen sie es ers – oberten; mit welcher Weisheit und Disciplin sie es so

lange behaupteten; und vielleicht wird fie den Verlust dess felben als ein neues Unglük für das menschliche Gefälecht beklagen. Achtundzwanzigtausend Franken landeten in Aegypten, um es zu erobern; andre wurden feitdem zu - verschiedenen Zeiten dahin geschikt; aber ohngefähr eben fo viele waren von da zurüfgekommen. Dreiundzwanzigs tausend kehren, nach der Räumung dieses Landes, nach Frankreich zurük, ohne die Fremden zu rechnen, welche fhrem Schiffal folgen. Also haben vier Feldzüge, zahls reiche Gefechte und Krankheiten nicht ein Fünftheil der Armee vom Orient aufgerieben.

Nach dem ContinentalKriege machte die Regierung in dem Militair alle die Reformen, welche die Umstände gestatteten. Unbedingte Abschiede werden bes willigt, und zwar ohne Vorzug, ohne Gunft, nach eis ner unveränderlich festgefezten Ordnung. Um die Küte, welche diese Abschiede in der Armee verursachen werden, wieder auszufüllen, wird es nöthig seyn, die Conscribirs ten von den Jahren 9 und 10 aufzurufen, und in dieser Sizung wird dem gesezgebenden Körper der Entwurf eis nes Gesezes, um sie unter die Verfügung der Regierung zu stellen, vorgelegt werden: aber die Regierung wird nur die Anzahl aufrufen, welche genan nöthig ist, um die Armee auf dem vollständigen FriedensFuße zu erhalten.

Wir werden' mún des Friedens geniessenz allein der Krieg wird uns eine Last zurüklaffen, die lange Zeit unsre Finanzen beschweren wird: die Ausgaben tilgen, wels che weder vorhergesehen noch berechnet werden konnten, die Dienste unsrer Vertheidiger belohnen, die Arbeiten in unsern Zeughäusern und Seehäfen neu beleben, Franks reich wieder eine Marine geben, alles, was der Krieg zerstört, alles, was die Zeit verschlungen hat, neu era schaffen, endlich alle unsre Anstalten und Einrichtungen auf die Stufe heben, welche die Größe und Sicherheit des Republik erfordern, alles das kan nur mittelst einer Zuwachses an Einkünften geschehen. Die Einkünfte

werden mit dem Frieden von selbst wachsen; die Regierung wird auf das strengste damit haushalten: aber wenn der natürliche Zuwachs an Einkünften, und die strengste Des konomie nicht hinreichend sind, so wird die Nation über die Bedürfnisse urtheileu, und die Regierung wird die Hilfsquellen vorschlagen, welche die Umstånde nothwendig machen werden.

Im ganzen Laufe des Jahres 9 gab es kaum einigen seltenen Verkehr zwischen dem MutterLande und den Cos lonien

Guadeloupe behielt einen Rest von Cultur und Wohlstand; aber der Souverainetåt der Republik ward dort manche Schmach zugefügt. Im Jahr 8 kommandirtë dort ein einziger Agent; er wurde durch eine Faction des portirt. Ihm folgten drei Agenten; zwei derselben des portirten den dritten, und fezten einen von ihrer Wahl an deffen Stelle. Ein andrer starb; und die zwei übrig ges bliebenen rissen allein die Gewalt an sich, die von dreien ausgeübt werden sollte. Unter dieser verstümmelten und gesezwidrigen Agentschaft herrschten wechselsweise Anarchie und Despotism; die Pflanzer, die Bundsgenossen klagten fie an, und legten ihr Frthümer und Verbrechen zur Last. Die Regierung versuchte daher, eine neue Verwaltung einzurichten: ein GeneralKapitain, ein Präfect, ein Jus ftizCommisfair, die einander untergeordnet sind, aber nach Erfordern der Umstände auf einander folgen können, mas chen Eine Gewalt aus, die nicht ohne Controle ist, aber durch keine Nebenbulerschaft in ihrem Wirken gestört, in Ihrer Kraft gelähmt wird. Diese Verwaltung besteht, und bald wird man wissen, ob sie den Hofnungen, die man von ihr hegte, entsprochen hat. Gleich bei seiner Ankunft hatte der General Kapitain den FactionsGeist zu bekämpfen; er glaubte, dreizehn Unruhstifter und Depors tationsUrheber nach Frankreich schiken zu müssen. Die Regierung war der Meinung, daß solche Menschen in Frankreich gefährlich seyn würden, und verordnete daher,

fie nach derjenigen Colonie, welche sie wählen würden, mit Ausnahme von Guadeloupe, zu senden.

Auf St. Domingo wurde der Gehorsam durch uns regelmäßige Handlungen gefährdet. Bei zweideutigem Schein, wollte die Regierung dort nur die Unwissenheit erbliken, welche Namen und Dinge verwechselt, und an sich reißt, wo sie nur zu gehorchen wähnt: aber eine Flotte und eine Armee, die im Begrif sind von den eus ropäischen Håfen auszulaufen, werden alle Wolken bald zerstreuen, und das gesammte St. Domingo wird unter die Geseze der Republik zurüktreten.

Auf St. Domingo und auf Guadeloupe gibt es keine Sklaven mehr: alles ist dort frei: alles wird frei bleiben. Klugheit und Zeit werden daselbst die Ords nung zurükführen, und Cultur und Arbeit wiederherstellen.

Auf Martinique werden andre Grundsäze zu bes folgen seyn. Die Sklaverei ist dort beibehalten worden, und sie wird es auch bleiben. Es hat der Menschheit zu viel gekostet, um in diesen Gegenden noch eine neue Res volution zu versuchen.

Guyana hat unter einem thåtigen, kraftvollen Vers walter geblüht; es wird noch mehr blühen unter dem Einfluß des Friedens, und mit einem neuen Gebiet vers gròsert, welches die Cultur herbeiruft und Reichthum verspricht.

Die Inseln Isle de France und Reunion blies ben mitten unter den Factionen, und bei einer schwachen, unsichern, vom Zufall erschaffenen Verwaltung, welcher die Regierung weder Antrieb noch Beistand gab, deunoch dem MutterLande treu. Diese wichtigen Colonien sind beruhigt; sie fürchten nicht mehr, daß das MutterLand, durch Befreiung der Schwarzen, die Weiffen zu Sklaven mache.

Die gleich zu Anfang des leztverflossenen Jahres in der Erhebung der Einkünfte und in der Bers theilung der Ausgaben festgesezte Ordnung, hats

te in diesem Theile Wenige Verbesserungen zu machen übrig gelassen. Eine thätige Aufsicht verbreitete Licht über vors herige Vergeudungen und über gegenwärtige Misbräuche: die Strafbaren wurden der öffentlichen Meinung und den Gerichten angezeigt.

Der Gang der Regien ward concentrirt; und dadurch kam mehr Kraft und Zusammenhang in die Verwaltung, mehr Schnelligkeit in die Untersuchungen und in die Resultate.

Es wurden Maasregeln genommen, um die Zahlungen in die öffentlichen Kassen noch mehr zu beschleunigen, um mehr Regelmäßigkeit in die Entrichtung der Ausgas ben zu bringen, um das desfalsige Rechnungs Wesen eins facher und thätiger zu machen.

Die Kunst der Verfälscher hat Schreken erregende Fortschritte gethan. Mit falschen Urkunden begründete man Lieferungen, die nie waren gemacht worden; man begründete dergleichen auf Urkunden, die man zu Paris gekauft hatte; man betrog die Liquidators, und vers schlang auf solche Art das Staatsvermögen. Um diesen Misbrauchen und diesen Verbrechen in Zukunft vorzubeuz gen, wollte die Regierung, daß die in den Bureaux der Minister gemachten Líquidationen von neuem untersucht werden, und die Republik nicht eher zur Schuldnerin machen sollten, als nachdem sie in einem VerwaltungsRathe bewährt worden.

Der Finanz Minister kan sich nun ganz den Arbeiten wiedmen, welche die Beziehung der Einkünfte und das System unsrer Steuern erfordern.

Ein andrer (Sch az-Minister) wacht unmittelbar über das Depot des öffentlichen Vermögens, und seine pers sönliche Verantwortlichkeit verbürgt dessen Unverlezbarkeit.

Die Tilgungs Kasse hat eine vollständigere Orgas nisation erhalten. Ein einziger Mann leitet ihre Bewes gungen: aber vier Verwalter wachen über die Details, als Rathgeber und, wenn es seyn müste, Censoren des Agenten, den sie unterstüzen sollen.

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