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Mariae Virginis, Barcinonae 1572; Horae B. M. V. ad normam antiquae professionis Carmelitarum, Venetiis 1585 (enthält zahlreiche Hymnen, verfafst per Fratrem Simonem Salibam, Carmelitam, die uns natürlich hier nicht interessieren). Die Bibliothek des Seminario Conciliar fand auch ich noch in Kisten verpackt, die in einem verschlossenen Raume auf- und übereinander gestapelt waren. Zu oberst entdeckte ich drei neuere, mit dem Buchstaben M gezeichnete Kisten. Meine Vermutung, dafs sie die Handschriften enthielten, bestätigte sich bei Eröffnung derselben; leider ergab sich aber auch, dafs sie nichts Liturgisches von Bedeutung verschlossen. Nicht unerwähnt will ich das kostbar illuminierte, auf Pergament gedruckte Exemplar des Mefsbuches von Barcelona (Lyon 1521) lassen, das in der Capilla de San Jorge in der Audiencia territorial bewahrt wird. In den verschiedenen Privatbibliotheken, die zu besuchen ich Gelegenheit hatte, fand ich wenig; nur in einer ein kostbares neumiertes Antiphonar des 12. Jahrhunderts.

Vicq. Diese kleine abgelegene Stadt enthält eines der sehenswertesten kunsthistorischen Museen Spaniens. Das reiche Barcelona besitzt keine ähnliche Sammlung, die sich mit demselben messen könnte. Der gegenwärtige Bischof hat im Laufe von nur drei Jahren diese Sammlungen in seinem Palais vereinigt, eine rettende That, die zugleich den Beweis liefert, was Einsicht und Umsicht in Spanien zur rechten Zeit vermocht hätten. In dies Museum ist auch ein Teil der Handschriften des Kapitelsarchivs überführt, während ein anderer Teil in den Archivräumen im Kreuzgange der Kathedrale verblieben ist. An beiden Stellen finden sich liturgische Handschriften; einige ältere Drucke, darunter Mefsbuch und Brevier von Vicq, in der bischöflichen Bibliothek im Palais. Nicht unterlassen darf ich, an dieser Stelle Sr. bischöflichen Gnaden für die freundliche Förderung meiner Arbeit und liebevollste Gastfreundschaft meine Dankbarkeit zu bezeugen.

Tarragona. Auf dem Archiv des Domkapitels befindet sich an liturgischen Handschriften nichts. Das 1499 zu Barcelona gedruckte Mefsbuch von Tarragona (Hain 11433) ist nicht mehr

de coelo ibidem esse. Der Ausdruck „locus, in quo" ist mittelalterlichscholastische Brachylogie, gerade wie das bekannte „materia, circa quam“, ,,terminus, a quo“ u. a.

vorhanden. Der einzige liturgische Schatz des Archivs ist das Breviarium secundum consuetudinem sanctae metropolis ecclesiae Tarraconensis, s. 1. et a., thatsächlich gedruckt zu Barcelona bei Johann Rosembach 1484. Ohne Interesse ist das Missale parvum cum magna diligentia emendatum et correctum etc., gedruckt Barcinonae per Iohannem Rosembach, artis impressoriae magistrum, anno salutis nostrae 1509, die ultimo Octobris. Dagegen sei erwähnt, dafs Ramon de Huesca, Ord. Capuc. noch 1802 im Karmeliterkloster zu Jacca eine weitere Auflage des Breviers von Tarragona sah, ebenfalls dei Rosembach gedruckt im Jahre 1525. Vergl. sein Theatro Historico del Regno de Aragon VIII, 481. In einem geradezu beispiellosen Zustande befindet sich die Bibliotheca provincial. Sie enthält die Handschriften und Bücher des berühmten Cistercienserstiftes Poblet. Ein gutes Drittel der Druckwerke ist aber durch Feuchtigkeit derart zusammengeleimt, dafs dieselben nicht mehr zu öffnen und einem Ziegelsteine oder, wenn man lieber will, einem Handkäse ähnlicher sind, denn einem Buche, da sie obendrein von den Würmern aufs Ungestörteste in Behandlung genommen worden. Unter den Handschriften befinden sich drei Breviere von Poblet aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Dieselben folgen indes streng dem Ordo der Cistercienser und bieten keinerlei Nova.

Tortosa. Das Kapitelsarchiv ist, auch was Liturgica betrifft, eines der reicheren. Es enthält aufser den alten liturgischen Drucken des Diöcesanbreviers, von dem schon oben die Rede war, und des Mefsbuches, Barcelona bei Rosembach 1524, eine Reihe ebensolcher Handschriften. Ein Katalog existiert allerdings auch hier noch nicht.

Valencia. Auch dies Kapitelsarchiv ist reich an liturgischen Handschriften und Druckwerken. Erwähnt sei von letzteren das Brevier von Valencia, Zaragoza 1503, dem ich nur hier begegnet bin, unerwähnt dagegen lasse ich das Missale Romanum, Venetiis 1482. Nur wenige Liturgica enthält die Universitätsbibliothek unter den Handschriften; unter den Druckwerken nichts Nennenswertes. Das Brevier von Sixena, das Georgius Cocus, Alemannus, 1547 zu Zaragoza gedruckt und das noch Villanueva (Viaje I, 92) hier sah, ist nicht mehr vorhanden; es findet sich aber ein Exemplar zu Madrid. Auch die Bibliothek des Colegio del Corpus besitzt unter seinen vielen

alten Druckwerken einige Liturgica, u. a. Missale secundum almae ecclesiae Pacensis consuetudinem, Hispali (Johann Cronberger) 1529. G. F. Hänel spricht in seinen Catalogi Librorum Manuscriptorum von einer Bibliothek zu Valencia, die sich im Temple (in aedificio, quod templum vocant) befinde; er teilt sogar den Katalog und die Signaturen der Handschriften mit. Heutzutage ist nicht nur im Temple von dieser Bibliothek nichts mehr zu sehen, sondern es gelang mir, alles Umfragens ungeachtet, nicht einmal, irgend welche Auskunft über das Verbleiben jener Bücherei zu erlangen. Niemand, der eine Erinnerung davon bewahrt hätte, dafs sich im Temple jemals eine Bibliothek befunden. Die Handschriften der Universitätsbibliothek decken sich keineswegs mit denen Hänels, und stellte überdies der Bibliothekar durchaus in Abrede, dafs je Bücher aus dem Temple in die Universität gekommen seien.

Madrid. An liturgischen Handschriften besitzt die Nationalbibliothek wenig genug, kaum mehr, denn ein halbes Hundert, unter denen noch mehrere, weil nicht spanischer Herkunft, von geringerem Interesse für mich waren. Dazu lassen die Handschriftenkataloge noch sehr viel zu wünschen übrig. Bedeutend ist dagegen der Bestand an gedruckten spanischen Mefsbüchern und Brevieren. Chevalier hat a. a. O. S. 514 die Titel einer Anzahl derselben nach dem Zettelkataloge zusammengestellt, auch Drucke des 17. und 18. Jahrhunderts, die für uns natürlich kein Interesse mehr haben. Dagegen vermisse ich bei ihm gerade die ältesten und interessantesten von denen, die ich einsehen konnte; vermutlich, weil er nur dem einen Zettelkatalog - es giebt deren zwei verschiedene seine Aufmerksamkeit schenkte. Ich gebe den bei ihm übersehenen Brevieren ein Sternchen. 1) Braccarense, Salmanticae 1512. *Burgense s. 1. et a, ein sehr früher Druck und herrlich erhaltenes Exemplar, vermutlich Unicum, wie so viele dieser alten Breviere. - Caesaraugustanum, Venetiis 1496. Caesaraugustanum, Caesaraugustae 1527. Breviarium Ordinis Immaculatae Conceptionis, Compluti 1551, eigentlich richtiger Horae zu nennen, da es nur das Officium Conceptionis BMV. enthält. * Compostellanum, Ulixbonae

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1) Die Signatur lasse ich fort, da dieselbe bei der demnächstigen Überführung der Bibliothek in das neue Gebäude am Paseo de Recoletos geändert werden dürfte.

1497. Compostellanum, Salmanticae 1569; von dieser Ausgabe besitzt das Kapitel von Compostella ein zweites Exemplar.

Conchense, Conchae 1558. - Ein Breviarium S. Cucufati (210-7), ohne Anfang und ohne Ende, findet sich freilich im Zettelkatalog, figuriert auch bei Chevalier und hat ihm der Buchbinder diesen Titel in dorso eingeprägt. Wer indes das Buch selbst zur Hand nimmt, wird sehr bald einsehen, dafs hier eine Mystification vorliegt und er nicht ein Brevier von San Cucufate, sondern ein solches der italienischen Benediktinerkongregation de sancta Justina sive de unitate ordinis sancti Benedicti" in Händen hält. Dertusense, Lugduni 1547; schon oben unter Barcelona und Tortosa erwähnt. Eborense, Ulisiponae 1548. Gienense, Hispali 1528. - Breviarium Ordinis S. Hieronymi (Breviarium Romanum secundum consuetudinem ordinis fratrum sancti Hieronymi), Lugduni 1547. Dasselbe, Caesaraugustae 1562. - *Hispalense, unvollständig. Illerdense, Illerdae 1571.- Majoricense, Venetiis 1506. Breviarium Ordinis S. Mariae de Mercede, Lugduni 1560. Oscense et Iaccense, Caesaraugustae 1505. Placentinum, Venetiis 1554. Pampelonense, s. 1. 1551. Salmanticense, Salmanticae 1541. Segobiense, Vallisoleti 1527. — Seguntinum, Seguntiae 1561. Sigenense (Breviarium secundum ritum Sixene monasterii, ordinis sancti Iohannis Hierosolymitani sub regula beati Augustini), Caesaraugustae 1547. *Tirasonense, Venetiis 1497. *Toletanum, Venetiis 1492. Toletanum, Lugduni 1551. *Zamorense, unvollständig.

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Weniger reich und weniger interessant ist die Sammlung der Mefsbücher; ich führe nur diejenigen spanischen Missalien auf, die Chevalier a. a. O., ich weils nicht aus welchem Grunde, übergangen hat: Caesaraugustanum s. 1. et a. Caesaraugustanum, Caesaraugustae 1498. - Caesaraugustanum, Caesaraugustae 1522. Calagurritanum et Calciatense s. 1. 1544. Gerundense, Lugduni 1557. - Hispalense, Hispali 1520. Hispalense, Hispali 1534. Hispalense, Hispali 1537. dinis s. Hieronymi (Ordo Missalis secundum consuetudinem Romanae curiae et ordinis fratrum s. Hieronymi), Caesaraugustae 15011 [sic].

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Bevor wir uns zu anderen Büchersammlungen der Hauptstadt wenden, sei eines Gedichtes Erwähnung gethan, das in

dem Repertorium Hymnologicum Chevaliers eine Stelle gefunden. Da ich diesen „Hymnus“ füglich nicht in meine Sammlung aufzunehmen vermag, will ich demselben, damit nicht ein fleifsiger Benutzer des Repertoriums ihn vermisse, hier eine Stelle gönnen. Er steht Cod. Matriten. ol. Toletan. 14—1. saec. 11/12 hinter der Expositio Psalmorum Sancti Augustini und hat den Schreiber des Codex zum Verfasser. Die Aufschrift lautet: Metrum Sapphicum constans ex trochaeo, spondaeo, dactylo; ultimus indifferenter ponitur. Quod quidam cecinit in hilaritate mentis. suae infra portas filiae Sion coram fratribus:

Dum cibis corpus modicis fovetur,
Pinguis a ruma stomachus marcescit,
Dumve non pinsat puteal palati
Crapula putris,

Cordis ignescat generosus ardor,
Mentis excrescat pia fortitudo,
Longius prisca tretrici fugata
Criminis offa.

Mentis ut frondes Zephyrus virentes
Veris accessu revehit tepentes
Seu velut tellus liquefacta sulcis
Gignit orexim;

Mollibus sic nos moderans habenis

Suggerat vires vitio carentes,
Dedat et fletus nimios ocellis
Spiritus almus.

Hoc Augustini studui volumen,

Dum rudis normae modulis docerer,
Dum pia fratres Aderaldus abbas

Lege regebat.

Ac regat, glisco, diuturnus aevo,
Bis mori pro quo paterer libenter,
Si vel undenos sibi lucis auctor

Adderet annos.

Cui Deus fidum socians alumnum,
Quem pie forti conjunxit [sic] priorem,
Corrigens segnes pietate mitis

Temperat omnes.

Qualis aurorae rutilans ab ortu
Phoebus albescit radio micanti,

Noctis incusas speciosus alas

Rumpere curat;

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