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c) Von einer andern Art, die Orationer zu singen. *) Es kommt noch eine zweite feriale Gesangsweise der Oration vor, welche dient: für die bestimmten Orationen am Ende des Psalteriums, welche nach den Antiphonen der seligen Jungfrau Maria stehen; für die Oration „Dirigere" zur Prim, und für die Oration des Responsoriums für Verstorbene. Ferner dient diese Gesangsweise auch für die Orationen der Litaneien; der Besprengung des Weihwassers an den Sonntagen und für einige andere derartige Orationen. Dergleichen sind: die Oration nach der Fusswaschung und alle Orationen bei den Benedictionen der Wachslichter, der Asche und des Oeles, sowohl vor, als nach den Benedictionen (mit Ausnahme der zwei ersten Orationen der Palmweihe); dann die Oration des Charfreitages:,,Deus a quo et Judas;" ferner die übrigen folgenden Orationen, und zwar die zweite, vierte und sechste etc. alle abwechselungsweise; dann die Oration,,Libera nos;" nicht aber alle diejenigen, welche vor der Messe des Charsamstags stehen, und die für die Wasserweihe, welche alle über den vorhergehenden Ton, nämlich der Missa ferialis gesungen werden; - diejenigen aber, welche für die Feuerund Incens-Weihe angemerkt sind, werden blos gelesen.

Dieser Ton stimmt im Ganzen mit dem vorhergehenden überein, d. h. die ganze Oration wird in dem angefangenen Tone gesungen, bis am Ende bei der letzten Sylbe um eine kleine Terz gefallen, nämlich von c nach a, oder von f nach d zurückgesungen wird.

Dieser Schlussfall geschieht in vorerwähnten Fällen

*) Obwohl hier eigentlich der Ort nicht wäre, die Regeln über diese Arten der Orationen anzuführen, da diese nicht zur Messe gehören, so wurde doch in der Lehre von der Oration hier fortgefahren, um eine ganze Uebersicht der Regeln aufzustellen, wie alle Orationen ge-ungen werden sollen.

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nur bei der letzten Oration; der nämliche Fall trifft auch ein bei jedem Schlusse der vorerwähnten Orationen, welche endigen mit: Per Christum Dominum nostrum, und mit: Qui vivis et regnas in saecula saeculorum. (Directorium Chori Seite 532.)

Beispiel.

Concede misericors Deus fragili-tati nostrae praesidium,

ut qui sanctae Dei genitricis memoriam agimus: inter

cessionis ejus auxili-o a nostris iniquitatibus resurgamus.

Per eundem Christum Dominum nostrum. Amen.

d) Die Gesangsweisen der Orationen nach der Passion am Charfreitage.

Eine eigene Gesangsweise, ähnlich der der Präfationen, erfordern die Orationen (Preces) nach der Passion am Charfreitage, von denen immer die mit,,Oremus“ beginnende nach nachstehendem Beispiele, die mit,,Omnipotens sempiterne Deus" anfangende, wie schon erwähnt, in tono feriali nach Vorschrift c gesungen wird. — Die erste dieser Orationen ist im Missale in Noten ausgesetzt, die zweite folgt hier:

Oremus et pro beatissimo Papa nostro Gregorio, ut Deus

et Dominus noster, qui elegit eum in ordine Episcopatus,

salvum atque incolumen custodiat Ecclesiae suae sanctae,

ad regendum populum sanctum Dei. O-remus. Flecta

mus genua. Levate.

Bei der dritten Oration trifft die erste Veränderung auf Subdiaconibus, Acolythis, die zweite auf virginibus viduis, worauf dann der Schlusssatz beginnt.

In der vierten Oration trifft die erste Veränderung auf den Namen des Fürsten, die zweite auf das Wort nationes. Nach der letzten Veränderung tritt unmittelbar der Schlusssatz einer jeden Oration ein.

Die fünfte Oration hat drei Veränderungen bei catechumenis nostris: misericordiae und peccatorum.

Bei der sechsten Oration wäre es nicht schön, wenn man so viele Veränderungen machen wollte, als Doppelpuncte vorkommen. Man singe daher die erste Veränderung auf purget erroribus; die zweite auf vincula dissolvat: die dritte auf sanitatem, dann den Schluss.

Bei der siebenten Oration treffen die zwei Veränderungen auf die Worte: „et schismaticis ; dann auf universis.

In der achten Oration sind es die Worte perfidis Judaeis: und cordibus eorum, auf welche die Veränderungen treffen.

In der neunten Oration treffen die drei Veränderungen auf pro paganis: cordibus eorum: vivum et verum, und mit et unicum fängt der Schlusssatz an.

6) Epistel.

Die Epistel wird in einem tiefern, mehr gedämpften Tone, als die Oration, der jedoch dem deutlichen Vortrage nicht hinderlich sein darf, den angefangenen Ton festhaltend, vorgetragen. Kommt aber ein Fragezeichen vor, so singt man bei der viert' - oder drittletzten Sylbe vor dem Fragzeichen, (einige thun diess erst bei der vorletzten Sylbe), einen halben Ton abwärts, und kehrt auf der letzten Sylbe in den Hauptton zurück, den tiefern Ton mit diesem zusammenziehend. findet bei der Epistel keine Veränderung statt.

Beispiel.

Ausserdem

Lectio epistolae bea-ti Pauli Apostoli ad Corinthios. Fra

tres. Carissimi. Sic cantat sacerdos signum interrogatio

nis? Sic autem finis canitur.

7) Evangelium.

Das Evangelium wird in einem feierlichen Tone angefangen und langsam und würdevoll vorgetragen. - So oft ein Schlusspunkt im Evangelium vorkömmt, wird bei der vierten, wenn aber eine kurze Sylbe dabei ist, bei der fünften, oft auch bei der dritten Sylbe vor dem Puncte um eine kleine Terz gefallen, und sogleich wieder in den Hauptton zurückgegangen. Bei dem Fragezeichen gilt die nämliche Regel, welche oben bei der Epistel angegeben ist. Beim Schlusse des Evangeliums singt man bei der sechsten oder siebenten Sylbe vor dem Schusspunkte in die Terz zurück, und schliesst, langsam in Secunden aufsteigend, im Haupttone. Es kommen aber Evangelien vor, worauf sich die starre Regel, ohne der Schönheit des Vortrages zu schaden, nicht genau auf die bezeichnete Sylbe anwenden lässt. In diesen Fällen wird sich der Sänger durch sein eigenes ästhetisches Gefühl leiten lassen. Es wird auch hier nothwendig seyn, sich vor der Verrichtung auf den Evangelien-Gesang vorzubereiten, und die Sylben, auf welchen die Veränderung einzutreffen pflegt, anzumerken, denn ohne diese Vorsicht kann die schnellste Uebersicht nicht vor Fehlern verwahren.

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Beispiel.

. Dominus vobiscum. B. Et cum spiritu tuo.

V. Sequentia sancti Evangeli-i secundum Mathaeum.

I-ni-tium

Jo-annem

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