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Als er daran verzweifeln mußte, in Friedrich jemals einen Beschüßer deutscher Dichtung zu finden, wandte er seine Blicke auf den Kaiser Josef II.; doch wurde dieser durch seinen beklagenswert frühen Tod an der Ausführung seiner Pläne für die Förderung deutscher Literatur verhindert.

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Klopstock gehört zu den sprachgewaltigsten unter den deutschen Dichtern. Herder nannte ihn den „Alexander, dem das Makedonien der überkommenen Sprache zu eng war“. Wie hoch oder wie niedrig ihn die bloß literarische Darstellung heute noch schätzen mag, — in der Sprachgeschichte wird er für immer eine der wichtigsten Erscheinungen sein. Eine lange Reihe von Neubildungen, die uns ganz geläufig sind, hat er zuerst geprägt, so Worte wie: beflügeln, beglänzen, beschatten, Erbarmer, Hasser, gottgesandt, blumenbestreut, Feuerstrom, freudenhell, Silberton, Klügling, und viele viele andere. Zu Klopstocks Neuerungen gehörte auch der Gebrauch des Wortes innig in der Lyrik. In seinen lezten Jahrzehnten hat er sich mit fragen der deutschen Rechtschreibung befaßt, und zwar in der Richtung auf eine möglichst lautgetreue Wiedergabe des gesprochenen Wortes. Uus seinem Buche von 1779 Über Sprache und Dichtkunst, fragmente fon Klopstock stehe hier wenigstens ein Satz zur Kennzeichnung seiner Ansichten von vernünftiger Rechtschreibung: „Ich bin ser entfernt dafon, es mir zum Ferdinst anzurechnen, dasz ich mit diser so leichten Untersuchung fileicht sogar jezt noch zu frü komme." Es wäre gar nicht so übel, wenn Klopstock mit dieser Rechtschreibung damals durchgedrungen wäre.

In einem andern Sprachbüchlein: Grammatische Gespräche (1794) stehen allerliebste Sachen; so kämpft er z. B. aufs wißigste in der „Rivarolade" gegen den Franzosen Rivarol, der in einer Preisschrift über die Weltherrschaft der französischen Sprache von dieser die erstaunlichsten Dinge gerühmt hatte. Da macht Klopstock sich lustig über die „Was-ist-das-was-das-ist-was-haftigkeit" (Qu'est-ce que c'est que cela) und andere französische Weitschweifigkeiten.

Von der deutschen Sprache und Literatur hatte Klopstock die höchste Meinung und er verstand, seine Meinung über ganz Deutschland zu verbreiten. Aber auch von seiner eigenen Bedeutung für die deutsche Sprache hatte er ein stolzes Selbstbewußtsein; so heißt es in der Ode An Freund und Feind (1781) von dem, was er seiner Nation Neues gegeben:

Die Erhebung der Sprache,
Ihr gewählterer Schall,

Bewegterer, edlerer Gang, Darstellung, die innerste Kraft der Dichtkunst. Soviel ist sicher: zwischen den großen Kirchenliederdichtern des 17. Jahrhunderts und Klopstock hat es keinen deutschen Sänger gegeben, der solche Orgel-, Glocken- und Posaunentöne angestimmt hatte. Verse wie: „Wenn einst ich tot bin, Des Ruhmes lockender Silberton, Dann wird ein Tag sein, den werd ich auferstehn", und so viel andere volle Weiheklänge deutscher Sprache hatte Klopstock doch zuerst über deutsche Lande hin erschallen lassen. Eine unbeschreibliche innere Musik durchtönt seine Verse, und nicht ohne Grund hatte Schiller ihn den „musikalischen Dichter" vor allen andern genannt.

Von den Urteilen der größten unter den Mitlebenden über Klopstock wurden schon einige wiedergegeben; fie verdienen am Schlusse dieser Darstellung noch eine Ergänzung. Erst lange nach seiner jugendlichen Begeisterung für den Dichter des Messias und der Oden hat sich Goethe zu Eckermann geäußert: „Klopstock war kein epischer und kein dramatischer Dichter, ja überhaupt kein Dichter." Er hat damit Klopstocks Unfähigkeit für die eigentliche dichterische Gestaltung gemeint. — Lessing tadelte, bei aller Bewunderung für Klopstock, daß er „so voller Empfindung sei, daß man oft gar nichts dabei empfindet“. Schiller schrieb mit richtigem Blick für den Kern in Klopstocks dichterischem Wesen: „Seine Sphäre

ist immer das Ideenreich, und ins Unendliche weiß er alles, was er bearbeitet, hinüberzuführen. Beinahe jeder Genuß, den seine Dichtungen gewähren, muß durch eine Übung der Denkkraft errungen werden.“

Hören wir endlich noch den berühmtesten Zeitgenossen des Auslands, der sich über deutsche Literatur hat vernehmen lassen. In der Frau von Stael Buche „Über Deutschland“ heißt es: „Gäbe es in der Poesie Heilige, so müßte Klopstock zu ihren ersten zählen.“

Darf Klopstock noch als einer unserer lebendigen Dichter bezeichnet werden? Oder gehört er nur zu denen, die uns als geschichtliche Notwendigkeiten gelten, deren Nachwirkung aber von der Gegenwart nicht mehr verspürt wird? Ist es in der Tat so, wie Goethe schon vor 80 Jahren gesagt hat: „Klopstock, einst so notwendig und wichtig, hat jezt aufgehört, Mittel zu sein“? Allem Unscheine nach ist Klopstock heute vergessen und wird außer der Jugend der höheren Schulen nur von wenigen noch gelesen. Einer der Gründe, die dies bewirkt haben, wurde schon genannt: die Art der Behandlung Klopstocks im Unterricht. Dieser Zustand kann sich ändern, und es wäre ein Gewinn für den deutschen Sprachsinn, ein Gewinn aber auch für unsern Schah großer Poesie, wenn von Klopstock gerettet würde, was unvergänglich ist. Dies kann nur geschehen durch eine leicht zugängliche, kleine Auswahl des Allerbesten in Klopstocks Messias und mehr noch in seinen Oden. Es ist undenkbar, daß uns ein deutscher Dichter, der einstmals die ganze Nation, ihre Edelsten voran, mit höchster Begeisterung erfüllte, dauernd verloren sein soll.

Anhang.

Die Bardendichtung.

Früher selbst als Klopstock war ein andrer Dichter durch seine genauere Kenntnis der nordischen Dichtung und der Edda-Mythologie zur Nachahmung angeregt worden: Heinrich Wilhelm von Gerstenberg, geboren am 3. Januar 1737 zu Tondern, später Rittmeister im dänischen Heer, dann dänischer Konsul in Lübeck, am 1. November 1823 in Altona gestorben. Im Jahre 1766 veröffentlichte er sein Gedicht eines Skalden, ein kleines Epos in fünf Gesängen, worin er einen altnordischen Dichter von den Tagen der Vorzeit fingen läßt. Diese Dichtung wurde für Klopstock, mit dem Gerstenberg befreundet war, vorbildlich. Die Verhöhnung der Skalden- oder Bardendichtung als „Bardengebrülles“, die sich gegen deren Mißbrauch wandte, trifft auf Gerstenbergs Skalden sicherlich nicht zu. Es ist Kraft und echtdichterischer Schwung darin, und nicht gegen Gerstenberg hat Goethe seine gerechte Verwerfung der ganzen Dichtungsart gerichtet: „Die so oft gescholtenen, ja lächerlich gefundenen Bardenlieder häuften sich durch diesen Anstoß (die Taten Friedrichs). Keine äußern Feinde waren zu bekämpfen: nun bildete man sich Tyrannen.“ Schon in einem Brief aus früher Jugend (1769) scherzte Goethe über das ewige Gedonnere der Schlacht, die Glut, die im Mut aus den Augen blitt, den goldenen Huf mit Blut bespritzt" usw. Der letzte Gesang des Gerstenbergschen Skalden, der die Götterdämmerung schildert, steht nicht gar so weit hinter Richard Wagners Götterdämmerung zurück, nur daß Gerstenberg auf die Stabreime verzichtete:

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"

Wo ihre Fackeln glühten!

In neue Gegenden entrückt

Schaut mein begeistertes Aug' umher, erblickt
Den Abglanz höh'rer Gottheit, ihre Welt

Und diese Himmel, ihr Gezelt!

Mein schwacher Geist, in Staub gebeugt,
faßt ihre Wunder nicht, und schweigt.

Von Gerstenbergs andern Dichtungen muß späterhin noch eingehender die Rede sein.

Der Beifall, den der Skalde gefunden hatte, feuerte nach deutscher Art die wüste Nachahmung an, und bis in die siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts hinein erscholl nun wirklich das Bardengebrüll in allen Gauen Deutschlands und selbst Österreichs. Der lauteste der Brüller hieß Karl Friedrich Kretschmann (1738-1809), ein geborner Zittauer. In seinen Gesängen Ringulphs des Barden hat er ohne echte innere Stimmung nachgesungen, was Gerstenberg und Klopstock vorgesungen hatten. Unter seinen Händen wird alles ein Zubehör des Bardentums, die Nachtigall z. B. heißt der Bardenvogel, und so weiter bis zur äußersten Ermüdung des Geschmackes. Kretschmann wurde von allen literarischen Zeitschriften so schonungslos angegriffen, daß sein Gebrüll bald verstummte.

In Österreich hatte es einen Wiederhall gefunden durch den Jesuiten Michael Denis (1729-1800), einen sonst anerkennenswerten Vermittler zwischen der Literatur des protestantischen Deutschlands und der des katholischen Österreichs. Der poesiefreundliche Jesuit hat Macphersons Ossian gefühlvoll und sprachlich gewandt überseht, hat durch ein deutsches Lesebuch sein österreichisches Heimatland für die deutsche Literatur zurückerobert, hat sogar eine zusammenhängende Literaturgeschichte herausgegeben. Seine Bardengedichte allerdings sind ohne höheren Wert, und von seinen vielen andern Dichtungen verdient allenfalls nur die „Äonenhalle“ (aus den letzten Stunden des 18. Jahrhunderts) eine freundliche Erwähnung wäre es auch nur wegen der Vorurteilslosigkeit, womit dieser Jesuit selbst Friedrich dem Großen gerecht wird:

Zwei große Frauen sah ich, Theresien
Und Katharinen. Brüder! ihr hattet nicht
An Weisheit, macht und Tatenruhme
Größere Männer auf Herrscherstühlen.

Nur eines Mannes alles umfassenden
Sich selber alles schuldigen Heldengeist,
Der von der Sprea stolzen Ufern
Glänzte, konnten sie nicht verdunkeln.

Neuntes Buch.

Gotthold Ephraim Lessing.

(1729-1781.)

Vormals im Leben ehrten wir dich wie einen der Götter;
Nun du tot bist, so herrscht über die Geister dein Geist.
(Aus Schillers Xenien.)

Erstes Kapitel.

Lessing der Mensch.

effing tritt uns als der erste der noch fortwirkenden großen deutschen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts entgegen. Mit Klopstock hatte die Geschichte der neudeutschen Dichtung begonnen; mit Lessing beginnt die lebendige deutsche Dichtung selbst. Er stürmt allen voran in dem erhabenen Fackellauf unserer neuen Literatur, bei dem einer unserer Großen aus des Andern Händen die immer heller auflodernde Leuchte empfängt.

Lessing ist ein Erkennungsname: man frage jemand, wie er zu Lessing steht, und man wird wissen, woran man mit ihm ist. Schon der Klang des Namens gleicht dem Sausen eines scharfen Schwerthiebes durch die Lüfte. Zu einem so untrennbaren Teil unseres geistigen Lebens ist der Mann und sein Werk geworden, daß mehr fast noch als bei irgend einem Zweiten aus der frühen Heldenzeit neudeutscher Literatur auch in der Seele des weniger Kundigen beim bloßen Anrufen des Namens Lessing ein deutliches Bild auftaucht. Licht und Wärme strahlen von diesem Bilde aus; eine große Klarheit ergießt sich über uns, wenn wir seiner gedenken; zugleich aber eine den Wirkungen der Tragödie ähnliche Wehmut, wenn wir Lessings Lebenslauf überschauen, der fürwahr ein Lebenskampf gewesen ist.

Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 zu Kamenz in der Oberlausitz als das zweite unter zwölf Kindern, als der älteste von den zehn Söhnen des protestantischen Predigers Johann Gottfried Lessing geboren. Soweit der Familienname zurückverfolgt werden kann, ist er von protestantischen Deutschen geführt worden. Es gibt nicht die Spur eines Beweises für eine slavische Abkunft, ebenso wenig für eine jüdische. Der nicht seltene Name Lessing bei Juden ist zu erklären durch die Dankbarkeit, die zur Annahme des Namens des Nathan-Dichters manche Glaubensgenossen Mendelssohns vom Jahre 1812 ab bewogen hat, als ihnen die Führung fester Familiennamen anbefohlen wurde. Das feuer, das 1842 die Stadt Kamenz beinah ganz zerstörte, hat auch Lessings Geburtshaus vernichtet, dagegen ein nach seinem Namen benanntes Krankenstift verschont.

Gotthold Ephraim stammte aus einer Familie mit altererbten frommen und gelehrten Überlieferungen. Ein lutherischer Pfarrer Clemens Lessigk hat um die Mitte des 16. Jahr hunderts im sächsischen Erzgebirge gewirkt. Des Dichters Großvater Theophilus Lessing hat 1670 eine Abhandlung De religionum tolerantia (Von der Duldung der Religionen) öffentlich verteidigt. Auch wenn man nicht gerade an die Vererbung bestimmter Gesinnungen glaubt, ist dieses Zusammentreffen des Großvaters mit dem Enkel in einer der wichtigsten Lebensanschauungen merkwürdig.

Des Dichters Vater (1693—1770) war ein tiefgläubiger, dabei wissenschaftlich bemühter Mann, den erst die Not des Lebens langsam niedergedrückt hat. Er war für seine Zeit sprachenkundiger als die meisten seiner Amtsgenossen: er verstand gut Französisch, hat sich sogar an Übersetzungen aus dem Englischen gewagt und sich auch dichterisch in einigen

wenig bedeutenden Kirchenliedern versucht. Er hat noch den Ruhm seines großen Sohnes erlebt, der sich stets bemühte, dem Vater auch wissenschaftliche Freuden zu bereiten. Beim Tode des Vaters schrieb Gotthold Ephraim in seiner wortkargen Weise nur die Worte: „Welche Lobsprüche würde ich ihm nicht beilegen, wenn er nicht mein Vater wäre!" Wieviel von des Vaters schnellaufbrausendem Wesen auf ihn selbst übergegangen war, hat Lessing in seinen „Selbstbetrachtungen" mit dramatischer Lebendigkeit eingestanden. Bei Gelegenheit des Kampfes mit dem Hamburgischen Glaubenseiferer Goeze übermannt ihn einmal der Zorn, und er schreibt für sich hin:

Nun, mach bald, was du machen willst, knirsch' mir die Zähne, schlage mich vor die Stirne, beiß mir in die Unterlippe! Indem tue ich das letztere wirklich, und sogleich steht er vor mir, wie er leibte, und lebte mein Vater seliger. Gut, alter Knabe, gut! Ich verstehe dich. Du warst so ein guter Mann und zugleich so ein hitziger Mann. Wie oft sagtest du mir: Gotthold, ich bitte dich, nimm ein Exempel an mir; sei auf deiner Hut! Denn ich fürchte, ich fürchte, und ich möchte mich doch wenigstens in dir gebessert haben. Jawohl, Alter, jawohl. Ich fühle es noch oft genug.

Von der Mutter wissen wir nicht viel mehr, als daß sie die fromme Tochter des früheren Kamenzer Hauptpastors, eine treffliche Hausfrau, ihren Kindern eine besorgte Mutter gewesen, die mit begreiflicher Angst dem kühnen flug ihres berühmten Sohnes über den engen Gesichtskreis des Vaterhauses hinaus bis an ihren Tod (1777) gefolgt ist. Einige der Brüder haben studiert; der Bruder Karl Gottlieb ist erst Schriftsteller, später Beamter geworden und der Ahnherr des noch heute blühenden Geschlechtes der Lessinge in Berlin. Eine um drei Jahre ältere Schwester Dorothea Salome, die Gotthold Ephraim lange überlebt hat sie ist erst 1803 gestorben erscheint in den Familienbriefen als eine Sittenpredigerin ihrer Brüder, aber als treue Pflegerin der alten Eltern. Erwähnt sei aus den frühesten Knabentagen Gotthold Ephraims, daß er auf einem Doppelbilde neben seinem jüngeren Bruder Theophilus, der ein Lämmlein neben sich gewünscht, durchaus mit einem großen Haufen Bücher erscheinen wollte, statt mit einem Vogel im Bauer.

Seinen Eltern ist Gotthold Ephraim bis an ihr Ende der liebevollste Sohn gewesen. Don seinen kärglichen Einnahmen, die oft kaum für die eigene Lebensfristung hinreichten, hat er mit den Eltern, auch mit den Brüdern, opferbereit geteilt. Nach dem Tode des Vaters schreibt er an seinen Bruder Karl: „Es ist unsere Schuldigkeit, daß die Schulden, in welche ein so guter Vater durch seine Kinder geraten ist, auch von seinen Kindern bezahlt werden“, und er übernimmt die Tilgung ganz auf die eigenen Schultern. Und mochten auch Vater und Mutter engen Sinnes an dem seine selbstgewählten Wege wandelnden Sohne bis in dessen Mannesalter mäkeln, Gottholds Ehrerbietung bleibt stets dieselbe für den „hochzuverehrenden Herrn Vater", und er empfiehlt sich am Schlusse seiner Briefe „in das gütige Andenken und die beständige Liebe meiner hochzuverehrenden Eltern“.

Im zwölften Jahr wurde der Knabe Lessing auf die Fürstenschule Sankt Afra in Meißen, eines der berühmtesten Gymnasien der Zeit, gebracht. Er schrieb damals schon ein merkwürdig sicheres Latein, und es wird glaubwürdig berichtet, der Knabe habe in seiner lateinischen Aufnahmearbeit, mit der er früh fertig geworden sie handelte von der Beseitigung des Begriffes des Barbarentums durch Christus aus dem Eigenen die echtlessingischen Sätze hinzugefügt:

Es ist barbarisch, einen Unterschied zwischen den Völkern zu machen, die alle von Gott erschaffen und mit Vernunft begabt worden sind. Besonders ziemt es sich für Christen, ihren Nebenmenschen zu lieben, und nach dem Beispiele Christi ist unser Nebenmensch, wer unserer Hilfe bedarf. So wollen wir auch die Juden nicht verurteilen, wiewohl sie Christum verurteilt haben, denn Gott selbst sprach: Richtet nicht, verdammet nicht! Wir wollen die Muhammedaner nicht verdammen, auch unter ihnen gibt es rechtschaffene Menschen. Schließlich ist niemand ein Barbar, der nicht unmenschlich und grausam ist.

Vierzig Jahre später hat Lessing der Mann im Nathan und in der Erziehung des Menschengeschlechts diese Sätze des zwölfjährigen Knaben zum Glaubensbekenntnis für Unzählige gemacht.

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